- 19:40 Uhr: ➤ RKI: Anteil von Delta-Variante auf 15 Prozent fast verdoppelt
- 16:29 Uhr: EU-Gesundheitsbehörde rechnet mit starker Delta-Ausbreitung in Europa
- 14:48 Uhr: Indischer Gesundheitsminister warnt vor "Delta-Plus"-Variante
- 14:12 Uhr: Merkel: "Bewegen uns immer noch auf dünnem Eis"
- 13:48 Uhr: Israel: Beschränkungen nach Anstieg von Corona-Fällen
- 11:24 Uhr: Ausreiseverbot für Millionen Menschen in Sydney nach neuem Corona-Ausbruch
- 10:58 Uhr: Fast jeder Dritte in Deutschland vollständig geimpft
➤ Anteil von Delta-Variante hat sich laut RKI in Deutschland fast verdoppelt
Trotz weiter rückläufiger Sieben-Tage-Inzidenz wächst in Deutschland der Anteil der als besorgniserregend eingestuften Delta-Variante deutlich. Er verdoppelte sich in einer Stichprobe im Vergleich zur Vorwoche fast auf nun 15,1 Prozent, wie aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochabend hervorgeht. Die Angabe bezieht sich auf die Woche vom 7. bis 13. Juni. Die Werte für die Woche zuvor wurden wegen Nachmeldungen rückwirkend von etwa sechs auf acht Prozent korrigiert. In den Daten ist damit nun in der dritten Woche in Folge eine ungefähre Verdopplung des Delta-Anteils abzulesen: von 4 auf 8 auf 15 Prozent. Dieses Tempo hatten Fachleute befürchtet.
Das RKI schreibt: "Diese starke Zunahme der Anteile geht mit einer leichten Zunahme der Delta-Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche bei weiterhin abnehmender Inzidenz einher." Die aktuelle Verbreitung der Varianten in Deutschland zeige, dass damit zu rechnen sei, dass Delta sich gegenüber den anderen Varianten durchsetzen werde. Noch dominiert die in Großbritannien entdeckte Variante Alpha (B.1.1.7) das Infektionsgeschehen, der Anteil an den positiven Fällen in der Stichprobe ist nun jedoch nach Wochen mit Werten von um 90 Prozent auf 74 Prozent geschrumpft.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Israel verschiebt Einreiseerlaubnis für geimpfte Touristen
17:40 Uhr: Wegen eines Anstiegs von Corona-Neuinfektionen verschiebt Israel die geplante pauschale Einreiseerlaubnis für geimpfte Individualtouristen um einen Monat. Erst ab 1. August sollen Urlauber ohne vorherige Genehmigung ins Land kommen dürfen, wie eine Sprecherin des Tourismusministeriums am Mittwoch bestätigte. Noch am Sonntagabend hatte Innenministerin Ajelet Schaked von der ultrarechten Jamina-Partei auf Facebook geschrieben, geimpfte Individualtouristen dürften ab 1. Juli einreisen.
Am Montag stieg allerdings die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen auf mehr als 100 innerhalb von 24 Stunden - das erste Mal seit zwei Monaten. Die meisten davon stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Diese war zuerst in Indien entdeckt worden und gilt als besonders ansteckend. Unter den Neuinfizierten in Israel sind viele jüngere Menschen. Ministerpräsident Naftali Bennett sprach von einem "neuen Ausbruch" des Coronavirus im Land.
In einem ersten Öffnungsschritt hatte Israel Ende Mai wieder in begrenzter Anzahl die Einreise von Gruppen geimpfter Touristen erlaubt. Das Mittelmeerland hatte sich nach Beginn der Pandemie praktisch abgeschottet. Ausländern war die Einreise nur in Ausnahmefällen möglich. Die Tourismusindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sie hat stark unter den Folgen der Corona-Krise gelitten.
Slowakei will 160.000 Dosen Sputnik V verkaufen oder verschenken
17:20 Uhr: Wegen geringer Nachfrage aus der Bevölkerung will die Slowakei 160.000 Dosen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V verkaufen oder verschenken. Der Impfstoff werde voraussichtlich an Länder des Westbalkans abgegeben, hieß es in einem entsprechenden Regierungsbeschluss am Mittwoch.
Der EU-Mitgliedstaat Slowakei setzt den Vektorimpfstoff trotz fehlender Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ein. Der frühere Regierungschef und jetzige Finanzminister Igor Matovic hatte 200.000 Dosen des Präparats aus Russland gekauft, deren Haltbarkeit im Sommer ausläuft.
Doch das Interesse der Slowaken an dem russischen Impfstoff war von Anfang an gering. Den Angaben zufolge haben bislang 14 214 Bürger eine Sputnik-Impfung beantragt, 8.004 von ihnen haben sie bereits bekommen.
Insgesamt haben gut zwei Millionen der 5,5 Millionen Landesbewohner mindestens eine Corona-Impfung erhalten, vollständig geimpft sind 25 Prozent.
Siemens baut mit Biontech Impfstoffproduktion in Singapur
16:46 Uhr: Siemens wird Partner von Biontech beim Aufbau einer Impfstoffproduktion in Singapur. Man wolle die Zusammenarbeit beim schnellen Auf- und Ausbau von Kapazitäten intensivieren, teilte Siemens am Mittwoch mit.
Der Münchner Konzern war bereits am schnellen Umbau einer Produktion in Marburg beteiligt. "Jetzt wollen wir diesen Erfolg gemeinsam auf andere Fertigungsstätten übertragen – und so den COVID-19-Impfstoff möglichst schnell weltweit verfügbar machen", sagte Siemens-Vorstand Cedrik Neike.
Biontech hatte bereits im Mai mitgeteilt, eine Produktion in Singapur aufbauen zu wollen. Sie soll demnach 2023 in Betrieb gehen und mehrere hundert Millionen Dosen im Jahr herstellen können - das kann, muss aber nicht Corona-Impfstoff sein.
EU-Gesundheitsbehörde rechnet mit starker Delta-Ausbreitung in Europa
16:29 Uhr: Die zunächst in Indien aufgetretene Delta-Variante des Coronavirus wird sich nach Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC im Laufe des Sommers deutlich in Europa ausbreiten.
"Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Delta-Variante während des Sommers stark zirkulieren wird", erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon am Mittwoch. Dies gelte ganz besonders für Jüngere, die nicht zu den Zielgruppen der Impfkampagnen gehörten.
Dies könne ein Risiko verursachen, dass sich gefährdetere Personen anstecken und einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf erleben oder sterben könnten, wenn sie nicht vollständig geimpft seien.
Den verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sei die Delta-Variante (B.1.617.2) um 40 bis 60 Prozent übertragbarer als die in Großbritannien entdeckte Alpha-Variante (B.1.1.7), erklärte die in Stockholm ansässige Behörde.
Sie rechnet deshalb damit, dass schon Anfang August 70 Prozent aller Corona-Neuinfektionen in der Europäischen Union und den mit ihr verbundenen Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein auf Delta zurückzuführen sein werden. Ende August dürften es dann bereits 90 Prozent sein.
Unerfreulicherweise zeigten vorläufige Daten, dass sich auch Menschen mit der Delta-Variante anstecken könnten, die erst eine Dosis der derzeit verfügbaren Impfstoffe erhalten hätten, erklärte Ammon. Die gute Nachricht sei dagegen, dass zwei Impfdosen einen hohen Schutz gegen diese Variante und ihre Folgen böten.
Schweiz lockert Corona-Maßnahmen: Wieder Einreise aus USA möglich
16:04 Uhr: Die Schweiz lockert die Corona-Maßnahmen und öffnet zugleich ihre Grenzen weiter als bisher. So sei jetzt auch die Einreise von Bürgern aus Drittstaaten wie den USA oder Serbien wieder möglich, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit.
Beschränkungen gelten nur noch für Gäste aus Gebieten mit besorgniserregenden Virusvarianten. Wer von dort kommt - zum Beispiel aus Großbritannien - und weder geimpft noch genesen ist, braucht einen negativen Corona-Test und muss in Quarantäne.
Bei Treffen in Restaurants entfällt ab Samstag die Obergrenze von zugelassenen Gästen pro Tisch. Die bisherige Pflicht zum Home-Office werde durch eine Empfehlung ersetzt.
Freizeitbetriebe oder Sporteinrichtungen können ihre Kapazität voll ausnutzen. Wasserparks dürfen wieder öffnen. Das gelte auch für Diskotheken und Tanzlokale, sofern die Gäste getestet, geimpft oder genesen seien.
Die Öffnung sei Folge der weiterhin sehr positiven Entwicklung bei den Corona-Neuinfektionen, hieß es. Außerdem werde bis Ende des Monats jeder zweite erwachsene Bürger vollständig geimpft sein. Zu den wenigen noch bestehenden Auflagen gehört die Maskenpflicht in Innenräumen.
Biontech-Gründer erhalten Prinzessin-von-Asturien-Preis
15:08 Uhr: Die Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci sowie fünf weitere Entwickler von Impfstoffen gegen das Coronavirus erhalten den angesehenen spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Forschung und Technik.
Neben dem deutsch-türkischen Ehepaar seien auch der US-amerikanische Biochemiker und Immunologe Philip Felgner, die in den USA lebende ungarische Biochemikerin Katalin Karikó, der US-Immunologe Drew Weissman, der kanadische Zellbiologe Derrick Rossi und die britische Impfstoffforscherin Sarah Gilbert ausgezeichnet worden, teilte die Stiftung "Fundación Princesa de Asturias" am Mittwoch in Oviedo in Nordspanien mit.
"Das Jahr 2020 begann mit dem Ausbruch einer Pandemie, die das tägliche Leben und die Weltwirtschaft veränderte, und endete mit einer außergewöhnlichen Demonstration der Fähigkeit der Wissenschaft, das Problem mit den ersten Impfstoffen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in den Griff zu bekommen", begründete die Jury der Stiftung ihre Entscheidung.
Der Mediziner Sahin (55) und die Medizinerin Türeci (54) lernten sich in den 1990er Jahren am Universitätsklinikum im saarländischen Homburg kennen.
Die Kinder türkischer Einwanderer heirateten 2002 und gründeten etwa sechs Jahre später Biontech. Sahin ist heute Vorstandschef, Türeci medizinischer Vorstand des Mainzer Biotechnologieunternehmens.
Die Prinzessin-von-Asturien-Preise gelten als die "spanischen Nobelpreise". Sie sind nach der spanischen Thronfolgerin Leonor (15) benannt, werden alljährlich in acht Sparten vergeben und sind mit jeweils 50.000 Euro dotiert.
Indiens Gesundheitsministerium besorgt über "Delta Plus"-Variante
14:48 Uhr: Das indische Gesundheitsministerium ist besorgt über eine sogenannte "Delta Plus"-Variante und will sie stärker untersuchen. Die Variante soll besonders ansteckend sein und sich stärker an Lungenzellen binden, hieß es in einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums in Neu Delhi. Wissenschaftler sagen allerdings, dass es noch wenig Daten gebe.
Inzwischen seien rund 40 "Delta Plus"-Fälle in drei indischen Bundesstaaten sowie weitere Fälle in neun anderen Ländern erfasst worden, teilte der Gesundheitsminister am Mittwoch mit. Genannt wurden unter anderem die USA, China und Russland sowie die Schweiz, Polen, Portugal und Großbritannien, aber nicht Deutschland.
Bei der auch als B.1.617.2.1 oder AY.1 benannten Variante handelt es sich um die Delta-Variante mit der zusätzlichen Spike-Mutation K417N, die auch in der zunächst in Südafrika entdeckten Beta-Variante vorgekommen ist.
Zuvor wurde die indische Regierung kritisiert, dass sie die Gefahr der ursprünglichen Delta-Variante, die zunächst in Indien entdeckt worden ist und mit der heftigen zweiten Welle im April und Mai in dem Land in Verbindung gebracht wird, zu spät erkannt habe. Inzwischen sind die offiziellen Corona-Fallzahlen wieder deutlich gefallen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfolgt "Delta Plus" derzeit als Teil der Delta-Variante. Noch scheint diese Variante demnach nicht verbreitet zu sein.
Merkel: "Bewegen uns immer noch auf dünnem Eis"
14:12 Uhr:
"Auch wenn die dritte Welle eindrucksvoll gebrochen ist - vorbei ist die Pandemie noch nicht", sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. "Wir bewegen uns immer noch auf dünnem Eis." Das geringe Infektionsgeschehen sei ermutigend und lasse Öffnungen zu. Es gelte aber, dabei mit Augenmaß vorzugehen.
Abstand, Hygiene und Maskenpflicht in bestimmten Situationen seien weiter wichtige Schutzmaßnahmen, die eingehalten werden sollten.
Merkel verwies auf Gefahren durch die Verbreitung besorgniserregender Mutationen des Coronavirus. Dies werde in Ländern mit einem hohen Anteil der Delta-Variante schon mit stark steigenden Neuansteckungen spürbar, etwa in Russland oder Portugal.
"Das sollte uns Warnung und Auftrag zugleich sein", sagte die Kanzlerin mit Blick auf den auch in Deutschland zunehmenden Anteil der Delta-Variante. Es gelte, das Erreichte nicht leichtfertig zu verspielen.
Merkel bekräftigte die Zusage, allen Bürgern bis Ende des Sommers ein Impfangebot zu machen. Dass die Überlastung des Gesundheitswesens in allen drei Corona-Wellen verhindert worden sei, habe nicht nur der Gesundheit gedient, sondern allen anderen Bereichen wie Kultur und Wirtschaft.
Dies werde daran sichtbar, dass inzwischen Wirtschafts- und Arbeitsmarktprognosen gut seien, "und wir vor einem kräftigen Wachstum stehen". Wenn man nun vorsichtig und aufmerksam bleibe und die vergleichsweise erträglichen Schutzregeln beachte, werde die Pandemie "ihren Schrecken verlieren und endgültig überwunden werden".
Israel verhängt neue Beschränkungen nach Anstieg von Corona-Fällen
13:48 Uhr: Israel hat nach einem Anstieg von Corona-Neuinfektionen wieder Beschränkungen verhängt. Auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion, an Grenzübergängen und in medizinischen Einrichtungen müssten ab sofort wieder Masken getragen werden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.
Außerdem sollten Bußgelder in Höhe von umgerechnet rund 1.290 Euro gegen Eltern verhängt werden, deren Kinder gegen Quarantäne-Vorschriften verstoßen.
Auch Geimpfte oder Genesene sollen künftig in Quarantäne geschickt werden, falls sie Kontakt mit einer Person hatten, die sich mit einer "gefährlichen Variante" des Coronavirus infiziert hat. Dies gilt auch für Kontakte mit Infizierten in Flugzeugen. Bisher sind Geimpfte und Genesene von der Quarantänepflicht befreit worden.
Israels Ministerpräsident Naftali Bennett hatte am Dienstagabend von einem "neuen Ausbruch" des Coronavirus im Land gesprochen. Er wies auch die Wiedereinrichtung des sogenannten Corona-Kabinetts an. Er appellierte an Israelis, nicht ohne Grund ins Ausland zu reisen.
Am zweiten Tag in Folge wurden mehr als 100 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden registriert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Die meisten davon stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Diese wurde zuerst in Indien entdeckt und gilt als besonders ansteckend. Unter den Neuinfizierten in Israel sind viele jüngere Menschen.
Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel haben mehr als 5,5 Millionen Menschen bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, rund 5,2 Millionen Menschen auch die zweite Dosis. Die Impfkampagne war besonders zu Beginn sehr erfolgreich und sorgte international für Aufsehen.
Dritter Corona-Fall in Ugandas Olympia-Team
13:21 Uhr: In Ugandas Olympia-Mannschaft breitet sich das Coronavirus nach der Ankunft in Japan einen Monat vor Beginn der Sommerspiele von Tokio weiter aus. Ein Sprecher der Stadt Izumisano bestätigte der französischen Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch den zweiten Infektionsfall bei der Afrikanern binnen 24 Stunden. Insgesamt ist es der dritte.
Angaben des japanischen Fernsehsenders NHK zufolge soll die betroffene Person aus dem Kreis der schon unter Quarantäne gestellten Mitglieder aus Ugandas Delegation zu den Aktiven gehören. Von den Behörden war zunächst keine Bestätigung für diese Informationen zu erhalten.
Durch die ersten Coronafälle in einer Olympia-Delegation aus dem Ausland dürften sich Olympia-Kritiker in ihrer Ablehnung der Sommerspiele in Japans Hauptstadt bestätigt fühlen. Die Tokio-Gegner befürchten durch die Einreise Tausender von Aktiven und weiterer Akkreditierter unnötige Einschleppungen des Virus. Japan kämpft seit Monaten mit mäßigem Erfolg gegen eine Weiterverbreitung der Infektionen im Land an.
Der erste Coronafall in Ugandas Team war am vergangenen Samstag bei der Einreise am Flughafen Narita nahe der Olympia-Stadt aufgetreten. Ein Trainer aus der neunköpfigen Reisegruppe, zu der außerdem Boxer, Funktionäre und ein japanischer Begleiter gehörten, war positiv getestet und daraufhin von den übrigen Mitreisenden isoliert worden.
Die übrigen acht Personen waren nach zunächst negativen Testergebnissen zu ihrem Olympia-Vorbreitungsstützpunkt in der Region der Millionenmetropole Osaka weitergereist, als "Direktkontakte" allerdings bis zum 3. Juli unter Quarantäne gestellt worden.
Die zweite Corona-Infektion war durch eine Testreihe am Dienstag festgestellt worden. Alle Delegationsmitglieder sollen laut japanischen Medienberichten vor der Abreise nach Tokio in Uganda negativ getestet und geimpft worden sein.
Uganda hatte als zweite ausländische Teilnehmer-Nation frühzeitig ein Team nach Japan entsandt. Vor den Afrikanern waren bereits Softballerinnen aus Australien zu Monatsbeginn in Nippon eingetroffen.
Corona-Regeln am Arbeitsplatz werden gelockert
12:32 Uhr: Die Corona-Regeln am Arbeitsplatz werden ab 1. Juli gelockert. Unternehmen müssen zwar weiterhin zwei Tests pro Woche für Beschäftigte anbieten, die nicht von zu Hause aus arbeiten können. Allerdings ist dies laut neuer Corona-Arbeitsschutzverordnung nicht mehr erforderlich, wenn Arbeitgeber "durch andere geeignete Schutzmaßnahmen einen gleichwertigen Schutz der Beschäftigten" sicherstellen oder nachweisen können, zum Beispiel wenn diese vollständig geimpft sind. Das Bundeskabinett hat die neue Verordnung am Mittwoch beschlossen. Sie soll bis 10. September gelten.
Arbeitgeber sind demnach aber weiterhin gehalten, "die gleichzeitige Nutzung von Räumen durch mehrere Personen (...) auf das betriebsnotwendige Minimum zu reduzieren". Zudem bleibt es dabei, dass betriebliche Hygienepläne erstellt und Infektionsschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, etwa durch Trennwände und Abstandsregeln. Wo das nicht möglich ist, müssen medizinische Masken zur Verfügung gestellt werden.
Die verbindliche Vorgabe, dass eine Mindestfläche von zehn Quadratmetern für jede im Raum befindliche Person nicht unterschritten werden darf, entfällt allerdings. Ebenso endet die Pflicht für Unternehmen, dort wo es möglich ist, Homeoffice anzubieten. Diese Regelung ist Teil der sogenannten Bundesnotbremse und läuft gemeinsam mit ihr am 30. Juni aus.
"Wir brauchen auch weiterhin Kontaktbeschränkungen und regelmäßige Testangebote in den Unternehmen und Verwaltungen. Eine vierte Welle muss unbedingt vermieden werden", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). "Die jetzt vorgenommenen Anpassungen der Corona-Arbeitsschutzverordnungen ermöglichen es, die betrieblichen Infektionsschutzmaßnahmen an die erfreulich gesunkenen Infektionszahlen anzupassen", fügte er hinzu.
Kein Alkohol, keine Umarmungen: Strenge Regeln für Besucher der Olympischen Spiele in Tokio
12:16 Uhr: Jubelnde Fans in inniger Umarmung, singende Anhänger auf den Tribünen: Nach 15 Monaten Pandemie sind die Bilder, die von der Fußball-EM um die Welt gehen, gewöhnungsbedürftig. Bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) wird es sie nicht geben. "In Europa sind die Stadien voller Feierlichkeiten", sagte Seiko Hashimoto, Chefin des Organisationskomitees der Sommerspiele: "Leider können wir das nicht tun."
Um die Sicherheit von Olympia zu gewährleisten, müssten eben diese Feierlichkeiten "unterdrückt werden", betonte Hashimoto. Dafür sollen strenge Regeln sorgen, die die Organisatoren am Mittwoch bekannt gaben. So dürfen die maximal 10.000 heimischen Fans, die pro Wettkampf zugelassen sind, nicht jubeln oder "direkten Kontakt zu anderen Zuschauern aufnehmen", Alkohol gibt es nicht. Nach dem Ende der Wettkämpfe sollen die Sportstätten sofort verlassen werden.
Die Besucher dürfen die Athletinnen und Athleten auch nicht um Autogramme bitten, "verbale Unterstützung auszudrücken" ist ebenso untersagt wie "jede Form des Jubels, der eine Menschenmenge erzeugen könnte". Bereits beim Einlass soll streng kontrolliert werden. Die Temperatur der Fans wird vor dem Betreten der Sportstätte gemessen, eine Maske ist Pflicht. Sollte nach der Messung kein Zutritt möglich sein, wird den Zuschauern das Ticket nicht zurückerstattet.
Erst am Montag hatten die Organisatoren bekannt gegeben, dass zu den Olympischen Spielen maximal 10.000 einheimische Zuschauer pro Sportstätte zugelassen werden. Sollten die Infektionszahlen jedoch steigen, könnten die Spiele auch hinter verschlossenen Türen stattfinden.
Ausreiseverbot für Millionen Menschen in Sydney nach neuem Corona-Ausbruch
11:24 Uhr: Ein Großteil der fünf Millionen Einwohner von Sydney darf seit diesem Mittwoch die Stadt vorerst nicht mehr verlassen. Das eingeführte Reiseverbot dient den australischen Behörden zufolge dazu, die weitere Verbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus einzudämmen. Vergangene Woche war ein neuer Infektionsherd in der australischen Metropole aufgetreten.
Die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, erklärte, die Restriktionen würden eine Woche lang gelten. Die Gastronomie dürfe in Betrieb bleiben, auch Veranstaltungen mit einer Auslastung von 50 Prozent sind weiter erlaubt. Singen und Tanzen in Gaststätten wurde jedoch untersagt.
Mehr als 30 Infektionen sind seit dem neuesten Corona-Ausbruch in der vergangenen Woche nachgewiesen worden. Als erster Infizierter des neuen Infektionsherdes gilt ein Fahrer von internationalen Flugzeugbesatzungen. Das Virus sei dann - offenbar ganz ohne direkte körperliche Kontakte - in einem Café nahe des weltberühmten Bondi Beach und einem Einkaufszentrum "weitergesprungen", erklärte Berejiklian.
Australien hat die Corona-Infektionen mit Grenzschließungen und strengen Quarantäne-Regeln weitgehend eingedämmt. Gesundheitsexperten glauben aber, dass es weitere Ausbrüche geben werde, solange keine Mehrheit der Australier geimpft ist. Bisher wurden unter den 25 Millionen Einwohnern Australiens rund 6,7 Millionen Dosen verabreicht. Nur ein Bruchteil der Australier hat eine zweite Dosis erhalten.
Ermittlungen wegen gefälschter negativer PCR-Tests in Hessen
11:07 Uhr: Polizei und Staatsanwaltschaft in Hessen ermitteln gegen zwei Betreiber eines Corona-Testzentrums wegen Urkundenfälschung. Die beiden Verdächtigen sollen in einem Testzentrum in Friedberg gefälschte negative Ergebnisse erstellt und an Kunden übermittelt haben, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Am Dienstag gingen die Ermittler mit einer Razzia gegen eine 26-jährige Frau und einen 33-jährigen Mann vor.
Neben kostenlosen Bürgertests bot das Zentrum PCR-Tests an. Das Zentrum warb damit, dass das Ergebnis des 89 Euro teuren Tests nach 24 bis 32 Stunden vorliege. Bis Ende Mai 2021 sollen die Betreiber jedoch die gefälschten Ergebnisse übermittelt haben, ohne dass zu diesem Zeitpunkt das Ergebnis der Laboruntersuchung vorgelegen haben soll. Die Ermittlungen gerieten durch einen Hinweis ins Rollen. Es laufen Ermittlungen in sieben Fällen.
Auch in Gießen ermitteln die Behörden gegen einen Mitarbeiter und den Betreiber eines Testzentrums wegen des Verdachts der Urkundenfälschung. Nach Angaben der Ermittler seien bislang 177 Verdachtsfälle mit einem potenziellen Schadensvolumen von rund 14.160 Euro ermittelt worden.
Fast jeder Dritte in Deutschland vollständig geimpft
10:58 Uhr: Fast jeder dritte Mensch in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch hervor (Stand: 10.37 Uhr). Demnach wurden am Dienstag 1 003 690 Impfdosen verabreicht. Rund 43 Millionen Menschen (51,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, 26,9 Millionen (32,4 Prozent) sind vollständig geimpft.
Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 58,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Zehn weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45,8 Prozent. Das Saarland zählt mit 39 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 30 Prozent am Ende der Rangliste.
Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.
Neuseeland verhängt Corona-Maßnahmen in der Hauptstadt
10:09 Uhr: Neuseelands Hauptstadt Wellington hat nach dem positiven Corona-Test eines Reisenden aus Australien Einschränkungen verhängt. Es handele sich nicht um einen Lockdown, sondern um Vorsichtsmaßnahmen, sagte der zuständige Minister Chris Hipkins am Mittwoch. Die Kontaktbeschränkungen sollten vom Abend an und zunächst bis Sonntag gelten. Demnach werden Zusammenkünfte bei Einhaltung strenger Abstandsregeln auf 100 Teilnehmer beschränkt. Schulen und Geschäfte bleiben geöffnet. Im Rest des Landes gelten bis auf eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Beschränkungen.
Die neuseeländischen Gesundheitsbehörden wurden am Dienstagabend darüber informiert, dass der Australier nach seiner Rückkehr aus Neuseeland positiv getestet worden war. Der Mann, der im Gesundheitswesen in der Metropole Sydney arbeitet, hatte zuvor drei Tage in dem Land verbracht. Das quarantänefreie Reisen zwischen Neuseeland und dem australischen Bundesstaat New South Wales wurde daraufhin zunächst bis Donnerstag ausgesetzt, wie es hieß.
Neuseeland gilt wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen als Musterland in der Krise. In dem Inselstaat mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden bisher knapp 2600 Fälle verzeichnet, 26 Menschen starben nach einer Infektion. Schon lange herrscht wieder eine weitgehende Normalität.
Brinkhaus: Sieht gut aus, dass Schulen nicht wieder schließen müssen
09:09 Uhr: Unionsfraktionschef
Brinkhaus betonte, man wisse nicht, welche Virusvarianten im Verlauf der Pandemie noch auftauchten. Derzeit bereitet vor allem die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante Sorgen, weil sie als ansteckender als bisherige Virus-Mutanten gilt. Brinkhaus zufolge wurde in einigen Bundesländern jedoch "wunderbar" an Lüftungs- und Testkonzepten gearbeitet, andere Länder müssten nachziehen. "Da muss über die Sommerferien entsprechend gearbeitet werden."
Kinderschützer hatten zuletzt angesichts der Delta-Variante gewarnt, dass Kinder erneut zum Pandemie-Verlierer werden könnten und auf besseren Schutz an Schulen gedrungen.
Einzelhandel fordert 100 Millionen Euro aus Corona-Hilfsfonds für Digitalisierung
08:04 Uhr: Der Einzelhandel fordert 100 Millionen Euro aus dem Corona-Hilfsfonds der EU. Nötig sei insbesondere zusätzliches Geld für die Digitalisierung: "Die Bundesregierung muss in den Blick nehmen, dass die vorgesehene Digitalisierung der Wirtschaft und Infrastruktur nicht nur auf die Industrie beschränkt bleiben kann, sondern auch den gesamten Dienstleistungssektor erfassen muss", sagte die Geschäftsführerin des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Antje Gerstein, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Der Handel sei als eine der am stärksten von der Pandemie betroffenen Branchen in dem Aufbauplan bisher nicht berücksichtigt. Gerstein forderte die Einrichtung eines Digitalisierungsfonds mit einem Volumen von 100 Millionen Euro für die in der Coronakrise unverschuldet in Not geratenen Handelsunternehmen. "Der Einzelhandel braucht eine solche staatliche Modernisierungshilfe für Unternehmen, die krisenbedingt jetzt unverschuldet ohne Geld für dringend notwendige Investitionen dastehen", sagte Gerstein.
Die Bundesregierung erhält aus dem Corona-Hilfsfonds der EU 25,6 Milliarden Euro zur Bewältigung der Folgen der Pandemie. Das Geld soll insbesondere für Digitalisierung und Klimaschutz verwendet werden. Der HDE ist der Spitzenverband des deutschen Einzelhandels und vertritt nach eigenen Angaben rund 300.000 Unternehmen mit drei Millionen Beschäftigten und einem Jahresumsatz von insgesamt rund 535 Milliarden Euro.
Delta-Variante auf dem Vormarsch - Drosten: Schnell impfen
06:62 Uhr: Trotz insgesamt sinkender Corona-Zahlen ist die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Der Virologe
"Wir müssen einfach schnell impfen", lautet der Appell des Virologen. Reiche dies nicht, müsse man erneut mit Kontaktbeschränkungen gegensteuern. "Aber es gibt auch gute Gründe zu denken, dass das in Deutschland nicht notwendig wird." In England, wo sich die Corona-Lage wegen der Delta-Variante wieder verschlechtert hat, sei die Sieben-Tage-Inzidenz ausgehend von einem Niveau von 25 wieder angestiegen. "Man hatte nicht so weit runtergebremst, wie wir das jetzt in Deutschland schon gemacht haben." Hierzulande lag der Wert zuletzt bei unter 10 Infektionen pro Woche und 100.000 Einwohner.
Aus eigenen Labordaten gebe es erste Hinweise, dass Menschen, die mit der Delta-Variante infiziert sind, eine noch höhere Viruslast haben als Infizierte mit der Alpha-Variante (B.1.1.7), berichtete Drosten. Bisherige Daten geben für ihn Signale, dass Delta etwas schwerere Verläufe verursache. Der Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf für vollständig Geimpfte sei im Vergleich zur noch in Deutschland dominierenden Variante Alpha aber gleichwertig. Der Schutz nur durch die Erstimpfung gilt jedoch als schwächer verglichen mit der Wirkung gegen früheren Virusformen.
Umfrage: Corona-Gefahr rückte für Menschen in Deutschland immer näher
04:30 Uhr: Die Gefahr einer Corona-Infektion ist für immer mehr Menschen in Deutschland im Verlauf der Pandemie nähergerückt. So haben im vergangenen März bereits sieben von zehn Menschen mindestens einen Menschen aus dem engeren Umfeld gekannt, der sich mit dem Virus infiziert hatte. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ergeben, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin erfuhr. Im Mai 2020 waren es erst 23 Prozent. Die Umfrageergebnisse werden an diesem Mittwoch mit dem Gesundheitsreport 2021 der TK präsentiert.
Bereits bisherige Umfrageergebnisse hatten gezeigt, dass die Corona-Krise viele Bürger in diesem Frühling direkter betroffen hat als ein Jahr zuvor. Dass sie die Situation psychisch belastet habe, sagten im Mai 49 Prozent der Befragten über sich, wie eine Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller ergab. Bei einer Befragung von Juni 2020 hatten dies 44 Prozent bejaht. Eine Corona-Infektion in der eigenen Familie hatte demnach nun fast jeder Fünfte (19 Prozent), nachdem es vor einem Jahr 7 Prozent waren.
RKI registriert 1016 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 7,2
04:09 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1016 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.06 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1455 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 7,2 an (Vortag: 8,0; Vorwoche: 13,2).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 51 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 137 Tote.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.723.798 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.611.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90 523 angegeben.
Den 7-Tage-R-Wert gab das RKI am Dienstagabend mit 0,68 (Vortag: 0,68) an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 68 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Ungarn hebt Corona-Grenzsperre weitgehend auf
01:42 Uhr: Ungarn hat die im September des Vorjahres wegen der Corona-Pandemie verhängte Grenzsperre weitgehend aufgehoben. Menschen können aus jedem Nachbarland außer der Ukraine ohne Auflagen und Einschränkungen auf dem Landweg nach Ungarn einreisen, heißt es in einer Verordnung von Ministerpräsident Viktor Orban, die am späten Dienstagabend im Ungarischen Amtsblatt erschien. Sie trat unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung in Kraft.
Die Grenzsperre galt vor allem für Touristen, da es zahlreiche Ausnahmen für Geschäftsreisende, Pendler, Diplomaten und Sportler gab. Weiterhin gilt, dass touristische Einreisen mit dem Flugzeug nicht möglich sind.
Unabhängig von der nun gewährten freien Einreise gilt weiter, dass gewerbliche Übernachtungen für Touristen nicht möglich sind. Davon ausgenommen sind Menschen, die in einem der 17 Länder gegen Covid-19 geimpft wurden, mit denen Ungarn Abkommen über die wechselseitige Anerkennung der jeweiligen Impfzertifikate abgeschlossen hat. Darunter ist jedoch kein westliches Land, auch Deutschland nicht.
Mit der Aufhebung der Grenzsperre sollen nun auch die im vergangenen September eingeführten Grenzkontrollen an den Binnengrenzen des Schengen-Raums entfallen. Dies hatte Außenminister Peter Szijjarto bereits in der Vorwoche angekündigt. Dies betrifft die Grenzen zu Österreich, Slowenien und der Slowakei.
Die Regierung in Budapest begründet die Lockerung im Reiseverkehr mit der zuletzt deutlich gesunkenen Zahl von Ansteckungen mit dem Coronavirus.
Studie: Fast jeder zweite Internetnutzer findet Falschinfos zu Corona
01:01 Uhr: Viele erwachsene Internetnutzer in Deutschland sind einer Studie zufolge schon auf falsche oder irreführende Informationen zum Coronavirus im Netz gestoßen. Das geht aus dem "Reuters Institute Digital News Report" hervor, der am Mittwoch erscheint. Mit 46 Prozent habe fast die Hälfte der Befragten innerhalb einer Woche falsche oder irreführende Informationen zu Covid-19 gesehen.
Seit 2012 untersucht die Studie in mittlerweile 46 Ländern Trends und Besonderheiten in der Nachrichtennutzung. Pro Land wurden den Angaben zufolge 2021 rund 2000 Personen befragt. In Deutschland erfolgten die Befragungen zwischen dem 14. Januar und dem 5. Februar. Das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut ist seit 2013 als Kooperationspartner für die deutsche Teilstudie verantwortlich. Die Studie gilt als repräsentativ für die Bevölkerung.
Montgomery: "Wer sich nicht impfen lässt, wird sich infizieren"
01:00 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus hat der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, gefordert, stärker auf "Impfskeptiker und Impfleugner" zuzugehen. "Wenn wir nicht auch einen Teil dieser Gruppe vom Sinn der Impfung überzeugen, werden wir die Herdenimmunität nicht erreichen", sagte Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). Mit Blick auf die deutlich ansteckendere Delta-Variante erklärte er: "Wer sich nicht impfen lässt, wird sich früher oder später mit dem Coronavirus infizieren."
Zuvor hatten schon andere Experten gewarnt, dass die befürchtete Ausbreitung der Delta-Variante in Deutschland das Erreichen der Herdenimmunität weiter erschweren könnte. "Anhand der bisherigen, noch unsicheren Daten bräuchte man wohl rund 85 Prozent immune Menschen in der Bevölkerung, um die Ungeimpften indirekt mit zu schützen", sagte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, der Deutschen Presse-Agentur.
Laut Robert Koch-Institut sind inzwischen 31,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 51,2 Prozent haben zumindest eine Impfung. Eine Durchimpfungsrate von 85 Prozent ist aus Sicht des Immunologen Watzl nur schwer erreichbar, solange es für Kinder unter 12 Jahren keinen zugelassenen Impfstoff und für Minderjährige keine allgemeine Impfempfehlung gibt.
Montgomery vertrat die Ansicht, dass eine weitgehende Durchimpfung der erwachsenen Bevölkerung notwendig sei. Die Kinder machten 17 bis 18 Prozent der Bevölkerung aus. Für sie sei auch die Delta-Variante weitgehend harmlos, so dass es voraussichtlich bei der Einschätzung bleibe, dass man für Kinder die Impfung nicht empfehlen könne. "Wir können die Kinder nicht für den Schutz der Gesellschaft impfen."
Die Kassenärzte fordern mehr Tempo beim Impfen. "Wir stehen in einem Wettlauf mit der Zeit. Je mehr Menschen in den nächsten Tagen und Wochen beide Impfungen erhalten werden, umso geringer wird der Einfluss der Delta-Variante sein", sagte Andreas Gassen, Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Um schneller zu werden, müssten noch mehr Impfstoffe geliefert werden. "Es ruckelt noch zu sehr in der Mengenauslieferung. Das geht zulasten der Planbarkeit."
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