Für das Naturschutzgebiet des Nationalparks Neusiedler See Seewinkel ist es ein Drama: Selbst zwei Black-Hawk-Hubschrauber konnten nicht verhindern, dass eine riesige Schilf-Fläche den Flammen zum Opfer fiel. Es besteht der Verdacht auf Brandstiftung.

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Bei dem am Freitag ausgebrochenen Brand im Schilfgürtel des Neusiedler Sees bei Illmitz (Bezirk Neusiedl am See) sind insgesamt rund 700 Hektar Schilf vernichtet worden. Das teilte die Polizei, die das Gebiet mit dem Hubschrauber abgeflogen hatte, am Samstag mit. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt.

Bereits am Samstagnachmittag hatte die Feuerwehr die verbrannte Fläche mit etwa 600 bis 700 Hektar beziffert. Details zum Einsatz zweier Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres, die am Samstag Löscharbeiten durchgeführt hatten, gab das Verteidigungsministerium bekannt.

Knapp 300.000 Liter Löschwasser

Beide Helikopter waren insgesamt zehneinhalb Stunden in der Luft. Dabei transportierten sie mit 3.000 Litern Wasser befüllbare Behälter und flogen insgesamt 297.000 Liter Löschwasser zur Brandstelle. Beim Befüllen der Behälter wurden 199 Landungen durchgeführt.

Die Brandfläche befand sich zur Gänze im Naturschutzgebiet des Nationalparks Neusiedler See Seewinkel. Am Löscheinsatz waren seitens der landgebundenen Kräfte knapp 70 Mitglieder der Feuerwehren Illmitz, Apetlon und Wallern beteiligt. Dazu kamen weiters eine Bootsbesatzung aus Mörbisch sowie der Flugdienst der Landesfeuerwehrverbände Niederösterreich und Burgenland mit knapp 15 Mann. Das Bundesheer war mit den zwei Hubschraubern und acht Soldaten beteiligt, auch zwei Polizeihubschrauber mit etwa acht Kräften seien im Einsatz gewesen, schilderte Feuerwehrsprecher Peter Kroiss.

Wind erschwerte die Arbeit der Feuerwehr

Das Feuer war bereits Freitagmittag im Bereich der Riede Sandeck ausgebrochen. Durch die Lage des Brandherdes in sumpfigem Gelände und das seichte Wasser, das eine Annäherung mit Booten verunmöglichte, hatten sich die Löscharbeiten für die Feuerwehr äußerst schwierig gestaltet. Auch der Wind fachte die Flammen immer wieder an. Am Samstagvormittag begann deshalb der Assistenzeinsatz des Bundesheeres.

Bereits am Donnerstag war ebenfalls im Schilfgürtel bei Illmitz, etwa einen Kilometer vom Ausgangspunkt des Freitag-Brandes entfernt, ein Feuer entstanden. Es konnte aber relativ schnell gelöscht werden. Dabei brannte eine Fläche von zwei Hektar, also 0,02 Quadratkilometer, ab. Ob es sich in beiden Fällen möglicherweise um Brandstiftung handeln könnte, sollen nun Ermittlungen der Polizei klären.  © APA

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