2014 macht die Kurve - und mit ihm einige Skandale, Aussetzer und Sonderbarkeiten, die wir sicher nicht vermissen werden. Sie Revue passieren zu lassen, macht hingegen trotzdem Spaß. Deshalb erinnern wir uns an die schönsten Eklats des Jahres.
Andreas Mölzers verbale EU-Aussetzer
Für den nunmehrigen Ex-EU-Parlamentarier Andreas Mölzer ist die Europäische Union also eine Diktatur, gegen die "das Dritte Reich wahrscheinlich formlos und liberal" gewesen sei. Das reicht dem FPÖ-Politiker allerdings noch nicht an haarsträubenden Aussagen bei einer Podiumsdiskussion: Die EU müsse sich fragen, ob sie ein "Negerkonglomerat" sei, beherrscht von einer "Bande von Lobbyisten", findet er. Zunächst leugnet Mölzer, das Wort "Negerkonglomerat" benutzt zu haben. Blöd für ihn, dass es einen Mitschnitt der Debatte gibt. Gut für uns: Mölzer muss - unter anderem auf Druck von Bundespräsident Heinz Fischer - seine Kandidatur für die EU-Wahl zurückziehen.
Zicken, Prügel und B-Promis beim Opernball
Eine mies gelaunte
Andreas Gabaliers' Hymne an die Herren
Einen Songtext neu zu lernen, ist ja wirklich nicht so einfach: "Volks-Rock'n'Roller"
Theater hinter statt auf der Bühne
Und plötzlich wanken sie, die Bretter, die die Welt bedeuten: Finanzskandal am großen Wiener Burgtheater, rote Zahlen, Schuldenberge, undurchsichtige Buchungen, bevorstehende Steuernachzahlungen. Dazu der entlassene Intendant Matthias Hartmann. Viele Vorwürfe, interne Querelen und immer wieder neue Unregelmäßigkeiten stoßen so manchem Kulturliebhaber sauer auf. Ganz klar: 2015 wollen wir Theater wieder ausschließlich auf der Bühne der Burg sehen – und nicht hinter den Kulissen.
Larissa Marolt im Dschungelcamp
Kärnten und die Republik fühlen sich von ihr blamiert, die Presse nennt ANTM-Gewinnerin
Apropos Titel: Wir sind Fossil!
"Fossil des Tages": Kein sehr ruhmreicher Titel, den Umweltschutzgruppen uns da am ersten Tag der UN-Weltklimakonferenz im peruanischen Lima verpasst haben. Weil Österreich als eine von wenigen Industrienationen noch keine konkrete Zusage für einen Fonds gemacht hat, aus dem Klima-Projekte in Entwicklungsländern finanziert werden sollen. Habt Verständnis, liebe UN-Mitglieder: Wir haben jetzt einen eigenen Hexachlorbenzol-Umweltskandal vor der Tür. Auch, wenn den so mancher Politiker lieber totgeschwiegen hätte.
Prozess nach Fußball-Wettskandal
Darf man hinter Gittern eigentlich Fußball schauen? Vielleicht ist Dominique Taboga und dem ehemaligen Nationalspieler Sanel Kuljic ohnehin die Lust darauf vergangen. Manipulation von Spielen, Erpressung, Nötigung – die Liste der Vorwürfe ist lang. Am Ende des Prozesses stehen für Kuljic fünf Jahre Haft, Taboga wandert für drei Jahre teilbedingt hinter Gitter - für den größten Wettskandal der österreichischen Fußball-Geschichte. Auf eine (hoffentlich) saubere Torjagd im neuen Jahr!
Das Jahr der Kaltduscher
2014: das Jahr der kollektiven Eiswasser-Dusche. Okay, es gab auch Leute, die es nicht so ganz verstanden haben, das Prinzip Ice Bucket Challenge. So wie Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter. Der hat sich stattdessen halt mit Schnee eingerubbelt, tut ja auch weniger weh. Öffentlichkeitswirksam war die ganze Aktion ja. Aber schade, wenn am Ende nur zählt, wer das spektakulärste Video gepostet hat. Wir vermuten: Viele wissen schon jetzt nicht mehr, was genau hinter "ALS" steckt. 2015: bitte ein duschfreies Jahr – freilich nur auf Facebook.
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