Eine Österreicherin soll sich als Wahrsagerin ausgegeben und ihren Opfern gegen Bezahlung "Reinigungsrituale" gegen Flüche angeboten haben. Die Polizei geht von Betroffenen in Österreich, Deutschland und der Schweiz aus.

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Durch Okkultismus-Betrug soll eine selbsternannte Schamanin in Österreich einen zweistelligen Millionenbetrag erbeutet haben. Opfer der 44-jährigen Frau würden auch in Deutschland und der Schweiz vermutet, teilte die österreichische Polizei am Montag laut Bericht der Nachrichtenagentur APA mit. Es seien bei einer Hausdurchsuchung Bargeld, Gold und Schmuck im Millionenwert sichergestellt worden. Die per Haftbefehl gesuchte Frau soll sich als Wahrsagerin ausgegeben haben.

Die Ermittlungen gegen die Verdächtige waren den Angaben zufolge ins Rollen gekommen, nachdem Mitte Januar ein konkreter Fall bekannt geworden war. Darin hatte die sich als "Amela" bezeichnende Tatsverdächtige eine Frau mit ihren vermeintlichen wahrsagerischen Kräften betrogen.

Die Beschuldigte sagte demnach, sie sehe den Tod einer nahen Angehörigen des Opfers voraus, die verflucht sei. Um den angeblichen Fluch zu brechen, verlangte die selbsternannte Schamanin mehr als 700.000 Euro für "Reinigungsrituale". Nach Erhalt des Geldes brach die Verdächtige den Kontakt zu ihrem Opfer ab.

Fahndung nach Tatverdächtiger

Nach der mutmaßlichen Täterin wird laut Staatsanwaltschaft per europäischem Haftbefehl gefahndet. Die Ermittler gingen davon aus, dass die Frau seit mehreren Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv gewesen sei, möglicherweise mit Komplizen. Ihr 29 Jahre alter Sohn sei wegen mutmaßlicher Mittäterschaft festgenommen worden. Die weiteren Ermittlungen würden in Zusammenarbeit mit Deutschland und der Schweiz geführt.

Bei der Hausdurchsuchung in Enzersdorf in Niederösterreich wurde den Angaben zufolge unter anderem ein Tresor entdeckt. In ihm fanden die Ermittler 4,1 Millionen Euro, 2,1 Millionen Schweizer Franken, 5100 Dollar sowie 500 D-Mark. Zudem wurde offenbar wertvoller Schmuck entdeckt, der nun von Sachverständigen untersucht werde. (afp/bearbeitet von ng)

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