Aus bislang ungeklärter Ursache stürzt ein Wohnhaus in Nordhessen komplett ein. Eine Frau wird tot geborgen. Rettungskräfte finden auch eine zweite Leiche. Ist es der vermisste Ehemann?

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Nach der Explosion in einem Wohnhaus im nordhessischen Ort Knüllwald haben Rettungskräfte eine zweite Leiche aus den Trümmern geborgen. Ob es sich bei dem männlichen Toten um den vermissten 87-jährigen Bewohner des Hauses handelte, war zunächst unklar, wie ein Polizeisprecher am frühen Dienstagmorgen sagte.

Nach dem Einsturz des Gebäudes am Montag war bereits die 75-jährige Ehefrau des Vermissten tot geborgen worden.

Suchmaßnahmen weitestgehend abgeschlossen

Die zweite Leiche sei weit unten in dem Trümmerberg gefunden worden. Weitere Suchmaßnahmen hätten sich daher "weitestgehend erledigt", so der Sprecher weiter.

Feuerwehr und THW hatten das Gebäude in der Nacht von oben her Stück für Stück abgetragen, um den 87-Jährigen zu finden. Am Abend war auch ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera über die Ruine geflogen.

In der Nachbarschaft wurde ein zwölfjähriges Mädchen den Angaben zufolge durch herumfliegende Glassplitter verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich gewesen. Ein weiterer Nachbar erlitt wegen der Ereignisse einen Schwächeanfall.

Ursache für Explosion weiter unklar

Die Explosion hatte sich am Montagnachmittag in Knüllwald-Wallenstein im Schwalm-Eder-Kreis ereignet. "Das Haus ist eingestürzt", sagte ein Polizeisprecher.

Zunächst hatte die Polizei von einer Gasexplosion gesprochen. Die Ursache für das Unglück war allerdings weiter unklar. In der Nacht waren Brandursachenermittler der Kriminalpolizei vor Ort.

Der Sachschaden wurde auf 150.000 Euro bis 200.000 Euro geschätzt.

Knüllwald im Ausnahmezustand

Feuerwehr, Rotes Kreuz und andere Organisationen waren mit insgesamt 350 Rettungskräften im Einsatz. In dem kleinen 270-Einwohner-Dorf südlich von Kassel nahe Homberg/Efze herrschte Ausnahmezustand.

Der Hubschrauber kreiste dicht über den Baumwipfeln auf der Suche nach dem Vermissten, überall summten Stromgeneratoren der Feuerwehr.

Der Unglücksort liegt direkt hinter dem Ortseingang. Es handelt sich um einen alten Hof an der Hauptstraße, auf dem laut Polizei verschiedene Parteien wohnten.

Schon weit vor dem Haus lagen Glassplitter, Hausrat und Trümmerteile herum. Das hintere Haus war komplett zusammengefallen, die meisten Ziegel des Daches waren abgedeckt. Eine Seite des Hauses war praktisch durchgebrochen.

Das Nachbarhaus in unmittelbarer Nähe überstand die Explosion dagegen relativ unbeschadet.


  © dpa

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