Österreich betrauert am Donnerstag 19 weitere Menschen, die an der Lungenkrankheit COVID-19 gestorben sind. Die Zahl der Infizierten liegt nun bei fast 7000. Gesundheitsminister Anschober sieht das Land aber generell medizinisch gut gerüstet im Kampf gegen das Virus.
Die Zahl der Todesfälle aufgrund von Covid-19 in Österreich ist am Donnerstag von 30 auf 49 deutlich angestiegen, jene der Erkrankten lag bei 6.816. Bei 87 Prozent gebe es einen sehr milden Krankheitsverlauf, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Europaweit ist die Zahl auf mehr als 250.000 gestiegen. Mehr als die Hälfte der Fälle gibt es in Italien und Spanien.
Die meisten Fälle in Österreich wurden weiterhin in Tirol mit 1.644 gezählt, gefolgt von Oberösterreich mit 1.149. Insgesamt betrug die Steigerungsrate seit Mittwoch (15.00 Uhr) 15,07 Prozent. Für die vergangenen vier Tage betrug die Quote 18,05 Prozent. Von den 49 Personen, die an COVID-19 gestorben sind, stammten die meisten - nämlich 14 - aus Wien. Die weiteren Toten nach Bundesländern: Burgenland (2), Kärnten (2), Niederösterreich (12), Oberösterreich (3), Salzburg (1), Steiermark (11) und Tirol (4).
Großlieferungen mit Schutzkleidung
Anschober betonte, dass er die Krankenhäuser für die nächsten Wochen der Pandemie - etwa bei der Bettenkapazität - gut gerüstet sieht. Bei 87 Prozent gebe es einen sehr milden Krankheitsverlauf. In Österreich sollten auch mehrere Großlieferungen an dringend benötigter Schutzausrüstung eintreffen.
Knapp 36.000 Tests wurden durchgeführt. Anschober kündigte hier aber erneut eine Steigerung an. 15.000 Tests täglich sind das Ziel, wann dieser Wert erreicht werden soll, konnte der Gesundheitsminister nicht beantworten. Dies hänge von der Marktsituation und vom Weltmarkt ab. Es werde jedenfalls "Tag für Tag nachjustiert", sagte der Gesundheitsminister. Generell gehe es darum, beim Zuwachs der Infizierten nicht die Gesamtkapazität der Spitäler zu übersteigen. Genau das habe in Teilen Spaniens und Italiens nicht funktioniert.
Tiroler Skiorte komplett isoliert
In Tirol verlängerte das Land die Verordnungen, mit denen die Tiroler Skiorte im Paznaun, St. Anton, St. Christoph und Sölden komplett isoliert wurden. Die Orte werden bis 13. April - bis zum eventuellen Ende der De-facto-Ausgangssperre - unter Quarantäne stehen, sagte LH Günther Platter (ÖVP). Damit stehe die Maßnahme im "Gleichklang" mit den österreichweiten Ausgangssperren.
Für kommenden Montag, 00.01 Uhr, ist unterdessen geplant, die Sperre der Gemeinde Heiligenblut in Kärnten wieder aufzuheben. Bis dahin gilt noch die Quarantäne. Nachdem zwei Coronavirus-Erkrankungen im Dorf festgestellt worden waren, hatten die Behörden vor zwei Wochen kurzfristig beschlossen, die Gemeinde abzuriegeln. In der Zwischenzeit sind in dem Ort keine neuen Erkrankungen mehr gemeldet worden, teilte das Land Kärnten mit. © APA
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