Nach dem Brückeneinsturz in der US-Stadt Baltimore dauern die Ermittlungen zur Unglücksursache an.
Die Überreste der Brücke würden nun wie ein Tatort behandelt, sagte der Ingenieur und Statiker Matthew Roblez dem Sender CNN in der Nacht zu Mittwoch (Ortszeit). Die Teile würden nach und nach aus dem Wasser geholt, um zu untersuchen, warum und wie es zu dem Einsturz kam.
Das Containerschiff habe die Brücke in der Nacht auf Dienstag "genau an der "richtigen" Stelle getroffen", sagte Roblez dem Sender. Die Brücke sei in den 1970er Jahren erbaut worden, lange bevor es Richtlinien für Zusammenstöße gegeben habe. "Das lässt mich darüber nachdenken, wie viele andere Brücken da draußen anfällig sind", sagte Roblez. Nach Angaben von CNN verfügen viele Brücken über sogenannte Fender zum Schutz der Stützen. An der Francis Scott Key Bridge habe es diese jedoch nicht gegeben.
Allein die Bergung der Teile werde Monate dauern, sagte Roblez, der Wiederaufbau etwa zwei Jahre. Die Kosten dafür lägen bei etwa 500 Millionen Dollar (gut 460 Millionen Euro). US-Präsident Joe Biden hatte angekündigt, den Wiederaufbau mit Geld vom Bund zu finanzieren. Beim Hafen von Baltimore handle es sich um eine der wichtigsten maritimen Anlaufstellen der USA - insbesondere für den Import und Export von Autos und Kleinlastern.
Ein Containerschiff hatte die mehr als 2,5 Kilometer lange Autobrücke in der Nacht zu Dienstag gerammt und so zum Einsturz gebracht. Zwar hatte die Schiffsbesatzung vor dem Zusammenprall noch einen Notruf abgesetzt, der womöglich Leben rettete - denn Beamte an Land stoppten den Verkehr und verhinderten so, dass weitere Autos auf die Brücke gelangten. Trotzdem brachen große Teile der Brücke in sich zusammen. Menschen und Autos wurden in die Tiefe gerissen. © dpa
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