• 16:56 Uhr: ➤ US-Forscher warnt vor Delta-Variante: "Fast so, als hätten wir eine neue Pandemie"
  • 14:53 Uhr: Lauterbach warnt vor Vernachlässigung der Inzidenzwerte in der Corona-Pandemie
  • 12:39 Uhr: Apotheken stellen ab sofort digitale Corona-Genesenenzertifikate aus
  • 11:13 Uhr: Fast 60 Prozent der Deutschen sind vollständig geimpft
  • 10:32 Uhr: Corona-Krise hatte Tod Hunderttausender Babys zur Folge
  • 07:12 Uhr: RKI registriert 5.747 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 58,0
  • 06:59 Uhr: Hausärzte befürworten geplante Abkehr von Inzidenz

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➤ US-Forscher warnt vor Delta-Variante: "Fast so, als hätten wir eine neue Pandemie"

Unter hochrangigen Gesundheitsbeamten in den USA wächst die Sorge über die Delta-Variante des Coronavirus. "Es ist fast so, als hätten wir eine neue Pandemie", sagte der Direktor der US-Forschungsagentur National Institutes of Health, Francis Collins, der "Washington Post" laut einem Bericht von Dienstag. "Alles was wir über das Coronavirus zu wissen glaubten, muss überarbeitet werden." In den nächsten Monaten stünden einige Schwierigkeiten bevor.

Durch die Ausbreitung der Delta-Variante ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA zuletzt wieder stark gestiegen. Besonders angespannt ist die Lage in Staaten mit geringer Impfquote. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC ist etwa die Hälfte der gesamten Bevölkerung voll geimpft.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Söder: Ende der 3G-Regelung abhängig von Lage in Krankenhäusern

15:25 Uhr: Eine Abkehr von der geltenden 3G-Regel bei Corona-Auflagen ist nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder abhängig von der Lage in den Krankenhäusern. "Erst dann wenn es sehr ernst wird, eine Überlastung des Gesundheitssystems droht, wäre ein Wechsel zu 2G verhältnismäßig", sagte der CSU-Chef am Dienstag dem Fernsehsender München TV. Zunächst gehe es im Sinne der Impfstrategie darum, die Menschen zu motivieren, nicht darum, sie auszuschließen.

Seit dieser Woche gilt bundesweit die sogenannte 3G-Regelung, welche ab einer Inzidenz von mehr als 35 in bestimmten Bereichen nur noch Freiheiten für Geimpfte, Getestete und Genesene ermöglicht. Die 2G-Regel würde Getestete von diesen Freiheiten ausschließen.

Lauterbach warnt vor Vernachlässigung der Inzidenzwerte in der Corona-Pandemie

14:53 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, die Inzidenzwerte bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu vernachlässigen. "Wenn die Inzidenzzahlen weiter so steigen, gehen die Ungeimpften voll ins Risiko - einschließlich der Kinder", sagte Lauterbach am Dienstag dem "Spiegel". Er bezeichnete es als "zynisches Experiment, die Jüngsten einer Krankheit auszusetzen, vor der viele Erwachsene Angst haben".

Er gehe davon aus, dass fünf Prozent der erkrankten Kinder unter Long-Covid-Symptomen leiden könnten, sagte Lauterbach. Angesichts stark steigender Fallzahlen brauche es eine Grundsatzentscheidung: "Entweder wir entschließen uns, die Inzidenzen weiter zu begrenzen, dann wären unpopuläre Maßnahmen nötig. Oder wir ignorieren die Inzidenzzahlen künftig weitgehend, dann geben wir den Schutz der Ungeimpften auf."

Nach Ansicht Lauterbachs wäre eine "Durchseuchung der Bevölkerung" die Folge. "Dahinter steht die Haltung: Wer krank wird, ist selber schuld", kritisierte der SPD-Politiker.

Aktueller Hintergrund der Debatte um die Bedeutung der Inzidenzwerte ist die geplante Abkehr von der 50er-Inzidenz als zentralem Maßstab in der Pandemie-Bekämpfung. Die Bundesregierung will diesen Wert nach eigenen Angaben aus dem Infektionsschutzgesetz streichen. Bislang dient er als eine zentrale Schwelle für die Einführung von Schutzmaßnahmen und Beschränkungen.

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll die so genannte Hospitalisierungsquote als wichtiger neuer Richtwert eingeführt werde. Diese gibt an, wie viele Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken eingeliefert werden.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt aktuell wieder stark an. Am Dienstag lag sie bei 58, am Montag waren es 56,4. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

Lauterbach forderte angesichts der steigenden Zahlen weitere Corona-Maßnahmen. "Nur weil Wahlkampf ist, sollten wir uns nicht vom Schutz der Menschen verabschieden", sagte der SPD-Politiker. Er plädierte dafür, "mit juristischem Fingerspitzengefühl an einer 2G-Lösung zu arbeiten": Zu Clubs, den Innenräumen von Restaurants oder Fitnessstudios sollten dann bei hohen Inzidenzen nur Geimpfte oder Genesene Zutritt haben.

Laschet führt hohe Inzidenz auf Ferienende und viele Tests zurück

14:44 Uhr: Die aktuelle Spitzenposition Nordrhein-Westfalens bei den Corona-Neuinfektionen führt die nordrhein-westfälische Landesregierung nicht auf unterschiedliche Maßnahmen in Deutschland, sondern auf Ferieneffekte, Ballungsräume und intensives Testen zurück.

"Wir sind sicher der verdichtetste Großraum in Europa", sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag nach einer auswärtigen Kabinettssitzung in Berlin auf Fragen nach den Gründen. NRW habe lange Zeit auf Platz sechs oder sieben der Bundesländer gelegen. Jetzt liege NRW einige Tage an der Spitze. "Die Regeln sind überall in Deutschland die gleichen. Sie können es nicht darauf zurückführen, dass es an den Regeln liegt, die gelten."

Laschet sprach von einer Mischung von Faktoren nach dem Ferienende in NRW. Reiserückkehrer, Einreise aus Hochrisikogebieten, Menschen, die in besonders verdichteten Räumen leben, zählte er als Gründe für die aktuelle NRW-Inzidenz von über 100 auf. Der Regierungschef betonte, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland sehr häufig getestet werde. Auch sei der Schulstart in NRW besonders vorsichtig begonnen worden. Laschet verwies dabei auf das besondere PCR-Testverfahren mit Lollis für Kinder an den Grund- und Förderschulen sowie darauf, dass die Maskenpflicht in den Schulen fortbestehe.

Der NRW-Regierungschef geht davon aus, dass auch in anderen Bundesländern die Corona-Zahlen nach dem Ende der Sommerferien steigen werden: "Insofern gehe ich davon aus, dass diese Welle sich fortsetzt - je nachdem, wo gerade die Schulferien enden." Im Moment habe Nordrhein-Westfalen viele Reiserückkehrer. Der Anteil der Fälle mit einer mutmaßlichen Ansteckung bei einer Reise liege bei etwa zehn Prozent, erläuterte Laschet. Das übertrage sich jeweils insbesondere bei der Gruppe der Jüngeren. Bei den zehn- bis 19-Jährigen sei die Inzidenz zweieinhalb Mal so hoch wie beim Rest der Bevölkerung.

In NRW sollen verstärkt mobile Impfteams auch in sozialen Brennpunkten eingesetzt werden, um noch mehr Menschen zu erreichen.

Vollere Stadien: Spahn macht der Bundesliga Hoffnung

14:31 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Bundesliga-Klubs in der Zuschauer-Frage Hoffnung auf vollere Stadien gemacht.

"Ich denke, man kann eins machen: Dass man bei den Teilnehmerzahlen Geimpfte und Genesene anders rechnet als Getestete. Es können ohne Zweifel deutlich mehr Geimpfte und Genesene in einem Stadion - zumal unter freiem Himmel - dann auch als Zuschauer dabei sein, als es sonst möglich ist", sagte Spahn der Bild-Zeitung.

Klubs wie der 1. FC Köln lassen bereits jetzt schon nur vorwiegend Geimpfte oder Genesene ins Stadion, bei anderen Vereinen werden Fans mit einem Impf-, Genesenen- oder einem Testnachweis gewissermaßen gleich behandelt.

Hamburg erlaubt Veranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene

14:05 Uhr: Hamburg führt für Veranstalter und Gastronomen ein "2G-Optionsmodell" ein. Wie der Senat der Hansestadt am Dienstag beschloss, dürfen diese ihre Dienstleistungen dann freiwillig nur noch für Geimpfte und Genese anbieten und werden im Gegenzug von nicht mehr erforderlichen Coronaschutz-Auflagen befreit.

Dadurch können sie etwa mehr Besucher einlassen oder eine freie Platzwahl ohne obligatorische Abstandsgebote anbieten.

Die Option richtet sich demnach unter anderem an Theater, Kinos, Musikklubs, Messebetreiber, Restaurants, Hotels, Schwimmbäder, und Fitnessstudios.

Auch Veranstalter von Sportveranstaltungen mit Besuchern, Volksfesten oder Bildungskursen sollen sie nach eigener Abwägung anwenden können. In Innenräumen müssen sie aber vorerst weiterhin das Tragen medizinischer Masken vorschreiben.

Der Senat kündigte scharfe Kontrollen an. Sollten Betreiber am Einlass nicht genau kontrollieren, drohen ihnen hohe Bußgelder.

Für Kinder und Jugendliche gelten Sonderregeln. Zunächst dürfen alle Unter-18-Jährigen an "2G-Veranstaltungen" auch ohne vollen Impfschutz teilnehmen.

Für Zwölf- bis 18-Jährige, die seit kurzem laut offizieller Empfehlung ebenfalls immunisiert werden sollten, läuft diese Übergangszeit in sechs Wochen aus. Für Kinder unter zwölf Jahren, für die kein Impfstoff zugelassen ist, gilt sie weiter.

Eine Pflicht zur Nutzung der neuen Option besteht nicht. Anbieter können nach Angaben des Senats selbst entscheiden, ob sie diese künftig anwenden oder weiterhin nach den bisherigen Regeln für alle geöffnet

Offiziell gestartet wird das "2G-Modell" am Samstag. Dann tritt eine entsprechende Änderung der Corona-Eindämmungsverordnung in Kraft. Veranstalter können sich ab dann elektronisch für die Option bei den Behörden registrieren.

Erst nach dieser Anmeldung können sie mit entsprechenden Angeboten starten. Auch Personal mit Kundenkontakt muss dann geimpft oder genesen sein. Es muss am Zugang zu den Veranstaltungsorten außerdem deutlich darauf hingewiesen werden, dass Ungeimpfte keinen Zutritt erhalten.

Frankreichs Gesundheitsbehörde empfiehlt Drittimpfung für über 65-Jährige

13:53 Uhr: Die französische Gesundheitsbehörde (HAS) hat eine Corona-Auffrischungsimpfung für alle Bürger ab 65 Jahren empfohlen.

Auch Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Fettleibigkeit, die bei einer Infektion ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken, sollten "nach einer Analyse der vorliegenden Daten" eine dritte Impfdosis erhalten, erklärte die Behörde am Dienstag.

Das Gesundheitsministerium hatte in der vergangenen Woche Auffrischungsimpfungen für alle Bewohner von Altenheimen, alle über 80-Jährigen, die zu Hause leben sowie für Hochrisikopatienten und Menschen mit unterdrücktem Immunsystem angekündigt.

Am Montagabend sagte Gesundheitsminister Olivier Véran, er wolle die Kampagne deutlich ausweiten, warte aber noch die Empfehlung der HAS ab. Demnach könnten die Drittimpfungen Anfang September für alle Betroffenen starten, deren zweite Impfung zudem mindestens sechs Monate zurückliegt.

Corona-Todesfälle in England und Wales auf höchstem Stand seit März

13:17 Uhr: Die Zahl der wöchentlichen Corona-Todesfälle ist in England und Wales kürzlich auf den höchsten Stand seit März gestiegen. In der Woche bis zum 13. August starben 571 Menschen an oder mit COVID-19, wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen des nationalen Statistikamtes hervorgeht.

Das entspricht dem höchsten Stand seit Mitte März, als innerhalb einer Woche 719 Corona-Tote gezählt wurden. Damals nahmen die Fallzahlen steil ab, nachdem die zweite Welle ihren Höhepunkt im Januar erreicht hatte.

In Großbritannien sind die Corona-Beschränkungen weitgehend aufgehoben. Zunächst gingen die Fallzahlen nach dem "Freedom Day" in England Mitte Juli überraschenderweise zurück, mittlerweile steigen sie jedoch wieder kontinuierlich an.

Ungeimpfte müssen Corona-Tests in Griechenland künftig selbst zahlen

13:06 Uhr: In Griechenland müssen ungeimpfte Bürger ihre Corona-Tests vom 13. September an selbst zahlen. Ausgenommen sind nur Schüler sowie Genesene, Geimpfte und Menschen, die Symptome zeigen, kündigte der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Dienstag in Athen an.

Zudem können Arbeitgeber Auskunft von den Beschäftigten darüber erhalten, ob sie geimpft sind oder nicht, und andernfalls zwei Tests pro Woche verlangen. Ein Schnelltest kostet in Griechenland zehn Euro.

"Weit über 90 Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind ungeimpft", begründete Kikilias die Maßnahmen, die mindestens bis zum 31. März 2022 gelten sollen.

Auch Maßnahmen für Reisende innerhalb des Landes kündigte Kikilias an: Ungeimpfte müssen dafür einen negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Apotheken stellen ab sofort digitale Corona-Genesenenzertifikate aus

12:39 Uhr: Die sogenannten Genesenenzertifikate nach einer Coronainfektion sind ab sofort auch in zahlreichen Apotheken digital erhältlich. Das berichtete die Bundesvereinigung der Apothekerverbände am Dienstag in Berlin. Inzwischen sei die technische Infrastruktur dafür betriebsbereit. Das Angebot ist demnach jedoch nur in teilnehmenden Apotheken verfügbar. Interessierte sollten sich vorab informieren. Ärzte stellen die digitalen Zertifikate schon etwas länger aus, in analoger Form sind sie ebenfalls erhältlich.

Genesenenzertifikate sind eine Art Brückenlösung für Erkrankte im ersten halben Jahr nach einer Coronainfektion. In dieser Zeit sollen sie laut Empfehlung der Ständiger Impfkommission (Stiko) noch keine Schutzimpfung bekommen. Sie besitzen daher auch kein Impfzertifikat, was mit Blick auf Ausnahmen von Beschränkungen relevant sein kann. Zugleich haben sie zumindest vorübergehend Immunität aufgebaut. Das Zertifikat gilt jedoch nur sechs Monate.

Danach können Genesene allerdings mit lediglich einer Impfung den vollen Impfschutz herstellen, weil ihre Infektion quasi als erste Dosis zählt. Sie erhalten dann ein Genesenenimpfzertifikat, das von Impfzentren, Arztpraxen oder auch Apotheken ausgestellt wird.

49,2 Millionen Menschen vollständig gegen Corona geimpft

12:12 Uhr: Die Corona-Impfungen in Deutschland gehen weiter voran. 49,2 Millionen Menschen oder 59,2 Prozent der Bevölkerung sind nun vollständig geimpft, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag per Twitter mitteilte. Mindestens eine erste Impfung haben 53,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger beziehungsweise 64,2 Prozent der Bevölkerung erhalten.

Spahn warnte davor, dass sich die vierte Corona-Welle aufbaue. "Wie hoch und gefährlich sie wird, haben wir noch in der Hand: Jede zusätzliche Impfung hilft, die Welle abzuflachen", twitterte er.

Israel registriert fast 10.000 neue Corona-Fälle an einem Tag

11:46 Uhr: Israel hat erstmals seit Januar wieder fast 10.000 Corona-Neuinfektionen an einem einzigen Tag registriert. Das Gesundheitsministerium meldete am Dienstag 9.831 neue Fälle, die alle am Montag erfasst wurden.

Dies ist ein sprunghafter Anstieg im Vergleich zur vergangenen Woche - allerdings hat auch die Zahl der Tests etwas zugenommen. Die Zahl der Schwerkranken sank auf 678. Zwölf weitere Menschen mit einer Corona-Infektion starben.

Seit Juni steigt die Zahl der neuen Corona-Fälle in Israel wieder deutlich. Die höchste Zahl an täglichen Corona-Neuinfektionen seit Pandemiebeginn wurde in dem 9,4-Millionen-Einwohner-Land Mitte Januar mit rund 10.100 Fällen registriert.

Insgesamt gab es seit Beginn inzwischen mehr als eine Million Infektionen. Zweifach geimpft sind knapp 59 Prozent der Bevölkerung. Knapp 17 Prozent haben bereits eine dritte Impfung.

Corona-Krise hatte Tod Hunderttausender Babys zur Folge

10:32 Uhr: Der Wirtschaftsabschwung im Zuge der Corona-Krise könnte allein im vergangenen Jahr den Tod von mehr als 260.000 Babys vor allem in ärmeren Ländern der Welt zur Folge gehabt haben.

Zu diesem Schluss kommen Experten der Weltbank in einer im Fachmagazin "BMJ Open" vorgestellten Modellierungsstudie. Zugrunde liegen demnach mehrere Mechanismen: eine schlechtere Pflege und Ernährung in verarmenden Haushalten, der eingeschränkte Zugang zu Gesundheitsdiensten sowie beeinträchtigte Angebote und schwindende Qualität angebotener Gesundheitsdienste im Zuge der Wirtschaftskrise.

Rund 267.000 bis zu zwölf Monate alte Kinder starben der Modellierungsstudie nach infolge des coronabedingten Wirtschaftsabschwungs - und damit insgesamt rund sieben Prozent mehr als im Mittel der Vorjahre. Mit mehr als einem Drittel - rund 100.000 - der zusätzlichen Todesfälle entfielen die weitaus meisten auf Indien.

Kurioser Minister-Versprecher in Neuseeland auf Corona-Pressekonferenz

10:14 Uhr: Mit einem kuriosen Versprecher hat der neuseeländische Minister zur Eindämmung der Corona-Pandemie, Chris Hipkins, für landesweite Lacher gesorgt.

Bei einer Pressekonferenz erklärte er, es sei eine Herausforderung für Bürger in dicht besiedelten Regionen, hinauszugehen und im Beisein anderer "die Beine zu spreizen".

Ein sprachlicher Ausrutscher - eigentlich wollte der 42-Jährige wohl sagen, "sich die Füße zu vertreten". Der daneben stehende Chef der Gesundheitsbehörde, Ashley Bloomfield, zog amüsiert die Augenbrauen hoch und grinste unverhohlen.

Hintergrund: Im Englischen klingen die Ausdrücke "to stretch your legs" (sich die Beine vertreten) und "to spread your legs" (die Beine breit machen) sehr ähnlich. Hipkins bemerkte den Fehler noch während der Pressekonferenz und erklärte am Ende, er werde sich nun die Beine vertreten - die Medien würden sich ja sicher schon bald über ihn lustig machen.

Der Lapsus verbreitete sich im Pazifikstaat schnell in sozialen Netzwerken. Unter dem Hashtag #SpreadYourLegs posteten Tausende Neuseeländer Witzeleien über die Panne und Fotos, auf denen sie ihre Beine spreizen. Eine Firma in Auckland brachte bereits eine Kaffeetasse mit dem Versprecher und dem Antlitz von Chris Hipkins auf den Markt.

Strenge Anti-Corona-Regeln: Neuseeland nimmt nicht an Eröffnungsfeier der Paralympics teil

09:46 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen in der japanischen Hauptstadt Tokio werden Neuseelands Sportlerinnen und Sportler am Dienstag nicht an der Eröffnungsfeier der Paralympics teilnehmen.

"Wir bleiben unseren COVID-19-Prinzipien und Richtlinien weiterhin verpflichtet, die unser Team so gut wie möglich schützen sollen", teilte das neuseeländische Paralympics-Team mit.

Statt der zwei Fahnenträger, die traditionell die nationalen Teams ins Olympia-Stadion führen, sollen demnach symbolisch zwei "Führungsrollen" vergeben werden. Dem Team aus Neuseeland gehören laut der Organisatoren 32 Athletinnen und Athleten an.

Im Zusammenhang mit den Paralympics haben die Organisatoren bislang 161 Corona-Fälle gezählt, überwiegend bei Mitarbeitern und Vertragspartnern aus Japan, aber auch bei sechs Athleten.

Intensivmediziner begrüßen Abkehr von 50er-Inzidenz als zentralen Maßstab

09:32 Uhr: Die Vereinigung der Intensivmediziner hat die Abkehr von der 50er-Inzidenz als zentralem Maßstab in der Pandemie begrüßt. "Wir befürworten den Beschluss von Gesundheitsminister Spahn", sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin".

Er verwies dabei unter anderem auch auf die steigenden Impfquoten. Die Inzidenz werde trotzdem weiterhin beachtet und bleibe für die Entwicklung im Gesundheitswesen "relevant", sagte Marx. Es gebe generell einen Zusammenhang zwischen der Zahl der Neuinfektionen und der Krankenhausbelegung. Derzeit stelle diese aber "überhaupt kein Problem" dar. Die Lage müsse jedoch täglich beobachtet werden.

Verlobungsparty im Lockdown: 300.000 Dollar Bußgeld in Melbourne

09:03 Uhr: Teure Verlobungsparty in Melbourne: Die australische Polizei hat 56 Gäste einer illegal im Corona-Lockdown abgehaltenen Feier mit Bußgeld von insgesamt mehr als 300.000 australischen Dollar (184.000 Euro) belegt.

Jeder Erwachsene, der bei der Sause dabei war, müsse 5.452 Dollar zahlen, berichtete der australische Sender 9News am Dienstag unter Berufung auf die Behörden. Einige Teilnehmer waren nach dem Fest positiv auf das Coronavirus getestet worden. Brett Sutton von der örtlichen Gesundheitsbehörde kritisierte die Veranstaltung als "unglaublich zerstörerisch".

Die Sicherheitskräfte in Australien greifen derzeit hart gegen Lockdown-Verstöße durch. Mehrere Landesteile kämpfen seit Wochen gegen steigende Zahlen von Neuinfektionen. In Sydney hatte die Polizei am Wochenende bereits Geldstrafen gegen Dutzende Besucher eines Gottesdienstes verhängt, der illegal abgehalten worden war.

Griechische Urlaubsinseln sind nun Corona-Hochrisikogebiete

08:21 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Kreta und weitere griechische Urlaubsinseln nun als Hochrisikogebiet ein. Die Regelung gilt seit diesem Dienstag.

Nach jüngsten Schätzungen des Deutschen Reiseverbands (DRV) sind derzeit etwa 150.000 Pauschalurlauber aus Deutschland in Griechenland unterwegs. Hinzu kommt eine unbekannte Anzahl an Individualreisenden. Das Land zählt zu den beliebtesten Zielen rund ums Mittelmeer.

Neben Kreta ist nun auch die südliche Ägäis mit Urlaubsinseln wie Rhodos, Kos, Mykonos oder Naxos Hochrisikogebiet. Die Inseln gelten auch wegen ihres intensiven Nachtlebens als Keim der Corona-Ausbreitung in Griechenland.

Einreisende aus Hochrisikogebieten, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Sie können sich aber nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Für vollständig Geimpfte und Genesene gibt es keine Quarantänepflicht.

Die Regierung in Athen versucht, mit so genannten Mini-Lockdowns die Lage in den Griff zu bekommen. Auf Kreta gilt bis auf wenige Ausnahmen ein Ausgehverbot zwischen 01:00 Uhr bis 06:00 Uhr für die beliebten Urlaubsregionen von Chania, Rethymno und Iraklio.

Zudem darf in Lokalen keine Musik mehr gespielt werden. Damit soll vermieden werden, dass die Menschen dicht beieinander tanzen. Diese Maßnahmen gelten auch für andere kleinere Inseln.

Das Netz an Corona-Testzentren wird ausgedünnt

08:03 Uhr: Vor dem Hintergrund einer steigenden Impfquote und einem damit verbundenen Nachfragerückgang haben zahlreiche Corona-Teststellen in Deutschland ihren Betrieb eingestellt.

Bundesweite Zahlen liegen nicht vor, Zahlen aus den Bundesländern verdeutlichen aber diesen Trend: So sank die Zahl der Teststellen in Nordrhein-Westfalen binnen vier Wochen um 640 auf 8.127, wie das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte.

In anderen Bundesländern war es ähnlich. In Niedersachsen sind laut dortigem Ministerium derzeit 2.093 Testzentren aktiv, gut 600 sind in einem Meldeportal mit "außer Betrieb" aufgeführt.

Unlängst gab es in NRW zwar ein Plus an vorgenommenen Testungen, weil Urlauber wieder in den Job zurückkehrten oder weil Ungeimpfte etwa für einen Restaurantbesuch im Innenbereich ein negatives Testergebnis benötigten.

In Niedersachsen, wo die Sommerferien noch laufen, sank die Zahl der gemeldeten Testungen zuletzt aber deutlich. Auf lange Sicht dürfte die Nachfrage noch stärker sinken, auch weil die Tests ab dem 11. Oktober nicht mehr gratis sind.

Impfstatus der Erwachsenen beeinflusst Situation an Schulen im Herbst

07:55 Uhr: Für die Offenhaltung der Schulen im zweiten Pandemie-Herbst spielen Experten zufolge Erwachsene eine entscheidende Rolle. Vereinzelte Infektionen an den Schulen sind nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten hinnehmbar, wenn möglichst alle Eltern und Lehrer geimpft sind.

"Ein kontrolliert schwelendes Geschehen muss man akzeptieren, wenn der Schulbetrieb laufen soll. Man wird nicht jegliche Verbreitung an Schulen unterbinden können, aber möglichst eine unkontrollierte Ausbreitung."

Auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek hält es generell für wichtig, dass sich so viele Erwachsene wie möglich impfen lassen. "Das ist wichtig für den Eigenschutz, aber eben auch, um diejenigen zu schützen, die sich nicht beziehungsweise noch nicht impfen lassen können. Dazu zählen insbesondere auch Kinder."

Epidemiologe: Mehr Kontakte durch Bahnstreik erhöhen Infektionsrisiko

07:36 Uhr: Dichtes Gedränge in Zügen und an Bahnsteigen infolge der Streiks bei der Bahn erhöhen laut dem Bremer Wissenschaftler Hajo Zeeb das Risiko für Corona-Infektionen.

Der Streik komme angesichts steigender Infektionszahlen zu keiner guten Zeit, sagte der Epidemiologe vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie der Deutschen Presse-Agentur.

Menschen, die trotz der Streiks mit der Bahn reisen müssten, seien nun auf ein geringeres Platzangebot in den Zügen angewiesen. "Das führt zu Kontakterhöhungen und zu ja erhöhten Infektionsrisiken, gerade unter dem Aspekt der Delta-Variante." Der Abstand und die Menge der Kontakte seien entscheidende Einflussfaktoren beim Risiko für Ansteckungen.

Zeeb betonte, Bahnreisen seien insgesamt "relativ sicher". Die Bahn und andere Anbieter hätten sich zuletzt bemüht, das Infektionsrisiko zu senken. "Jetzt haben wir aber eben Delta, und wir haben eine Streiksituation, die eben einige Schutzmaßnahmen quasi außer Kraft setzt. Also insofern ist das schon eine etwas andere Situation."

Nun müsse man darauf achten, dass die Lage möglichst so bleibe wie bisher. Der Epidemiologe empfiehlt Reisenden, wenn möglich vorerst auf Bahnfahrten zu verzichten oder auf weniger frequentierte Zeiten auszuweichen und sich in den Zügen zu verteilen.

RKI registriert 5.747 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 58,0

07:12 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 58,0 - am Vortag hatte der Wert 56,4 betragen, vor einer Woche 37,4.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5.747 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:30 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3.912 Ansteckungen gelegen.

Daneben stieg auch die Zahl der Toten im Vergleich zur Vorwoche. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 42 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.877.612 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.706.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.022.

Hausärzte befürworten geplante Abkehr von Inzidenz

06:59 Uhr: Der Hausärzteverband befürwortet die Pläne der Bundesregierung, die Beschränkungen im öffentlichen Leben nicht mehr allein an die Corona-Inzidenz zu knüpfen. "

Die Bewertung des Infektionsgeschehens müsste längst mehr Aspekte als nur die Inzidenz einbeziehen", sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt der "Rheinischen Post".

"Die geplante Berücksichtigung der Hospitalisierungsrate ist deshalb ein richtiger erster Schritt, und dafür wurde es auch höchste Zeit." Es gehe darum, die Belastung des Gesundheitswesens abzubilden. "Diese ist im Moment moderat, und sie wird vor allem durch Personen verursacht, die nicht geimpft sind."

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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