Nach Auffälligkeiten bei seiner Abrechnung ist ein Arzt wegen mutmaßlichem Abrechnungsbetrug in Höhe von fast einer Million Euro festgenommen worden.
In Niederbayern soll ein 40 Jahre alter Arzt durch Abrechnungsbetrug fast eine Million Euro ergaunert haben. Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg und die Kriminalpolizei Landshut vollstreckten deshalb am 12. März einen Haftbefehl, wie die Ermittler am Dienstag mitteilten. Dem Mann aus Waldkirchen wird Abrechnungsbetrug in einer noch unbekannten Zahl von Fällen vorgeworfen, er kam in Untersuchungshaft.
Den Schaden beziffern die Ermittler bisher auf rund 952.000 Euro. Sie gehen davon aus, dass der Mann als sogenannter Poolarzt der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) in erheblichem Umfang nicht erbrachte und nicht abrechenbare Leistungen in Rechnung stellte. Ein Poolarzt übernimmt Bereitschaftsdienste und rechnet sie mit der KVB ab.
Lesen Sie auch
Auffälligkeiten bei der Abrechnung
Der Mediziner arbeitete ab 2017 in dieser Funktion, die nun im Raum stehenden Betrugsvorwürfe beziehen sich nur auf die Jahre 2021 bis 2024. Anlass der Ermittlungen war eine Anzeige der KVB wegen zahlreicher Auffälligkeiten bei der Abrechnung.
Im Rahmen des Vollzugs eines vom Amtsgericht Nürnberg angeordneten Vermögensarrests wurden bei der Festnahme außerdem Bargeld und Goldbarren im Wert von über 300.000 Euro beschlagnahmt. Auch ein hochwertiges Auto wurde gepfändet. (afp/bearbeitet von ng)