Bei einer Tour auf den Großvenediger gerieten zwei Bergsteigergruppen aus Tschechien und China wegen plötzlicher Wetterverschlechterung in Bergnot. Nach einer Nacht im Notbiwak wurden sie am Samstag von der Bergrettung in Sicherheit gebracht.

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Auf den Großvenediger (3.657 Meter) sind am Freitag zwei Bergsteigergruppen in Bergnot geraten. Sie brachen in der Früh unabhängig voneinander auf, um im Bereich der Neuen Prager Hütte (2.796 Meter) zu übernachten, gerieten aber am Nachmittag aufgrund massiver Wetterverschlechterung in Zeitverzug. Beide Gruppen setzten Notrufe ab und überstanden die Nacht in einem Notbiwak an der alten Materialseilbahn. Am Samstag wurden die Alpinisten in Sicherheit gebracht.

Nach Angaben der Polizei stammten die Gruppen aus Tschechien (drei Frauen, ein Mann) und aus China (zwei Frauen, ein Mann). Die tschechische Gruppe traf gegen 18.00 Uhr bei der alten Materialseilbahn ein. Die Mitglieder waren zwar erschöpft, aber unverletzt, deshalb wurde per Telefon mit der Bergrettung eine Übernachtung im Notbiwak und eine Bergung am Samstag vereinbart.

Gruppen wurden zusammengeführt

Die chinesische Gruppe kam gegen 19.45 Uhr völlig erschöpft und bei starkem Nebel bei der Alten Prager Hütte (2.489 Meter) an. Weil dort eine Übernachtung im Notbiwak nicht möglich war, setzte auch diese Gruppe einen Notruf ab. Die Wetterverhältnisse ließen eine Bergung nicht zu, in weiterer Folge wurden die zwei Frauen und der Mann in das etwa 300 Meter Luftlinie entfernte Notbiwak der tschechischen Gruppe geleitet. Dort trafen sie gegen 23.00 Uhr ein. Auch in den Nachtstunden blieben die Bergsteiger in ständigem Telefonkontakt mit der Alpinpolizei.

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Samstagfrüh wurden drei Bergretter und ein Alpinpolizist von einem Hubschrauber oberhalb der Nebelgrenze abgesetzt, von dort stiegen die Retter zu den beiden Bergsteigergruppen ab. Um einen sicheren Abstieg der Gruppen in Richtung Tal zu gewährleisten, wurden weitere Bergretter und Notfallausrüstung ins Einsatzgebiet geflogen. Als sich das Wetter am Nachmittag besserte, wurden Bergsteiger und Retter mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen (apa/bearbeitet von lk).