• 19:20 Uhr: ➤ Steinmeier: "In einer nächsten Pandemie muss vieles anders laufen"
  • 17:32 Uhr: Missachtung von Corona-Regeln: Polizei löst illegale Techno-Party im Vogtland auf
  • 16:23 Uhr: Braun erwartet "eher entspannten" Sommer - aber "sorgenvoller Blick" in den Herbst
  • 11:34 Uhr: Weitere Bewohner von isoliertem Dresdner Studentenwohnheim positiv getestet
  • 08:45 Uhr: RKI registriert 2.440 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 24,7
  • 03:29 Uhr: Gesundheitsminister korrigiert Impfprognose für Erwachsene nach unten

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➤ Steinmeier: "In einer nächsten Pandemie muss vieles anders laufen"

Bei einer Wanderung im Grenzgebiet zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zahlreiche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern über die Auswirkungen der Corona-Pandemie geführt. An vier Stationen sprach Steinmeier am Sonntag unter anderem mit Gastronomen und Künstlern. "In einer nächsten Pandemie muss vieles anders laufen", sagte der Bundespräsident etwa im Gespräch mit Gastronomen in einem Ausflugslokal in Lübeck.

Die Gastwirte beklagten unter anderem die Kommunikation, die oft unklar oder sogar widersprüchlich gewesen sei. Eine Hotelbesitzerin sagte, der sogenannte Progressionsvorbehalt im Steuerrecht brächte viele Mitarbeiter aus der Gastronomie in Existenznöte, weil ihr Kurzarbeitergeld zum Jahreseinkommen hinzugerechnet werde. "Das sind ja nun wirklich keine Großverdiener, sagte sie. Steinmeier sagte zu, das Problem im Bundesfinanzministerium anzusprechen.

In legerer und regenfester Freizeitkleidung waren Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender am Morgen in Lübeck aufgebrochen. Durch den Wald ging es über die ehemalige innerdeutsche Grenze nach Herrnburg in Mecklenburg-Vorpommern. Begleitet wurden sie von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und dessen Amtskollegin aus Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD). Die Wanderung war die erste von drei Touren, bei denen Steinmeier mit Bürgerinnen und Bürgern über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie und deren Erwartungen für die nächsten Monate sprechen will.

Herzmuskelentzündung durch Biontech-Impfung: Israel sieht Zusammenhang

Israel vermutet, dass der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer Herzmuskelentzündungen hervorruft. Die Untersuchungen seien aber noch nicht vollständig abgeschlossen.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Spanischer Kapitän Busquets positiv auf Coronavirus getestet

23:30 Uhr: Der spanischen Fußball-Nationalmannschaft droht der Ausfall von Kapitän Sergio Busquets für die EM. Der 32-Jährige vom FC Barcelona wurde am Sonntag positiv auf das Coronavirus getestet, wie der spanische Verband am Abend mitteilte. Alle weiteren Spielern seien negativ getestet worden, Busquets habe das Trainingslager in Las Rozas bereits verlassen. Ob der Mittelfeldspieler an COVID-19-Symptomen leidet, wurde zunächst nicht bekannt.

Spaniens EM-Generalprobe am Dienstag gegen Litauen werde mit U21-Spielern absolviert, teilte der Verband weiter mit. Als Trainer wird der Junioren-Coach Luis de la Fuente agieren, die Fans bekommen ihr Eintrittsgeld zurück, falls sie die Partie nun nicht mehr sehen wollen.

Spanien spielt in der EM-Gruppe E gegen Polen, Schweden und die Slowakei. Das erste Spiel bestreitet der dreimalige Europameister am 14. Juni (21.00 Uhr) in Sevilla.

Quarantäne in Dresdner Hochhaus teilweise aufgehoben

22:53 Uhr: Die für ein Hochhaus in Dresden angeordnete Quarantäne nach dem Tod eines an COVID-19 erkrankten jungen Indien-Rückkehrers ist teilweise aufgehoben. Demnach endete die Quarantäne für alle Bewohnerinnen und Bewohner mit negativem Testergebnis und ohne engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person am Sonntag um 18 Uhr, wie die Stadt Dresden mitteilte. Hingegen müssten alle positiv Getesteten oder jene, die als enge Kontaktpersonen gelten, die Quarantäne fortsetzen.

Zuvor waren sieben Bewohner des unter Quarantäne stehenden Hochhauses in Dresden positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hätten die analysierten Proben von den 170 Bewohnern ergeben, teilte die Stadt am späten Samstagabend mit. Bei drei positiv Getesteten besteht zudem der Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde. Die Ergebnisse müssen noch durch eine sogenannte Sequenzierung bestätigt werden. Auch die Kontaktnachverfolgung sei noch nicht abgeschlossen, hieß es.

Ein Bewohner des Studentenwohnheims war am 1. Juni nach einer COVID-19-Erkrankung gestorben. Laut Gesundheitsamt besteht der Verdacht, der Mann könne sich mit der sogenannten Delta-Variante angesteckt haben. Das Gesundheitsamt hatte am Donnerstagnachmittag Quarantäne für das gesamte Studentenwohnheim verhängt.

Israel beginnt mit Corona-Impfung von Zwölf- bis 16-Jährigen

21:21 Uhr: Israel hat am Sonntag mit der Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 16 Jahren begonnen. "Für mich ist es wichtig, meine Kinder impfen zu lassen", sagte die 48-jährige Miriam Schwartz, die ihre zwölf und 14 Jahre alten Kinder in ein Impfzentrum in Jerusalem begleitete. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer war von den Gesundheitsbehörden für "wirksam und sicher" erklärt worden, nachdem sie zuvor von einem "möglichen Zusammenhang" zwischen dem Impfstoff und Fällen von Herzmuskelentzündungen bei jungen Menschen gesprochen hatten.

Der 15-jährige Ofek, der seine erste Spritze bekam, sagte, er habe auf diesen Moment gewartet, damit er wieder ins Ausland reisen könne "und Familienangehörige treffen kann, die ich seit zwei Jahren nicht gesehen habe". Die meisten seiner Freunde hätten "nicht wirklich Angst vor Corona, weil wir Jungen ein geringeres Risiko als Erwachsene haben". Es gehe vielmehr darum, dass sie wieder reisen könnten, ohne nach der Rückkehr nach Israel in Quarantäne zu müssen.

Die Gesundheitsbehörden hatten bereits mit der Impfung Jugendlicher begonnen, denen eine schwere COVID-19-Erkrankung drohte oder deren Angehörige Risikogruppen angehören. Vergangene Woche genehmigten die Behörden schließlich die Ausweitung des Impfprogramms auf Zwölf- bis 16-Jährige. "Der Impfstoff ist wirksam und sicher" und die mit dem Virus verbundenen Risiken seien größer als die einer Impfung, erklärte das Gesundheitsministerium.

Inzwischen sind in Israel rund 55 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Dies ist auf die großangelegte Impfkampagne zurückzuführen, die durch ein Abkommen über einen Datenaustausch mit den Impfstoffherstellern Biontech und Pfizer ermöglicht wurde. Dabei verpflichtete sich Israel, das die medizinischen Daten seiner gesamten Bevölkerung digitalisiert hat, gegen eine bevorzugte Belieferung mit Impfstoff rasch Informationen über dessen Wirksamkeit weiterzugeben.

In Deutschland können Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ab Montag gegen Corona geimpft werden. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte das Vakzin von Biontech/Pfizer vor gut einer Woche auch für diese Altersgruppe zugelassen.

Spanien öffnet Grenzen für geimpfte Reisende aus aller Welt

20:30 Uhr: Spanien öffnet am Montag seine Grenzen für geimpfte Reisende aus aller Welt. Gegen das Coronavirus geimpfte Menschen "und ihre Familien" seien im Land willkommen und zwar unabhängig von ihrem Herkunftsland, hatte die Regierung in Madrid Ende Mai erklärt. Auch ausländische Kreuzfahrtschiffe dürfen ab Montag wieder in spanischen Häfen anlegen.

Die Tourismusbranche des Landes setzt nach monatelangem Corona-Lockdown auf das Sommergeschäft. Die Regierung hofft in diesem Jahr auf 45 Millionen ausländische Besucher. Spanien ist nach Frankreich das zweitbeliebteste Reiseziel der Welt und verzeichnete 2019 nach offiziellen Angaben 83,5 Millionen ausländische Besucher. Im vergangenen Jahr brach die Zahl um 77 Prozent ein.

Missachtung von Corona-Regeln: Polizei löst illegale Techno-Party im Vogtland auf

17:32 Uhr: Die Polizei hat eine illegale Techno-Party in einem Waldstück bei Oelsnitz (Vogtland) aufgelöst. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte seien zahlreiche der etwa 100 bis 150 Partygäste geflüchtet, teilte die Polizei am Sonntag mit. Letztlich wurde gegen 47 Feiernde Anzeige erstattet, unter anderem wegen des Verstoßes gegen die geltenden Corona-Regeln.

Laut Polizei wurde in dem Waldstück das gesamte DJ-Equipment zurückgelassen, dieses wurde sichergestellt. Um das Partyzelt aufzustellen, hatten unbekannte Partygäste zudem vier Bäume gefällt. Die Polizei fand bei der Party am Samstagabend zudem eine geringe Menge Betäubungsmittel.

Braun erwartet "eher entspannten" Sommer - aber "sorgenvoller Blick" in den Herbst

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) rechnet mit einem "eher entspannten" Sommer. Der "sorgenvolle Blick" gehe mehr in den Herbst, weil die saisonalen Effekte in der Corona-Pandemie sich dann reduzierten, sagte Braun der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Darum liege jetzt das Hauptaugenmerk darauf, dass alle Impfwilligen schnell ein Angebot bekämen.

Es könne im Herbst eine vierte Welle geben, aber es gebe auch die Chance, dies durch eine hohe Impfquote zu verhindern, sagte Braun der Zeitung. Er warnte: "Ab dem Herbst wird der Schutz derer, die das Impfangebot nicht wahrnehmen wollen, keine Beschränkungen mehr rechtfertigen." Wer sich nicht impfen lasse, müsse damit rechnen, dass er früher oder später Corona bekomme.

"Wir müssen als Gesellschaft die tägliche Lebensfreude wieder entwickeln", forderte Braun außerdem. Dafür sei jetzt die Zeit gekommen. Es sei wie in der Medizin: Wenn jemand krank sei, verordneten ihm die Ärzte Bettruhe und Vorsicht. Wenn es aber wieder bergauf gehe, "sind die Ärzte auch diejenigen, die einen wieder aus dem Bett ziehen und sagen: Und jetzt müssen Sie wieder anfangen, sich zu belasten und zu bewegen."

"Ungeprüfte Schrottmasken" in Bayern? SPD fordert Aufklärung von Söder

16:12 Uhr: SPD-Landtagsfraktionschef Florian von Brunn hat von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Aufklärung über Maskenlieferungen nach Bayern verlangt.

"Ungeprüfte Schrottmasken" des chinesischen Herstellers Yi Cheng, so Brunn, seien möglicherweise nach Bayern geliefert und in Umlauf gebracht worden. Die EU habe im Mai 2020 vor ihnen gewarnt. "Durch das Versagen der Regierung Söder sind sie aber vielleicht sogar verteilt und so Menschenleben gefährdet worden! Jetzt muss sofort offengelegt werden, wer diese Masken bekommen hat", forderte Brunn am Sonntag.

Das bayerische Gesundheitsministerium wies "die erneuten Unterstellungen der SPD im Zusammenhang mit der Beschaffung von Corona-Schutzmasken" zurück. Alle im Auftrag des Ministeriums vom Pandemiezentrallager verteilten Schutzartikel seien "formal und immer wieder in Stichproben auch technisch geprüft und als ordnungsgemäß eingestuft worden", sagte eine Sprecherin. Der Vorwurf der Vertuschung sei haltlos.

Große Impfbereitschaft bei jungen Menschen in Deutschland

14:17 Uhr: Die Bereitschaft jüngerer Menschen in Deutschland zur Corona-Impfung ist laut einer Umfrage grundsätzlich hoch. Nach den Ergebnissen der im April durchgeführten Befragung würden sich 58 Prozent der 16- bis 26-Jährigen impfen lassen, wenn sie am nächsten Tag ein Impfangebot bekämen. Die Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der TUI Stiftung lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. 47 Prozent dieser Impfwilligen würden sich "ohne jeden Zweifel" impfen lassen, neun Prozent "mit einem schlechten Gefühl".

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist bereits für Menschen ab 16 zugelassen gewesen. Grünes Licht für die Zulassung ab zwölf bekam das Präparat Ende Mai.

Am Montag fällt in Deutschland die Priorisierung weg, durch die Corona-Impfungen bisher vor allem Älteren, Menschen mit Vorerkrankungen oder bestimmten Berufen vorbehalten waren. Bund und Länder wollen allen Minderjährigen ab zwölf im Sommer ein Impfangebot machen.

Die Ärzteschaft mahnte wegen der begrenzten Impfstoffmengen zunächst zu Geduld. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte darauf hingewiesen, dass zum Ende der Priorisierung nicht gleich alle einen Termin bekommen könnten.

16 Prozent sagten bei der im April durchgeführten Umfrage, sie würden erst einmal abwarten, bis mehr Menschen geimpft seien. Lediglich 15 Prozent gaben an, sich nicht impfen lassen zu wollen.

"Empörend": Spahn weist Vorwürfe um mangelhafte Corona-Masken zurück

13:54 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Vorwürfe um angeblich minderwertige Corona-Masken zurückgewiesen. Die Schutzmasken, um die es in der aktuellen Diskussion gehe, seien intensiv geprüft und hätten alle nötigen Eigenschaften, sagte Spahn am Sonntag in Berlin laut einer Mitteilung.

SPD und Opposition hatten mit heftiger Kritik auf einen Bericht reagiert, nach dem Spahns Ministerium bestimmte Masken vorübergehend für Obdachlose und Menschen mit Behinderung vorsehen wollte. Diese Masken seien nur wenig geprüft gewesen.

Spahn erwiderte: "Dass einige nun bewusst Obdachlose und Menschen mit Behinderung verunsichern, um Stimmung zu machen, sagt mehr über den Zustand der SPD als über die Qualität der Masken aus." Die Sicherheit von Schutzmasken habe im Ministerium absolute Priorität. Die Vorwürfe des Koalitionspartners bezeichnete Spahn als "empörend".

Falsche Corona-Tests? 140 Reisende am Prager Flughafen gestoppt

13:36 Uhr: Die tschechische Fremdenpolizei hat am Prager Vaclav-Havel-Flughafen 140 Reisende stundenlang aufgehalten, weil sie ihre Corona-Tests nicht anerkannte. Außenminister Jakub Kulhanek kündigte am Sonntag eine Untersuchung an, ob das Vorgehen der Polizisten korrekt war.

Nach Medienberichten war bei den Touristen am Samstag der Verdacht entstanden, ihre Testzertifikate könnten gefälscht sein. Deshalb mussten sie sich alle nochmals testen lassen, bevor ihnen die Einreise nach Tschechien erlaubt wurde.

Betroffen waren fast ausschließlich tschechische Touristen, die in zwei Flugzeugen von einem Tunesien-Urlaub heimkehrten, meist Familien mit Kindern. Nach Angaben der Reiseveranstalter seien sie noch in Tunesien von einem tschechischen Arzt nach tschechischen Standards getestet worden, bevor sie ihren Rückflug in die Heimat antraten.

Die Fremdenpolizei rechtfertigte die Vorsichtsmaßnahme damit, dass bei der Einreise immer wieder gefälschte Testzertifikate auftauchten. Dass deswegen nicht nur einzelne Reisende, sondern gleich alle Passagiere eines Fluges zur neuerlichen Testung verpflichtet wurden, sei nun allerdings zum ersten Mal geschehen.

Taiwan bekommt 750.000 Corona-Impfdosen aus erster US-Spende

12:58 Uhr: Taiwan wird als eines der ersten Länder Corona-Impfstoff aus einer Spende der USA erhalten. Für das Land seien 750.000 Einheiten vorgesehen, sagte die US-Senatorin Ladda Tammy Duckworth am Sonntag bei ihrer Ankunft in Taiwans Hauptstadt Taipeh, wie die staatliche Nachrichtenagentur Central News Agency berichtete.

Wegen des dringenden Bedarfs und der Partnerschaft sei es für die USA entscheidend gewesen, dass Taiwan in die erste Gruppe der Empfängerländer komme. Unbekannt war zunächst, von welchem Hersteller der Impfstoff stammen wird.

Die US-Regierung hat zugesagt, anderen Staaten bis Ende Juni 80 Millionen Dosen zu spenden. Am Freitag war bekanntgeworden, dass Washington das südkoreanische Militär mit einer Million Dosen des Präparats von Johnson & Johnson unterstützt.

Taiwans Außenminister Joseph Wu sagte beim Empfang der US-Delegation, das Land sei "sehr dankbar", in die Planung der US-Regierung eingebunden zu sein. Der mit Duckworth mitgereiste US-Senator Chris Coons verwies auf die schwierige Lage Taiwans, Zugang zu sicheren und wirkungsvollen Impfstoffen zu bekommen.

Taiwan ist auf Druck Chinas nicht Mitglied der Weltgesundheitsorganisation (WHO). China sieht das demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren.

Seit Beginn der Pandemie hat das Land mit seinen knapp 24 Millionen Einwohnern nach Angaben der für Epidemien zuständige Behörde CECC 11.298 Infektionen verzeichnet. 260 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahlen hatten zuletzt deutlich zugelegt. Am Sonntag meldete CECC 343 neue Fälle und 36 Tote.

Mehr Kontrolle, weniger Geld: Ministerium legt Eckpunkte zu Corona-Schnelltest-Reform vor

12:41 Uhr: Nach Betrugsvorwürfen bei der Abrechnung von kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürger schreitet die geplante Reform des Systems voran. Unter anderem sollen die Testzentren pro Test nicht mehr 18, sondern nur noch elf Euro abrechnen können. Auch die Kontrollen sollen verschärft werden, wie aus einem Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministerium hervorgeht, das am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP vorlag.

Bislang können die Testzentren für das verwendete Material bis zu sechs Euro abrechnen. Künftig soll eine Pauschale von drei Euro gelten, wie es in dem Eckpunktepapier heißt, über das zuerst die "Welt am Sonntag" berichtet hatte. Die Vergütung der Abstrichnahme soll auf acht Euro statt zwölf Euro gesenkt werden. Ärzte können hier bislang sogar 15 Euro abrechnen; auch sie sollen künftig nur noch acht Euro bekommen.

Das Papier sieht zudem strengere Kontrollen vor. Die zuständigen Behörden der Länder und Kommunen sollen die Einhaltung der Qualitätsstandards und die Zuverlässigkeit bei den Leistungserbringern überprüfen – "bei der Beauftragung, aber auch durch stichprobenartiges Aufsuchen von Teststellen".

Die Kassenärztlichen Vereinigungen, die für die Abrechnung zuständig sind, sollen "den expliziten Auftrag" erhalten, die Rechtmäßigkeit und Plausibilität der Abrechnungen zu kontrollieren. Sie können dafür auch rückwirkende Stichprobenprüfungen vornehmen.

Änderungen sind auch für die Auftragsvergabe geplant. "Eine Beauftragung als Teststelle durch den öffentlichen Gesundheitsdienst erfolgt nur noch durch Einzelbeauftragung und nur, wenn die ordnungsgemäße Durchführung der Testung nach Einschätzung der beauftragenden Behörde gewährleistet ist", heißt es in dem Papier, das vom vergangenen Freitag datiert. "Eine Beauftragung von Leistungserbringern mittels Allgemeinverfügung der Länder ist zukünftig nicht mehr möglich."

Auch eine neue technische Vorgabe ist vorgesehen: Die Betreiber der Testzentren sollen verpflichtet werden, sich nach Verstreichen einer Übergangsfrist an die Corona-Warn-App anzuschließen.

Zur Begründung der Neuerungen heißt es in den Eckpunkten, es bestehe angesichts der "aktuell bekannt gewordenen Betrugsvorfälle einzelner Anbieter Handlungsbedarf". Unter anderem böten die "Vielzahl an unterschiedlichen Vergütungsmöglichkeiten" und die Höhe der derzeitigen Vergütungen "Anreize für strategisches Verhalten".

Die Regeln sollten daher "kurzfristig" geändert werden, heißt es weiter. Laut der "Welt am Sonntag" soll ein erster Entwurf der neuen Testverordnung Anfang der neuen Woche vorgelegt werden.

Weitere Bewohner von isoliertem Dresdner Studentenwohnheim positiv getestet

In dem unter Quarantäne stehenden Studentenwohnheim in Dresden sind sieben weitere Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hätten die analysierten Proben von den 170 Bewohnern ergeben, teilte die Stadt mit.

Bei drei von den sieben positiv Getesteten bestehe zudem der Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde. Die Ergebnisse müssten noch durch eine sogenannte Sequenzierung bestätigt werden. (Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.)

Corona-Lockerungen für Italien-Rückkehrer in Kraft

10:57 Uhr: Für Heimkehrer aus Italien gelten seit Sonntag weniger Corona-Einreiseregeln nach Deutschland. Das Mittelmeerland ist laut Robert-Koch-Institut wegen sinkender Corona-Infektionszahlen nicht mehr auf der Liste der Risikogebiete. Das bedeutet, dass zum Beispiel Gardasee-Urlauber oder Südtirol-Wanderer, die auf dem Landweg aus Italien wieder nach Deutschland zurückkommen, keine Einreisebeschränkungen mehr beachten müssen.

Flugreisende brauchen weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis. Neben Italien wurden auch Tschechien sowie Teile Österreichs, der Schweiz, Kroatiens und Frankreichs von der Liste gestrichen.

Die Corona-Lage in Italien verbesserte sich stetig. Laut Gesundheitsministerium lag die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit zuletzt bei durchschnittlich 32 Fällen je 100.000 Einwohnern. Innerhalb Italiens sind ab Montag insgesamt sieben Regionen, darunter Friaul-Julisch Venetien, Sardinien und Venetien, in die weiße Corona-Zone mit den lockersten Regeln eingeteilt. Dort entfällt etwa die Ausgangssperre. Im Rest des Landes wird sie dann noch ab Mitternacht gelten. Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum bleibt bestehen.

Mit weiteren Öffnungen in der Gastronomie ist auch wieder mehr Publikum in den Ausgehvierteln unterwegs. Am Samstagabend drängten sich Hunderte Menschen in den Bar- und Restaurantvierteln in Rom. Wer nach Italien einreist muss laut Gesundheitsministerium weiterhin einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Israel beginnt mit Impfung von 12- bis 15-Jährigen

09:50 Uhr: Israel hat am Sonntag mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, die Gefahren einer Erkrankung seien höher als mögliche Nebenwirkungen der Impfung.

"Die Fälle von Herzmuskelentzündungen bei 16- bis 19-Jährigen waren selten und sind meist ohne Komplikationen verlaufen", hieß es in der Mitteilung. In Israel wird das Vakzin der Hersteller Biontech und Pfizer verwendet.

Angesichts der äußerst niedrigen Corona-Infektionsrate in Israel empfiehlt das Ministerium vorerst die Impfung von Risikopatienten, Angehörigen von Risikopatienten und Jugendlichen in Familien, die ins Ausland reisen wollen. "Abgesehen von den Risikogruppen kann jeder geimpft werden, der daran interessiert ist", hieß es weiter.

Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Fast 5,5 Millionen haben bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Am Sonntag teilte das Gesundheitsministerium mit, binnen 24 Stunden seien nur vier neue Fälle registriert worden. Die Zahl der Schwerkranken fiel auf 230.

Deshalb hob Israel die staatlichen Corona-Beschränkungen vergangene Woche nahezu komplett auf. Experten warnen allerdings weiter davor, dass neue Varianten aus dem Ausland eingeschleppt werden könnten.

RKI registriert 2.440 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 24,7

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 2.440 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.04 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 3852 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 24,7 an (Vortag: 26,3; Vorwoche: 35,2).

Das RKI wies allerdings in einem Lagebericht auf den Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag hin: "Bei der Interpretation der Fallzahlen ist zu beachten, dass an Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden."

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 74 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 56 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.700.367 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.538.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89.222 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Samstagabend bei 0,84 (Vortag: 0,88). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 84 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Intensivmediziner sehen langsame Entlastung der Klinken in Corona-Pandemie

05:46 Uhr: Die Belastung in den Kliniken hat sich zuletzt aus Sicht der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) klar verbessert. "Auf den Stationen ist deutliche Entspannung zu spüren", sagte der DIVI-Präsident Gernot Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Sonntagsausgaben). Die Corona-Krise sei "noch nicht geschafft, geht aber in die richtige Richtung".

Diese Woche würden rund 2000 an Covid-19 erkrankte Patientinnen und Patienten behandelt - ein Stand, der laut Marx zuletzt Anfang November vergangenen Jahres gemeldet wurde. Die Intensivbetten seien aber weiterhin konstant ausgelastet, weil abgesagte Operationen nun nachgeholt werden müssten.

Das disziplinierte Verhalten der Menschen sowie die Impfkampagne und Bundesnotbremse hätten Wirkung gezeigt, sagte Marx. Er appellierte jedoch an die Bürger, weiterhin vorsichtig zu sein und warnte vor einer vierten Welle. "Wenn viele Menschen unvorsichtig werden, könnten sich im Herbst aber wieder mehr Infektionen ereignen", sagte der DIVI-Präsident. "Das Risiko dafür, dass es erneut viele Schwerkranke und Todesfälle geben könnte, besteht weiterhin", fügte er hinzu.

Gesundheitsminister korrigiert Impfprognose für Erwachsene nach unten

03:29 Uhr: Angesichts der Aufhebung der Impfpriorisierung am Montag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Bürger um mehr Geduld gebeten und gleichzeitig seine Impfprognose nach unten korrigiert. "80 Prozent der impfwilligen Erwachsenen werden bis Mitte Juli mindestens einmal geimpft sein", sagte Spahn der "Bild am Sonntag". Bei der Talkshow "Anne Will" vergangene Woche hatte Spahn noch von 90 Prozent bis Mitte Juli gesprochen.

Zur Aufhebung der Impfreihenfolge sagte der Minister: "Nicht alle können gleichzeitig am Montag einen Termin bekommen." Er bitte daher um "Nachsicht mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Arztpraxen und Impfzentren". Noch sei nicht genug Impfstoff für alle da. Aber bei der Wartezeit auf den Impftermin gehe es "jetzt um Wochen, nicht um Monate", betonte Spahn.

In der kommenden Woche stehen laut Gesundheitsministerium rund 6,7 Millionen Impfdosen zur Verfügung. Die Betriebsärzte, die ab Montag offiziell in die Impfkampagne aufgenommen werden, erhalten demnach insgesamt 702.000 Dosen des Vakzins von Biontech, die Praxen 2,6 Millionen Biontech-Dosen, 304.800 Astrazeneca-Dosen und 513.600 Dosen des Einmal-Impfstoffs von Johnson & Johnson. Die Impfzentren der Länder sollen mit 1,6 Millionen Biontech-Dosen, 480.000 Astrazeneca-Dosen und 540.000 Dosen Moderna beliefert werden.

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, bemängelte derweil die Zahl der bei den Betriebsärzten zur Verfügung stehenden Impfdosen. "Die Unternehmen berichten von sehr geringen Mengen Impfstoff, die zugeteilt werden. Einige zögern sogar, schon anzufangen, weil sie von Tausenden Mitarbeitern nicht ein paar Dutzend bevorzugen wollen", sagte Russwurm der "Bild am Sonntag". "Dabei könnte das Impfen laufen wie das Breznbacken, wenn die Betriebsärzte mehr Impfstoff bekämen. Da hätte ich mir von der Politik mehr Wumms erhofft", fügte Russwurm hinzu.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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