An Deutschlands Flughäfen sollen Teststellen eingerichtet werden, um ankommende Fluggäste auf das Coronavirus SARS-CoV-2 zu testen. Das teilte Dilek Kalayci, Gesundheitssenatorin für Berlin, mit.

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Für Menschen, die aus Staaten mit hohem Infektionsrisiko nach Deutschland zurückkommen, sollen an den Flughäfen und Seehäfen Teststellen eingerichtet werden. Wer keinen negativen Test habe, müsse in häusliche Quarantäne. Dies teilte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci nach Beratungen mit ihren Kollegen aus Bund und Ländern in Bonn mit.

Corona-Tests sind für Reiserückkehrer kostenlos

"Auch Reisende aus Nicht-Risikoländern können sich innerhalb von 72 Stunden testen lassen", erklärte Kalayci zudem. "Allerdings nicht in den Flughäfen." Für alle Reiserückkehrer seien die Tests kostenlos und sollen auch in Arztpraxen oder Gesundheitsämtern vorgenommen werden können.

Etwa 130 Staaten weltweit gelten als Risikogebiete

Weltweit sind auf Basis der wissenschaftlichen Expertise des Robert-Koch-Instituts (RKI) derzeit rund 130 Staaten als Corona-Risikogebiet eingestuft. Das betrifft etwa die Türkei, Israel oder die USA. Nahezu die komplette EU und einige andere europäische Staaten wie die Schweiz fallen nicht darunter.

Eine rechtliche Verpflichtung für einen Corona-Test nach Rückkehr soll es zunächst nicht geben. Das werde geprüft, hieß es im Beschlusspapier der Minister, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Faktisch ist aber zumindest jeder Reisende aus einem Risikogebiet zum Test verpflichtet, will er eine Quarantäne vermeiden. Das soll auch für Rückkehrer gelten, die mit Auto, Bus oder Bahn aus Risikoländern einreisen.

Frankreich führt erstmals verpflichtende Coronavirus-Tests an Flughäfen ein. Betroffen sind Rückkehrer aus insgesamt 16 Risikoländern, wie Premierminister Jean Castex am Freitag in Paris ankündigte. Darunter sind neben den USA unter anderem auch Brasilien, die Türkei, Algerien und Israel.

In bestimmten Ländern sei der Zugang zu Corona-Tests schwierig, sagte Castex bei einem Besuch am Pariser Flughafen Charles de Gaulle zur Begründung.

Frankreich rät von Reisen nach Katalonien ab

Zugleich riet der Regierungschef den Franzosen davon ab, in die spanische Region Katalonien zu reisen, "solange sich die gesundheitliche Situation dort nicht verbessert". Unter anderem in der Hauptstadt Barcelona hatten die Behörden zuletzt wieder strenge Ausgangsbeschränkungen eingeführt. (dpa/AFP/ank/hau)