• 15:49 Uhr: ➤ Zahl der Corona-Infektionen in Israel erreicht neuen Höchststand
  • 12:38 Uhr: Lehrkraft in den USA infiziert: Studie zeichnet Delta-Ausbruch in Klasse nach
  • 08:19 Uhr: Spahn schließt Impfstatus-Abfrage durch Arbeitgeber nicht mehr aus
  • 06:54 Uhr: Neue Coronavariante beschäftigt Wissenschaftler in Südafrika
  • 06:27 Uhr: Inzidenz sinkt erstmals seit Anfang Juli

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➤ Zahl der Corona-Infektionen in Israel erreicht neuen Höchststand

Israel hat bei der Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Gesundheitsministerium in Jerusalem am Dienstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden fast 11.000 Neuinfektionen registriert. Die Regierung hält dennoch an ihrem Plan ab, fest die 2,4 Millionen Schüler ab Mittwoch wieder zur Schule gehen sollen.

In den vergangenen Wochen stiegen die Corona-Zahlen in Israel wegen der ansteckenderen Delta-Virusvariante stark an. Die Regierung bietet inzwischen allen Einwohnern ab zwölf Jahren eine Auffrischungsimpfung an.

Israel war eines der Länder, in denen die Impfungen als erstes begannen. Grundlage war ein Abkommen mit dem Pharmakonzern Pfizer, der Israel rasch mit Millionen Impfdosen belieferte und dafür die Zusicherung erhielt, Daten zur Wirksamkeit der Impfung zur Verfügung gestellt zu bekommen. Bislang sind rund 60 Prozent der Israelis vollständig gegen das Coronavirus geimpft, darunter rund 80 Prozent der Erwachsenen.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Israel hatte die EU am Montag die Wiedereinführung von Einreisebeschränkungen beschlossen.

C.1.2: Neue stark mutierte Corona-Variante entdeckt

Südafrikanische Wissenschaftler haben eine neue Variante des Coronavirus entdeckt. Wie aus einer Studie hervorgeht, ist die sogenannte C.1.2-Variante noch ansteckender als die bisher weit verbreitete Delta-Variante. Sie weist bis zu 59 Mutationen gegenüber der Ursprungsvariante auf.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Deutschlands größtes Impfzentrum schließt

17:18 Uhr: Deutschlands größtes Impfzentrum hat an seinem letzten Tag noch einmal regen Zulauf gehabt. Bis Dienstagnachmittag kamen rund 3.200 Menschen zu der Einrichtung in den Hamburger Messehallen, wie der Ärztliche Leiter Dirk Heinrich der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Bis zur endgültigen Schließung um 20:00 Uhr wurden insgesamt rund 6.000 Frauen und Männer erwartet, wobei der Großteil eine Zweitimpfung von Biontech erhalten sollte. Kurzentschlossene konnten sich auch eine Einmalimpfung mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson geben lassen. Seit der Eröffnung wurden nach Angaben der Sozialbehörde gut 1,16 Millionen Impfungen verabreicht.

Neben dem Impfzentrum wird unter anderem in Kliniken, Arztpraxen, Unternehmen und Schulen geimpft. Darüber hinaus soll es Sonder-Impfaktionen etwa in Kirchengemeinden, Bürgerhäusern, Einkaufszentren und bei Fußballspielen geben. Der Fußball-Zweitligist Hamburger SV etwa bietet am 3. September und am 1. Oktober im VIP-Bereich des Volksparkstadions Impfungen an. Teilnehmer werden zu einer kostenfreien Stadionführung eingeladen und erhalten am ersten Tag zudem einen Rabatt im Fanshop.

Auch in Berlin war es für zwei der Impfzentren der letzte Tag: Für Dienstagabend waren die letzten Impfungen im Zentrum in der Arena in Treptow und in dem im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding vorgesehen. Das Impfzentrum in der Arena war das erste und größte, das in der Stadt eröffnet wurde.

In den mehr als acht Monaten hat es dort nach Angaben des Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes rund 600.000 Impfungen gegeben. Zwei weitere Impfzentren in der Stadt sind bereits geschlossen worden, die zwei übrigen bleiben voraussichtlich bis Ende des Jahres in Betrieb.

Tausende Kontaktverfolgungen nach Corona-Fällen in Brandenburger Urlaubswelt "Tropical Islands"

16:22 Uhr: Nach fünf bestätigten Corona-Infektionen im Anschluss an einen Besuch in der Urlaubswelt Tropical Islands in Krausnick (Brandenburg) müssen rund 10.000 Kontaktverfolgungen durchgeführt werden. Diese Zahl habe das Unternehmen dem Landkreis Dahme-Spreewald mitgeteilt, sagte eine Sprecherin des Kreises am Dienstag auf Nachfrage. Erste Ergebnisse werde es nicht vor Ende dieser Woche geben und auch nur dann, wenn es positive Corona-Fälle gebe.

Das Gesundheitsamt wird der Sprecherin zufolge nicht direkt über die Gäste des Tropical Islands informiert, es sei denn, die betroffene Person habe ihren Wohnsitz im Landkreis Dahme-Spreewald. Die Behörde hatte sich am Donnerstag bei einer Vorortbegehung mit dem Unternehmen abgestimmt und das Hygienekonzept nach einer Prüfung bestätigt. Zunächst hatten der rbb und die "Bild"-Zeitung berichtet.

Das Unternehmen informiert Gäste, die zwischen dem 18. bis 22. August im Freizeitresort waren, den Angaben nach per Mail über die Infektionsfälle. Bei Symptomen werde dringend empfohlen, einen Arzt aufzusuchen.

Arzt in Karlsruhe soll Impfbescheinigungen ohne Impfung ausgestellt haben

15:59 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen Arzt eingeleitet, der Corona-Impfbescheinigungen ohne Impfung ausgestellt haben soll. Mehrere Anzeigen und Hinweise seien bei der Polizei eingegangen, teilte die Behörde am Dienstag mit. Ein Anzeigenerstatter habe während seines Impftermins einen Tonmitschnitt angefertigt.

Am Dienstagmorgen wurde demnach bei Durchsuchungen Beweismaterial beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Vergehen nach dem Infektionsschutzgesetz, des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse und Beihilfe zur Urkundenfälschung.

Berlin öffnet Klubs und Diskotheken für Geimpfte und Genesene

14:28 Uhr: In Berlin dürfen Klubs und Diskotheken ihre Innenbereiche nach der sogenannten 2G-Regel für Geimpfte und Genesene wieder öffnen. Die Neuregelung soll voraussichtlich bereits ab dem Wochenende gelten, wie der Senat nach seiner Sitzung am Dienstag mitteilte. Auch die Maskenpflicht falle dann dort weg, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).

Der Senat setze mit der Öffnung der Innenbereiche der Klubs einen Beschluss des Verwaltungsgerichts um, unterstrich Kalayci. Dieses hatte am 20. August das generelle Verbot von Tanzveranstaltungen in der Hauptstadt in einer Eilentscheidung für Geimpfte und Genese aufgehoben.

Der Senat beschloss am Dienstag zudem eine weitere Änderung ausschließlich für Geimpfte und Genesene: In Saunen, Thermen und ähnlichen Einrichtungen dürfen beide Gruppen wieder an Aufgüssen teilnehmen und Dampfbäder betreten.

Eine Regelverschärfung plant der Senat dagegen für die Gastronomie: In Innenräumen von Gaststätten und Kantinen sollen künftig die Verantwortlichen "Nachweise zur Testung, Impfung oder Genesung überprüfen und bei fehlendem Nachweis den Zutritt verweigern".

Minister Heil: Arbeitgeber stärker in Impfkampagne einbinden

13:52 Uhr: Die Bundesregierung will das Impfen in Betrieben forcieren. "Wir beraten und beschließen auch eine neue Arbeitsschutzverordnung, die auch die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber noch stärker einbindet in die Impfkampagne", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag in Potsdam. Das Bundeskabinett werde sich am Mittwoch damit beschäftigen. "Wir setzen darauf, dass Menschen sich impfen lassen, weil das die wichtigste Chance ist, hier durchzukommen." Es solle weiter Testangebote für Beschäftigte geben - aber kein Recht für Beschäftigte, sich dies bestätigen zu lassen.

"Es geht vielmehr darum, dass wir in der Arbeitswelt auch mithelfen, in dieser Zeit der Delta-Varianten, dass der Arbeitsplatz nicht zum Infektionsort wird, deshalb ist Arbeitsschutz nach wie vor prioritär", sagte Heil. Keine rechtliche Grundlage sieht er derzeit für eine mögliche Abfrage des Impfstatus durch den Arbeitgeber. "Das Arbeitsrecht gibt das bisher nicht her", sagte Heil. "Wenn Herr Spahn einen Vorschlag hat für das Infektionsschutzgesetz, dann soll er ihn vorlegen."

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte in der ARD-Sendung "Hart aber fair" zum Thema Impfstatusabfrage gesagt, er sei hin- und hergerissen, ob man das Gesetz ändern solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate fragen dürften. Er tendiere "zunehmend zu ja".

Söder schließt neuen Lockdown definitiv aus

13:22 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schließt einen neuen Lockdown in der vierten Corona-Welle grundsätzlich aus. Mittlerweile seien 60 Prozent der Menschen zweifach geimpft, sagte der CSU-Chef am Dienstag in München. "Daher wird es jetzt definitiv keinen Lockdown mehr geben oder Beschränkungen wie wir sie hatten."

Derzeit gebe es keine Pandemie wie vorher. "Es handelt sich um eine Pandemie der Ungeimpften und der Jüngeren." In dieser Gruppe gebe es aber die Chance auf mildere Krankheitsverläufe. Söder erwartet daher keine ähnlichen Todeszahlen wie bei den bisherigen Corona-Wellen.

Wegen Corona: USA warnen jetzt vor Reisen in die Schweiz

13:06 Uhr: Die USA sehen in der Schweiz eine erhöhte Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus und warnen deshalb vor unnötigen Reisen in das Alpenland. Die US-Behörden stufen die Schweiz jetzt in ihrer höchsten Gefahrenkategorie 4 ein. "Do not travel" - nicht dorthin reisen - steht online in einem roten Balken über den Informationen zur Schweiz, die in der Nacht zu Dienstag neu gefasst wurden. In der Kategorie sind unter anderem auch Großbritannien und die Niederlande. Deutschland ist in Kategorie 3.

Innerhalb von sieben Tagen haben sich in der Schweiz zuletzt mehr als 200 von 100.000 Einwohnern mit dem Coronavirus angesteckt. Die Infektionszahlen steigen seit Anfang Juli deutlich. Sie sind in etwa so hoch wie in der dritten Welle im April, aber deutlich unter den Werten von Oktober vergangenen Jahres. In Deutschland lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 75,8.

USA: Lehrkraft infiziert - Studie zeichnet Delta-Ausbruch in Klasse nach

12:58 Uhr: Eine ungeimpfte Grundschullehrkraft im US-Bundesstaat Kalifornien hat einer Studie zufolge mindestens zwölf Schülerinnen und Schüler mit dem Coronavirus angesteckt. Die Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC führt insgesamt mindestens 26 Infektionsfälle auf den Lehrer oder die Lehrerin zurück.

Die Lehrkraft hatte ab dem 19. Mai Symptome einer Corona-Infektion, glaubte aber zunächst an eine Allergie. Sie ließ sich deswegen erst zwei Tage später testen. Das Ergebnis: positiv – doch bis dahin arbeitete sie weiter und las "manchmal ohne Maske laut vor, obwohl die Schule das Maskentragen in Innenräumen vorschreibt", heißt es in der Studie.

Dabei steckte sie zahlreiche Schüler und Schülerinnen, die unter zwölf Jahre alt und deswegen ungeimpft waren, mit der Delta-Variante des Coronavirus an. Von den 24 Schülerinnen und Schülern der Klasse wurden 22 getestet, bei zwölf von ihnen fiel der Test positiv aus – und das, obwohl Türe und Fenster des Klassenzimmers offenstanden und ein Luftfilter installiert war.

Besonders gefährdet war laut Studie, wer in den ersten beiden Stuhlreihen saß – und damit besonders nah am Lehrerpult. Dort steckten sich acht von zehn Schülerinnen und Schülern an, in den Reihen dahinter noch vier von 14, wie aus einer Grafik der Studie hervorgeht:

Spahn schließt Abfrage des Impfstatus von Beschäftigten nicht aus

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann sich vorstellen, dass Arbeitgeber Mitarbeiter nach ihrem Corona-Impfstatus fragen dürfen. Er sei gerade hin- und hergerissen, ob man das Gesetz ändern solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate fragen dürften, sagte der CDU-Politiker.

Die Forscher stellten über Sequenzierung fest, dass es sich in allen Fällen um denselben Ausbruch handelte. Vermutlich gab es noch mehr Ansteckungen, die nicht registriert wurden. Keiner der Infizierten musste im Krankenhaus behandelt werden.

Die Autoren sehen die Fallstudie als Warnung, wie schnell sich die Delta-Variante des Coronavirus ausbreiten kann. Dies gelte "insbesondere in ungeimpften Bevölkerungsgruppen wie Schulkindern, die zu jung für eine Impfung sind".

Bundesweite Aktionswoche für Corona-Impfungen Mitte September

12:52 Uhr: Eine bundesweite Aktionswoche unter dem Motto "Hier wird geimpft" soll Schwung in die Corona-Impfungen in Deutschland bringen. Wie die Bundesregierung am Dienstag mitteilte, ruft sie gemeinsam mit den Ländern dazu auf, vom 13. bis 19. September an möglichst vielen Orten einfach wahrzunehmende Angebote zu machen - etwa in Sportvereinen, bei der freiwilligen Feuerwehr, in Apotheken oder Mehrgenerationenhäusern. Alle könnten mitmachen. Kreative und unkonventionelle Vor-Ort-Aktionen sollten bisher ungeimpften Menschen kurzfristig und ohne Aufwand Impfungen ermöglichen.

Es seien einfache Gelegenheiten, die Bürgerinnen und Bürger vor dem Herbst dazu bewegen könnten, sich impfen zu lassen und so die Impfquote in Deutschland zu erhöhen, erläuterte die Regierung. Auf der Internetseite www.hierwirdgeimpft.de sollen Impfangebote auf einer Deutschlandkarte anzusehen und Tipps zur Organisation einer Impfaktion vor Ort zu finden sein.

Vollständig geimpft sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstag inzwischen 50,2 Millionen Menschen oder 60,5 Prozent der Bevölkerung. Etwas mehr als 54 Millionen Menschen oder 65,1 Prozent aller Einwohner haben mindestens eine Impfung bekommen.

Kabinett bringt Pläne für neue Corona-Indikatoren auf den Weg

12:08 Uhr: Das Bundeskabinett hat den von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten Vorschlag für neue Indikatoren zur Bewertung der Corona-Lage auf den Weg gebracht. "Wesentlicher Maßstab" für zu ergreifende Schutzmaßnahmen soll demnach insbesondere die Zahl der in regionalen Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sein, wie aus dem am Dienstag vom Kabinett im Umlaufverfahren beschlossenen Formulierungsvorschlag hervorgeht. Wann kritische Schwellen erreicht sind, sollen die Länder festlegen.

Spahn sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Je weniger Menschen wegen Covid im Krankenhaus behandelt werden müssen, desto mehr Freiheit ist möglich." An diesem Leitsatz sollten die Länder künftig ihre Pandemiepolitik ausrichten. "Bei hoher Impfquote wird die Inzidenz nicht überflüssig, aber sie verliert an Aussagekraft."

Die Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen von Union und SPD soll nun im Bundestag weiter beraten und voraussichtlich in der kommenden Woche beschlossen werden. Hintergrund ist, dass die bisher als zentraler Indikator genutzte Zahl der Neuinfektionen (Inzidenz) angesichts des Impffortschritts nicht mehr so direkt auf die Klinikbelastung durchschlägt.

Wie es in dem Vorschlag heißt, sollen neben den Klinik-Einweisungen "weitere Indikatoren" bei der Bewertung des Infektionsgeschehens berücksichtigt werden. Genannt werden die - nach Altersgruppen differenzierte - Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, die verfügbaren Intensivkapazitäten und die Zahl der Geimpften. Die Landesregierungen sollen dann unter Berücksichtigung der jeweiligen stationären Versorgungskapazitäten Schwellenwerte für alle aufgeführten Indikatoren festsetzen können.

EU erreicht wichtiges Ziel bei Impfkampagne

12:00 Uhr: Die EU hat im Kampf gegen das Coronavirus ein wichtiges Ziel erreicht. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sind mittlerweile 70 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. "Das sind mehr als 250 Millionen Menschen, die immunisiert sind", erklärte die Chefin der Exekutive der EU am Dienstag. Sie sprach von einer "großen Leistung" und einem "Meilenstein".

Die EU hat damit eine erfolgreiche Aufholjagd hingelegt. So waren zum Beispiel die USA anfangs deutlich schneller darin gewesen, der Bevölkerung Impfangebote zu machen. Dies lag vor allem daran, dass in der EU anfangs nur sehr wenig Impfstoff zur Verfügung stand. Heute liegen die Vereinigten Staaten bei der Immunisierungsquote hinter der EU.

Das Ziel, bis Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen in der EU durch eine Impfung vor COVID-19 zu schützen, hatte die EU-Kommission im Januar ausgegeben. Experten waren damals davon ausgegangen, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung einen Impfschutz erhalten müssen, um die Corona-Pandemie in einem Land zu stoppen. Diese Hoffnung hat sich zwar wegen der deutlich ansteckenderen Delta-Variante zerschlagen, der Druck auf die Gesundheitssysteme und die Gesellschaft konnte durch die Impfkampagne allerdings dennoch enorm reduziert werden. So hat die Immunisierung die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und Todesfälle stark gesenkt.

Heil bei Impfstatusabfrage durch Arbeitgeber skeptisch

10:59 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht eine mögliche Abfrage des Impfstatus von Beschäftigten durch Arbeitgeber skeptisch, lehnt sie aber nicht grundsätzlich ab. Die Frage sei, auf welcher Rechtsgrundlage eine solche Regelung umgesetzt werden könnte, sagte der SPD-Politiker am Dienstag im rbb-Inforadio. Der Arbeitsschutz gebe das wegen der Persönlichkeitsrechte der Beschäftigten nicht her. "Aber, wenn Jens Spahn einen konkreten Gesetzesvorschlag für das Infektionsschutzgesetz macht, dann kann ich mir das angucken."

Heil verwies auf Arbeitnehmerrechte bei der informationellen Selbstbestimmung. Bei Gesundheitsdaten müsse man das zu Ende denken. "Deshalb: Wenn es einen konkreten Vorschlag gibt, werden wir uns das ansehen, ob ein Dammbruch da ist oder nicht. Wenn's hilft, ja." Er warte nun zunächst ab, ob Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) "nur einen Spruch in einer Talk-Show gemacht hat, oder ob der Kollege einen konkreten Gesetzgebungsvorschlag hat".

Spahn hatte in der ARD-Sendung "Hart aber fair" zum Thema Impfstatusabfrage gesagt, er sei gerade hin- und hergerissen, ob man das Gesetz ändern solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate fragen dürften. Er tendiere in der Frage "zunehmend zu ja". Spahn argumentierte: "Wenn alle im Großraumbüro geimpft sind, kann ich damit anders umgehen, als wenn da 50 Prozent nicht geimpft sind."

Intensivmediziner besorgt wegen steigender Zahl von Corona-Patienten

10:13 Uhr: Angesichts der wieder deutlich steigenden Zahl von Corona-Patientinnen und -Patienten in den Kliniken warnen Ärztevertreter vor einer erneut zu starken Belastung des Personals auf den Intensivstationen: "Unsere Leute sind erschöpft", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es gebe hier nach wie vor eine hohe Dauerbelastung.

"Die Erschöpfung aus den ersten drei Wellen konnte noch gar nicht wieder aufgeholt worden", mahnte Marx. Die Kliniken hätten keine Pause gemacht, sondern über den Sommer viele wegen der Corona-Pandemie verschobene Eingriffe nachgeholt. "Die meisten Beschäftigten auf den Intensivstationen hatten noch gar keine Gelegenheit, sich zu erholen", sagte der Intensivmediziner.

Die aktuelle Entwicklung auf den Intensivstationen nannte Marx "besorgniserregend". Innerhalb eines Monats habe sich die Zahl der schwerstkranken COVID-Patienten von unter 400 auf über 1.000 fast verdreifacht. "In einigen Regionen wird es auf den Intensivstationen schon wieder voll", warnte der Divi-Präsident.

Neue, stark mutierte Corona-Variante beschäftigt Wissenschaftler in Südafrika

09:58 Uhr: Eine neue Corona-Variante mit einer ungewöhnlich hohen Mutationsrate beschäftigt derzeit Wissenschaftler in Südafrika. Die Verbreitung der als C.1.2 bezeichneten Variante habe in den vergangenen Monaten leicht zugenommen, erklärte das südafrikanische Institut für Infektionskrankheiten (NICD) am Montag. C.1.2 wurde demnach in allen neun südafrikanischen Provinzen nachgewiesen. Auch in China, Mauritius, Neuseeland und Großbritannien wurde die Variante bereits festgestellt.

Die NICD-Wissenschaftlerin Penny Moore betonte, dass die Verbreitung von C.1.2 nach wie vor "sehr gering" sei. Vorhersagen dazu, ob die bestehenden Corona-Impfstoffe auch gegen diese Variante wirkten, könnten deshalb noch nicht getroffen werden. Sie sei jedoch "zuversichtlich, dass die in Südafrika verwendeten Vakzine uns weiterhin gegen schwere Erkrankungen und Tod schützen werden".

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schrieb im Online-Dienst Twitter mit Blick auf C.1.2 von einer "potenziell sehr gefährlichen" Corona-Variante. Ob sie aber gefährlicher sei als die derzeit weltweit grassierende Delta-Variante sei noch unklar. Das Auftreten von C.1.2 zeige aber: "Wir müssen Afrika Impfstoff geben", mahnte Lauterbach.

Südafrika ist das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land mehr als 2,7 Millionen Corona-Infektionsfälle registriert. Mindestens 81.830 Menschen starben im Zusammenhang mit COVID-19.

Spahn schließt Abfrage des Impfstatus durch Arbeitgeber nicht mehr aus

Corona-Lagebericht: Sieben-Tages-Inzident beträgt 74,8

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erstmals seit Anfang Juli wieder gefallen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 74,8 - am Vortag hatte der Wert 75,8 betragen, vor einer Woche 58,0.

08:19 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann sich vorstellen, dass Arbeitgeber Mitarbeiter nach ihrem Corona-Impfstatus fragen dürfen. Er sei gerade hin- und hergerissen, ob man das Gesetz ändern solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate fragen dürften, sagte der CDU-Politiker am Montagabend in der ARD-Sendung "Hart aber fair". So werde es ja im Restaurant auch gemacht. Auf die Frage, wie seine Haltung dazu sei, sagte Spahn: "Ich tendiere zunehmend zu ja." Er argumentierte: "Wenn alle im Großraumbüro geimpft sind, kann ich damit anders umgehen, als wenn da 50 Prozent nicht geimpft sind."

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Rainer Dulger, hatte am Montag erklärt: "Unternehmen und Betriebe brauchen jetzt eine klare Ansage, dass sie den Impfstatus ihrer Beschäftigten erfragen dürfen, um die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit aller ihrer beschäftigten Mitarbeiter sicherzustellen."

Einer Impfpflicht auch für bestimmte Berufsgruppen wie den Pflegeberufen erteilte Spahn erneut eine Absage. Es sei seine Sorge, "dass eine verpflichtende Impfung - auch berufsgruppenbezogen - am Ende das nicht leichter macht, dass wir alle dabei behalten, sondern wir viele auf diesem Weg verlieren werden".

Lauterbach fordert einheitliche Quoten bei Klinik-Einlieferungen

07:44 Uhr: Bei der Debatte um die künftigen Richtwerte in der Corona-Pandemie hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach deutschlandweit einheitliche Quoten bei den Klinik-Einlieferungen von Corona-Patienten gefordert. Er sei dafür, "dass wir bundesweit einheitliche Hospitalisierungsraten festlegen", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Sonst droht ein Flickenteppich." Lauterbach sprach sich auch weiterhin für die Berücksichtigung der Sieben-Tage-Inzidenz aus.

Derzeit sei der Wert, ab dem es kritisch werden könnte, "regional sehr unterschiedlich", erklärte der SPD-Politiker. So hänge die Bedeutung der Hospitalisierungsquote etwa davon ab, "wie viele Geimpfte und wie viele Krankenhausbetten es in einer Region gibt". Auch der Altersdurchschnitt spiele eine Rolle. Wenn die Hospitalisierungsquote in einem Bundesland mit hohem Altersdurchschnitt stark ansteige, "hat dies eine andere Bedeutung als in einer Studentenstadt mit vielen jüngeren Bewohnern", sagte Lauterbach.

Der SPD-Politiker kritisierte zugleich, derzeit seien die medizinischen Kriterien offen. "Es gibt keine Vorgaben, wo genau der Grenzwert liegen soll", sagte er. Unklar sei auch, was passiere, wenn bei der Einlieferungsrate eine bestimmte Schwelle überschritten werde.

Lauterbach sprach sich daher dafür aus, die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner weiterhin als ein Gesichtspunkt zu berücksichtigen. "Eine eindeutige Verknüpfung von Inzidenz und Hospitalisierung ist notwendig und wird im Zuge der parlamentarischen Beratungen noch kommen. Sonst ergibt es keinen Sinn", sagte Lauterbach.

Neue Corona-Variante beschäftigt Wissenschaftler in Südafrika

06:54 Uhr: Eine neue Corona-Variante mit einer ungewöhnlich hohen Mutationsrate beschäftigt derzeit Wissenschaftler in Südafrika. Die Verbreitung der als C.1.2 bezeichneten Variante habe in den vergangenen Monaten leicht zugenommen, erklärte das südafrikanische Institut für Infektionskrankheiten (NICD) am Montag. C.1.2 wurde demnach in allen neun südafrikanischen Provinzen nachgewiesen. Auch in China, Mauritius, Neuseeland und Großbritannien wurde die Variante bereits festgestellt.

Die NICD-Wissenschaftlerin Penny Moore betonte, dass die Verbreitung von C.1.2 nach wie vor "sehr gering" sei. Vorhersagen dazu, ob die bestehenden Corona-Impfstoffe auch gegen diese Variante wirkten, könnten deshalb noch nicht getroffen werden. Sie sei jedoch "zuversichtlich, dass die in Südafrika verwendeten Vakzine uns weiterhin gegen schwere Erkrankungen und Tod schützen werden".

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schrieb im Online-Dienst Twitter mit Blick auf C.1.2 von einer "potenziell sehr gefährlichen" Corona-Variante. Ob sie aber gefährlicher sei als die derzeit weltweit grassierende Delta-Variante sei noch unklar. Das Auftreten von C.1.2 zeige aber: "Wir müssen Afrika Impfstoff geben", mahnte Lauterbach.

Südafrika ist das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land mehr als 2,7 Millionen Corona-Infektionsfälle registriert. Mindestens 81.830 Menschen starben im Zusammenhang mit COVID-19.

Inzidenz sinkt erstmals seit Anfang Juli

06:27 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erstmals seit Anfang Juli wieder gefallen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 74,8 - am Vortag hatte der Wert 75,8 betragen, vor einer Woche 58,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5.750 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.10 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5747 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 60 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 42 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.942.856 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.738.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.200.

Müller sieht bei 2G-Regel noch offene Fragen

05:00 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sieht beim seit Samstag in Hamburg geltenden 2G-Optionsmodell in der Corona-Pandemie noch einige offene Fragen. "Ich halte den Hamburger Weg, mit der sogenannten 2G-Regel wieder mehr Normalität zu ermöglichen, in dieser Form noch nicht für praktikabel", sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. "So weit sind wir noch nicht, weil es hier noch viele offene, auch verfassungsrechtliche Fragen gibt", warnte der SPD-Politiker, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist.

Bei der 2G-Regel können zum Beispiel Gastwirte oder Veranstalter selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind oder ob sie weiter nach dem 3G-Modell auch aktuelle negative Corona-Tests akzeptieren.

So gebe es zwar Bereiche, in denen private Anbieter oder Betreiber auf diese Weise regeln können, dass nur Geimpfte und Genesene zum Beispiel in ein Restaurant dürften. "Nicht geklärt ist aber die Regelung für unter 12-Jährige oder Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können", sagte Müller. "Das wird dann zum Beispiel bei Sport- und Kulturveranstaltungen problematisch."

Friseure kämpfen weiter mit den Folgen der Coronakrise

05:00 Uhr: Ein halbes Jahr nach Wiedereröffnung ihrer Salons haben Deutschlands Friseure weiter mit den Folgen der Coronakrise zu kämpfen. "Zunächst hatten wir einen enormen Zulauf, weil die Menschen endlich wieder zum Friseur wollten", sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Jörg Müller, der dpa in Köln. In den vergangenen Wochen sei dann aber spürbar gewesen, dass viele Kunden nicht so häufig zum Friseur gehen wie vor der Pandemie. "Mit dem Anstieg der Infektionszahlen in Deutschland haben wir eine gewisse Kundenzurückhaltung bemerkt." Dadurch sinke der Umsatz. "Das ist ein großes Problem für die Branche."

Das Statistische Bundesamt hatte für die ersten drei Quartale 2020 ein Umsatzminus von 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ermittelt. Kurz vor Weihnachten 2020 mussten die Friseure bis Ende Februar geschlossen bleiben und erst am 1. März wieder aufmachen.

Offizielle Umsatzzahlen für die Zeit danach gibt es noch nicht. Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten ist das Umsatzminus nach Schätzung von Müller aber weiter zweistellig. Die Branche sei unterschiedlich betroffen. Salons, die auf Laufkundschaft setzten, hätten stärkere Einbußen als Friseure, die auf Stammkunden setzten und mehr Zeit für einen Kunden investierten. Auch der Standort spiele eine Rolle: So hätten viele Friseure in Einkaufszentren sehr hohe Einbußen.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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