Bei der Bundeswehr ist die Zahl der Soldatinnen und Soldaten mit Nebenjobs in den vergangenen Jahren gestiegen.
Wie der "Spiegel" am Freitag mit Verweis auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion berichtete, sind in diesem Jahr für die etwa 183.000 Soldatinnen und Soldaten 16.319 Nebentätigkeiten erfasst. Demnach waren es Ende 2019 noch 13.171, vergangenes Jahr dann schon 14.434.
Genaue Angaben über die Art der Nebenjobs konnte das Wehrressort nicht geben; solche Daten würden nicht zentral erhoben. In den vergangenen sechs Jahre seien allerdings 607 Genehmigungen für Tätigkeiten in Sicherheitsfirmen erteilt worden. Wie viele Anträge auf Nebenverdienst verweigert wurden, etwa mit Verweis auf das Ansehen der Truppe, ist demnach unklar.
Die Bundeswehr achte demnach jedoch genau darauf, dass Militärangehörige ihr dienstlich erworbenes Wissen und besondere militärische Fähigkeiten nicht weitergeben.
Die Linken-Verteidigungsexpertin Martina Renner forderte im "Spiegel" eine bessere Kontrolle von Nebentätigkeiten der Soldatinnen und Soldaten: "Die Politik muss nach den Gründen fragen, warum fast zehn Prozent der Bundeswehrsoldaten Anträge auf Nebenjobs stellen." Das Ministerium könne es sich nicht leisten, keine Ahnung zu haben, ob Soldaten etwa bei fragwürdigen Sicherheitsfirmen jobbten oder Waffentraining für Rechtsextreme oder "Reichsbürger" anböten. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.