Anfang August wurden die drei Konzerte der Sängerin Taylor Swift in Wien aufgrund von mutmaßlichen Anschlagsplänen abgesagt. Nun gibt es neue Entwicklungen in dem Fall.
Die Untersuchungshaft gegen die Verdächtigen rund um die mutmaßlichen Anschlagspläne auf die Taylor-Swift-Konzert-Reihe im Wiener Ernst-Happel-Stadion ist am Freitag verlängert worden, sagte Gerichtssprecherin Christina Salzborn auf Anfrage der APA. Gegen den 19-Jährigen und seinen zwei Jahre jüngeren Komplizen wird wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt.
Der 19-Jährige mit nordmazedonischen Wurzeln soll sich nach Erkenntnissen der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) der radikalislamischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) angeschlossen, am 7. Juli einen Treueschwur auf den neuen IS-Führer abgelegt und vorgehabt haben, am 8. oder 9. August mit seinem Pkw mithilfe eines Blaulichts und Folgetonhorns möglichst nahe ans Happel-Stadion heranzukommen, und davor versammelte Taylor-Swift-Fans mit einem selbst gebastelten Sprengsatz bzw. einer Machete und Messern zu töten. Am 7. August wurde er festgenommen. Laut seinem Verteidiger Werner Tomanek zeigte er sich weiterhin nicht geständig.
Anwalt hat eine andere Ansicht
Auch den Diebstahl von Wasserstoffperoxid (H2O2) und weiteren Chemikalien zur Herstellung des Flüssigsprengstoffs TATP, die er bei seinem ehemaligen Arbeitgeber - einem Chemie-Betrieb in Ternitz - getätigt haben soll, stellte der Anwalt in Abrede. Laut Tomanek habe er alles rechtens gekauft und könne dazu Rechnungen vorlegen. Der Verteidiger betonte: "Es dürfte mentale Probleme geben. Er hat womöglich deswegen die Schule abgebrochen. Beim Bundesheer war er untauglich."
Am selben Tag in Wien in Gewahrsam genommen wurde auch ein 17-Jähriger aus dem Umfeld des Hauptverdächtigen, wobei der Bursche mit türkisch-kroatischen Wurzeln dem Staatsschutz bereits bekannt war. Er war seit wenigen Tagen bei einem Facility-Unternehmen im Happel-Stadion angestellt. Verteidiger Nikolas Rast stellte in Abrede, dass sein Mandant mit Terrorismus und Anschlagsplänen etwas zu tun habe.
Auch ein 18-Jähriger sitzt in U-Haft
Ebenfalls verlängert wurde die U-Haft eines 18-Jährigen, der im Dunstkreis des 19-Jährigen stehen soll. Die beiden waren miteinander persönlich bekannt, kannten einander allerdings nur flüchtig.
Über den 19-Jährigen, in dessen Umfeld nach seiner Festnahme akribisch ermittelt wurde, war man auf den Iraker gekommen. Es dürfte sich bei dem 18-Jährigen ebenfalls um einen IS-Sympathisanten handeln. Er soll IS-Propagandamaterial besessen und in sozialen Medien geteilt haben und außerdem ebenfalls einen Treueschwur auf den IS abgelegt haben. Allerdings gibt es keine Hinweise, dass der 18-Jährige in die Anschlagspläne des 19-Jährigen eingebunden war oder davon überhaupt wusste. (APA/bearbeitet von phs)
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