Eine der berühmtesten Kathedralen der Welt brannte lichterloh, mitten in Paris. Millionen Menschen waren angesichts der live übertragenen Bilder von Notre-Dame traurig und fassungslos. Zu ihnen gehörte auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet. Seine Fassungslosigkeit hatte aber noch einen ganz anderen Grund.
Millionen Menschen weltweit saßen am Abend des 15. April 2019 gebannt und ungläubig vor ihren Fernsehgeräten. Mitten in Paris stand ein Wahrzeichen in Flammen. Die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame drohte, von einem Feuer komplett auf aufgefressen zu werden.
Feuer in Notre-Dame: Keine Live-Bilder bei ARD und ZDF
Wer aus Deutschland live dabeisein wollte, musste wahlweise einen ausländischen Sender einschalten oder aber einen der heimischen privaten Kanäle. ARD und ZDF beschränkten sich in ihrer Berichterstattung über das Drama, das sich plötzlich mitten in Paris abspielte, auf ihre regulären Nachrichtensendungen.
Stellvertretend für viele Gebührenzahler, die das nicht verstanden, beschwerte sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident
"Millionen Menschen fiebern mit der Kirche Notre-Dame in Paris, einem der bedeutendsten kulturelle Orte in Europa. Warum muss man CNN einschalten, während die ARD Tierfilme zeigt?", zitierte der "Focus" Laschet.
Der 58-Jährige knöpfte sich aber auch das Zweite Deutsche Fernsehen vor: "Traurig ist, dass es dem ZDF keine Unterbrechung des Programms wert ist, wenn eine der bedeutendsten christlichen Kirchen der Welt brennt. Gut, dass Deutschland zur Information Privatsender hat."
Renommierte ARD-Journalisten geben Laschet Recht
Mit Ulrich Deppendorf, dem früheren Leiter des Hauptstadtstudios der ARD, und Sonia Seymour Mikich, einst Fernseh-Chefredakteurin von Laschets Heimsender WDR, sprangen auch zwei prominente und renommierte Journalisten der ARD Laschet zur Seite und äußerten ihr Unverständnis.
Deppendorf bemängelte den fehlenden ARD-"Brennpunkt":
Für Seymour Mikich wäre auch das Ersticken von Verschwörungstheorien wichtig gewesen:
Die ARD antwortete, die "Tagesschau" habe alle zu dem Zeitpunkt bekannten Informationen beinhaltet. Sobald weitere gesicherte Informationen vorlägen, werde in den "Tagesthemen" darüber berichtet.
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