• 21:24 Uhr: ➤ Britischer Premierminister Johnson erhält Corona-Impfung
  • 21:00 Uhr: Bundesregierung stuft Polen ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein
  • 15:48 Uhr: Früherer Thüringer Regierungschef Althaus schon im Februar geimpft
  • 14:21 Uhr: Haftungsfrage bei Astrazeneca - Anwalt sieht EU-Länder in der Pflicht
  • 11:03 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: "Müssen zurück in den Lockdown"
  • 09:55 Uhr: Wissenschaftler finden möglichen Auslöser für Thrombosen nach Astrazeneca-Impfung

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➤ Britischer Premierminister Johnson erhält Corona-Impfung

Der britische Premierminister Boris Johnson hat eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. "Ich habe buchstäblich nichts gefühlt, und deshalb war es sehr gut, sehr schnell, und ich kann es sehr empfehlen", sagte Johnson am Freitag. Er rief alle Menschen dazu auf, sich impfen zu lassen, wenn sie dazu aufgefordert werden. "Eine Spritze zu bekommen, ist das Beste, das wir tun können, um das Leben zurückzubekommen, das wir so sehr vermissen", twitterte der Premier.

Der Premier ließ sich die Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs im St. Thomas' Hospital in Zentrallondon verabreichen - dort war er vor knapp einem Jahr mehrere Tage wegen einer Corona-Infektion auf der Intensivstation behandelt worden. Der 56-Jährige ist zur Impfung berechtigt: Derzeit sind im Vereinigten Königreich alle über 50-Jährigen aufgerufen, sich impfen zu lassen. Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen ein Impf-Angebot erhalten.

Für Donnerstag meldete die britische Regierung mit mehr als 660.000 verabreichten Dosen einen neuen Tagesrekord. Insgesamt haben nun mehr als 26,2 Millionen Menschen eine erste Impfung erhalten, das ist etwa die Hälfte der Erwachsenen. Gut 2 Millionen Menschen haben die für den vollen Schutz notwendige zweite Impfung bekommen.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Bundesregierung stuft Polen ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein

21:00 Uhr: Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Polen als Hochinzidenzgebiet ein. Ab Sonntag ist die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Nachbarland nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekannt. Auch Bulgarien, Zypern, Kuwait, Paraguay und Uruguay stehen ab Sonntag auf der Liste der Hochinzidenzgebiete. Für die bisherigen Virusvariantengebiete Großbritannien und Irland werden dagegen die Reisebeschränkungen deutlich gelockert.

In Polen sind die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen drastisch gestiegen. Als Hochinzidenzgebiet werden die Länder und Regionen eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt. Für Polen gibt es keinen amtlichen Inzidenzwert. Die absolute Zahl der Neuinfektionen an einem Tag lag am Freitag aber bei 25.998 und damit nur noch knapp unter dem Rekordwert von 27.875 aus dem November.

Zwei weitere Coronafälle bei Holstein Kiel

17:48 Uhr: Der Fußball-Zweitligist Holstein Kiel hat zwei weitere Coronafälle. Sportdirektor Uwe Stöver sagte der Bild-Zeitung am Freitag: "Bei Nachtestungen im Laufe der Woche sind zwei neue Fälle hinzugekommen." Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten beim aktuellen Tabellenvierten auf sechs.

Die komplette Kieler Mannschaft befindet sich seit dem 11. März in Quarantäne, diese endet am 24. März. Wegen der positiven Coronatests sind bereits die beiden Begegnungen des Pokal-Halbfinalisten beim 1. FC Heidenheim und gegen Hannover 96 abgesagt worden.

Für die Kieler ergibt sich im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg ein herausforderndes Programm mit drei englischen Wochen in Folge. Die beiden ausgefallenen Partien sind im April (6. und 14.) neu angesetzt worden. Die "Störche" haben damit in dem Monat sieben Spiele auf dem Plan, bevor sie am 1. Mai im Halbfinale des DFB-Pokals bei Borussia Dortmund antreten.

US-Gesundheitsbehörde verringert empfohlenen Abstand in Schulen

17:38 Uhr: Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat ihre Richtlinien zum Sicherheitsabstand in Schulen während der Coronavirus-Pandemie angepasst. Die empfohlene Distanz wurde in den meisten Fällen halbiert.

CDC teilte am Freitag mit, in Grundschulen sollten Schüler in Klassenräumen künftig drei Fuß (gut 90 Zentimeter) statt sechs Fuß Abstand einhalten, wenn Schutzmasken getragen würden. Dasselbe gelte für weiterführende Schulen, wenn in den dortigen Gemeinden das Übertragungsrisiko als niedrig, mittel oder substanziell eingestuft werde. Bei hohem Risiko werde für Schüler dieser Klassenstufen weiterhin ein Sicherheitsabstand von sechs Fuß empfohlen.

In den USA geht die Grundschule bis einschließlich zur 5. Klasse. Danach folgen die Mittelschule und die High School, die mit der 12. Klasse abschließt.

CDC begründete die unterschiedlichen Empfehlungen damit, dass das Risiko einer Infektion oder Übertragung bei älteren Schülern höher eingeschätzt werde als bei jüngeren. Für Erwachsene in Schulgebäuden empfiehlt CDC weiterhin einen Abstand von mindestens sechs Fuß. Dasselbe gilt unter anderem für die Distanz zwischen Erwachsenen und Schülern, für atemintensive Aktivitäten wie Singen oder Sport oder für Zeiten, bei denen keine Masken getragen würden.

CDC teilte mit, mit den angepassten Empfehlungen folge man neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die neuen Richtlinien sollten dazu beitragen, Schulen wieder für persönlichen Unterricht zu öffnen.

2,7 Millionen Dosen: Mexiko dankt USA für Impfstoff-Leihgabe

17:23 Uhr: Mexiko hat US-Präsident Joe Biden für die geplante Bereitstellung von 2,7 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca gedankt. Mexiko werde den USA im Gegenzug "Freundschaft und Zusammenarbeit" bieten, sagte der mexikanische Staats- und Regierungschef Andrés Manuel López Obrador am Freitag in der Stadt Coatzacoalcos. Die Leihgabe werde zurückgezahlt, sobald die Verfügbarkeit es zulasse.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, hatte am Donnerstag in Washington verkündet, auf Anfrage der beiden Nachbarländer sei es geplant, Mexiko 2,5 Millionen Dosen des Impfstoffs zur Verfügung zu stellen und Kanada weitere 1,5 Millionen Dosen. Psaki zufolge sind derzeit sieben Millionen Dosen des Astrazeneca-Vakzins in den USA verfügbar.

Dort ist das Präparat jedoch bisher nicht zugelassen - im Gegensatz zu Mexiko und Kanada. Dieselbe Zahl an Dosen soll später zurückgegeben werden, in Form des Astrazeneca-Impfstoffs oder eines anderen Präparats.

Mexiko hatte seine Impfkampagne als erstes Land Lateinamerikas an Heiligabend begonnen. Bislang sind allerdings erst rund 4,95 Millionen Dosen verabreicht und 647.000 Menschen - etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung - vollständig geimpft worden. Zwischenzeitlich wurden die Impfstoff-Vorräte in Mexiko knapp, unter anderem wegen der Umbauten im belgischen Werk Puurs des US-Konzerns Pfizer.

Mexikos Regierung warf reichen Ländern vor, sich die Vakzine unter den Nagel zu reißen. Inzwischen sind fünf Impfstoffe in dem nordamerikanischen Land zugelassen.

Profi-Klubs beantragen Entschädigungszahlungen nach Quarantäne-Fällen

16:52 Uhr: Mehrere deutsche Profifußball-Klubs haben während der Coronarise Anträge auf staatliche Entschädigungszahlungen gestellt, nachdem sich Spieler oder Mitarbeiter von ihnen auf behördliche Anordnungen hin in Quarantäne begeben mussten. Der VfL Wolfsburg, Erzgebirge Aue, Hannover 96 und Dynamo Dresden bestätigten am Freitag zumindest in Grundzügen einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung.

Der Wolfsburger Finanz-Geschäftsführer Tim Schumacher erklärte auf Nachfrage allerdings auch: "Es trifft nicht zu, dass für die entsprechenden Spieler bereits Erstattungsanträge gestellt wurden. Hier sind wir noch in der Prüfung."

Das Infektionsschutzgesetz sichert Arbeitnehmern etwa nach einer Quarantäne-Maßnahme unter gewissen Umständen einen Erstattungsanspruch zu. Der Arbeitgeber zahlt diesen an den Arbeitnehmer aus und kann sich den Betrag später auf Antrag von der zuständigen Behörde erstatten lassen.

"Die Geschäftsführung einer GmbH ist grundsätzlich verpflichtet, gesetzlich zulässige Möglichkeiten zu prüfen und gegebenenfalls auszuschöpfen", sagte Schumacher. "Im Verwaltungsbereich sind wir dieser Verantwortung nachgekommen und haben vereinzelt Anträge gestellt, eine Bewilligung ist bislang nicht erfolgt."

Auch der Auer Geschäftsführer Michael Voigt bestätigte der dpa, dass sein Klub entsprechende Anträge gestellt hat. Profivereine seien wie Wirtschaftsunternehmen zu betrachten, sagte er.

"Die 36 Profi-Klubs haben in der vergangenen Saison 1,4 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben entrichtet. Dazu waren mehr als 52.000 Personen direkt oder indirekt rund um die Bundesliga und 2. Bundesliga beschäftigt."

Astrazeneca

Forscher finden mögliche Ursache für Thrombosen bei Astrazeneca-Imfpung

Wissenschaftler haben einen Verdacht, warum der Astrazeneca-Impfstoff in seltenen Fällen Thrombosen auslösen könnte. Es geht dabei um einen vom Impfstoff ausgelösten Mechanismus.

Gegen den Strom - Vorsorglicher Astrazeneca-Impfstopp in Finnland

16:46 Uhr: Deutschland nimmt den Einsatz des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca wieder auf, Finnland setzt ihn dagegen vorerst aus: Nach zwei Verdachtsfällen zu schweren Blutgerinnseln hat sich Finnland zu einem vorsorglichen Stopp der Astrazeneca-Impfungen entschlossen. Das gab das nationale Gesundheitsinstitut THL am Freitag auf einer Pressekonferenz in Helsinki bekannt.

Grund dafür seien zwei Fälle von Venenthrombosen, die zwischen vier und zehn Tagen nach der Impfung aufgetreten seien. Ob ein möglicher ursächlicher Zusammenhang zwischen Blutgerinnseln und Impfstoff bestehe, werde so schnell wie möglich beurteilt. Frühestens am 29. März soll der Einsatz des Präparats wiederaufgenommen werden.

Im Gegensatz zu seinen nordeuropäischen Nachbarländern Norwegen und Schweden hatte Finnland die Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Hersteller zuvor nicht gestoppt.

Langsam kommen mehr Corona-Selbsttests in die Läden

16:12 Uhr: Langsam aber sicher kommen in Deutschland mehr Corona-Selbsttests in die Läden. Das ergab am Freitag eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Aldi Nord und Aldi Süd kündigten an, ab Montag wieder Test-Kits in den Filialen zu verkaufen. Gleich drei verschiedene Produkte seien in der kommenden Woche im Angebot - solange der Vorrat reicht.

Bei Deutschlands größter Drogeriemarktkette dm erhielten die Filialen nach Angaben von Geschäftsführer Sebastian Bayer bereits ab Freitag eine Lieferung von Selbsttests zum stationären Verkauf. Konkurrent Rossmann teilte mit, die Tests seien "in der Auslieferung". Sie würden in Kürze deutschlandweit angeboten.

Der Handelsriese Rewe hat nach Angaben eines Sprechers diese Woche erste Selbsttests bundesweit erhalten und bietet sie seinen Kunden an. Die Rewe-Discount-Tochter Penny werde gegen Ende der kommenden Woche erste Lieferungen erhalten. Darüber hinaus würden in den nächsten Wochen bis Ostern weitere Lieferungen erwartet.

Eher zurückhaltend äußerte sich Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka. Der Handelsriese teilte lediglich mit, er plane den Verkauf von Corona-Selbsttests, sobald sie verfügbar seien. Ein Datum nannte er nicht. Ganz ähnlich äußerte sich die Edeka-Discount-Tochter Netto.

Der Discounter Lidl teilte mit, er werde ab Samstag wieder Corona-Selbsttests über den Onlineshop an seine Kunden verkaufen. Aldi, dm und Rossmann bieten die Tests ebenfalls im Internet an.

"Aufgrund der hohen Nachfrage unserer Kunden sind unsere Bestände jedoch schnell ausverkauft", sagte dm-Geschäftsführer Bayer. Doch rechne das Unternehmen für die kommenden Wochen mit einer Verbesserung der Verfügbarkeit.

Auch Aldi warnte, aufgrund der hohen Nachfrage könnten die Selbsttests kurzzeitig vergriffen sein. Die Märkte erhielten jedoch kontinuierlich neue Ware. Rossmann beschränkte die Abgabemenge pro Haushalt wegen der hohen Nachfrage von vorneherein auf vier Stück.

Früherer Thüringer Regierungschef Althaus schon im Februar geimpft

15:58 Uhr: In Thüringen sorgt die frühzeitige Corona-Impfung des früheren Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU) für Aufsehen. Das Gesundheitsministerium in Erfurt bestätigte, dass der 62-Jährige Anfang Februar in einem Pflegeheim in Heiligenstadt geimpft wurde, dessen Aufsichtsrat Althaus ist.

Zuvor hatten Medien darüber berichtet. Laut MDR Thüringen gehörte Althaus damals nicht zu jener Gruppe, der eine Impfung laut Prioritätenliste zustand.

Zu dem Zeitpunkt wurden vorrangig ab 80-Jährige sowie Mitarbeiter von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geimpft. Der einstige Regierungschef wollte sich am Freitag auf Anfrage nicht dazu äußern. Auch von dem betroffenen Heim war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Eine Ministeriumssprecherin sagte, es gebe keine Handhabe gegen Impfvordrängler. Für eine Ahndung fehlten entsprechende Vorschriften. Allerdings sei das Vordrängeln bei knappen Impfstoffen "moralisch falsch". Althaus war von 2003 bis 2009 Regierungschef in Thüringen.

Schweiz sagt die meisten geplanten Corona-Lockerungen ab

15:43 Uhr: Die Schweizer Regierung hat wegen steigender Corona-Infektionen die für nächste Woche geplanten Lockerungsschritte gestoppt. Die epidemiologische Lage lasse das nicht zu, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Freitag.

Lediglich bei privaten Treffen ändert sich etwas: Ab Montag dürfen sich drinnen wieder zehn statt nur fünf Personen treffen. Aus der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche wächst seit Wochen der Druck, zügig wieder zu öffnen. "Bitte gedulden Sie sich noch", sagte Berset.

Am Freitag waren bei 8,6 Millionen Einwohnern am 1.750 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Das entsprach über 14 Tage pro 100.000 Einwohnern knapp 200 Fällen. In Deutschland waren es auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zuletzt 95,6 Fälle.

Ob die Öffnung der Restaurantterrassen oder Lockerungen bei Sport- und Kulturveranstaltungen möglich sind, soll Mitte April wieder überlegt werden. Die Regierung hoffe, bis dahin mit den Impfungen weiter vorangekommen zu sein, sagte Berset. Bis Freitag hatten etwa 4,6 Prozent der Bevölkerung zwei Impfdosen erhalten.

Die Regierung orientiert sich an vier Richtwerten, von denen Öffnungsentscheidungen abhängen. Dabei geht es um die Veränderung bei den Neuinfektionen, die Reproduktionszahl, die Belegung der Intensivbetten und die Positivrate bei Tests.

Frankreich: Astrazeneca-Impfung nur für über 55-Jährige empfohlen

15:13 Uhr: Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde empfiehlt die Impfung mit Astrazeneca nach einem kurzzeitigen Impfstopp nur noch für Menschen im Alter über 55 Jahren. Es gebe der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zufolge ein mögliches erhöhtes Risiko für Hirnvenenthrombosen bei jüngeren Menschen, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme der französischen Gesundheitsbehörde.

Jüngere Menschen, die zur aktuellen Impfgruppe gehören, sollten einen mRNA-Impfstoff erhalten. Die Behörde will sich bald dazu äußern, wie mit Menschen unter 55 Jahren verfahren werden soll, die bereits ihre erste Impfdosis von Astrazeneca erhalten haben.

Premierminister Jean Castex hatte angekündigt, dass Frankreich ab Freitag wieder mit dem Vakzin impfen wolle. Die Behörde gab nun allgemein grünes Licht dafür. Am Nachmittag ließ sich der 55-jährige Castex dann vor laufenden Kameras den Impfstoff spritzen.

Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin waren wegen mehrerer Thrombosefälle in Deutschland und anderen EU-Staaten ausgesetzt worden. Am Donnerstag bekräftigte die EMA jedoch ihre Einschätzung zur Sicherheit des Corona-Impfstoffs. Zugleich werde eine extra Warnung hinzugefügt vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.

Skandinavier halten an Astrazeneca-Stopp vorerst fest

14:48 Uhr: Dänemark belässt es wie Norwegen und Schweden erst einmal dabei, dass vorübergehend niemand im Land mit dem Impfstoff von Astrazeneca gegen COVID-19 geimpft wird. Trotz des positiven Bescheids der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hält Deutschlands nördlichster Nachbar an einem noch bis nächste Woche geltenden 14-tägigen Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat fest.

Dies geschehe aus einem Vorsorgeprinzip heraus, sagte der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung Sundhedsstyrelsen, Søren Brostrøm, am Freitag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Man wolle tiefer in der Sache graben, um die Nebenwirkungen besser zu verstehen.

Ähnliche Signale waren nach der EMA-Ankündigung bereits am Donnerstagabend aus Stockholm und Oslo gekommen. Deutschland und einige andere Länder hatten den Einsatz des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca dagegen wiederaufgenommen.

Dänemark hatte den Gebrauch des Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers am 11. März vorsorglich für 14 Tage ausgesetzt. Es war damit das erste Land in der EU gewesen, dass die Verabreichung des Astrazeneca-Mittels komplett gestoppt hatte. Grund dafür waren Berichte über vereinzelte Fälle von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen. Darunter war auch ein dänischer Todesfall gewesen.

Die EMA hatte am Donnerstag grünes Licht für die Verwendung des Astrazeneca-Präparats gegeben. Es wird jedoch eine zusätzliche Warnung vor möglichen seltenen Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen bei den möglichen Nebenwirkungen hinzugefügt.

Haftungsfrage bei Astrazeneca - Anwalt sieht EU-Länder in der Pflicht

Nach der Freigabe des Impfstoffs von Astrazeneca durch die EU-Arzneimittelagentur EMA haben Rechtsexperten erneut die Frage der Haftung im Schadensfall aufgeworfen. Nach Ansicht des Wiener Anwalts Andreas Eustacchio müssen nach bisheriger Dokumentenlage die EU-Mitgliedsländer dafür aufkommen.

"Die Verträge, die auf der Homepage der EU-Kommission abrufbar sind (...), die sagen ganz eindeutig, dass das eine zeitlich unbeschränkte und auch eine betragsmäßig unbeschränkte Haftung ist", sagte Eustacchio am Freitag im ORF-Radio. Etwaige Bestimmungen zur Beschränkung der Haftung durch die EU seien geschwärzt.

Ein Sprecher der EU-Kommission bekräftigte am Freitag, die EU-Verträge mit den Pharmakonzernen folgten dem EU-Prinzip der Produkthaftung der Hersteller. "Die Haftung liegt beim Hersteller, das ist das Grundprinzip, das war uns auch sehr wichtig, weil es guten Schutz für unsere Bürger bietet", sagte der Sprecher.

"Allerdings kann in einigen speziellen Fällen der Hersteller beim Mitgliedsstaat Entschädigung beantragen." Welche Fälle dies genau seien, könne er nicht sagen, da entsprechenden Passagen der veröffentlichten Verträge auf Bitten der Hersteller geschwärzt seien.

Ähnlich äußerte sich der Kommissionsvertreter in Österreich, Martin Selmayr, in einem Leserbrief an die Wiener Zeitung "Die Presse". Darin heißt es: "Eine generelle Haftungsübernahme durch die EU (...) gibt es nicht."

In der öffentlichen Debatte über den Verzicht auf eine Notfall-Zulassung vom Impfstoffen in der EU - wie sie zum Beispiel in den USA erfolgte - war darauf hingewiesen worden, dass dieses Prozedere die Haftungsfrage auf die Hersteller abwälze.

Spahn warnt vor dritter Corona-Welle mit mehr Schwerkranken

14:11 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich angesichts der täglich steigenden Corona-Zahlen in Deutschland für eine harte Gangart bei den Corona-Beschränkungen ausgesprochen. Die dritte Corona-Welle könnte nicht durch Impfungen gestoppt werden, sagte Spahn am Freitag in Berlin.

Der Gesundheitsminister mahnte: "Alle Szenarien, die wir sehen, laufen im Moment darauf hinaus, dass sich die Intensivstationen wieder sehr stark füllen."

Spahn sagte: "Wir befinden uns in der dritten Welle der Pandemie, die Zahlen steigen, der Anteil der Mutationen ist groß." Zur ehrlichen Lageanalyse gehöre: "Es gibt in Europa noch nicht genügend Impfstoff, um die dritte Welle allein durch Impfen zu stoppen."

Spahn erläuterte: "Selbst wenn die Lieferungen aus EU-Bestellungen nun zuverlässig kommen, wird es noch einige Wochen dauern, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind." Erst dann könne es breitere Öffnungen in der Gesellschaft geben. "Wir werden also noch einen langen Atem brauchen", so der Gesundheitsminister.

Am Montag wollen die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die weiteren Schritte bei den Beschränkungen beraten. Auf die Frage, ob dabei auch die Notbremse eine Rolle spiele, bei der Regionen ab 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und 7 Tagen in den Lockdown zurückkehren sollen, sagte Spahn: "Aus meiner Sicht - mindestens."

Die steigenden Infektionszahlen könnten bedeuten, dass es vielleicht keine weiteren Öffnungsschritte geben könne, sondern "sogar Schritte rückwärts" nötig würden.

Tschechien bekommt Antikörper-Cocktail gegen Corona

13:22 Uhr: Die Ärztinnen und Ärzte im stark von der Pandemie betroffenen Tschechien erhalten eine neues Medikament gegen SARS-CoV-2. Die erste Lieferung des Antikörper-Cocktails von Regeneron werde in den nächsten Tagen erwartet, sagte Ministerpräsident Andrej Babis nach Angaben der Agentur CTK.

Das Gesundheitsministerium in Prag hat bereits eine Notfallzulassung für das Medikament erteilt, mit dem auch der frühere US-Präsident Donald Trump behandelt worden war. Bereits seit Februar wird in Tschechien ein anderes Antikörper-Präparat, Bamlanivimab, eingesetzt.

Tschechien kämpft mit einer dramatischen dritten -Corona-Welle. Die Menschen dürfen ihren Bezirk nur in Ausnahmefällen verlassen. Die Minderheitsregierung hat diese Reisebeschränkungen bis zum 28. März verlängert. An diesem Tag läuft der seit Oktober geltende Notstand aus.

Über eine erwartete Verlängerung des Lockdowns über Ostern und darüber hinaus will das Kabinett offiziell erst am Montag entscheiden - und auch das Parlament müsste dem noch zustimmen.

Die Behörden meldeten am Freitag 10.576 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es 24.331 Todesfälle. Binnen sieben Tagen steckten sich mehr als 680 Menschen je 100.000 Einwohner mit SARS-CoV-2 an.

Frankreich will nur noch über 55-Jährige mit Astrazeneca-Impfstoff impfen

13:10 Uhr: In Frankreich sollen nur noch Menschen im Alter über 55 Jahre den Impfstoff von Astrazeneca erhalten. Das empfiehlt die Gesundheitsbehörde (HAS) des Landes. Grund für die Empfehlung sind die in Einzelfällen bei jüngeren Personen aufgetretenen lebensgefährlichen Blutgerinnsel.

Auch Ständige Impfkommission befürwortet weiteren Astrazeneca-Einsatz

12:38 Uhr: Wie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) kommt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland zu dem Schluss, dass der Corona-Impfstoff von Astrazeneca weiter eingesetzt werden kann. "Der Nutzen der Impfung überwiegt die gegenwärtig bekannten Risiken", teilte die Stiko am Freitag mit.

Weiter hieß es, dass die ihr vorliegenden Daten zu den bekannt gewordenen seltenen Fällen einer Thromboseform ein sogenanntes Sicherheitssignal zeigten. Noch gebe es aber keine Gewissheit.

"Die Stiko wird alle zu erwartenden Daten genau verfolgen, fortlaufend prüfen und bewerten." Sollte sich die Notwendigkeit ergeben, die Gruppen einzuschränken, für die der Impfstoff als geeignet angesehen wird, werde die Stiko dies in einer aktualisierten Impfempfehlung "umgehend berücksichtigen und bekanntmachen".

Ungereimtheiten um vorzeitige Impfung von Dieter Althaus

12:05 Uhr: Thüringens ehemaliger Ministerpräsident Dieter Althaus ist gegen Corona geimpft - und das, obwohl er eigentlich noch gar nicht an der Reihe war. Der CDU-Politiker ist einem Bericht zufolge am 6. Februar im Heiligenstädter Raphaelsheim geimpft worden - obwohl dort zu dem Zeitpunkt nur Menschen über 80 sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von stationären Pflegeeinrichtungen geimpft werden sollten.

Wie der MDR Thüringen meldet, wurde der 62-Jährige mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft. Auf eine Anfrage des Senders äußerte sich Althaus nicht.

Benno Pickel, Geschäftsführer der Raphael Gesellschaft, die das Raphaelsheim betreibt, erklärte Althaus' vorzeitige Impfung damit, dass es "kurz vor dem 6. Februar in einem der Wohnheime ein COVID-19-Ausbruchsgeschehen", gegeben habe, "sodass eine Anzahl von Bewohnern und Mitarbeitenden nicht zur Impfung zugelassen werden konnten". Deswegen habe man sich, "bevor die gelieferten Impfdosen hätten vernichtet werden müssen, um Ersatzpersonen mit erhöhtem Bedarf umgesehen", sagte er der "Thüringischen Landeszeitung".

Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass tatsächlich Impfstoff vernichtet hätte werden müssen. Es gibt Reserve-Wartelisten und die Option, überzählige Ampullen zur nächsten Impfstelle zu bringen.

Lauterbach mahnt: "Wir müssen zurück in den Lockdown" - Spahn: "Impfungen können dritte Welle nicht stoppen"

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert dafür, die Corona-Maßnahmen schnell wieder zu verschärfen. "Man kann es drehen und wenden wie man will, wir müssen zurück in den Lockdown", sagte er auf der Bundespressekonferenz.

Es ergebe keinen Sinn zu warten. Je früher man reagiere, desto kürzer müsse der Lockdown sein, um wieder auf eine beherrschbare Fallzahl zu kommen.

In ein ähnliches Horn stößt Gesundheitsminister Jens Spahn: Er stimmt die Bevölkerung darauf ein, dass die dritte Corona-Welle in Deutschland nicht durch Impfungen gestoppt werden kann. "Wir befinden uns in der dritten Welle der Pandemie, die Zahlen steigen, der Anteil der Mutationen ist groß", sagte Spahn bei der Bundespressekonferenz. "

"Zur ehrlichen Lageanalyse gehört: Es gibt in Europa noch nicht genügend Impfstoff, um die dritte Welle allein durch Impfen zu stoppen", sagte Spahn. "Selbst wenn die Lieferungen aus EU-Bestellungen nun zuverlässig kommen, wird es noch einige Wochen dauern, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind." Erst dann könne man auch über breitere Öffnungen reden. "Wir werden also noch einen langen Atem brauchen." Mehr zum Thema lesen Sie hier

Wissenschaftler finden möglichen Auslöser für Thrombosen nach Astrazeneca-Impfung

09:55 Uhr: Ein bestimmter, durch den Astrazeneca-Impfstoff ausgelöster Mechanismus könnte die möglichen Thrombose-Fälle nach einer Impfung auslösen: Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Forscher weltweit - darunter der Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), Andreas Greinacher.

Demnach könnten in seltenen Einzelfällen über die Immunantwort des Körpers die Blutplättchen aktiviert werden, was wiederum zu den schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel führen könnte, hieß es am Freitag von der UMG. Mehr zum Thema

Ramelow fordert Abschluss von Vorverträgen für Lieferung von Sputnik V - Söder und Müller für Zulassung

09:47 Uhr: In der Debatte um die Beschleunigung der Impfkampagne spricht sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für einen frühzeitigen Abschluss von Vorverträgen zur möglichen Belieferung mit dem russischen Wirkstoff Sputnik V aus. Deutschland dürfe damit nicht warten, bis die Europäische Arzneimittelbehörde EMA über die Zulassung entschieden habe, sagte Ramelow im ARD-"Morgenmagazin".

Auch bei anderen Vakzinen seien derartige Vorverträge vorzeitig geschlossen worden. Die Herkunft eines Vakzins dürfe keine Rolle spielen, sagte der Regierungschef. "Es kommt darauf an, ob es wirkt."

Sputnik V werde in den EU-Mitgliedstaaten Ungarn und der Slowakei schon heute eingesetzt, Tschechien und Österreich bemühten sich darum. Er könne sich nicht vorstellen, "was damit nicht stimmen sollte".

Zuvor hatten sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) für eine rasche Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs stark. "Wir brauchen jeden Impfstoff, den wir kriegen können", sagte Müller am Donnerstag nach einer Video-Schalte der Länderchefs.

Söder verwies darauf, dass Sputnik V nach allen Gutachten ein guter Impfstoff sei. "Zum Teil ein besserer als bereits zugelassene", fügte er hinzu. Daher sei es nun nicht angezeigt, bei der Prüfung des Vakzins "im klassischen bürokratischen Klein-Klein-Verfahren alles abzuarbeiten". Die zuständigen Behörden sollten den Stoff aus seiner Sicht vielmehr "schnell, effizient und zügig" zulassen.

Die EU müsse zudem frühzeitig Kontakt herstellen mit den Herstellern des Vakzins. "Mein dringender Appell: Nicht wieder eine Chance verpassen", sagte Söder.

Dänemark lockert Corona-Maßnahmen etwas

09:31 Uhr: Die Däninnen und Dänen dürfen sich ab Montag wieder mit bis zu zehn Menschen unter freiem Himmel treffen. Die Obergrenze für organisierte und draußen stattfindende Sport-, Freizeit- und Vereinsaktivitäten wird dann zudem von 25 auf 50 Teilnehmer angehoben, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am späten Donnerstagabend nach einer Einigung mit den Parlamentsparteien mitteilte.

Auch bei Gottesdiensten unter freiem Himmel dürfen jetzt bis zu 50 Menschen dabei sein. Zudem gibt es gewisse weitere Lockerungen für Schulen in der Region um die Hauptstadt Kopenhagen.

Dänemark befindet sich angesichts niedriger Neuinfektionszahlen seit einigen Wochen auf dem Weg vom strikten Shutdown nach und nach hin zur Lockerung der Corona-Maßnahmen. Jüngere Schülerinnen und Schüler konnten bereits am 8. Februar in ihre Klassenzimmer zurückkehren, seit Anfang März ist unter anderem auch der Großteil des Einzelhandels wieder offen. Restaurants, Cafés, Kneipen und Fitnessstudios bleiben dagegen zunächst bis einschließlich Ostern geschlossen.

Die Neuinfektionszahlen sind in Dänemark seit Mitte Dezember stark gesunken. Auch die bisherigen Lockerungen der Maßnahmen haben sie bisher nicht wieder wesentlich in die Höhe schießen lassen.

Erste Bundesländer in Deutschland ziehen angesichts steigender Infektionszahlen die "Notbremse"

08:45 Uhr: Die Zahl der COVID-Neuinfektionen ist in den vergangenen Tagen in Deutschland stark gestiegen. Daher treten mehrere Bundesländer vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen auf die Bremse - aus vielen vor Ostern angedachten Lockerungen wird wohl nichts.

"Ich möchte aus einer im Moment sehr flexiblen Notbremse eine harte Notbremse machen", erklärt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Kinos, Theater, Konzertsäle und die Außengastronomie bleiben weiterhin vielerorts geschlossen. München komme womöglich bald wieder über den Sieben-Tage-Inzidenzwert von 100, so der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, Dieter Reiter. Dann müssten alle bisherigen Lockerungen rückgängig gemacht werden. Berlins Bürgermeister Michael Müller habe deswegen vorsorglich "nicht alle ausgeschöpft, was an Öffnungsschritten möglich wäre."

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier warnt: "Die dritte Welle ist da." Für Schüler ab der 7. Klasse solle vorerst doch kein Wechselunterricht stattfinden. Und auch in NRW seien die für den 22. März angedachten Öffnungen für Gastronomie, Kultur und Sport nicht machbar, wie das dortige Gesundheitsministerium mitteilte.

Haseloff will Unterkünfte in Sachsen-Anhalt zu Ostern öffnen

08:06 Uhr: Sachsen-Anhalt will seinen Bürgern zu Ostern Urlaub im eigenen Bundesland ermöglichen. Die Einwohner Sachsen-Anhalts sollten innerhalb des Bundeslandes sowohl reisen als auch Unterkünfte buchen können, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der "Bild-Zeitung.

"Ich kann doch niemandem erklären, warum der gleiche Hausstand, der ohnehin zusammen wohnt, sich nicht mit den Kindern ins Auto setzen und in eine Ferienwohnung im eigenen Bundesland fahren darf", sagte Haseloff zur Begründung.

Der CDU-Politiker warnte davor, die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung durch nicht nachvollziehbare Regeln zu verspielen. "Wenn wir Regeln machen, die keiner versteht und viele ignorieren, erreichen wir auch nichts", sagte Haseloff.

Neben Ferienwohnungen will Haseloff den Einwohnern seines Bundeslandes der "Bild"-Zeitung zufolge auch das Reisen in Wohnmobilen erlauben.

Merkel und Länderchefs beraten über Beschleunigung der Impfkampagne

06:45 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am Freitag (15:00 Uhr) über konkrete Maßnahmen, wie die Corona-Impfkampagne beschleunigt werden kann. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ab wann die Bürgerinnen und Bürger die Impfung bei den Hausärzten erhalten können. Die Hausärzte sollen eventuell die Möglichkeit bekommen, von der bisherigen Impf-Priorisierung abzuweichen, wenn sie dies aus ärztlicher Sicht für ratsam halten.

Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass künftig deutlich mehr Menschen geimpft werden können. Die Impfungen in den von den Ländern betriebenen Impfzentren sind nur sehr schleppend angelaufen - Hauptgrund ist der Mangel an Impfstoff. Dieser Mangel ist auch dafür verantwortlich, dass die Hausärzte bislang noch nicht in die Impfkampagne eingebunden sind.

Umfrage: Fast zwei Drittel gegen Mallorca-Reisen ohne Quarantäne

06:31 Uhr: Fast zwei Drittel der Deutschen halten die Aufhebung der Reisebeschränkungen für Mallorca für falsch. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa ergab:

  • 65 Prozent der Befragten lehnten die beschlossene Aufhebung der Quarantäne und Testpflicht für Rückkehrer von der spanischen Ferieninsel ab.
  • Nur 22 Prozent halten diesen Schritt für richtig.
  • 12 Prozent machten keine Angaben.

Besonders groß ist die Ablehnung der Regierungsentscheidung bei den Wählern der Regierungsparteien CDU/CSU (72 Prozent) und SPD (75 Prozent). Am ehesten wird sie von den Wählern der AfD akzeptiert. Aber auch von ihnen ist noch eine Mehrheit von 52 Prozent dagegen.

44 Prozent der Befragten sprachen sich bei YouGov dafür aus, die weltweite Reisewarnung zu reaktivieren, die es während der ersten Corona-Welle im vergangenen Frühjahr gab. 35 Prozent finden dagegen die bisherige Praxis der Bewertung einzelner Auslandsregionen nach Infektionslage grundsätzlich richtig. 13 Prozent wären für eine Abschaffung aller Reisebeschränkungen.

Immunologe: Astrazeneca-Impfungen schnell wieder hochfahren

06:14 Uhr: Nach der geplanten Wiederaufnahme der Corona-Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca in Deutschland hofft ein Immunologe auf ein schnelles Wiederhochfahren dieser Impfungen. Es gelte, beim Impfen jetzt wieder aufzuholen, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der dpa.

Nach bisherigen Zahlen des RKI seien durch das Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat des britisch-schwedischen Herstellers mindestens mehrere Zehntausend Impfungen pro Tag verpasst worden. Das könne perspektivisch mehr Todesfälle durch COVID-19 bedeuten.

Die Empfehlung EMA zur Fortsetzung der Impfungen sei zu begrüßen und auch so zu erwarten gewesen, sagte Watzl. "Es muss nun gut darüber informiert werden, dass es das Risiko der seltenen Hirnvenenthrombosen gibt."

Ausgehend von den von der EMA genannten, bisher bekannten 25 Fällen bei 20 Millionen Impfungen sei das Risiko seltener Thrombosen "verschwindend gering", sagte Watzl. Es sei auch geringer, als durch einen mRNA-Impfstoff einen allergischen Schock zu erleiden. Angesichts der Wahrscheinlichkeiten, schwere oder tödliche COVID-19-Verläufe zu bekommen, sei es auch in jedem Fall sinnvoller, sich jetzt mit dem Produkt von Astrazeneca impfen zu lassen, anstatt gegebenenfalls Monate auf einen anderen verfügbaren Impfstoff zu warten.

Zahl der Corona-Neuinfektionen und Inzidenz erneut stark angestiegen

06:10 Uhr: Erneut ist die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner stark angestiegen: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bundesweit bei 95,6. Am Donnerstag hatte sie noch bei 90, am Mittwoch bei 86,2 gelegen.

Außerdem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland binnen eines Tages 17.482 Corona-Neuinfektionen - das sind etwa 5.000 mehr als vor genau einer Woche. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 226 weitere Todesfälle registriert. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 12.834 Neuinfektionen und 252 neue Todesfälle verzeichnet.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 1,12 (Vortag 1,06).

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.629.750 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 74.358.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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