Die dramatischen Szenen des Wochenendes werden die Passagiere der "Viking Sky" vermutlich niemals vergessen. Nur knapp entging das Kreuzfahrtschiff einer Katastrophe. Nun beginnen die Untersuchungen zu dem spektakulären Zwischenfall.
Nach der dramatischen Havarie eines Kreuzfahrtschiffes vor der Westküste Norwegens wollen Experten mehr zur Ursache erfahren.
Gutachter der Firma Lloyd's wollen das Schiff nach Angaben der norwegischen Nachrichtenagentur NTB untersuchen, um herauszufinden, was am Wochenende zu den Problemen der "Viking Sky" geführt hatte. Die staatliche Havariekommission will ebenfalls Untersuchungen beginnen.
Die "Viking Sky" mit 915 Passagieren und 458 Besatzungsmitgliedern an Bord hatte sich seit mehr als einer Woche auf Kreuzfahrt entlang der westnorwegischen Küste befunden.
Während eines Sturms war sie am Samstag wegen Problemen mit dem Antrieb in einem gefährlichen Küstenabschnitt in Seenot geraten. Fast 500 Passagiere wurden per Hubschrauber an Land gebracht.
Die restlichen knapp 900 Menschen trafen am Sonntagnachmittag mit der "Viking Sky" in Molde ein, nachdem es das Schiff mit Hilfe von Schleppern und wiedererlangtem eigenen Antrieb in die norwegische Kleinstadt südwestlich von Trondheim geschafft hatte.
Glimpfliches Ende für Kreuzfahrtdrama
Die Passagiere waren erleichtert, dass der Zwischenfall am Ende glimpflich ausging. Fröhlich winkend fuhren die verbliebenen Passagiere mit dem Schiff in den Hafen von Molde ein.
Von dort sollte es für die Kreuzfahrtgäste - die meisten von ihnen Amerikaner und Briten - auf die Heimreise gehen.
"Du denkst an das Schlimmste, wenn du in solch einer Umgebung bist", sagte eine Reisende aus London dem Rundfunksender NRK über die Erlebnisse an Bord. Ihr Ehemann ergänzte: "Was für ein Drama. Aber es ist vorbei."
Zwischenzeitlich drohte das Schiff in dem berüchtigten Küstengebiet Hustadvika auf Grund zu laufen. Dort ist es schon häufiger zu Schiffsunfällen gekommen.
Im kritischsten Moment soll die "Viking Sky" nur noch 100 Meter von Felsen entfernt gewesen sein, die sich direkt unter der Wasseroberfläche befinden. Das Schiff ist damit wohl nur knapp einer Katastrophe entgangen.
Bis Sonntagabend mussten nach NRK-Angaben 27 Menschen in Krankenhäusern behandelt werden. Darüber hinaus wurden mehrere traumatisierte Passagiere vom Roten Kreuz versorgt.
Ein weiteres Schiff, das in der Hustadvika havariert war, soll vermutlich am Montag in die Gemeinde Averøy geschleppt werden. Der weiterhin vor Anker liegende Frachter "Hagland Captain" erlitt ebenfalls Motorschäden und bekam Schlagseite, als er auf dem Weg zur "Viking Sky" war, um zu helfen. (jwo/dpa) © dpa
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