Das Flugzeug war neu. Der Pilot galt als erfahren. Trotzdem stürzte die Boeing 737 der Ethiopian Airlines nur wenige Minuten nach dem Start ab. Menschen aus 33 Ländern waren an Bord, auch viele Europäer - darunter fünf Deutsche, wie die Airline mitteilt.

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Beim Absturz einer Passagiermaschine in Äthiopien sind nach Angaben der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines alle 157 Insassen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien zahlreiche Europäer, teilte die Airline mit. An Bord der Boeing 737 seien 149 Passagiere und 8 Crew-Mitglieder gewesen. Die Fluggesellschaft hatte die neue Maschine nach eigenen Angaben erst im November erworben.

Viele Europäer an Bord, auch fünf Deutsche unter den opfern

Die Unglücksmaschine, die von Addis Abeba nach Nairobi fliegen sollte, war am Sonntagmorgen kurz nach dem Start abgestürzt. Die Insassen hätten 33 verschiedene Nationalitäten gehabt, meldete das Staatsfernsehen.

Unter den Todesopfern waren nach Angaben der Airline 32 Kenianer, 18 Kanadier, 9 Äthiopier, 8 US-Amerikaner, 8 Italiener, 8 Chinesen, 7 Briten sowie 7 Franzosen, sagte der CEO der Fluggesellschaft, Tewolde GebreMariam, am Sonntagmittag vor Journalisten. Zuvor hatte es widersprüchliche Angaben zu den Nationalitäten der Opfer gegeben.

Auf Twitter veröffentlichte die Airline inzwischen eine Passagierliste. Demnach seien auch fünf Deutsche an Bord der Unglücksmaschine gewesen.

Deutsche Botschaft bemüht sich um Bestätigung

"Die deutsche Botschaft in Addis Abeba steht in engem Kontakt mit den äthiopischen Behörden, um zu klären, ob auch deutsche Staatsangehörige betroffen sind", teilte Außenminister Heiko Maas mit. Die Maschine stürzte nach Angaben der Fluggesellschaft nahe der Stadt Bishoftu ab, etwa 50 Kilometer südöstlich der äthiopischen Hauptstadt.

Kurz nach Abflug habe der erfahrene Pilot einen Notruf abgesetzt und daraufhin die Freigabe zur Rückkehr erhalten, sagte GebreMariam. Der Funkkontakt zur Maschine sei wenige Minuten nach dem Start abgebrochen, hatte die Airline zuvor erklärt. Die neue Maschine war zuletzt am 4. Februar gewartet worden. Seit dem Kauf des Flugzeuges Ende letzten Jahres sei es rund 1.200 Stunden im Einsatz gewesen. Der Pilot hatte seit 2010 für die Fluggesellschaft gearbeitet. Die Absturzursache war zunächst unklar.

Merkel spricht Angehörigen Beileid aus

"Unsere tief empfundene Anteilnahme und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer», erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel über die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz.

In einem Kondolenzschreiben schrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: "Der Tod so vieler Menschen an Bord erfüllt mich mit tiefer Trauer." Via Twitter hatte zuerst das Büro des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen.

Es war nicht das erste Unglück der Airline

Ethiopian Airlines gilt als zuverlässige Fluggesellschaft. Sie bietet weltweite Verbindungen an, auch nach Frankfurt am Main, München, London, New York, Bangkok und Dubai. Es ist allerdings nicht das erste Unglück eines Flugzeugs der Airline.

Am 25. Januar 2010 stürzte eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft vor der libanesischen Küste ins Mittelmeer, die 90 Insassen starben. Im November 1996 wurde eine Maschine der Airline entführt. Sie war ebenfalls auf dem Weg von Addis Abeba nach Nairobi. Die Entführer forderten trotz zu geringer Treibstoffmenge, nach Australien geflogen zu werden. Der Kapitän entschloss sich zu einer spektakulären Notwasserung vor den Komoren, um möglichst viele Passagiere zu retten. 125 Insassen starben, rund 50 überlebten.  © dpa

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