Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) kritisiert die Stadt Wien scharf. Er bemängelt die fehlende Transparenz des Corona-Krisenmanagements. Wien hat derzeit rund 60 Prozent der Neuinfektionen in Österreich.

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Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat die Stadt Wien scharf für ihr Corona-Krisenmanagement kritisiert. Unter anderem warf er der Stadt vor, nicht alle relevanten Informationen an den Einsatzstab des Ministeriums weiterzugeben.

"Wien hat derzeit 60 Prozent der Neuinfektionen in Österreich, das ist ernst zu nehmen", sagte Nehammer am Montag in Wien. Ein Experte des Ministeriums erklärte, dass es bei den Informationen der Stadt über mögliche Infektionsketten "eindeutig Verbesserungspotenzial" gebe.

Man habe oft polizeiliche Unterstützung angeboten, damit die Einhaltung von Quarantänen überwacht werden könne. "Auch das wurde von der Stadt Wien nicht in Anspruch genommen."

Nehammer fordert gemeinsamen Kampf gegen neue Infektionswelle

Nehammer forderte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) daher auf, nun gemeinsam gegen eine zweite Infektionswelle anzukämpfen. "Es muss unser gemeinsames Ziel sein, diese zu verhindern", sagte Nehammer. "Damit wir das Virus eingrenzen können, braucht es schnelles und entschlossenes Handeln. Das heißt, es braucht Transparenz."

In der österreichischen Hauptstadt regieren die sozialdemokratische SPÖ und die Grünen, während die Bundesregierung von der konservativen ÖVP und den Grünen gestellt wird. Im Herbst stehen in Wien Wahlen an.

An Covid-19 erkrankt sind in Österreich nur noch rund 1000 Menschen, allerdings fast 600 davon in Wien. Die Zahl der Neuinfektionen pro Tag blieb österreichweit zuletzt stets unter 100. (dad/dpa)

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