- Das Bild eines Arztes geht derzeit um die Welt
- Auf der Fotografie tröstet der Mediziner einen an Corona erkrankten Patienten
- In einem Interview hat der Arzt nun die Geschichte hinter dem Foto verraten
Ein Arzt im Schutzanzug an seinem 252. Arbeitstag in Folge hält auf einer Corona-Intensivstation einen älteren Patienten tröstend im Arm.
Diesen Moment im United Memorial Medical Center in Houston im US-Bundesstaat Texas hielt der Fotograf Go Nakamura der Agentur Getty Images vergangene Woche mit der Kamera fest. Seitdem ging das Foto mit dem Chefarzt Joseph Varon im Internet um die Welt.
Varon sagte dem US-Fernsehsender CNN am Montag, er habe bereits 252 Tage in Folge gearbeitet, als er am US-Feiertag Thanksgiving den weißhaarigen Patienten sah. Der Mann versuchte, aus seinem Bett zu kommen.
"Ich will bei meiner Frau sein", sagte der ältere Herr weinend, erinnerte sich Varon. Das habe ihm sehr leid getan: "Ich habe mich sehr traurig gefühlt, so wie er." Der Patient habe schließlich zu weinen aufgehört und sich besser gefühlt.
Isolation auf Corona-Station schlägt sich auf Gemüt der Patienten nieder
Vielen Patienten drücke die Isolation auf den Corona-Intensivstationen aufs Gemüt, sagte Varon weiter. "Sie sind in einem Zimmer, in das Leute nur in Raumanzügen kommen", erklärte der Arzt. "Einige Patienten versuchen zu fliehen. Letztens hat jemand versucht, sich aus dem Fenster davon zu machen."
Im CNN-Interview mahnte der Arzt auch die US-Bevölkerung, die Hygieneregeln einzuhalten: "Leute sind draußen in Bars, Restaurants, Einkaufszentren. Es ist verrückt. Die Leute hören nicht zu und enden dann auf meiner Intensivstation."
Für den älteren Patienten gibt es allerdings Hoffnung: Laut Varon soll er vor Ende der Woche entlassen werden. (dpa/thp)
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