- In Kürze wird die EMA-Entscheidung über die Zulassung der Impfung von Fünf- bis Elfjährigen erwartet.
- "Off-label" werden Kinder in Österreich bereits gegen Covid geimpft.
- Ein Kinderarzt weist vor der Entscheidung erneut auf Corona als "unkalkulierbares Risiko" für Kinder hin.
Keine Kinderkrankheit führe zu so vielen Krankenhaus- und Intensivstationsaufenthalten wie Corona, sagt Karl Zwiauer - Mitglied des Nationalen Impfgremiums - im Vorfeld der heute erwarteten EMA-Entscheidung über die Zulassung der Impfung von Fünf- bis Elfjährigen. Daten der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) zufolge landeten im April 2021 in der dritten Pandemiewelle pro Woche ein bis drei Kinder und Jugendliche auf Intensivstationen.
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Als Vergleich nannte der Kinderarzt die Masern, an denen eines von 1.000 infizierten Kindern schwer erkranke. "Mit der Impfung haben wir das in den Griff bekommen", stellte er fest, das gleiche Ergebnis wolle man mit der Covid-Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern erzielen. Denn Corona stelle für Kinder ein "unkalkulierbares Risiko" dar. An einem Pädiatrischen hyperinflammatorischen Syndrom mit Multiorganbeteiligung erkrankt in Österreich laut der ÖGKJ rund eines von 1.000 infizierten Kindern.
Dieses Krankheitsbild führe zu hohen Krankheitsbürden, sagte Zwiauer. Ob ein Kind an Long Covid erkranke, sei außerdem nicht abschätzbar, unabhängig davon, ob die Erkrankung selbst einen leichten oder schweren Verlauf nehme. "Auch wenn nur drei Prozent der Kinder Long Covid entwickeln - und das ist sehr niedrig gegriffen - gibt es Zigtausend Betroffene", warnte der Experte.
Kinder werden bereits "off-label" gegen Covid geimpft
Bedenken über mögliche neue Nebenwirkungen habe es auch vor der Impfung Jugendlicher gegeben, außer einem niedrigen Risiko für eine Herzmuskelentzündung seien keine aufgetreten. Bei den noch Jüngeren geht Zwiauer ebenfalls nicht von einer neuen, unbekannten Problematik nach dem Stich aus. Aus den USA, wo die Impfung für Fünf- bis Elfjährige bereits zugelassen ist, kämen keine Mahnhinweise.
Dem Risiko einer Covid-Infektion mit einer großen Bandbreite an möglichen Krankheitsbildern - "von nichts bis zu einer schweren Erkrankung mit monatelangen Folgen" stellt er eine Impfung entgegen, "von der wir bis dato wissen, dass sie sehr gut vertragen wird." Bisher spreche absolut nichts gegen eine Impfung, teilte er skeptischen Eltern mit.
Kinder werden in Österreich bereits "off-label" gegen Covid geimpft, in Wien beispielsweise auch in der Impfstraße im Austria Center Vienna. Eine Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde EMA über die Zulassung des Covid-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer wird am heutigen Donnerstag erwartet. Ist die Zulassung fix, geht Zwiauer auch von einer dementsprechenden Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) aus. © APA
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