Lang und kompliziert sollten Passwörter am besten sein, auch Sonderzeichen sind gerne gesehen - viele Menschen in Deutschland halten sich aber nicht an diese Empfehlung. Das beliebteste Passwort im Jahr 2023 war "123456789" und hatte damit immerhin drei Ziffern mehr als im Vorjahr, wie das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam am Dienstag mitteilte. Die Top Fünf werden demnach bis auf die Ausnahme "hallo" auf Platz drei allesamt von schwachen Ziffernreihen belegt.
Die steigende Zahl an Onlinediensten verleite viele Nutzerinnen und Nutzer dazu, einfache und immer dieselben Passwörter zu wählen, erklärte das HPI. Cyberkriminelle hätten somit leichtes Spiel, an wichtige persönliche Informationen zu kommen. Die Auswertung des Instituts zeigt, dass die Internetnutzer bei der Auswahl ihrer Passwörter in den vergangenen Jahren nicht kreativer geworden sind.
Auf den Plätzen sechs bis zehn der Rangliste folgen "password", "password1" oder "iloveyou". Die Ergebnisse deuteten zudem darauf hin, dass Cyberkriminelle selbst einfachste Passwörter für Botfarmen oder Desinformationskampagnen verwenden. So ist laut HPI zu erklären, weshalb Passwörter wie "target123" und "gwerty123" auffällig oft verwendet wurden (Platz acht und zehn).
Das Hasso-Plattner-Institut veröffentlicht jedes Jahr die meistgenutzten Passwörter der Deutschen - Datengrundlage sind Millionen von Zugangsdaten aus dem Datenbestand des HPI Identity Leak Checkers, die auf E-Mail-Adressen mit .de-Domäne registriert sind und 2023 geleakt wurden.
Das HPI rät dazu, lange Passwörter mit mehr als 15 Zeichen zu verwenden und für unterschiedliche Dienste auch unterschiedliche Passwörter zu nutzen. Auch die Verwendung von Passwort-Managern könne die Sicherheit erhöhen.
Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom aus der vergangenen Woche waren die Menschen in Deutschland vergangenes Jahr weniger sorgfältig bei der Passwortauswahl als im Vorjahr. Nach eigenen Angaben achteten 74 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer auf komplexe Passwörter mit einem Mix aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Vor einem Jahr waren es noch 83 Prozent. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.