Moderator Sebastian Hotz witzelt auf X über das Trump-Attentat – mit fatalen Folgen. Seine Aussagen stoßen auf scharfe Kritik, er verliert seinen Job beim RBB. Nun klinkt sich sogar Elon Musk in die "El Hotzo"-Debatte ein und wendet sich mit einem Appell an Bundeskanzler Scholz.

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Seit Tagen bricht die deutschlandweite Berichterstattung rund um Sebastian Hotz nicht ab – nun sorgt der Vorfall auch international für Wirbel.

Alles begann mit einem Tweet auf der Kurznachrichten-Plattform X (vormals Twitter), bei der "El Hotzo" seine knapp 700.000 Follower fragte, was der letzte Bus und Donald Trump gemeinsam hätten. Seine Antwort: "Leider knapp verpasst."

Eine Anspielung auf die Gewehrkugel, die Trumps Kopf bei dem Attentat nur knapp verfehlte. Des Weiteren schrieb der Satiriker, er fände es "absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben".

Konsequenzen nach Trump-Tweet

Der auf X für seine komödiantischen Tweets sonst oft gefeierte Satiriker sah sich daraufhin mit enormer Kritik konfrontiert. FDP-Vize Kubicki forderte in einem Tweet sogar öffentlich die Staatsanwaltschaft auf, gegen Hotz zu ermitteln.

Auch der öffentlich-rechtliche Radiosender RBB, für den Hotz die Sendung "Theoretisch cool" moderierte, zog nach den Tweets Konsequenzen und beendete die Zusammenarbeit mit dem 28-Jährigen.

Auf Nachfrage des "Tagesspiegels" distanzierte sich neben dem RBB auch das ZDF von Sebastian Hotz. Der Satiriker habe zeitweise als freier Autor für Jan Böhmermanns "ZDF Magazin Royale" gearbeitet. Zurzeit gebe es aber "keine Zusammenarbeit mit ihm" und er sei "kein Mitarbeiter des ZDF", teilte eine Sprecherin des Senders mit.

Musk mischt sich in Hotz-Debatte ein

Hotz' Aussagen machen mittlerweile auch international Schlagzeilen – und haben nun sogar den Tech-Milliardär Elon Musk dazu bewogen, sich zu dem Vorfall zu äußern.

Auf seinem X-Account teilte Musk ein Video der 23-jährigen Naomi Seibt, die in der Vergangenheit insbesondere als Klimawandel-Leugnerin auf YouTube Bekanntheit erlangt hat und als rechte Aktivistin gilt. In dem Video fasst die YouTuberin die Vorkommnisse rund um "El Hotzo" vereinfacht zusammen, nennt den Moderator "offen marxistisch" – und beschwört, sie habe bereits "vor 'El Hotzo' gewarnt", er sei ein "vom deutschen Staat bezahlter Komiker, der Donald Trump den Tod wünscht".

Neben diesen – nicht weiter belegten – überaus fragwürdigen Thesen behauptet Seibt zudem, Sebastian Hotz wünsche nicht nur Trump den Tod, sondern auch Elon Musk. Als Grundlage für ihre These zeigt Seibt in ihrem Video den Screenshot eines Tweets von Sebastian Hotz aus dem Jahr 2022.

Damals kommentierte Hotz einen Tweet von Musk, in dem der Tesla-Chef über seinen eigenen möglichen Tod unter mysteriösen Umständen spekulierte, mit den Worten "Kein Tweet hat mir jemals mehr Hoffnungen gemacht als dieser hier".

Musk-Anfrage an Bundeskanzler bleibt vorerst unbeantwortet

Für Musk offenbar Grund genug, sich direkt an Bundeskanzler Scholz zu wenden. Zu dem fraglichen Video der YouTuberin schreibt er: "Jemand, der dem führenden US-Präsidentschaftskandidaten und mir den Tod wünscht, wird dafür von der deutschen Regierung bezahlt?" – anschließend fragt er auf Deutsch "Bundeskanzler, was ist das?".

Bisher hat Bundeskanzler Scholz auf Musks Nachfrage nicht reagiert.

Verwendete Quellen

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