Behinderte sollten eigentlich unter besonderem Schutz und Fürsorge stehen. In Niederösterreich wird jetzt in einer Behinderteneinrichtung ermittelt. Es geht um schwere Missstände, darunter Quälen und Vernachlässigung wehrloser Personen.

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In Niederösterreich laufen Ermittlungen rund um mögliche Missstände in einer Behinderteneinrichtung im Industrieviertel. Es geht um Quälen und Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen, Untreue, Veruntreuung und Nötigung, bestätigte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, am Donnerstag einen "Kurier"-Onlinebericht. Als Beschuldigter gilt der Obmann des Trägervereins.

Die Ermittlungen stehen Habitzl zufolge noch am Anfang. Nähere Details zu der Causa nannte der Sprecher der Anklagebehörde auf APA-Anfrage nicht, er verwies auf ermittlungstaktische Gründe.

Dem Obmann wird Veruntreuung von Geldern vorgeworfen

Laut "Kurier" wird der Obmann verdächtigt, Klientengelder wie Waisenpensionen und Zuschüsse des Landes Niederösterreich und der Stadt Wien abgezweigt und veruntreut zu haben. Zudem sollen in der Einrichtung Klientinnen und Klienten von einer nicht nostrifizierten Ärztin gegen Corona und andere Krankheiten geimpft worden sein, so ein weiterer Vorwurf. Auch habe es in einem Bereich Probleme in Sachen Nachtdienst gegeben. Dem Medienbericht zufolge brachte ein Mitarbeiter der Einrichtung den Fall ins Rollen.

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Seitens der Abteilung Soziales und Generationenförderung des Landes Niederösterreich wurde der APA am Donnerstagabend bestätigt, dass es unangemeldete Kontrollen in der Einrichtung gegeben habe. Gefahr im Verzug sei allerdings keine geortet worden. Auch habe es sehr wohl einen "schlafenden Nachtdienst" gegeben, dieser sei als Maßnahme "wachend gestellt" worden, teilte ein Sprecher mit. Dass Impfungen gegen den Willen von betroffenen Personen vorgenommen worden seien, habe indes nicht verifiziert werden können. Generell sei man bestrebt, für die Klienten gute Bedingungen zu schaffen, wurde betont.(APA/jst)

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