Auf Spitzbergen hat ein Eisbär einen Mann nachts in seinem Zelt auf einem Campingplatz angegriffen und dabei getötet. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Mitarbeiter des Zeltplatzes.
Ein Eisbär hat auf Spitzbergen einen Mann getötet. Nach Behördenangaben wurde der 38-jährige Niederländer nachts in seinem Zelt auf einem Campingplatz nahe Longyearbyen, dem Hauptort der zu Norwegen gehörenden Inselgruppe in der Arktis, von dem Tier angegriffen und starb kurze Zeit später an seinen Verletzungen. Andere Besucher des Zeltplatzes hätten auf den Bären geschossen, der später tot auf einem Parkplatz beim örtlichen Flughafen gefunden wurde.
Longyearbyen liegt rund 1300 Kilometer vom Nordpol entfernt. Auf der Inselgruppe leben rund tausend Eisbären. Den Bewohnern von Spitzbergen wird daher geraten, Ortschaften nur bewaffnet zu verlassen.
Sechs tödliche Bärenangriffe innerhalb von 50 Jahren
In den vergangenen knapp 50 Jahren gab es auf Spitzbergen insgesamt sechs tödliche Bärenangriffe auf Menschen. Der letzte Zwischenfall ereignete sich 2011, als eine Gruppe britischer Schüler beim Zelten angegriffen wurde. Ein 17-Jähriger wurde damals getötet und vier weitere Schüler verletzt.
"Normalerweise halten sich die Bären von Menschen fern. Wir stehen nicht oben auf ihrer Speisekarte, sie ernähren sich lieber von Robben", sagte Jon Aars vom Norwegischen Polarinstitut. "Aber es sind auch opportunistische Tiere, und wenn sie hungrig und verzweifelt genug sind, können wir ihre Beute werden." Wissenschaftlern zufolge nähern sich Eisbären auf Nahrungssuche immer häufiger menschlichen Behausungen, weil das schmelzende Eis ihr natürliches Jagdrevier verkleinert.
Bei dem Todesopfer vom Freitag handelt es sich nach Berichten der Lokalzeitung "Svalbardposte" um einen Mitarbeiter des Zeltplatzes. Spitzbergens Vize-Gouverneur Soelvi Elvedah sprach von einem "tragischen Zwischenfall". "Aber dies ist auch eine klare Erinnerung daran, dass wir uns in Eisbärengebiet befinden und Maßnahmen zu unserem Schutz ergreifen müssen." (afp/fra)
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