Wer in einem Alters- oder Pflegeheim arbeitet oder wohnt, soll auf das Coronavirus getestet werden. Das kündigte Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober an. Nach Angaben des Ministers sind von der Maßnahme rund 130.000 Menschen betroffen.
Österreich will alle Mitarbeiter und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen auf das Coronavirus testen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien, dass dies "der ganz große, zentrale Schwerpunkt" der künftigen Teststrategie in der Alpenrepublik sei.
Laut Anschober betrifft die Maßnahme 130.000 Menschen in mehr als 900 Einrichtungen. Bisher hat Österreich insgesamt rund 157.000 Corona-Tests durchgeführt.
Anschober verwies auf Beispiele aus anderen europäischen Ländern, in denen sich das Coronavirus in Alters- und Pflegeheimen oft stark ausgebreitet hatte. Hier sei auch die Sterblichkeit durch das Virus hoch.
Die veränderte Teststrategie für Österreich beinhalte auch mehr Tests bei Mitarbeitern im Handel. Bis zuletzt wurden in der Alpenrepublik vor allem Verdachtsfälle auf Sars-CoV-2 getestet. Von denen gebe es inzwischen immer weniger, sagte der Minister.
Zahl der Neuinfektionen in Österreich sinkt
Mit der bisherigen Gesamtzahl der Tests zeigte sich Anschober durchaus zufrieden. Im Verhältnis zu der Einwohnerzahl hätten einige Länder, darunter Deutschland und die Schweiz, mehr getestet.
Aber: "Wir haben deutlich mehr Tests durchgeführt als Spanien, ein Vielfaches im Vergleich zu Schweden, ein Vielfaches auch im Vergleich zu Großbritannien und Frankreich."
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist in Österreich inzwischen sehr gering. Mit Stand Donnerstag, 8 Uhr, vermeldete das Gesundheitsministerium 14.370 bestätigte Fälle. Mehr als 8.000 Menschen seien inzwischen wieder genesen. (dpa/thp)
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