In Oberösterreich soll ein Mann am Montag zwei Menschen erschossen haben – Auslöser der Tat soll ersten Erkenntnissen zufolge ein Streit gewesen sein. Der Tatverdächtige ist weiterhin flüchtig.

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Nachdem die Großfahndung der Polizei nach jenem Verdächtigen, der am Montag zwei Menschen im Mühlviertel erschossen haben soll, bis Dienstagmittag erfolglos blieb, warnt die Polizei eindringlich vor dem Gesuchten: "Wir müssen davon ausgehen, dass der Gesuchte sehr, sehr gefährlich ist", so Landespolizeidirektor-Stellvertreter Rudolf Keplinger in einer Pressekonferenz. 50 Personen stehen derzeit unter Polizeischutz. Als Tatmotiv werden jagdrechtliche Streitigkeiten angenommen.

Polizei warnt vor flüchtigem Verdächtigen

Die beiden Getöteten - ein Bürgermeister aus dem Bezirk Rohrbach und ein Jagdleiter - hatten den mutmaßlichen Täter heuer im Frühjahr und zuletzt am 22. Oktober angezeigt. Die jüngste Anzeige wegen unzulässiger Lockfütterung stammte vom Bürgermeister, hieß es in der Pressekonferenz. Ob der Verdächtige wegen besagter Anzeigen die Taten geplant haben könne, sei noch Gegenstand der Ermittlungen.

Man gehe davon aus, dass er zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe aktuell bei sich habe. Andere Waffen, die er legal besessen habe, seien sichergestellt worden, informierte Keplinger. Auch das Zweitauto des Mannes wurde beschlagnahmt. Seine beiden Jagdhunde wurden lebend an einem seiner Wohnsitze gefunden. Solange man den Mann nicht gefasst habe, "müssen wir davon ausgehen, dass er noch lebt". 50 Personen aus seinem sozialen Umfeld - vor allem aus der Jägerschaft - gelten als besonders gefährdet, weshalb sie von der Polizei Personenschutz erhielten oder an einen sicheren Ort gebracht wurden. Und die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach habe "eine Art Jagdverbot" in der betroffenen Region erlassen, meinte der stellvertretende Landespolizeidirektor weiter.

Ortung des Verdächtigen erfolglos

"Wir unterstützen seit Montag mit Personal aus fünf Standorten", sagte Bernhard Treibenreif, Leiter der Direktion Spezialeinheiten/Einsatzkommando Cobra auf APA-Anfrage. Zahlreiche mit Spezialausrüstung sowie gepanzerten Fahrzeugen ausgestattete Beamte seien eingebunden. In Summe seien rund 250 Kräfte im Einsatz, stündlich finden in Altenfelden Besprechungen der aktuellen Lage statt, hieß es in der Pressekonferenz. Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen Haftbefehl wegen des Verdachts des zweifachen Mordes erlassen. Tschechische und deutsche Polizei wurden informiert.

Am Montagfrüh ging gegen 8.15 Uhr ein Notruf ein, dass ein Schuss gefallen sei, schilderte Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes, den Ablauf. Daraufhin wurde die Leiche des ersten Opfers, des Ortschefs aus dem Bezirk, gefunden. Etwa eine halbe Stunde später soll der Verdächtige sein zweites Opfer, einen Jagdleiter, erschossen haben. Danach sei der Mann mit seinem Auto auf die B127, die Rohrbacher Straße, geflüchtet. "Seither wissen wir nicht, wo er sich aufhält."

Eine von der Staatsanwaltschaft angeordnete Lokalisierung des Beschuldigten blieb erfolglos. Er habe seine beiden Handys nicht mit sich, teilte die Sprecherin Ulrike Breiteneder mit. Noch am Dienstag sei die Obduktion der Getöteten geplant. Für die Justiz sei der Täter bisher "ein unbeschriebenes Blatt" gewesen. Aus dem Umfeld des Gesuchten heißt es, er habe schon lange mit seiner Familie gebrochen. Seit Jahren sei er im Ort als "problematisch" und "jähzornig" bekannt. Er soll etwa verbotene Fallen aufgestellt haben, sehr zum Missfallen der anderen Jäger und der Bauern, wie die APA in Erfahrung bringen konnte. (APA/bearbeitet von lag/aks)

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