• 20:06 Uhr: Wegen Impf-Fortschritts - Ungarn lässt die Maskenpflicht fallen
  • 18:13 Uhr: Erdogan verwirrt mit Falsch-Info zu Covid-Impfungen in Deutschland
  • 16:42 Uhr: Verdacht auf zweite Impfaktion für italienische Hotel-Mitarbeiter
  • 15:55 Uhr: Virologe äußert Kritik an zu vollen EM-Stadien
  • 13:58 Uhr: Spahn wirbt für Kreuzimpfung mit Astrazeneca
  • 13:01 Uhr: FDP will Impfwillige mit Gutscheinen belohnen

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➤ Wegen Impf-Fortschritts - Ungarn lässt die Maskenpflicht fallen

In Ungarn treten ab sofort umfangreiche Lockerungen der staatlichen Corona-Beschränkungen in Kraft, weil inzwischen 5,5 Millionen Ungarn zumindest eine Erstimpfung gegen das Virus Sars-Cov-2 erhalten haben. Die Regierung in Budapest gab am Freitagabend bekannt, dass diese Impfquote erreicht wurde. Somit werden automatisch zahlreiche Einschränkungen aufgehoben. Ungarns Regierung macht Lockerungen ausschließlich vom Impf-Fortschritt abhängig, nicht von der Inzidenz der Neuansteckungen.

Demnach ist nun die bisher gültige Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen weggefallen. Sei gilt nur noch in Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen wie Altenheimen. Zur Übernachtung in Hotels sowie zum Betreten der Innenräume von Restaurants, Stränden, Bädern, Theatern und Kinos müssen Gäste keinen Immunitätsausweis mehr vorlegen. Dieser Ausweis, der belegt, dass jemand gegen Corona geimpft wurde oder eine Covid-Erkrankung überstanden hat, ist nur noch zur Teilnahme an Massen-Sportveranstaltungen und zum Besuch von Konzerten oder Musikkneipen notwendig.

In den Geschäften gelten keine Abstandsregeln mehr. Private Feste dürfen bis zu 100 Gäste haben, Hochzeiten bis zu 400. Oberschulen und Universitäten sollen ab Herbst wieder den Präsenzunterricht einführen.

In Ungarn lag die Corona-Inzidenz der letzten 14 Tage bei 10,21 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Erdogan verwirrt mit falscher Info zu Covid-Impfungen in Deutschland

18:13 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit falschen Behauptungen über angeblich kostenpflichtige Corona-Impfungen in Deutschland und Großbritannien für Irritation gesorgt. Mit Blick auf den Kampf gegen die Pandemie sagte Erdogan am Freitagabend: "Seht, das ist sehr interessant. Heute führt England Impfungen für 100 bis 150 Sterling durch. Wir aber impfen umsonst." Das sei der Unterschied. "In Deutschland sind es 100 bis 150 Euro. Aber bei uns gibt es sowas nicht. Denn wir, liebe Brüder, sind eine Regierung, die dem Volk zurückgibt, was es vom Volk nimmt."

In Deutschland wie auch in Großbritannien können sich Menschen kostenlos gegen das Coronavirus impfen lassen. Zahlreiche Nutzer auf Twitter widersprachen den Aussagen des türkischen Präsidenten.

Verdacht auf weitere Impfaktion für italienische Hotel-Mitarbeiter

16:42 Uhr: In München soll es eine zweite Impfaktion für Hotelmitarbeiter aus Italien gegeben haben. Die Nürnberger Generalstaatsanwalt hat deswegen nun die Ermittlungen ausgeweitet. Auch in dem neuen Fall bestehe der Verdacht, dass Mitarbeiter eines Hotels aus Italien Spritzen gegen das Coronavirus erhalten haben, sagte Oberstaatsanwalt Matthias Held am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Dadurch gibt es nun auch eine Spur nach Nordrhein-Westfalen. In Köln wurden nach seinen Angaben am Donnerstag eine Arztpraxis und eine Apotheke durchsucht. Der Kölner Mediziner soll ebenfalls am Münchner Flughafen geimpft haben, berichtete Held. Deswegen werde auch gegen ihn ermittelt. Zunächst hatte die "Kölnische Rundschau" über die Razzia in Köln berichtet.

Bislang war bekannt, dass am 21. Mai rund 120 Mitarbeiter des italienischen Urlaubs-Ressorts Forte Village nach München gereist waren, um dort geimpft zu werden. Die zweite Impfaktion soll eine Woche später ebenfalls am Münchner Flughafen stattgefunden haben.

Es soll sich erneut um Hotelmitarbeiter aus Italien gehandelt haben. Die Ermittlungen laufen wegen Verdachts der Unterschlagung von Impfstoff sowie der Bestechung und der Bestechlichkeit im Gesundheitswesen.

Südkorea mit höchstem Corona-Tageswert seit sechs Monaten

17:22 Uhr: Südkorea hat bei den täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus den höchsten Stand seit fast sechs Monaten verzeichnet. Am Donnerstag seien 826 Fälle hinzugekommen, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit.

Es war demnach der höchste Tageswert seit dem 7. Januar. Die Gesamtzahl sei auf mehr als 158.500 Fälle gestiegen. Die Behörden warnten, dass sich die Corona-Lage angesichts der zunehmenden Aktivitäten der Menschen im Freien und der zunehmenden Zahl der Delta-Fälle weiter verschlimmern könnte.

Es sei besonders beunruhigend, dass es unter jüngeren Menschen eine steigende Zahl von Ansteckungen gebe, sagte Premierminister Kim Boo Kyum. In der vergangenen Wochen seien vier von zehn Fällen bei Menschen in den Zwanzigern und Dreißigern vorgekommen.

Mehr als 80 Prozent der täglichen Neuansteckungen entfielen in den vergangenen drei Tagen auf Seoul und die umgebende Region. Eine zuvor für Donnerstag geplante Lockerung der Beschränkungen in der Hauptstadtregion wurde auf nächste Woche verschoben.

Südkorea ist bislang relativ gut durch die Pandemie gekommen. Es wurden jedoch bisher nur etwa 30 Prozent der 51,3 Millionen Einwohner einmal geimpft. Vor allem jüngere Erwachsene wurden noch nicht immunisiert.

Mehr als 55 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft

16:20 Uhr: Rund 38 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Freitag hervor (Stand: 15.40 Uhr). Demnach wurden am Donnerstag 926.463 Impfdosen verabreicht.

Etwas mehr als 46 Millionen Menschen (55,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 31,4 Millionen (37,9 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 63,7 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. 14 weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 47,7 Prozent. Das Saarland zählt mit 43,6 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 34,4 Prozent am Ende der Rangliste.

Die Impfkampagne gegen den Erreger SARS-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe.

Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

Virologie-Professor: Besetzte Fußball-Stadien senden "falsche Signale"

15:55 Uhr: Der Düsseldorfer Virologie-Professor Ortwin Adams sieht in gefüllten Stadien während der Europameisterschaft die falschen Signale. "Wir spielen auf Risiko vor allem gegenüber zwei Gruppen: den Patienten, die dann doch mit COVID auf den Intensivstationen landen, und denjenigen, die sie versorgen müssen", sagte Adams der "Rheinischen Post". Letztlich seien laut dem Virologen aber alle in der Gesellschaft betroffen.

Adams erwartet, dass die Corona-Infektionszahlen für den Beginn einer neuen Welle noch jahrelang genau überwacht werden müssen. "Es wird noch einige Jahre so weitergehen. Mit hoffentlich abnehmender Intensität und weniger Aufwand an Maßnahmen", sagte Adams auf die Frage, wie lange die Bevölkerung und die Behörden im Umgang mit der Pandemie noch wachsam sein sollten.

Für die Halbfinals und das Endspiel im Londoner Wembley-Stadion sollen 60.000 Zuschauer zugelassen werden. Weil die Corona-Zahlen durch die Delta-Variante zuletzt in Großbritannien wieder stiegen, ist der Schritt umstritten. Auch in St. Petersburg, wo am Freitag das Viertelfinale zwischen Spanien und der Schweiz ausgetragen wird, waren die Zahlen zuletzt gestiegen.

Sorge vor Delta-Variante: Frankreich steigert Impfbemühungen

15:36 Uhr: Angesichts der rasch voranschreitenden Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante hat Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran vor einer neuen Corona-Welle gewarnt. "Ich denke, dass es die potenzielle Gefahr eines epidemischen Wiederbeginns ab diesem Sommer gibt", sagte er am Freitag beim Besuch eines Impfzentrums in Villeneuve-La-Garenne nördlich von Paris. Aktuell mache Delta knapp ein Drittel der Neuinfektionen in Frankreich aus, was einen deutlichen Anstieg des Anteils im Wochenvergleich bedeute.

Künftig soll es deshalb mehr Flexibilität beim Impfen geben. So solle die zweite Impfdosis überall, auch etwa am Urlaubsort, empfangen werden können, sagte Véran. Der Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfung solle zwischen drei und sieben Wochen liegen. Derzeit sind in Frankreich etwas mehr als die Hälfte der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Die Zahl der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche lag zuletzt bei circa 19.

Deutsche können ab 5. Juli wieder in Norwegen Urlaub machen

14:32 Uhr: Norwegen ändert seine Bestimmungen für die Einreise und lässt ab dem 5. Juli wieder Touristen ins Land. Reisende aus vielen EU-Ländern wie Deutschland, Frankreich und Belgien können dann wieder ins Land reisen, ohne in Quarantäne zu müssen, wie das norwegische Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte.

Bislang hatte Norwegen wegen der Corona-Pandemie weit strengere Einreiseregeln als andere europäische Länder. Ab Montag richtet sich das Land aber nach dem Ampelsystem der EU für die Kategorisierung der Infektionsgefahr. Damit werden eine Reihe von Ländern auch für die Norweger "grün".

Jeder Einreisende müsse sich aber an der Grenze registrieren und auf das Coronavirus testen lassen, sagte Gesundheitsminister Bent Høie am Freitag einer Mitteilung zufolge. So wolle sich das Land vor "Importinfektionen" und neuen Virusvarianten schützen.

Im Juni waren an den Grenzen Norwegens von 81.000 Personen 111 positiv auf das Coronavirus getestet worden. In dem skandinavischen Land hat inzwischen die Hälfte der Bevölkerung die erste Impfdosis verabreicht bekommen, rund 30 Prozent sind vollständig geimpft.

Laschet will interdisziplinären Corona-Expertenrat auf Bundesebene

14:06 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will im Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler auch auf Bundesebene den Rat von Experten und Expertinnen unterschiedlicher Bereiche zur Bewältigung der Corona-Krise einholen. "Natürlich ist die Pandemie nicht zu Ende", sagte der Unions-Kanzlerkandidat am Freitag in einer Aktuellen Stunde im Landtag in Düsseldorf.

Der CDU-Bundesvorsitzende rechtfertigte in der Debatte die Auflösung seines eigenen Corona-Expertenrats, der die CDU/FDP-Landesregierung seit April 2020 unter anderem zu den sozialen, psychischen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie beraten hatte.

Der Expertenrat für NRW habe in seiner sechsten und letzten Stellungnahme Grundsätze formuliert, die schon jetzt klar machten, "was uns im Herbst droht", sagte Laschet. SPD und Grüne im Landtag kritisierten die Auflösung des Expertengremiums in einer Phase, in der sich die Delta-Variante in Deutschland und in NRW ausbreite und die Folgen noch ungewiss seien.

Dem Expertenrat Laschets gehörten unter anderem der Bonner Virologe Hendrik Streeck, die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, Christiane Woopen und der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, an.

Impfung

Wegen Delta-Variante: Sorge um Impfschutz von Pflegeheimbewohnern

Angesichts der schnellen Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus haben Patientenschützer eine rasche Entscheidung über die Nachimpfung von Pflegeheimbewohnern gefordert.

Spahn wirbt für Kreuzimpfung mit Astrazeneca

13:58 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ausreichend Impfstoff für die Umsetzung der überraschend geänderten Astrazeneca-Empfehlung der Ständigen Impfkommission zugesichert. "Es wird sehr zügig gehen können, die Empfehlung umzusetzen, weil ausreichend mRNA-Impfstoff da ist", sagte der CDU-Politiker nach Beratungen mit seinen Länder-Kolleginnen und -Kollegen am Freitag in Berlin.

Die Impfkommission hatte am Vortag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.

"So eine Empfehlung kann natürlich leicht viele, die sich impfen lassen wollen, im erste Moment verunsichern", räumte Spahn ein. Er und die Gesundheitsminister der Länder seien von der Entscheidung überrascht worden. Beim Chef der Impfkommission, Thomas Mertens, der bei den Ministerberatungen zugeschaltet gewesen sei, hätten die Politiker deshalb dafür geworben, "dass wir miteinander noch etwas besser die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik machen". Allein in der kommenden Woche seien 500.000 bis 700.000 Menschen betroffen, bei denen eigentlich eine Zweitimpfung mit Astrazeneca anstehe.

Spahn betonte die besonders hohe Wirksamkeit einer Kreuzimpfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca für die erste und dem von Biontech/Pfizer oder Moderna für die zweite Spritze. Dazu komme, dass die neue Empfehlung einen Abstand der zweiten zur ersten Impfung von nur vier Wochen umfasse. Man solle also nicht mehr bis zu zwölf Wochen warten, wie es bisher bei Astrazeneca empfohlen war.

"Diese Kombination ist eine der bestverfügbaren Impfkombinationen, die es aktuell gibt", sagte Spahn. Dies mache den Impfstoff von Astrazeneca attraktiver. Derzeit gebe es viele Dosen von Astrazeneca in Deutschland vorrätig. Allein in den kommenden Tagen würden 2,4 Millionen Dosen davon geliefert.

FDP will Impfwillige mit Gutscheinen belohnen

13:01 Uhr: Die FDP schlägt Belohnungen für impfwillige Bürger vor, um die Zahl der Impfungen weiter hoch zu halten. "Gutscheine für den freien Eintritt in Freizeitparks und Museen sind eine gute Möglichkeit, um weitere Impfanreize zu setzen", sagte die Gesundheitsexpertin der FDP-Bundestagsfraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, dem Portal t-online. "Falls die Impfbereitschaft abnehmen sollte, sind Anreizsysteme grundsätzlich sinnvoll."

Die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar plädierte für flexiblere Impfangebote: In den Impfzentren müsse es künftig "Impfungen to go" geben - "dann kann einfach jeder kommen - ganz ohne vorherige Anmeldung oder Registrierung", sagte sie dem Portal.

Außerdem forderte die Abgeordnete, dass Impfstellen Interessierten stärker bei der Terminvergabe entgegenkommen: "Wir müssen jetzt flexibler werden und stärker auf die Menschen zugehen: Zweittermine sollten nicht mehr fix sondern nach individuellem Wunsch der Interessierten vergeben werden." So beuge man vor, dass Menschen wegen ihres Urlaubs absagten.

Zwei Urlaubsregionen als Risikogebiete eingestuft

12:44 Uhr: Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien setzt die Bundesregierung am Sonntag zwei weitere Urlaubsgebiete auf die Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem werden drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen zu Risikogebieten erklärt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Das hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät.

Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Es ist die niedrigste Risikostufe. In die beiden höheren Kategorien der Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete werden am Sonntag keine zusätzlichen Länder oder Regionen eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen wird in Europa nur eine Region in Kroatien, außerdem Katar und die Karibikinseln Guadeloupe und Aruba.

Mehr als 400.000 Corona-Tote in Indien

11:17 Uhr: In Indien sind nach offiziellen Zahlen mehr als 400.000 Menschen an oder mit Corona gestorben. Diese Marke wurde am Freitag überschritten, als das Gesundheitsministerium 853 neue Todesfälle in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land meldete. Nur in den USA und Brasilien wurden bislang mehr Tote im Zusammenhang mit der Pandemie erfasst.

Die Hälfte der Toten in Indien wurde während der heftigen zweiten Welle im April und Mai registriert, die Krankenhäuser und Krematorien überlastete und die auch im Zusammenhang mit der ansteckenderen Delta-Variante steht, die zuerst in Indien gefunden worden war. Inzwischen sind die täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen und Todeszahlen wieder deutlich gesunken.

Etliche Expertinnen und Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt sehr hoch ist und besonders in ländlichen Gebieten viele Tote nicht erfasst worden sind. Auf dem Höchststand der zweiten Welle wurden pro Tag teils mehr als 4.000 Tote und 400.000 Infektionen im Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet.

Helge Braun: Lockdown für alle "kommt nicht infrage"

10:12 Uhr: Bei der Festlegung von Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie wird sich die Bundesregierung nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) künftig nicht allein auf die sogenannten Inzidenzen stützen. Zwar würden diese weiterhin eine wichtige Rolle spielen, sagte Braun im MDR. "Aber wenn wir jetzt in der Situation sind, dass eine hohe Zahl von Bürgern geimpft ist, müssen wir natürlich weitere Faktoren einbeziehen."

Stärker in den Mittelpunkt rücken sollen laut Braun die Krankenhausaufnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. "Die Frage ist, welcher Anteil der Inzidenz führt eigentlich zu schwereren Verläufen?"

Auch gehe es darum, zu beobachten, wie gut die Impfungen gegen verschiedene Corona-Varianten wirkten. "Wenn auch geimpfte Menschen verstärkt ins Krankenhaus kommen, wäre das ein Signal, dass wir es entweder mit einer Variante zu tun haben oder der Impferfolg schon wieder nachlässt, und man also nachimpfen muss", sagte der Kanzleramtschef.

Mit einem erneuten Lockdown im Herbst rechnet der CDU-Politiker nicht. "Solange die Impfungen gut wirken, kommt ein Lockdown zu Lasten derer, die vollständig geimpft sind, nicht infrage", betonte er. Viele Bereiche, die in der Vergangenheit komplett geschlossen worden waren, müssten "für diesen großen Teil der Bevölkerung geöffnet bleiben".

Müller zur Corona-Lage: Gute Chancen für Herbst

09:51 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller blickt nach eigener Aussage optimistisch auf die Corona-Lage im Herbst, mahnt aber auch zur Einhaltung der Regeln. "Ich glaube, wir haben große Chancen, im Herbst gut durch diese schwierige Situation zu kommen, auch mit steigendem Delta-Virus, weil wir eben einen erheblichen Impffortschritt haben", sagte der SPD-Politiker im ZDF-"Morgenmagazin". "Aber wir können uns nicht in Sicherheit wiegen." Sicherungen seien nötig - auch im Reiseverkehr. Man könne wieder viel ermöglichen, aber müsse weiter Regeln beachten.

"Die Normalität, die wir jetzt haben, ist doch so ein hohes Gut, dass doch auch jeder verstehen muss, dass mit viel Eigenverantwortung wir uns genau das erhalten müssen, oder noch sicherer werden müssen, um dann im Herbst uns noch mehr auch ermöglichen zu können", so Müller. Er spüre viel Akzeptanz für die Dinge, die jetzt noch nötig sind.

RKI registriert 649 Neuinfektionen - Inzidenz bei 5,0

08:27 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 649 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 07:18 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren 774 Ansteckungen registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,0 an (Vortag: 5,1; Vorwoche: 6,2).

Deutschlandweit wurden nach diesen Angaben binnen 24 Stunden 69 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 62 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.729.682 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit rund 3.626.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.007.

Aktuelle Studie: Johnson & Johnson wirkt zu 85 Prozent gegen Delta

08:16 Uhr: Das amerikanische Janssen-Vakzin vom Hersteller Johnson & Johnson zeigt nach Angaben des Unternehmens eine hohe Wirksamkeit gegen die Delta-Variante des Coronavirus. Wie das Unternehmen in einer Erklärung mitteilt, sei der Impfstoff zu 85 Prozent gegen die neue Mutante wirksam.

"Die Studien untermauern die Fähigkeit des COVID-19-Impfstoffes von Johnson & Johnson, zum Schutz der Gesundheit von Menschen weltweit beizutragen", wird Paul Stoffels, der Chefwissenschaftler des Unternehmens, in der Mitteilung zitiert.

Die aktuellen Daten hätten darüber hinaus gezeigt, dass die Immunisierung mindestens acht Monate anhalten würde. Im Gegensatz zu den anderen zugelassenen Vakzinen muss der Impfstoff des amerikanischen Herstellers nur einmal verabreicht werden.

SPD will dauerhaften Rechtsanspruch auf Homeoffice

07:23 Uhr: Die SPD dringt für die Zeit nach Corona auf einen Rechtsanspruch für Arbeitnehmer auf Homeoffice für einen Teil der jährlichen Arbeitszeit. "Grundsätzlich sollen Beschäftigte bei einer Fünf-Tage-Woche mindestens 24 Tage im Jahr mobil oder im Homeoffice arbeiten können, wenn es die Tätigkeit erlaubt", sagte die Partei-Vorsitzende Saskia Esken der "Augsburger Allgemeinen". Homeoffice habe während der Corona-Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen und die Arbeitswelt vieler Menschen verändert.

"Während einige kaum erwarten können, endlich wieder ins Büro zu kommen, haben andere für sich erkannt, dass sie im Homeoffice effektiver und besser arbeiten können", sagte Esken. Sie betonte, dafür sei eine gesetzliche Regelung notwendig. Auch im Homeoffice müssten Arbeits- und Ruhezeiten gelten und ein Recht auf Nichterreichbarkeitszeiten. "Zu einer flexiblen Arbeitswelt gehören eben auch flexible Arbeitsplatzmodelle", sagte die SPD-Vorsitzende.

Erstmals ausreichend Impfstoff für Arztpraxen

06:42 Uhr: Deutschlands Arztpraxen dürften in der kommenden Woche erstmals die Menge Impfstoff geliefert bekommen, die sie bestellt haben. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Denn die Praxen hätten mit bundesweit rund 2,3 Millionen bestellten Dosen weniger Impfstoff angefordert als bereitstehen. Die Praxen bräuchten aber weiterhin ausreichend Impfstoff.

Für nächste Woche bestellten die Arztpraxen bundesweit rund zwei Millionen Impfdosen Biontech – obwohl sie 2,2 Millionen hätten bestellen können. Bei Astrazeneca wurden 325.000 Dosen geordert, 1,1 Millionen hätten bereitgestanden. "Business Insider" berichtete zuerst darüber.

Gassen sagte, seit Beginn der Impfkampagne gegen das Coronavirus hätten die Vertragsärztinnen und -ärzte regelmäßig deutlich weniger Impfstoff erhalten als sie benötigt hätten. Nun machten sich die Ferien in immer mehr Bundesländern bemerkbar. Viele Patienten und Ärzte seien im Urlaub. Immer mehr Menschen seien auch geimpft. "Dennoch ist der Andrang in den meisten Arztpraxen ungebrochen groß." Viele Praxen seien noch dabei, die langen Wartelisten abzuarbeiten.

Rio beschleunigt Impfungen - São Paulo plant Karneval

03:49 Uhr: Mit Blick auf den weltberühmten Karneval und die Silvesterparty im Stadtteil Copacabana treibt die brasilianische Metropole Rio de Janeiro die Impfungen gegen das Coronavirus voran. "Bora acelerar! (Auf geht's beschleunigen)", schrieb Rios Bürgermeister Eduardo Paes auf Twitter.

Dazu veröffentlichte Paes den Impfkalender der kommenden zwei Wochen. "Am 16. Juli werden wir die 37-Jährigen geimpft haben, was erst für den 4. August vorgesehen war." Die Prognose sei, dass alle "Cariocas", wie die Bewohner der Stadt am Zuckerhut heißen, im Alter von mindestens 18 Jahren bis Mitte August eine Dosis erhalten werden.

Schon zuvor hatte die Stadtverwaltung die Zieltermine immer wieder vorgezogen. Dabei erklärte Paes, dass er beabsichtige, die Bevölkerung der Stadt rechtzeitig zum Karneval im kommenden Jahr durchzuimpfen. Auch wollte er sozusagen als Testlauf eine Karnevalsfeier mit den Bewohnern der Insel Paquetá organisieren, wo zuletzt in einem Modellprojekt alle Erwachsenen geimpft worden waren.

In der Metropole São Paulo, die von der außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie seit Monaten besonders betroffen ist, sollen Silvester und Karneval ebenfalls gefeiert werden, wie Bürgermeister Ricardo Nunes auf einer Pressekonferenz sagte.

Sorge um Impfschutz von Pflegeheimbewohnern

02:30 Uhr: Angesichts der schnellen Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus haben Patientenschützer eine rasche Entscheidung über die Nachimpfung von Pflegeheimbewohnern gefordert.

"Noch im Juli braucht es eine politische Entscheidung, wann das Auffrischungsangebot für die Pflegeheimbewohner starten soll", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die meisten Heimbewohner hätten bereits im Februar ihre zweite Impfdosis erhalten.

Es zeichne sich ab, dass der Impfschutz bei Hochbetagten schneller seine Wirkung verliere als bei jüngeren Menschen. "Deshalb darf jetzt keine Zeit vertan werden", sagte Brysch.

Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) dürfte mindestens jede zweite Corona-Ansteckung in der laufenden Woche auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgehen.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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