• 22:08 Uhr: ➤ Spahn: Frühestens Mitte April Lieferungen von Johnson & Johnson
  • 18:56 Uhr: Kronprinzessin Victoria positiv getestet und in Quarantäne
  • 16:53 Uhr: CDU-Politiker Willsch feiert mit zwölf Gästen - ohne Maske und Abstand
  • 15:38 Uhr: RKI-Chef: Jetzt höhere Inzidenzen bei Jüngeren als vor zweiter Welle
  • 14:24 Uhr: EMA gibt grünes Licht für Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson
  • 10:37 Uhr: Studie: Britische Corona-Mutante zu 64 Prozent tödlicher als frühere Varianten
  • 06:17 Uhr: RKI-Chef Wieler warnt: Dritte Corona-Welle hat begonnen
  • 05:21 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen und Sieben-Tage-Inzidenz steigen

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➤ Spahn: Frühestens Mitte April Lieferungen von Johnson & Johnson

22:08 Uhr: Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson erwartet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nicht sofort Lieferungen. Der CDU-Politiker sagte am Donnerstag in den ARD-"Tagesthemen": "Die Wahrheit ist, dass frühestens Mitte, Ende April mit Lieferungen zu rechnen ist nach Angaben von Johnson & Johnson." Nun wolle man genau wissen, woran das liege, warum andere Länder beliefert würden und ob die Europäische Union möglichst bald dran sein könne. Die Gespräche führe die Europäische Kommission.

Der Impfstoff wird in den USA abgefüllt - dort herrscht faktisch ein Exportstopp für Corona-Impfstoffe. Spahn sagte, man habe es auch bei Medikamenten und Tests in den letzten zwölf Monaten immer wieder erleben müssen, dass "bestimmte Produkte die USA nicht verlassen haben". "Dies finde ich problematisch, auch im Miteinander in der transatlantischen Partnerschaft." Dies müsse man nun mit den Partnern besprechen. Jetzt müsse man mit der Situation erst einmal umgehen und dafür sorgen, dass es mehr Produktionen in Deutschland und Europa gebe - auch des Impfstoffes von Johnson & Johnson.

Die Europäische Kommission hatte den Einsatz des Impfstoffes von Johnson & Johnson in der Europäischen Union am Donnerstag genehmigt. Die Kommission folgte einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA, die das Vakzin eingehend geprüft hatte. Es ist der vierte in der EU zugelassene Impfstoff gegen Covid-19.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Schwedens Kronprinzessin Victoria positiv auf Coronavirus getestet

18:56 Uhr: Die schwedische Kronprinzessin Victoria (43) und ihr Ehemann Prinz Daniel (47) sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das schwedische Königshaus am Donnerstag mit. Die Thronfolgerin und ihr Gatte hätten sich bereits am Mittwoch wegen Anzeichen einer Erklärung bei Victoria in Quarantäne begeben, daraufhin seien dann die Infektionen festgestellt worden.

Beide zeigten leichtere Symptome, ihnen gehe es den Umständen entsprechend gut, hieß es vom Hof in Stockholm. Auch ihre beiden Kinder, Prinzessin Estelle (9) und Prinz Oscar (5), sitzen nun in Quarantäne.

Für Victoria kommt das Ganze zur Unzeit: Am Freitag ist ihr Namenstag, der in Schweden traditionell größer gefeiert wird. Eine ohnehin wegen der Corona-Krise in begrenzter Form geplante Veranstaltung an dem Tag wird nun gänzlich abgesagt.

Für den schwedischen Hof sind es nicht die ersten Corona-Fälle: Bereits im November waren Victorias jüngerer Bruder Carl Philip (41) und seine Frau Sofia (36) positiv auf das Virus getestet worden.

CDU-Politiker Willsch feiert mit zwölf Gästen - ohne Maske und Abstand

16:53 Uhr: Ein hessischer CDU-Bundestagsabgeordneter steht wegen einer privaten Geburtstagsfeier ohne Hygieneabstände und Masken in der Kritik.

Am 28. Februar habe er seinen 60. Geburtstag mit seiner Familie gefeiert, erklärte Klaus-Peter Willsch (CDU) aus dem Wahlkreis Rheingau-Taunus/Limburg am Donnerstag in einer Stellungnahme. Der Politiker verteidigte die Feier. Sie sei "nach den geltenden Regeln in Hessen nicht verboten" gewesen.

Tatsächlich sind private Treffen mit mehreren Haushalten in Hessen während der Corona-Pandemie nicht verboten. Zum Zeitpunkt der Feier gab es lediglich die Empfehlung, sich pro Haushalt nur mit einem Menschen aus einem weiteren Haushalt zu treffen.

Den Abend habe Willsch mit seiner Hausgemeinschaft verbracht, wie er weiter erläuterte. Später sei unangekündigt eine befreundete Familie zur Runde hinzugestoßen, um zu gratulieren, erklärte Willsch. Nach den in Hessen geltenden Regeln sei das erlaubt gewesen, jedoch bedaure er, dass "ich damit meiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden bin".

Am Donnerstag berichtete unter anderem der "Spiegel" über den Vorfall und veröffentlichte einen Ausschnitt aus einem Video, das Willsch zeigte, wie er mit weiteren Menschen feierte. Auf den Aufnahmen trug keiner der Gäste einen Mund-Nasen-Schutz, Sicherheitsabstände wurden nicht eingehalten.

Wie die "Hessenschau" schreibt, kann die Erklärung Willschs zu der Feier nicht ganz stimmen. Auf dem Handyvideo sei zu sehen, dass unter anderem der ehemalige Landesvorsitzende der Werteunion Sebastian Reischmann sowie zwei Mitglieder der Jungen Union und eine Mitarbeiterin von Willsch unter den Gästen gewesen seien. Es feierten also Menschen verschiedenster Haushalte ohne Maske und Abstand zusammen. Laut dem Bericht sollen es mindestens zwölf Gäste gewesen sein.

Corona: Österreich plant Lockerungen für Kinder und Jugendliche

17:25 Uhr: Freizeitaktivitäten und Sport für Kinder und Jugendliche sollen in Österreich schon bald wieder mit Auflagen möglich sein. Trotz steigender Infektionszahlen soll die Lockerung der Corona-Einschränkungen am Montag in Kraft treten, kündigte das Sozial- und Gesundheitsministerium am Donnerstag an. Zuvor muss noch das Parlament zustimmen.

"Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Beitrag für das Wohlergehen der jungen Menschen in Österreich und für die psychische Gesundheit während der Pandemie", schrieb das vom Grünen Rudolf Anschober geführte Ministerium in einer Mitteilung. Die Öffnungsschritte seien etwa für Jugendzentren, Pfadfindergruppen und Sportvereine vorgesehen, hieß es aus der der Grünen Parlamentsfraktion.

Unter-18-Jährige sollen Sport ohne Körperkontakt mit bis zu zehn Teilnehmern im Freien ausüben dürfen. Andere Aktivitäten in Kleingruppen werden auch in Innenbereichen erlaubt. Teilnehmer müssen sich registrieren und für Aktivitäten in geschlossenen Räumen negative Tests vorweisen.

Im Bundesland Vorarlberg will Österreich als Testregion ab Montag noch weitreichendere Öffnungsschritte setzen. Zusätzlich zu den Lockerungen für Kinder und Jugendliche werden dort auch Gastronomie und kleine Veranstaltungen erlaubt.

Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson in der EU zugelassen

16:42 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson kann nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU-Kommission genehmigte dies am Donnerstag, wie Präsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. "Mehr sichere und wirksame Impfstoffe kommen auf den Markt", schrieb von der Leyen.

Die Kommission folgte einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA, die das Vakzin eingehend geprüft hatte (siehe Eintrag von 14:24 Uhr). Es ist der vierte in der EU zugelassene Impfstoff gegen COVID-19.

Die EU-Kommission hat bei dem US-Hersteller Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Davon würde Deutschland 36,7 Millionen erhalten.

Es gibt Befürchtungen, dass das Unternehmen nicht rechtzeitig liefern könne, unter anderem, weil der Impfstoff in den USA abgefüllt wird und dort faktisch ein Exportstopp für Corona-Impfstoffe herrscht. Der Hersteller hat aber zugesagt, ab April zu liefern. Die EU-Kommission ist nach eigenen Angaben im Gespräch mit den US-Behörden, um die Lieferungen zu sichern.

Das Präparat, das von der Johnson-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt worden war, hat gegenüber den bisher zugelassenen Impfstoffen große Vorteile: So muss es nur einmal gespritzt werden - bei allen anderen Mitteln sind zwei Impfungen nötig. Das Vakzin kann zudem bei Kühlschranktemperatur gelagert werden.

Die Wirksamkeit liegt nach Angaben der EMA bei etwa 67 Prozent. Bei einer schweren COVID-19-Erkrankung lag der Schutz in den Studien bei mehr als 85 Prozent - und das gilt auch für Ältere. Das Vakzin soll auch gegen Virus-Varianten effektiv sein.

Neben dem Vakzin von Johnson & Johnson sind bereits die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca in der EU auf dem Markt.

RKI-Chef: Jetzt höhere Inzidenzen bei Jüngeren als vor zweiter Welle

15:38 Uhr: Zu Beginn der dritten Corona-Welle in Deutschland sieht der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) eine andere Ausgangslage als vor der zweiten Welle.

Die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche liege aktuell bei der jüngeren, mobilen, berufstätigen Bevölkerung auf einem deutlich höheren Niveau als damals, sagte Lothar Wieler am Donnerstag in einem Online-Vortrag vor Studenten der Hochschule für Politik München. Offensichtlich erschwere dies die Bekämpfung der dritten Welle; diese Gruppen hätten die meisten Kontakte.

Ein Beispiel: Bei den 20-24-Jährigen wurden Anfang August, als die zweite Welle sich aufbaute, elf Fälle pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche erfasst. Nach neuestem Stand sind es 95 - mehr als in allen anderen Altersgruppen.

Laut RKI-Situationsbericht steigen die Inzidenzen in allen Altersgruppen unter 55 Jahren seit der sechsten Meldewoche kontinuierlich an. Bei der ersten und zweiten Welle waren nach Anstiegen in den jüngeren Altersgruppen mit etwas Zeitverzug auch die Fallzahlen bei den Älteren in die Höhe gegangen.

Wieler betonte, dank der Maßnahmen seien in Deutschland Zehntausende, nach seiner Schätzung mehr als 100.000 Todesfälle in den vergangenen Monaten vermieden worden. Er rief dazu auf, Kontakte zu reduzieren und am besten immer nur die gleichen Menschen zu treffen.

Auch junge Menschen könnten schwere und tödliche Verläufe erleiden und von Langzeitfolgen (Long COVID) betroffen sein. Der Prozentsatz sei zwar gering, aber bei hohen Fallzahlen gebe es dennoch viele Betroffene.

RKI: Erstmals mehr als eine Viertelmillion Impfungen an einem Tag

15:16 Uhr: Zum ersten Mal sind in Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) mehr als eine Viertelmillion Corona-Impfungen pro Tag in Deutschland verzeichnet. Für Mittwoch wurden dem RKI 257.671 Impfungen gemeldet, wie aus der Statistik vom Donnerstag (Stand: 800 Uhr) hervorgeht. Ähnlich hohe Werte wurden auch schon an Tagen zuvor erreicht (5. März: 245.358, Dienstag: 241.916).

Allerdings hatte es auch wieder Tage mit deutlich weniger Impfungen gegeben, etwa am vergangenen Wochenende (Sonntag: 147.057). Tageswerte können sich durch Nachmeldungen noch erhöhen.

Mehr als 5,7 Millionen Menschen haben bundesweit laut RKI mindestens eine Impfung erhalten, das entspricht einer Impfquote von 6,9 Prozent. 3,2 Prozent - mehr als 2,6 Millionen Menschen - gelten mit zwei Dosen als vollständig geimpft.

Wieler

RKI meldet steigende Zahlen - Wieler warnt: Dritte Corona-Welle hat begonnen

RKI-Chef Wieler ist der Meinung, die dritte Welle habe bereits begonnen. Durch Impfungen sei aber eine Ziellinie in Sicht.

Brüssel kündigt weitere Millionenhilfe für Anti-Corona-Maßnahmen an

14:39 Uhr: Deutschland und andere Staaten sollen zur Bewältigung der Coronakrise weitere Millionenhilfen aus dem EU-Solidaritätsfonds bekommen. Insgesamt geht es um 530 Millionen Euro für 17 EU-Länder und drei Beitrittskandidaten, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte.

Darin sind 132,7 Millionen Euro für Deutschland und sechs weitere Länder enthalten, deren Auszahlung bereits im Oktober angekündigt worden war. Das Geld soll unter anderem dazu dienen, Präventionsmaßnahmen gegen die Virusausbreitung zu unterstützen. Das Europäische Parlament und die EU-Staaten müssen dem Vorschlag der Kommission noch zustimmen.

Mit dem EU-Solidaritätsfonds leisten sich die EU-Staaten im Katastrophenfall untereinander Hilfe. Er wurde 2002 nach Überschwemmungen in Mitteleuropa eingerichtet. Seitdem wurden rund 6,5 Milliarden Euro in knapp 100 Katastrophenfällen wie Überschwemmungen, Waldbränden, Stürmen oder Erdbeben in Anspruch genommen. Seit einer Änderung im vergangenen Jahr kann auch bei schweren Gesundheitsnotständen Geld fließen.

EMA gibt grünes Licht für Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson

14:24 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Zulassung für den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson in der EU empfohlen. Damit gab die EMA am Donnerstag in Amsterdam grünes Licht für den vierten Impfstoff gegen COVID-19 in der EU.

Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen - das gilt als Formsache und könnte ebenfalls noch am selben Tag erfolgen. Die EU rechnet mit ersten Lieferungen im April.

Die EU-Kommission hatte bereits Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Davon würde Deutschland 36,7 Millionen erhalten. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass das Unternehmen nicht rechtzeitig liefern könne. Der Hersteller sicherte zu, dass er sich an die Absprachen halten und ab April liefern werde. In der EU sind bisher die Impfstoffe der Hersteller Pfizer/Biontech, Moderna und AstraZeneca zugelassen.

Vor rund zwei Wochen war das Präparat, das von der Johnson-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt worden war, bereits in den USA zugelassen worden. Es hat gegenüber den bisherigen Impfstoffen große Vorteile: So muss es nur einmal gespritzt werden. Das Vakzin kann bei Kühlschranktemperatur gelagert werden.

Die Wirksamkeit liegt nach Angaben der EMA bei etwa 67 Prozent. Bei einer schweren COVID-19-Erkrankung lag der Schutz in den Studien bei mehr als 85 Prozent - und das gilt auch für Ältere. Das Vakzin, das bereits vor rund zwei Wochen in den USA zugelassen worden war, soll auch gegen Virus-Varianten effektiv sein.

Die Experten der EMA hatten die Forschungs- und Test-Daten bereits seit Wochen nach einem schnelleren Verfahren bewertet. Es sei gründlich und nach höchsten Sicherheitsstandards geprüft worden, erklärte die EMA. Bei einer bedingten Zulassung ist der Hersteller verpflichtet, auch danach noch Daten etwa zur Langzeitwirkung an die EMA zu übermitteln. Auch Angaben zu möglichen Nebenwirkungen werden weiterhin geprüft.

China stellt Impfstoff für Olympia-Starter bereit

14:09 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat angekündigt, für die Athletinnen und Athleten der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) und der Winterspiele 2022 in Peking Impfstoff in China zu kaufen. IOC-Präsident Thomas Bach erklärte, dass das Nationale Olympische Komitee Chinas bereit sei, dem IOC die Impfdosen zur Verfügung zu stellen.

"Wir sind sehr dankbar für das Angebot. Das entspricht dem olympischen Geist der Solidarität. In diesem Sinne wird das IOC die Kosten für die Impfdosen der Athleten bei den Olympischen Spielen und den Paralympics in Tokio und Peking übernehmen", erklärte Bach auf der 137. Session des IOC. Angaben zu den Mengen oder Kosten machte er nicht.

Darüber hinaus wird das IOC für jede Impfdosis pro Athlet je zwei weitere Impfdosen finanzieren, die der Bevölkerung in dem jeweiligen Ausrichterland zur Verfügung gestellt werden sollen. "Diese Initiative ist ein weiterer Meilenstein für die Sicherheit der Olympischen und Paralympischen Spiele", sagte Bach.

Bach stellte erneut klar, dass diejenigen, die wie ältere Menschen und Risikogruppen die Impfungen besonders schnell benötigten, diese weiterhin zuerst erhalten sollen. Das IOC wolle sich nicht vordrängeln.

Allerdings, so der IOC-Präsident weiter, seien einige Länder wie Litauen, Ungarn, Serbien und Israel bereits dabei, ihre olympischen und paralympischen Teams zu impfen. Weitere Länder hätten eine feste Zusage von ihren Regierungen erhalten, dass die Olympia-Teams bald geimpft werden.

Zudem wies Bach darauf hin, dass es seit dem vergangenen September 270 sportliche Großveranstaltungen wie Weltmeisterschaften mit insgesamt 30.000 Athleten gegeben habe. "Kein einziges dieser Events wurde zu einem Virusverbreiter", betonte Bach. Die Olympischen Spiele in Tokio im Sommer hätten nun zudem den Vorteil der Impfungen.

Tiroler Testregion beginnt Massenimpfung gegen Südafrika-Variante

13:21 Uhr: In einem europäischen Pilotprojekt können sich nun alle Bürger des österreichischen Bezirks Schwaz gegen das Coronavirus impfen lassen. Rund 50.000 der etwa 64.000 infrage kommenden Personen haben sich dafür angemeldet.

Die Impfaktion begann nach Angaben der Stadt Schwaz am Donnerstag planmäßig. In der EU gilt die Maßnahme als Modell zur Überprüfung der Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer auch gegen die Südafrika-Variante des Virus. Die Region im Bundesland Tirol ist besonders von der Verbreitung der Mutante betroffen.

Das Ziel sei, diese ansteckendere Variante zu bekämpfen und Infektionszahlen zu senken, sagte Tirols Landeschef Günther Platter vor Journalisten in der Bezirkshauptstadt Schwaz. Er erwarte auch, dass im Zuge der Massenimpfung die Beschränkungen der Einreise von Tirol nach Bayern aufgehoben würden.

"Da gibt es natürlich schon Kontakte mit Deutschland», sagte der konservative Politiker. «Ich orte schon, dass diese Aktion sehr positiv gesehen wird."

Die Impfung wird von einer sechsmonatigen wissenschaftlichen Studie begleitet. Dazu sind mindestens 5.000 Teilnehmer nötig. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich deutlich mehr Geimpfte freiwillig melden und einen entsprechenden Fragebogen ausfüllen.

Für das Pilotprojekt stehen 100.000 Dosen zur Verfügung, die mit Hilfe der EU geliefert wurden. Die erste Impfphase soll am kommenden Montag abgeschlossen sein. Im Rest Österreichs werden vorerst weiterhin hauptsächlich nur hochbetagte Menschen, Gesundheitspersonal und Lehrer geimpft.

In Österreich ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen unterdessen weiter spürbar angestiegen. Am Donnerstag wurden binnen 24 Stunden laut Innenministerium 2.997 neue Fälle gezählt. Das waren rund 400 mehr als am Vortag. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl würde dies in Deutschland 27.000 Fällen entsprechen.

Lockdown und Höchststand bei Corona-Neuinfektionen in Estland

13:04 Uhr: In Estland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen am ersten Tag des einmonatigen Lockdowns in dem baltischen EU-Land einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsbehörde in Tallinn vermeldete am Donnerstag 1.957 positive Tests binnen eines Tages.

Der bisherige Rekordwert lag bei 1571. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie fast 81.000 Corona-Fälle erfasst, 686 Infizierte starben.

Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohner war lange glimpflicher als viele andere EU-Staaten durch die Pandemie gekommen. Nun aber ist der Ostseestaat stark betroffen und weist nach Angaben der EU-Behörde ECDC aktuell eine der höchsten Infektionsraten in Europa auf. Grund dafür ist die rasche Verbreitung des britischen Coronavirus-Stammes, der als ansteckender als die ursprüngliche Form gilt.

Angesichts der stark steigenden Infektionszahlen hat die Regierung in Tallinn das Land seit Donnerstag bis zum 11. April in einen Lockdown geschickt: Gastronomische Betriebe und alle Geschäfte - außer Läden für den täglichen Bedarf - müssen schließen, der Schulbetrieb wurde auf Fernunterricht umgestellt. Auch Kultur-, Freizeit- und Unterhaltungseinrichtungen sind zu.

Veranstaltungen in Innenräumen sind untersagt. Zugleich muss in dem baltischen EU-Land nun auch im Außenbereich die sogenannte 2+2-Regel befolgt werden. Danach dürfen nicht mehr als zwei Personen zusammen sein und sie müssen einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen Personen einhalten.

Die Einschränkungen seien wichtig, um menschliche Kontakte zu begrenzen und zu reduzieren, sagte Regierungschefin Kaja Kallas auf der Regierungspressekonferenz. Die Polizei werde nach Angaben von Innenminister Kristian Jaani die Einhaltung der Regeln kontrollieren.

Die Regierung in Tallinn hatte in der Vorwoche bereits die im Vergleich zu den Nachbarn Lettland und Litauen lange lockeren Corona-Beschränkungen verschärft.

Berlin will nach dänischer Impf-Entscheidung Prüfung abwarten

12:54 Uhr: Nach dem vorläufigen Stopp der Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca in Dänemark sieht das Bundesgesundheitsministerium noch keinen Anlass für einen ähnlichen Schritt in Deutschland. "Nach jetzigem Stand gibt es noch keine Hinweise darauf, dass der Todesfall in Dänemark mit einer Corona-Impfung ursächlich in Verbindung steht", erklärte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. "Aktuell untersuchen die europäischen Arzneimittelbehörden den Fall."

Dänemark hatte das Aussetzen der Astrazeneca-Impfungen mit möglichen Nebenwirkungen begründet. Die dänische Gesundheitsbehörde verwies am Donnerstag auf Berichte über "schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln" bei Geimpften. Bisher sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gibt, hieß es in Kopenhagen.

EU verlängert Impfstoff-Exportkontrolle

12:48 Uhr: Die Ende Januar eingeführte EU-Exportkontrolle für Corona-Impfstoff wird bis Ende Juni verlängert. Dies teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Demnach müssen Pharmakonzerne, die mit der EU Lieferverträge geschlossen haben, Genehmigungen beantragen, wenn sie bestimmte Drittstaaten beliefern wollen.

Seit Anfang Februar wurden nach Angaben einer Kommissionssprecherin 249 solche Anträge genehmigt und der Export von 34 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an 31 Länder erlaubt. Nur ein Antrag wurde abgelehnt - der Export von 250.000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca an Australien, den Italien vor einigen Tagen gestoppt hatte. Hintergrund ist, dass Astrazeneca vertragliche Zusagen an die EU-Staaten derzeit nicht voll erfüllt.

Die Exportkontrolle wurde gestartet, nachdem Astrazeneca angekündigt hatte, zunächst weniger Impfstoff an die EU zu liefern als vertraglich zugesichert. Ursprünglich sollte der Mechanismus nur bis 12. März gelten.

Ausgenommen von der Kontrolle sind Ausfuhren in eine Reihe von Partnerländern und in Entwicklungsländer. Zu den Partnerländern zählen die Schweiz, Israel und die Ukraine - nicht aber Großbritannien. Gleichwohl ist das Vereinigte Königreich bisher wichtigster Empfänger von genehmigten Exporten: 9,1 Millionen Impfdosen gingen nach Angaben der EU-Kommission seit Anfang Februar dorthin.

Zuständig für die Ausfuhrgenehmigungen ist der EU-Mitgliedstaat, in dem die für den Export vorgesehenen Impfstoffe produziert wurden. Die EU-Kommission wird dazu gefragt und kann im Streitfall Einspruch erheben.

Hunderttausende Inder feiern trotz Corona religöses Fest mit Bad im Ganges

12:32 Uhr: Hunderttausende Menschen haben in Indien trotz der Corona-Pandemie das hinduistische Kumbh-Mela-Fest gefeiert. Die Behörden in der Stadt Haridwar am Fuße des Himalaya erwarteten am Donnerstag 2,5 Millionen Besucher. Negative Corona-Tests waren - theoretisch - Pflicht.

Schon im Morgengrauen drängelten sich am ersten von drei Badetagen aber Massen von Männern, Frauen und Kindern am Ufer des Ganges, um ein rituelles Bad in dem Fluss zu nehmen.

Wegen der Pandemie hatte die indische Regierung das Kumbh-Mela-Fest eigentlich eingeschränkt. Lautsprecher-Durchsagen mahnten die Menschen in Haridwar zum Tragen von Masken und zum Abstandhalten, hunderte Freiwilligen besprühten die Pilger mit Desinfektionsmittel.

Das Kumbh-Mela-Fest gehört zu den heiligsten Zeremonien der Hindus und findet in Haridwar nur alle zwölf Jahre statt. Der Höhepunkt des ersten Badetags ist eine Prozession von hunderten Naga Sadhus - nackte heilige Männer mit langen Dreadlocks, deren Körper mit Asche beschmiert sind.

In den vergangenen Monaten waren die Infektionszahlen in Indien stark zurückgegangen, was die Menschen sorgloser werden lässt. "Ich habe seit Jahren auf diesen Tag gewartet, aber wegen der Pandemie dachte ich, das Fest würde abgesagt werden. Aber unser Glaube ist stärker als die Pandemie", sagte der Pilger Rishab in Haridwar.

In mehreren Regionen stiegen die Fallzahlen zuletzt wieder an, vor allem im westlichen Bundesstaat Maharashtra und seiner Hauptstadt Mumbai, wo die Behörden erneut Einschränkungen verhängten. Indien hat insgesamt mehr als elf Millionen Corona-Fälle verzeichnet, die zweithöchste Zahl weltweit. Fast 160.000 Menschen starben an den Folgen der Infektion. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher liegen.

Dänemark setzt Astrazeneca-Impfungen wegen Blutgerinnseln aus

12:10 Uhr: Dänemark setzt die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca wegen möglicher Nebenwirkungen vorerst aus. Die dänische Gesundheitsbehörde verwies am Donnerstag auf Berichte über "schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln" bei Geimpften. Es sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gibt. Bisher haben etwa 142.000 Menschen ihren ersten Stich mit dem Astrazeneca-Stoff bekommen.

Regierungschefin Mette Frederiksen bestätigte Reportern vor einem Krankenhaus im dänischen Herlev, dass die Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffes unterbrochen werde. Dies sei ärgerlich, da man stark davon abhängig sei, dass alle geimpft würden. Gesundheitsminister Magnus Heunicke sprach ebenso wie die Gesundheitsverwaltung von einer Vorsichtsmaßnahme. Die Vorfälle sollten gründlich untersucht werden, schrieb er auf Twitter. (Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.)

SPD warnt vor Lieferverzögerung bei Johnson & Johnson

11:19 Uhr: Vor der erwarteten EU-Zulassung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson warnt die SPD vor Verzögerungen bei den Lieferungen des US-Herstellers. "Da die EU noch keine eigenen Abfüll- und Verschließ-Anlagen hat, sind wir von Exporten aus den USA abhängig", sagte der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Damit drohen einmal mehr Verzögerungen in der Impfstoff-Versorgung."

Der Gesundheitsexperte mahnte die EU-Kommission, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um sogenannte "Fill-and-Finish-Standorte" in der Europäischen Union aufzubauen und dem Pharmaunternehmen unter die Arme zu greifen. Denn der Impfstoff von Johnson & Johnson könnte aus Wölkens Sicht einen Wendepunkt für die Impfkampagne bringen: "Der Impfstoff ist leicht zu handhaben und anders als bei den anderen Impfungen ist nur eine Injektion nötig."

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA wird voraussichtlich am Donnerstagnachmittag die Zulassung des Impfstoffs von Johnson & Johnson in der EU empfehlen. Die EU-Kommission hat bereits 200 Millionen Impfdosen bestellt. Davon würde Deutschland 36,7 Millionen erhalten. Der Hersteller sicherte zu, ab April zu liefern.

Der Impfstoff wurde in den Niederlanden von der Johnson-Tochter Janssen entwickelt. Die Abfüllung erfolgt aber zum Teil in den USA, die im vergangenen Jahr faktisch alle Impfstoffexporte gestoppt hatten. Die EU-Kommission gab sich aber zuletzt zuversichtlich, dass die bestellten Mengen von Johnson & Johnson trotzdem in der EU ankommen.

Studie: Britische Corona-Mutante zu 64 Prozent tödlicher als frühere Varianten

10:37 Uhr: Die zuerst in Großbritannien entdeckte Corona-Mutante B.1.1.7 ist einer neuen Studie zufolge zu 64 Prozent tödlicher als frühere Varianten des Virus. In 4,1 von tausend Fällen führe eine Infektion mit B.1.1.7 zum Tod, heißt es in der am Mittwoch in der Fachzeitschrift BMJ veröffentlichten Studie von Forschern der britischen Universität Exeter. Bei früheren Coronavirus-Varianten liegt die Sterberate bei 2,5 von tausend Fällen. (Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.)

EZB-Kritiker klagen in Karlsruhe gegen Corona-Nothilfe-Programm

10:25 Uhr: Eine Gruppe von Unternehmern und Professoren um den Berliner Finanzwissenschaftler Markus Kerber klagt in Karlsruhe gegen die gewaltigen Corona-Nothilfen der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Verfassungsbeschwerde sei am Montag eingegangen, sagte ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts am Donnerstag (Az. 2 BvR 420/21). Davor hatte die Zeitung "Die Welt" darüber berichtet.

Angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hatte die EZB im März 2020 ein Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen aufgelegt. Das "Pandemic Emergency Purchase Programme" (PEPP) soll so lange laufen, bis der EZB-Rat die Krise für bewältigt hält.

Zuletzt wurde das Volumen Mitte Dezember um 500 Milliarden Euro auf 1,85 Billionen Euro aufgestockt und die Mindestlaufzeit um neun Monate bis Ende März 2022 verlängert. Um für die Käufe mehr Spielraum zu haben, ist die Notenbank auch bereit, ihre selbst gesetzten Grenzen aufzuweichen.

Wegen PEPP ist auch schon eine Organklage der AfD-Bundestagsfraktion in Karlsruhe anhängig. Kerber sagte der "Welt", mit dem Nothilfe-Programm breche die Notenbank endgültig aus ihrem Kompetenzrahmen aus. Es sei eine wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahme zur Stabilisierung oder gar Rettung der Euro-Zone. "Die EZB hat aber gar nicht das Mandat, die Euro-Zone zusammenzuhalten."

Mit anderen Klägern hatte Kerber im vergangenen Jahr auch das Urteil des Verfassungsgerichts zum Staatsanleihenkaufprogramm PSPP der EZB erstritten. Damals ging es um 2015 begonnene Käufe zur Ankurbelung von Inflation und Konjunktur in Billionenhöhe. Die Richterinnen und Richter des Zweiten Senats hatten den Klagen überwiegend stattgegeben. Bei der Urteilsverkündung im Mai hatte der inzwischen ausgeschiedene Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle betont, dass die Corona-Hilfen nicht Gegenstand der Entscheidung waren.

Kambodscha vermeldet ersten offiziellen Corona-Toten

09:14 Uhr: Kambodscha hat am Donnerstag erstmals offiziell einen Todesfall in Verbindung mit COVID-19 vermeldet. Ein 50 Jahre alter Mann, der am 27. Februar positiv auf das Coronavirus getestet worden war, sei in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das Opfer sei in der Hafenstadt Sihanoukville als Fahrer eines Chinesen beschäftigt gewesen, der ebenfalls mit dem Virus infiziert sei.

Beide Fälle stehen in Zusammenhang mit dem bisher größten Corona-Ausbruch in dem südostasiatischen Land seit Beginn der Pandemie. Kambodscha kam bisher sehr glimpflich durch die Krise. Mehr als die Hälfte der knapp 1.200 bislang registrierten Fälle soll aber nun mit dem Ausbruch vom Februar in Zusammenhang stehen. Dieser geht den Behörden zufolge auf vier chinesische Staatsbürger zurück, die ihre Hotelquarantäne gebrochen hatten.

Die Regierung hatte vor wenigen Tagen neue Beschränkungen eingeführt. Unter anderem wurden Schulen geschlossen, größere Zusammenkünfte verboten und Homeoffice für Regierungsbeamte und Angestellte des Privatsektors angeordnet.

Kassenärzte-Chef erwartet Impfstart in Arztpraxen frühestens im Mai

08:22 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, erwartet den Impfstart in Arztpraxen frühestens im Mai - und nicht wie von der Bundesregierung geplant spätestens ab dem 19. April.

Bei der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwoch sei entschieden worden, dass der Impfstoff zunächst weiter an die Impfzentren gehe, «sodass ich die Haus- und Fachärzte im April eher nicht im Impfgeschehen sehe, weil sie schlicht und ergreifend nicht genug Impfstoff bekommen werden», sagte Gassen am Donnerstag im ZDF-«Morgenmagazin». Er gehe davon aus, dass «wir auf diese Ressourcen wohl dann erst im Mai zurückgreifen können und es bei dem bisherigen Impftempo bleiben dürfte».

Gassen zufolge habe die KBV angesichts des schleppenden Impfstarts damit gerechnet, dass die Ärzte schon «sehr viel früher» in die Impfstrategie eingebunden würden. Fünf Millionen Impfungen könnten in den Praxen «ohne größere Anstrengungen» pro Woche geleistet werden. Die Arztpraxen könnten «das Impfen in hoher Frequenz und in großer Menge leisten - wenn sie den Impfstoff bekommen», so Gassen.

Der Impfstart in den Hausarztpraxen war am Montag zunächst noch für Anfang April vorgesehen gewesen. Nach dreistündigen Beratungen einigten sich die Gesundheitsminister am Mittwoch auf die 16. Kalenderwoche oder früher - «sollten es die noch zu konkretisierenden Liefermengen der Hersteller für April zulassen». Regierungssprecher Steffen Seibert hatte mitgeteilt, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder zeitnah über die Empfehlungen der Gesundheitsministerkonferenz entscheiden wollen.

RKI-Chef Wieler warnt: Dritte Corona-Welle hat begonnen

06:17 Uhr: Ein Jahr nach der Erklärung einer Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Deutschland nach Überzeugung des Robert-Koch-Instituts die dritte Corona-Welle begonnen. "Wir haben ganz klare Anzeichen dafür: In Deutschland hat die dritte Welle schon begonnen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler im Gespräch mit der UN-Journalistenvereinigung (ACANU) in Genf. "Ich bin sehr besorgt." Die strikte Anwendung von Schutzmaßnahmen wie Maske tragen und Abstand halten sei trotz Impfungen weiter dringend nötig. (Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier.)


Umfrage: Vakzin von Astrazeneca mit Akzeptanzproblemen in Deutschland

06:00 Uhr: Das Vertrauen der Deutschen in die Sicherheit der bisher in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffe ist unterschiedlich ausgeprägt. Nach einer YouGov-Umfrage sagen zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent), der Impfstoff von Biontech/Pfizer sei ihrer Meinung nach sicher. Nur 43 Prozent machten diese Angabe beim Vakzin von Astrazeneca und 54 Prozent bei dem von Moderna.

27 Prozent der deutschen Befragten wollen sich nicht mit dem Astrazeneca-Vakzin impfen lassen und warten, bis ihnen ein anderer Impfstoff angeboten wird. 35 Prozent würden sich damit impfen lassen. Bei Moderna sagen dies 49 und bei Biontech/Pfizer 61 Prozent.

Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hatte mehr als 8000 Menschen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und USA im Zeitraum vom 23. Februar bis 2. März befragt. Die Briten sehen in den Impfstoffen von Biontech/Pfizer (79 Prozent) und Astrazeneca (81 Prozent) eine nahezu gleich hohe Sicherheit. In Großbritannien ist das Impfen bereits fortgeschritten, mehr als ein Drittel der Bürger hat eine erste Corona-Impfdosis erhalten.

Der Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca hat hingegen auch in anderen Ländern als Deutschland Akzeptanzprobleme. So geben nur 33 Prozent der Befragten in Frankreich an, das Vakzin als sicher zu empfinden. Unter US-Amerikanern sagen dies 42 Prozent, und unter Italienern sind es 54 und unter Spaniern 59 Prozent.

Brasilien meldet erstmals über 2.000 Corona-Tote in 24 Stunden

05:48 Uhr: Nach der bisher todbringendsten Woche in der Pandemie hat Brasilien erstmals mehr als 2.000 Corona-Tote an einem Tag erfasst. 2.286 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Mittwochabend (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben.

Insgesamt sind damit in Brasilien 270.656 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Neu infiziert haben sich 79.876 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem größten Land Lateinamerikas auf mehr als 11,2 Millionen stieg. Nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher.

Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Das Gesundheitssystem ist in vielen Städten zusammengebrochen. So haben die Intensivstationen für Covid-19-Patienten etwa in Porto Velho, Campo Grande und Porto Alegre laut der Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" (Fiocruz) 100 Prozent Auslastung erreicht.

Zahl der Corona-Neuinfektionen und Sieben-Tage-Inzidenz steigen

05:21 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 14.356 Corona-Neuinfektionen gemeldet - und damit 2.444 mehr als vor genau einer Woche. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor.

Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) stieg mit 69,1 im Vergleich zum Vortag (65,4) an. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.50 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 321 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 11.912 Neuinfektionen und 359 neue Todesfälle registriert.

Mit dem Wert von 69,1 am Donnerstagmorgen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auch wieder über den Wert von vor genau vier Wochen: Am 11. Februar hatte die Inzidenz noch bei 64,2 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,96 (Vortag 0,97). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 96 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Ramelow wirbt für Bestellung von Sputnik-Impfstoff

01:00 Uhr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat dafür geworben, den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V zu bestellen. "Für mich ist der Sputnik-Impfstoff eine große Chance, wieder schneller zur Normalität zurückzukehren", sagte der Linken-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). "Ich appelliere an die Bundesregierung, gegenüber der EU deutlich zu machen, dass jetzt bei den Produzenten von Sputnik entsprechende Impfmengen geordert werden sollten."

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft Sputnik V derzeit. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche klargestellt, dass sie mit den Sputnik-Herstellern derzeit nicht über einen Lieferrahmenvertrag für alle 27 EU-Staaten verhandelt.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.


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