Ein Ex-Fußballprofi hat mehrere Personen betrogen, darunter auch den Rapid-Spieler Guido Burgstaller. Nun wurde der ehemalige Kicker zu einer Haftstrafe verurteilt.
Ein heimischer Ex-Fußballprofi, der zu seiner Glanzzeit ins Nationalteam einberufen wurde, ist am Mittwoch am Wiener Landesgericht wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Veruntreuung zu zwei Jahren Haft, davon sechs Monate unbedingt verurteilt worden. 18 Monate bekam er unter Setzung einer dreijährigen Probezeit bedingt nachgesehen. "Ja, das passt", nahm der Mann das Urteil an. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.
Der von Verteidiger Bernhard Lehofer vertretene Ex-Kicker hatte vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Christian Gneist) ein umfassendes und reumütiges Geständnis abgelegt. Er habe "in den letzten sechs Monaten sehr viel gelernt", sagte der 33-Jährige, der sich seit Mitte September wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft befunden hatte.
Die Staatsanwaltschaft Wien hatte dem Angeklagten eine Reihe strafbarer Handlungen zur Last gelegt, die er in Österreich und Deutschland begangen haben soll. Inkriminierte Schadenssumme: knapp 250.000 Euro. "Es tut ihm wahnsinnig leid. Er hat so viele Leute enttäuscht. Er ist bloßgestellt", meinte Verteidiger Lehofer zu Beginn der Verhandlung.
Laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" soll es sich um den Ex-Fußballer Stefan Stangl handeln.
Rapid-Spieler Burgstaller unter Geschädigten
Der Fußballer, der während seiner Laufbahn bei mehreren Erstliga-Vereinen unter Vertrag stand, hatte 2023 seine aktive Karriere bei einem Unterklasse-Verein beendet. In weiterer Folge soll er ungeachtet einer einschlägigen Vorstrafe Personen, die er teilweise aus seiner Tätigkeit als Profisportler kannte, mit der Vorgabe lukrativer Investitionen in Kryptowährungen und als vermeintlich gut vernetzter Uhren-Händler übers Ohr gehauen haben. Zu den Geschädigten zählte Rapid-Spieler Guido Burgstaller, für den der Angeklagte eine Rolex im Wert von 43.000 Euro verkaufen hätte sollen, für die Burgstaller keine Verwendung mehr hatte.
Von der Anklage mitumfasst waren zwei weitere Uhren derselben Marke im Gesamtwert von 34.000 Euro. Eine Uhr im Wert von 14.000 Euro soll der 33-Jährige unterschlagen haben. Der Ex-Fußballer soll sich daneben auch Darlehen ausgeborgt, das Geld aber nicht zurückbezahlt haben. Stattdessen soll er seine Gläubiger mit unterschiedlichen Ausreden vertröstet haben. Ein Anklagepunkt betraf ein Küchengerät, für dessen Beschaffung der Ex-Fußballer mehrere tausend Euro entgegengenommen haben soll, ohne es zu liefern.
"Ich bin in sieben Gefängnissen gewesen. Ich bin dort spät als Mensch wieder aufgewacht, leider", gab der Angeklagte zu Protokoll. Nach seiner Enthaftung wolle er "ein normales Leben führen", betonte er. "Natürlich wird das nicht leicht werden, weil die Medien viel berichtet haben." Er werde daher zukünftig "kleine Brötchen backen." Als "gut verdienender österreichischer Teamspieler" habe er "den Sonnenschein erlebt. Jetzt habe ich die Hölle erlebt. Ich will beides nicht mehr. Der Sonnenschein tut mir auch nicht gut." (APA/bearbeitet von tas)
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