Ein mutmaßlicher Wilderer hat in Annaberg in Niederösterreich ein Blutbad angerichtet. Laut ersten Informationen der Nachrichtenagentur APA hat der Mann in der Nacht auf Dienstag zwei Polizisten und einen Rettungsfahrer erschossen.

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Laut "Krone" handelt es sich bei einem der erschossenen Polizisten um einen Beamten der Spezialeinheit Cobra. Nach Angaben des Innenministeriums hatten Polizisten den Mann nach mehreren Jahren Wilderei in der Nacht zu Dienstag in einem Wald bei Annaberg gestellt. Ein Polizeisprecher erklärte, es habe "mehrere Taten" gegeben. Aufgrund der angespannten Lage könne man noch keine weiteren Informationen liefern.

Der Mann soll sich in der Früh in seinem Bauernhof in einem Ort im Bezirk Melk verschanzt haben. Das Haus ist nach Angaben des Innenministeriums umstellt. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass sich die beiden Kinder des Täters in dem Bauernhof befanden. Ein Polizist wird noch vermisst. Ob dieser sich in der Gewalt des Täters befindet, wollte ein Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Hintergründe der Tat sind unklar

Wie der ORF Niederösterreich berichtet, sind die Hintergründe der Tat unklar. Der Mann dürfte seit längerer Zeit wegen Wilderei observiert worden sein. Er sollte in der Nacht auf Dienstag im Ortsgebiet von Annaberg festgenommen werden, konnte aber flüchten. Das Fahrzeug des etwa 55 Jahre alte Mannes sei von der Fahrbahn abgekommen und in einem Straßengraben gelandet.

Dort habe der Verdächtige das Feuer eröffnet und einen Cobra-Beamten getroffen, schreibt der ORF. Anschließend schoss der Mann demnach auf einen Sanitäter und flüchtete in ein angrenzendes Waldstück. Schließlich habe er eine Streife überfallen, die sich im Zuge einer Alarmfahndung auf einem Kontrollpunkt aufgestellt hatte, und habe erneut das Feuer auf einen Polizisten eröffnet. Einen weiteren Polizisten nahm der Mann als Geisel. Der ORF mutmaßt, es sei gelungen, Kontakt mit dem Geiselnehmer aufzunehmen.

Am Vormittag hielt sich der Mann weiter in dem Haus verschanzt. Das Gebiet wurde nach Angaben der APA großräumig abgesperrt, die Polizei und die Spezialeinheit Cobra waren an Ort und Stelle. Aufgrund der anhaltenden Gefahrenlage ersuchte das Innenministerium um Zurückhaltung in der Berichterstattung und keine detaillierten Angaben zur Tat. GMX.at entspricht dieser Bitte bis zur Freigabe der Informationen durch die Polizei. (ank)

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