Ein Mann rastet in einem Flugzeug aus – die Crew muss ihn fesseln, das Flugzeug dreht um. Mit im Flieger saß auch Podcasterin Paulina Krasa. Sie erzählt von den haarsträubenden Erlebnissen.
Die neueste Folge des Podcasts "Mordlust" startet anders als sonst – denn Paulina Krasa hat etwas zu erzählen, das wohl keiner gerne erleben möchte. Den Podcast nimmt sie in einem "grausigen Hotelzimmer in Mexico City" auf, und das hat einen Grund: Das Flugzeug von Mexico City nach Frankfurt, in dem auch sie saß, musste wegen eines randalierenden Passagiers umkehren. An Bord spielten sich heftige Szenen ab, wie die Podcasterin ihrer Kollegin Laura Wohlers erzählt.
"Diesmal hab ich so richtig die Arschkarte gezogen", sagt Krasa. "Das setzt allem die Krone auf." Der Lufthansa-Flug der Boeing 747 sollte abends gegen 21:00 Uhr starten und hob bereits mit einer Stunde Verspätung ab. Etwa 45 Minuten nach dem Start habe sie Gegröle gehört – "ähnlich dem, was man gerne mal auf Flügen nach Mallorca zu Ohren bekommt". Ein Mann habe mit der Crew in der Küche diskutiert, "der schrie auf Deutsch rum".
"Dann wunderten wir uns irgendwann, dass wir kein Abendessen bekamen", erzählt sie weiter. "Irgendwann kam die Durchsage, ob wir medizinisches Personal an Bord haben. Dann sind ein paar Leute aufgesprungen." Krasa dachte, es handle sich um einen medizinischen Notfall.
Nach drei Stunden in der Luft gab es erneut eine Durchsage: "Es befindet sich ein aggressiver Passagier an Bord, der die Besatzung und andere Passagiere angegriffen hat", erinnert sich Krasa. Deshalb sei der Flieger schon vor einiger Zeit umgedreht und setze jetzt zur Landung nach Mexico City an.

Was ist an Bord des Flugzeugs passiert?
Folgendes hatte sich abgespielt: Der Mann habe laut Krasa sofort nach Start immer mehr Alkohol verlangt und sei aggressiv geworden. So sei ein Streit entstanden. Er habe die Crew und andere Passagiere angegriffen. Daraufhin sei er mit Kabelbindern gefesselt worden, konnte sich aber befreien. "Man war sich offenbar nicht sicher, ob er nicht noch andere Substanzen konsumiert hat. Sie haben dann eine ganze Reihe geräumt, das konnte man auch sehen, dann saßen fünf Crewmitglieder auf dem drauf und mussten den mit Decken abschirmen und er hat die ganze Zeit weiter Randale gemacht und rumgeschrien."
Nach der Landung führte die Polizei den Mann ab. "Als er rausgebracht wurde, haben einige Leute applaudiert, dass der jetzt weg ist", erzählt Krasa. "Dieser Typ hatte auf seinem Gesicht ein diabolisches Grinsen, hat nach links und rechts geguckt und sich noch so halb verbeugt und 'Gracias' gesagt."
Paulina Krasa zeigt vor allem Mitleid für die Crew: "Wie schlimm ist das für die Crew gewesen? Du hast denen angesehen, dass die die ganze Zeit unter Spannung waren. Die hatten selbst Sorge. Du hast denen angesehen, wie schlimm die Situation gerade ist."
Krasa musste daraufhin noch länger in Mexiko bleiben: "Wir haben um 18 Uhr unser Hotel verlassen und waren um 5 Uhr morgens wieder in irgendeinem (…) Hotel." Die Passagiere kamen offenbar müde und hungrig wieder in Mexico City an: "Wir haben alle kein Essen gehabt. Da waren ja auch Kinder an Bord." Sie hoffe nun, "dass dieser Typ alles bezahlen muss".
Wie ein Lufthansa-Sprecher gegenüber "rtl.de" sagte, ging die Reise für die Passagiere tatsächlich zunächst nicht weiter: "Der Flug wird heute nicht mehr fortgesetzt und unsere Passagiere werden auf nächstmögliche Flüge oder alternative Strecken umgebucht. Die Sicherheit an Bord für unsere Passagiere und unsere Crew ist unsere oberste Priorität."
Nicht das erste heftige Flug-Erlebnis
Laut eigenen Angaben war es für Krasa nicht das erste Erlebnis dieser Art: Die Podcasterin habe schon einen Flug erlebt, auf dem zwei Frauen handgreiflich wurden. Auf einem anderen Flug habe jemand vor dem Start "Bombe" gerufen und sei über Menschen gesprungen. "Dann musste die Bundespolizei kommen und Hunde haben das Flugzeug nach Sprengstoff durchsucht", erzählt Krasa von diesem Vorfall. Die True-Crime-Podcasterin hat also schon eine ganze Reihe abenteuerlicher Flüge hinter sich.
Der Podcast "Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe" gehört zu den beliebtesten in Deutschland. Die Journalistinnen Paulina Krasa und Laura Wohlers betreiben ihn seit Juli 2018.