In Paris und der direkten Umgebung soll am Montag die "maximale Alarmstufe" ausgerufen werden. Das Weiße Haus veröffentlicht unterdessen Fotos von Donald Trumpt, die ihn bei der Arbeit trotz Corona-Infektion zeigen. Alle Infos zur Corona-Pandemie in unserem Live-Blog.
- 22:45 Uhr: "Maximale Alarmstufe": Paris vor neuen Corona-Einschränkungen
- 19:45 Uhr:
Trump kann womöglich schon bald zurück ins Weiße Haus - 19:23 Uhr: Slowakei registriert so viele Corona-Neuinfektionen wie noch nie
- 10:57 Uhr: Britische Regierung gibt Fehler bei Zählung der Corona-Infektionen zu
- 7:21 Uhr: Neue Fotos zeigen Trump bei der Arbeit vom Krankenhaus aus
- 05:07 Uhr: 2279 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert
Top-News: "Maximale Alarmstufe": Paris vor neuen Corona-Einschränkungen
22:45 Uhr: Wegen der sehr angespannten Corona-Lage soll in Paris und der direkten Umgebung am Montag die "maximale Alarmstufe" ausgerufen werden. Neue Sicherheitsmaßnahmen könnten unter anderem die Schließung von Cafés auslösen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am späten Sonntagabend unter Berufung auf das Amt des französischen Regierungschefs Jean Castex. Restaurants könnten mit verstärkten Corona-Vorsichtsmaßnahmen hingegen offen bleiben.
Überraschend kommt der Schritt nicht. Gesundheitsminister Olivier Véran hatte bereits Ende der zurückliegenden Woche gesagt, dass sich die Lage in der Hauptstadt und den Vorstädten zuletzt rapide verschlechtert habe.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gilt die "maximale Alarmstufe" bisher im französischen Überseegebiet Guadeloupe und in Marseille. In der südfranzösischen Hafenstadt mussten die Restaurants und Bars daher bereits schließen - dagegen hatte es massiven Protest gegeben. In Paris müssen Bars bisher um 22 Uhr schließen, Restaurants dürfen auch länger geöffnet bleiben. Allerdings dürfen sie Alkohol nur im Zusammenhang mit einer Mahlzeit ausschenken.
Die neuen Maßnahmen sollen am Montag von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo vorgestellt werden und zunächst 15 Tage gelten, berichtete die Agentur.
Frankreich registrierte im ganzen Land innerhalb von 24 Stunden 12.565 Corona-Neuinfektionen, wie die Behörden am Abend mitteilten. Einen Tag zuvor waren es 16.972 Neuinfektionen gewesen, also deutlich mehr.
Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:
Arzt: Trump kann womöglich schon bald zurück ins Weiße Haus
19:45 Uhr: Nach seiner Coronavirus-Infektion könnte US-Präsident Donald Trump nach Angaben von Ärzten womöglich schon bald aus dem Krankenhaus entlassen werden. Der Arzt Brian Garibaldi sagte vor dem Walter-Reed-Krankenhaus in Bethesda bei Washington, sollte es Trump weiter so gut gehen wie am Sonntag, hoffe man, ihn womöglich bereits an diesem Montag entlassen zu können. Die Behandlung könnte dann im Weißen Haus fortgesetzt werden.
Trumps Leibarzt Sean Conley hatte unmittelbar zuvor gesagt, Trumps Gesundheitszustand habe sich weiter verbessert. Wie bei jeder Krankheit gebe es aber Höhen und Tiefen. Trump (74) war am Freitagabend nach seiner Infektion mit dem Coronavirus in das Krankenhaus gebracht worden. Am Samstagabend hatte Conley erklärt, die Ärzte seien vorsichtig optimistisch. Trump sei aber noch nicht über den Berg.
Slowakei registriert so viele Corona-Neuinfektionen wie noch nie
19:23 Uhr: Die Slowakei hat zum dritten Mal in drei Tagen einen Rekord bei den Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der innerhalb von 24 Stunden registrierten Fälle lag bei 818, wie das Nationale Gesundheits-Informationszentrum am Sonntag mitteilte. Dies war der höchste Wert sei dem Ausbruch der Pandemie im März. Der bisherige Höchstwert wurde einen Tag zuvor erfasst, er betrug 704 Fälle.
Dem Land stünden im Zusammenhang mit der zweiten Corona-Welle schwierige Tage bevor, sagte Regierungschef Igor Matovic laut Agentur Tasr. Die Zahl der Neuinfektionen werde rapide ansteigen, die Kapazitäten des Gesundheitssystems könnten an ihre Grenzen kommen. Er appellierte an die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung einzuhalten. "Bitte, wenn es möglich ist, gehen Sie nicht zu Massenveranstaltungen von Sport, Kultur oder Kirche."
Im Nachbarland Tschechien soll ab Mitternacht in der Nacht zum Montag erneut ein nationaler Notstand in Kraft treten. Die Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis hatte die Ausrufung des Ausnahmezustands wegen eines "raketenhaften Anstiegs" bei den Corona-Zahlen beschlossen. Er ermöglicht es der Regierung unter anderem, Bürgerrechte wie die Versammlungsfreiheit einzuschränken und Maßnahmen ohne Zustimmung des Parlaments zu treffen. Zuletzt war in Tschechien am Freitag mit 3.792 Fällen ein neuer Höchststand bei den täglichen Corona-Neuinfektionen erreicht worden.
Britische Regierung gibt Fehler bei Zählung der Corona-Infektionen zu
10:57 Uhr: Bei der Zählung der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen hat es der britischen Regierung zufolge Fehler gegeben. Die zuständige Regierungsbehörde meldete am Samstagabend 12.872 Neuinfektionen innerhalb eines Tages, was einen drastischen Sprung und den höchsten bisherigen Wert seit Beginn der Pandemie darstellt. In den Tagen zuvor hatte die Zahl der Neuinfektionen jeweils um rund 7000 gelegen.
In einer Erklärung zu den Zahlen hieß es jedoch, es habe in den Vortagen Verzögerungen bei der Übermittlung von Fallzahlen in England gegeben. Der Fehler sei nun behoben, führe allerdings dazu, dass die Fallzahlen der kommenden Tage noch Fälle enthalten dürften, die eigentlich schon aus der Zeit vom 24. September bis zum 1. Oktober stammten. Welchen Anteil diese Fälle an der hohen Gesamtzahl ausmachen, blieb jedoch völlig unklar.
Oppositionsführer Keir Starmer warf der Regierung vor, die Kontrolle über das Virus verloren zu haben. Premier Boris Johnson steht zunehmend in der Kritik, sogar in den eigenen Reihen. In mehreren Interviews konnte der Regierungschef in dieser Woche wiederholt Fragen auf regional geltende Corona-Regeln nicht korrekt beantworten.
Neue Fotos zeigen Trump bei der Arbeit vom Krankenhaus aus
07:21 Uhr: Das Weiße Haus hat am späten Samstagabend (Ortszeit) zwei Fotos von US-Präsident Donald Trump veröffentlicht, die ihn bei der Arbeit vom Krankenhaus aus zeigen. Auf den Bildern ist Trump beim Bearbeiten von Unterlagen zu sehen: Einmal im Anzug ohne Krawatte sitzend an einem runden Schreibtisch, auf dem auch Akten zu sehen sind, einmal im weißen Hemd am Kopf eines langen Konferenztisches, blätternd in Dokumenten.
Trump (74) war wegen einer Coronavirus-Infektion am Freitagabend per Hubschrauber in das Militärkrankenhaus Walter Reed nördlich von Washington geflogen worden. Zu seinem Quartier dort gehören auch Büroräume. Trumps Leibarzt Sean Conley hatte vor der Veröffentlichung der Bilder erklärt, Trump habe am Samstag gearbeitet und sich ohne Schwierigkeiten in seinem Quartier im Krankenhaus bewegt.
Auf einem der beiden Fotos scheint der Präsident am selben Schreibtisch zu sitzen, von dem aus er zuvor auch eine Videobotschaft veröffentlicht hatte. Darin hatte Trump gesagt: "Als ich hierherkam, fühlte ich mich nicht so gut. Jetzt fühle ich mich viel besser." Seine Stimme klang etwas belegt und er wirkte leicht kurzatmig. In den nächsten Tagen komme "die wahre Prüfung", sagte Trump weiter, fügte aber hinzu: "Ich denke, ich werde bald zurück sein." Es scheint, als wolle das Weiße Haus mit den Fotos demonstrieren, dass Donald Trump fit und nach wie vor beinahe uneingeschränkt in der Lage ist, den Großteil seiner Geschäfte zu führen. Zuvor hatte es Verwirrung und widersprüchliche Aussagen um den tatsächlichen Gesundheitszustand des US-Präsidenten gegeben.
Wenige COVID-Tote in Afrika: Wissenschaftler erforschen Gründe
06:00 Uhr: Die junge Bevölkerung in Afrika ist Wissenschaftlern zufolge ein Grund für den bislang relativ milden Verlauf der Corona-Pandemie auf dem Kontinent. "Ich glaube, die Demografie ist sehr wichtig und ein großer Faktor", sagte Maria Yazdanbakhsh von der Universität Leiden (Niederlande) der Deutschen Presse-Agentur. Auf dem Kontinent liegt das Durchschnittsalter bei etwas über 19 Jahren.
Afrika hat bisher rund 1,48 Millionen Corona-Fälle verzeichnet. Die Dunkelziffer dürfte sehr hoch sein, dennoch hat das Coronavirus den Kontinent mit bislang rund 36.200 Todesfällen weniger schwer getroffen als zuvor befürchtet. Neben der jungen Bevölkerung könnte dies Forschern zufolge auch an genetischen Faktoren, der Mobilität der Bevölkerung und den Immunsystemen der Menschen liegen. Die ganze Geschichte über die vergleichsweise niedrigen und milde verlaufenden Corona-Fälle in Afrika lesen Sie hier.
2279 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert
05:07 Uhr: Das Robert Koch-Institut hat am Sonntag eine vergleichsweise etwas niedrigere Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 2279 Fälle übermittelt, wie das RKI am Morgen bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Samstag bei 1,10 (Vortag: 0,97). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Brysch: Effiziente Teststrategie des Gesundheitsministers überfällig
04:45 Uhr: Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hält es für überfällig, dass Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine effiziente Corona-Teststrategie für die Altenpflege vorlegt. Brysch sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Über die Hälfte der Corona-Toten lebten in einem Pflegeheim. Hier wohnt die Risikogruppe auf engstem Raum zusammen. Deshalb ist es überfällig, dass der Gesundheitsminister eine effiziente Teststrategie für die Altenpflege auf den Weg bringt." Auch sei es gut, Pflegekräfte und Angehörige in das Konzept einzuschließen.
In Deutschland gibt es nach seinen Angaben vier Millionen pflegebedürftigen Menschen, 900.000 leben in Heimen. "Doch Corona-Tests schützen nicht vor dem Virus. So sind weiterhin ein Hygienegrundschutz und eine funktionierende Kontaktdokumentation notwendig. Nur so ist jederzeit nachvollziehbar, wer mit wem zu tun hatte", forderte Brysch. Das gelte für Pflegebedürftige genauso wie für Pflegekräfte. Schließlich hätten sich die meisten Mitarbeiter untereinander angesteckt und nicht an Pflegebedürftigen.
Spahn sei gefordert, über das Robert-Koch-Institut (RKI) verbindliche Leitlinien auf den Weg zu bringen. "Denn der Infektionsgrundschutz und die Freiheitsrechte der Heimbewohner müssen in Einklang gebracht werden." Den Betreibern zu viel Spielraum zu geben, führe oft zu Grundrechtseinschränkungen in den 12 000 Heimen. "Pflegebedürftige einzusperren ist kein Konzept." (dpa/mbo)
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