- Die Ermittlungen des Brandes im Waldbrands im Rax-Gebiet laufen an.
- Doch diese gestalten sich schwierig.
- Dennoch gibt es eine Vermutung für die Brandursache.
Ermittler haben am Mittwoch erstmals die Ausbruchsstelle für den Waldbrand in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau a.d. Rax (Bezirk Neunkirchen) untersucht. Die Exekutive vermutet eine "fremde Zündquelle" als Ursache.
Bei der Brandbekämpfung wurden lokale große Glutnester gezielt abgelöscht, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber zur APA. "Es schreitet nicht so schlecht voran", lautete das Fazit des Einsatzleiters. Sorgen bereiteten mehrere Corona-Fälle.
Polizeisprecher: "Nach dem Brand und dem Löscheinsatz ist das schwierig"
Spezialisten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, des Bundeskriminalamtes und der Bezirksbrandermittler sollen die - u.a. mittels Video-Aufzeichnungen der Rax-Seilbahn eruierte - Stelle untersuchen, an der das Feuer seinen Ausgang genommen haben dürfte. Dort sollen laut Polizei in der Vergangenheit immer wieder Lagerfeuer gemacht worden sein. Zudem sollen die Ermittler etwaige Spuren sichern.
"Nach dem Brand und dem Löscheinsatz ist das schwierig", sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Die Umfeldermittlungen laufen bereits seit mehreren Tagen. Im Zuge der Erhebungen werde auch "zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen", sagte der Sprecher.
Polizeisprecher Johann Baumschlager berichtete am Mittwochnachmittag von Ermittlungen auf Hochtouren. Die Beamten werden auch am Donnerstag an Ort und Stelle sein.
Zahlreiche Helfer im Einsatz
Am Mittwoch wurden im Rahmen der Löscharbeiten erneut Hubschrauber aufgeboten, wobei die Fluggeräte aus Deutschland - Sikorsky CH-53 - nicht mehr zum Einsatz kamen. Die Helfer wurden verabschiedet, sagte Huber. Fünf Helikopter waren an Ort und Stelle. Stattgefunden haben vornehmlich punktuelle Wasserabwürfe über den Glutnestern.
Am Boden waren rund 200 Helfer mit der Bekämpfung von Brandherden beschäftigt. Zu vermelden gab es Positives und eher Negatives. Fortschritte gab es im östlichen Teil des betroffenen Gebietes.
"Ein Rücken ist schon komplett grün, dort gibt es keine Glutnester mehr", sagte Huber. Probleme bereiten allerdings immer wieder "Bäume, wo Wurzeln brennen". Unterstützung erhalten die Feuerwehrleute bei der Tätigkeit auch immer wieder durch die Forstverwaltung.
Rund 150 Helfer werden am Donnerstag im Einsatz stehen. Erwartet wird auch wieder Niederschlag, der die Situation weiter lindern könnte. Generell wird davon ausgegangen, dass die Löscharbeiten mindestens bis zum Wochenende dauern werden.
Corona-Cluster bildet sich
Abgezeichnet hat sich indes ein Corona-Cluster in Verbindung mit der Waldbrandbekämpfung. Der Landessanitätsstab berichtete am Mittwoch von fünf Fällen. Laut einem Onlinebericht des "Kurier" ist die Zahl höher.
Alleine in den Reihen der Bergrettung seien sieben Infektionen verzeichnet worden, hieß es. Die Helfer zogen sich deshalb auch aus dem Rax-Schneeberg-Gebiet zurück, "um die Einsatzfähigkeit an den Ortsstellen nicht zu gefährden", wie der Chef der Bergrettung Niederösterreich/Wien, Matthias Cernusca, dem "Kurier" mitteilte.
Einsatzleiter Huber bestätigte der APA den Rückzug der Bergrettung. Auswirkungen auf die Brandbekämpfung habe dieser Schritt allerdings "gar nicht". Es seien bereits Höhenretter der Berufsfeuerwehr Wien an Ort und Stelle, die Sicherungstätigkeiten übernehmen würden.
Im Bedarfsfall könnten hier noch mehrere Personen angefordert werden. Am Donnerstag sollen zudem vier Alpinpolizisten eintreffen. Verwiesen wurde von Huber auch darauf, dass die Einhaltung der 3G-Regel bei "allen Leuten, die in den Einsatz gehen", kontrolliert werde. Dort wo es nähere Personenkontakte in geschlossenen Bereichen gebe - etwa im Stabsraum -, würden tägliche Testungen stattfinden. (apa/msc)
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