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Zum 20. Todestag
Von
Philipp Scheiner
Johannes Paul II. war mehr als nur ein Papst – er war eine Ikone des katholischen Glaubens, der Versöhnung und des Wandels. Sein Pontifikat prägte eine ganze Epoche, von historischen Gesten der Vergebung bis hin zu seinem Einsatz für den Sturz des Kommunismus. Am 2. April 2025 jährt sich sein Todestag zum 20. Mal.
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Karol Józef Wojtyła (2. Reihe v.u., 2.v.r.), der spätere Papst Johannes Paul II., und sein Vater (2. Reihe v.u., 4. v.r.) auf einem Schulfoto (Aufnahmedatum: 30. November 1929). Wojtyła wird am 18. Mai 1920 in Wadowice nahe Krakau geboren. Seine Mutter Emilia ist Hausfrau, sein Vater Karol Leutnant bei der polnischen Armee.
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Karol (h.l., hier im Alter von zwölf Jahren) beendet das Gymnasium mit Bestnoten und wird Student an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Er studiert Philosophie und polnische Literatur. Unter dem Pseudonym Andrzej Jawien veröffentlicht er 1940 das dreiteilige Drama Jeremiasz, ein von der Bibel inspiriertes Mysterienspiel mit politischem Bezug.
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Wojtyła ist gerade 19 Jahre alt, als die Nazis am 1. September 1939 in Polen einmarschieren. Er entgeht einer Deportation nach Deutschland und dem Konzentrationslager, wird aber zwangsweise zum Baudienst im Generalgouvernement herangezogen. Er arbeitet unter Zwang in einem Steinbruch und einer Chemiefabrik. Auf dem Bild sieht man Hitler, der seine Soldaten in Polen beobachtet.
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt für den späteren Papst ein steiler Aufstieg in der katholischen Kirche. Er wird zunächst Diakon, dann Priester und schließlich Erzbischof. Auch als Exorzist wird er geweiht – und das nicht nur des Titels wegen. Mehrfach nimmt er "Teufelsaustreibungen" vor.
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Am 26. Juni 1967 erhebt Papst Paul VI. (l.) in Rom Karol Wojtyła (r.) in den Kardinalsstand. Ein wichtiger Meilenstein in Richtung Papst, denn das neue Kirchenoberhaupt wird ausschließlich von den Kardinälen gewählt. Elf Jahre später stirbt Paul VI. und es wird ein Nachfolger gesucht.
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Die Kardinäle entscheiden sich jedoch nicht für Wojtyła (r), sondern für den Italiener Albino Luciani (l). Er nennt sich fortan Papst Johannes Paul I. Doch nur 33 Tage nach seinem Amtsantritt stirbt der neue Papst. Sowohl der Vatikan als auch seine Familie verweigern eine Obduktion. Die Ursache seines schnellen Tods bleibt deshalb ungeklärt.
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Wieder steht eine Papstwahl an. Die stimmberechtigten Kardinäle begeben sich am 14. Oktober 1978 in das Konklave.
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Rund 100.000 Gläubige versammeln sich am 15. Oktober 1978 auf dem Petersplatz im Vatikan und warten auf ein Rauchzeichen. Die Menschen müssen sich jedoch gedulden. Erst einen Tag später zieht weißer Rauch aus dem Schornstein - nach dem achten Wahlgang.
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Und dann tritt er auf den Balkon und spricht zu den Gläubigen: Karol Józef Wojtyła (M.) wird Papst Johannes Paul II. Die Wahl ist eine Sensation, denn der Pole wird am 16. Oktober 1978 als erster Nichtitaliener seit 1522, also seit 456 Jahren, zum Papst gewählt. Er tritt sechs Tage später sein Amt an.
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Die Anfangsjahre des neuen Papstes sind verbunden mit seinem Beharren auf Religionsfreiheit. Mit seiner Einstellung legt er sich mit den kommunistischen Regimes Osteuropas an. Johannes Paul II. zeigt sich öffentlich nahbar. Die Menschen strömen zu seinen Auftritten. Ob in seiner Heimat Polen (Bild von 1979) ...
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...oder in Deutschland, hier bei einem Besuch im November 1980 in Mainz. Der Papst fährt gerne mit seinem Papamobil durch die jubelnde Menschenmenge. Johannes Paul II. sucht die Öffentlichkeit, tritt häufig in Massenmedien auf. Das bringt ihm auch den Spitznamen "Medienpapst" ein.
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Ein Jahr später der Schock. Am 13. Mai 1981 wird Papst Johannes Paul II. zunächst in einem offenen Fahrzeug durch eine Menschenmenge auf dem Petersplatz in Rom gefahren. Wenige Augenblicke später treffen ihn mehrere Schüsse. Der Papst wird schwer verletzt. Im Hintergrund des Fotos (markiert) ist der Attentäter, der Türke Mehmet Ali Agca, mit erhobener Waffe zu erkennen.
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Eine Kugel trifft das Kirchenoberhaupt an der linken Hand und an der Schulter, eine zweite dringt in seinen Unterleib ein. Er wird sofort in das Gemelli-Krankenhaus in Rom gebracht, die Ärzte retten in einer fünfstündigen Notoperation sein Leben.
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Gut zwei Jahre später trifft Johannes Paul II. am 27. Dezember 1983 im römischen Gefängnis Ribibbia seinen Attentäter. Eine große Geste, die weltweit für Schlagzeilen sorgt. Die Hinterleute des Attentats werden beim sowjetischen Geheimdienst KGB vermutet.
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Ein zweites, versuchtes, Attentat ereignet sich am 12. Mai 1982. Der Spanier Juan Fernandez Krohn stürzt sich im portugiesischen Marienwallfahrtsort Fátima mit einem Bajonett auf den Pontifex. Dessen Sicherheitsleute können ihn jedoch schnell überwältigen und so Schlimmeres verhindern. Krohn ist ein sedisvakantistischer katholischer Traditionalist. Er verfolgt eine theologische Auffassung, nach der es keinen rechtmäßigen Papst gebe.
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26 Jahre, fünf Monate und 17 Tage bleibt Johannes Paul II. Papst. Nur einmal hat es ein längeres Pontifikat gegeben, Pius IX. (1846–1878) mit 31 Jahren und 8 Monaten. In die Amtszeit von Johannes Paul II. fallen allerlei geschichtliche Ereignisse. Darunter der Zerfall des Ostblocks sowie der Sowjetunion und Jugoslawiens und auch die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA.
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Das Kirchenoberhaupt spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Gewerkschaft Solidarność in Polen und ermutigt die Menschen in Osteuropa, für ihre Freiheit einzutreten. Sein Einfluss trägt zum Fall des Kommunismus in Europa bei. Am 18. November 1990 empfängt er, kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion, Michail Gorbatschow zu einer Privataudienz.
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1993 gelingt ein Meilenstein in der Ökumene. Durch Johannes Pauls Bemühungen wird die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" zwischen der katholischen und der evangelisch-lutherischen Kirche vorbereitet. Die Aussöhnung mit der evangelischen Kirche war viele Jahre undenkbar. (Bild aufgenommen am 4. September 1993 in Litauen. Das Küssen des Bodens nach Ankunft ist eine häufig von ihm gesehene Geste der Demut.)
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Ebenfalls historisch ist der 12. März 2000. Im Petersdom bittet der Papst um Vergebung für Verfehlungen der Kirche. Darunter die Kreuzzüge, die Inquisition und die Behandlung von Juden.
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Anfang der 2000er-Jahre verschlechtert sich sein Gesundheitszustand zunehmend. Der Pontifex leidet an Parkinson, hat deshalb Lähmungserscheinungen und Schwierigkeiten beim Sprechen.
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Nach einer Kehlkopfentzündung und Atemnot wird er 2005 über Monate hinweg immer wieder in der Gemelli-Klinik in Rom behandelt. Am 2. April 2005 stirbt Papst Johannes Paul II. Seine letzten Worte lauten "Lasst mich ins Haus des Vaters gehen".
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Heute steht eine Statue von Karol Józef Wojtyła, dem ersten polnischen Papst, vor der Klinik, in der Anfang 2025 zwischenzeitlich auch der erkrankte Papst Franziskus behandelt wird. Am 2. April 2025 jährt sich der Todestag von Johannes Paul II. zum 20. Mal.
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