Nach dem blutigen Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" steht Frankreich unter Schock. Besteht auch in Österreich die Gefahr von Übergriffen in so einem Ausmaß? Das Innenministerium hat die Bewachung bestimmter Einrichtungen und Gebäude angeordnet.
Am Mittwoch stürmten drei Männer mit Maschinengewehren die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" und töteten zwölf Menschen. Nach diesem brutalen und kaltblütigen Attentat steigt die Angst vor neuen Anschlägen. Die Auswirkungen sind auch in Österreich zu spüren.
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden bereits erhöht. "Wir haben mit den französischen Sicherheitsbehörden Kontakt aufgenommen, um Querverbindungen zu prüfen", sagte der Pressesprecher des Innenministeriums, Alexander Marakovits, im Gespräch mit GMX.at.
Gebäude intensiv überwacht
Speziell auf den Schutz von französischen Einrichtungen und von Medienhäusern werde geachtet: "Wir stehen mit Chefredakteuren in Verbindung, um bei Gefährdung die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken", sagt Marakovits. Gebäude würden intensiv überwacht, Details wollte das Ministerium aus taktischen Gründen nicht bekannt geben.
Ein erhöhtes Bewusstsein für die Möglichkeit von Terroranschlägen gibt es schon seit einiger Zeit. Seit Herbst 2014 wurden die Maßnahmen verschärft - insbesondere nach den Anschlägen im Regierungsviertel der kanadischen Stadt Ottawa. Hier hatte der Angreifer offenbar ein religiöses Motiv - er war kurz vor dem Attentat zum Islam konvertiert.
Der genaue Hintergrund der Attentäter von Paris ist noch nicht bekannt. Laut Medienberichten sollen sie eine Ausbildung bei einem Al-Kaida-Ableger durchlaufen haben.
Gefahr durch Rückkehrer aus Dschihad
Vor allem von Rückkehrern aus dem Dschihad geht laut Innenministerium ein hohes Gefahrenpotential aus. Bei ihnen setzt auch Außenminister Sebastian Kurz an und will gegen die Radikalisierung heimischer Jugendlicher vorgehen. Auch wenn es im Moment "keine konkrete Querverbindungen zu Paris für Österreich" gebe, könnten ähnliche Attacken nicht ausgeschlossen werden. Die Behörden wollen "Sachverhalt analysieren und ständig neu bewerten", um die nötigen Maßnahmen zu ergreifen.
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