Brisante Neuigkeiten im Fall Skripal: Laut einem Medienbericht haben Ermittler die Täter des Nowitschok-Angriffs in England identifiziert. Es soll sich um mehrere Russen handeln.
Die britische Polizei geht nach Information der britischen Nachrichtenagentur Press Association (PA) davon aus, mutmaßliche Täter des Nowitschok-Angriffs auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia im März in Salisbury identifiziert zu haben.
Es handle sich dabei um mehrere Russen, berichtete PA am Donnerstag unter Berufung auf eine Quelle aus dem Umfeld der Ermittlungen.
"Die Ermittler glauben, dass sie die Tatverdächtigen des Nowitschok-Angriffs mithilfe von Überwachungskameras identifiziert haben", zitiert PA die nicht namentlich genannte Quelle.
Die Aufzeichnungen seien mit Einreisedaten nach Großbritannien abgeglichen worden. "Sie (die Ermittler) sind sicher, dass sie (die Verdächtigen) Russen sind", zitiert PA weiter. Scotland Yard wollte den Bericht auf AFP-Anfrage zunächst nicht kommentieren.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass auch eine inzwischen gestorbene 44-jährige Frau und ein 45-jähriger Mann durch eine kleine Flasche mit dem Nervengift in Kontakt gekommen waren.
Nun soll festgestellt werden, ob das Gift aus derselben Quelle stammt wie die Substanz, mit der Skripal (67) und seine Tochter (33) vergiftet worden waren. Die Ermittler halten es für wahrscheinlich, dass die beiden Fälle in einem Zusammenhang stehen.
Kreml bestreitet jegliche Vorwürfe
London bezichtigte Moskau, Drahtzieher des versuchten Mordanschlags auf die Skripals gewesen zu sein. Beide waren im März mit dem Nervenkampfstoff vergiftet worden.
Der Kampfstoff war in der früheren Sowjetunion entwickelt worden, später wurde damit auch in anderen Ländern experimentiert. Nowitschok ist ein Nervengift, das über Haut, Augen und Atemwege in den Körper eindringt und führt meist innerhalb weniger Stunden zum Tod durch Ersticken.
Der Kreml bestreitet jegliche Vorwürfe. Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus. Mehr als zwei Dutzend Länder wiesen russische Diplomaten aus. Russland reagierte ebenfalls mit Ausweisungen. (szu/ank/dpa/afp)
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