Ein bei Paris wegen der Herstellung von Sprengsätzen festgenommener russisch-ukrainischer Mann hatte nach den Ermittlungen der Anti-Terrorfahndung einen Anschlag auf einen Baumarkt im Norden der französischen Hauptstadt geplant. Seinen Sprengsatz wollte er dort nachts deponieren, um keine Menschenleben in Gefahr zu bringen, berichtete die Zeitung "Le Monde" am Donnerstag unter Verweis auf die Ermittler. Der Anschlag sei Teil eines von Moskau aus gesteuerten Sabotageplans gegen europäische Länder gewesen, die sich Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine entgegenstellen.
Der 26-Jährige hatte sich Anfang Juni in einem Hotel in Roissy nahe dem internationalen Flughafen Paris Charles-de-Gaulle bei der Herstellung von Sprengsätzen schwer verletzt. Wegen möglicher Anschlagspläne nahm die französische Antiterror-Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Mann auf, der erst einige Tage zuvor in Frankreich eingetroffen war und in Untersuchungshaft kam.
Die Auswertung der Kommunikation des Mannes über den Messaging-Dienst Telegram ergab nach dem "Monde"-Bericht, dass es sich um aus dem Ausland gesteuerte Anschlagspläne handelte. Der aus dem Donbass stammende Mann soll dort während zwei Jahren für die Truppen der prorussischen Separatisten gekämpft haben.
Die Ermittler brachten den gescheiterten Pariser Anschlag laut "Le Monde" in Zusammenhang mit weiteren mutmaßlichen Sabotageaktionen in anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise dem Brand in einem Einkaufszentrum in Warschau sowie einem Brand in einem Möbelhaus in Vilnius, hinter denen russische Drahtzieher vermutet werden. © dpa
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