Mariana M., in einschlägigen Kreisen besser bekannt als "Amela", soll ihre Opfer um Geld, Gold und Schmuck gebracht haben. 23 Opfer haben sich inzwischen gemeldet – einige auch aus Deutschland.

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Die Ermittlungen rund um eine selbsternannte "Schamanin" in Österreich ziehen immer weitere Kreise. Die 44-jährige Mariana M., die sich auch "Amela" nennt, soll über Jahre hinweg Dutzende Personen im In- und Ausland um insgesamt mehr als zehn Millionen Euro betrogen haben. Wie der ORF Niederösterreich berichtet, ist die Zahl der bisher bekannten Opfer mittlerweile auf 23 gestiegen – darunter 16 Personen in Österreich und sieben in Deutschland.

Die mutmaßliche Betrügerin befindet sich immer noch auf der Flucht. Gegen sie liegt ein europäischer Haftbefehl vor. Hinweise auf ihren Aufenthaltsort nimmt das Landeskriminalamt Niederösterreich entgegen. Die Ermittler gehen davon aus, dass noch weitere Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschädigt wurden.

"Reinigungsrituale" gegen angebliche Flüche: Opfer zahlten Hunderttausende Euro

Mariana M. soll ihre Opfer mit spirituellen Versprechen und Drohungen manipuliert haben. In einem Fall redete sie laut Landespolizeidirektion Niederösterreich einer Frau ein, eine nahestehende Angehörige sei von einem tödlichen Fluch befallen.

Nach Mariana M. wird per europäischem Haftbefehl gesucht.

Nur durch kostspielige "Reinigungsrituale" könne das Schicksal abgewendet werden. Die Frau zahlte in mehreren Tranchen insgesamt 730.000 Euro – danach brach die mutmaßliche Täterin jeglichen Kontakt ab. Eine Komplizin erklärte telefonisch, "Amela" sei nach dem Ritual in ein Koma gefallen.

Die Masche folgte stets einem ähnlichen Muster: Unter dem Deckmantel spiritueller Hilfeleistungen sollen die Opfer systematisch eingeschüchtert und zu immer höheren Geldzahlungen gedrängt worden sein.

Millionenbeute in geheimem Raum entdeckt

Im Zuge einer großangelegten Hausdurchsuchung in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) stießen Ermittler auf ein verstecktes Zimmer – zugänglich nur durch einen geheimen Mechanismus. Wie die Austria Presse Agentur berichtet, entdeckten die Beamten darin einen Tresor mit 4,1 Millionen Euro in bar, 2,1 Millionen Schweizer Franken, US-Dollar, D-Mark, Dutzenden Goldbarren, Schmuck und Luxusuhren. Ein gerichtlich bestellter Gutachter soll nun die Echtheit der sichergestellten Wertgegenstände klären.

Die Polizei veröffentlichte zudem Fotos von drei auffälligen Ringen, die vermutlich aus dem Besitz von Opfern stammen. Bereits kurz nach Veröffentlichung meldete sich laut ORF eine erste betroffene Person, die Schmuckstücke wiedererkannte.

Unter anderem diese drei Ringe wurden bei der Hausdurchsuchung sichergestellt - zusätzlich zu zahlreichem anderem Schmuck. © Landespolizeidirektion Niederösterreich

Drei Festnahmen – darunter der Sohn der Hauptverdächtigen

Die Ermittlungen führten zu mehreren Festnahmen. Der 29-jährige Sohn der mutmaßlichen Betrügerin wurde unter dem Verdacht der Beitragstäterschaft und Geldwäsche in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Er ist Eigentümer des Hauses in Maria Enzersdorf, in dem der geheime Raum gefunden wurde.

Zudem wurden die 29-jährige Dona D. – mutmaßlich als "Anna" aufgetreten – und ein 47-jähriger Mann festgenommen, beides österreichische Staatsbürger. Ihnen werden gewerbsmäßiger Betrug, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt.

Ermittler warnen vor Okkult-Betrug und geben Präventionstipps

Österreichs Innenminister Gerhard Karner sprach laut APA von einem der größten Betrugsfälle, die das Landeskriminalamt Niederösterreich je aufgeklärt habe. Er warnte eindringlich vor derartigen Maschen. Alle Altersgruppen könnten betroffen sein, jedoch seien ältere Menschen besonders gefährdet.

Landespolizeidirektor Franz Popp betonte, dass hinter esoterischen Fassaden oft "knallharte Geschäftsinteressen" stünden. Er riet zu kritischer Wachsamkeit gegenüber "Versprechen, die zu schön sind, um wahr zu sein" und empfahl, sich im Zweifel an Familie oder Freunde zu wenden. (bearbeitet von ank)

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Verwendete Quellen

Teaserbild: © Landespolizeidirektion Niederösterreich