• 19:00 Uhr: ➤ Pandemie-Notlage soll offiziell verlängert werden
  • 17:41 Uhr: Trendbarometer: Deutsche planen trotz Corona Urlaub
  • 15:24 Uhr: Ärztepräsident Reinhardt spricht sich gegen allgemeine Impfempfehlung für Kinder aus
  • 13:07 Uhr: Neue Corona-Lockerungen auf Mallorca: Innengastronomie auch abends
  • 12:13 Uhr: Ermittlungen zu Corona in Ischgl abgeschlossen: Fünf Beschuldigte
  • 10:59 Uhr: Mehrere Corona-Teststellen in Berlin nach Kontrollen geschlossen
  • 09:07 Uhr: Jens Spahn will sich besser auf mögliche vierte Corona-Welle vorbereiten

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➤ Pandemie-Notlage soll offiziell verlängert werden

Die Koalition will die Pandemie-Notlage nationaler Tragweite verlängern, die als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten dient. Der Bundestag hatte die "epidemische Lage" erstmals am 25. März 2020 festgestellt und sie im November bestätigt. Nun solle die festgestellte epidemische Notlage nationaler Tragweite, die sonst Ende Juni auslaufen würde, erneut verlängert werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Koalitionskreisen. Wann diese Verlängerung genau greifen soll, sei noch offen.

Das Nachrichtenportal "ThePioneer" zitierte aus einem Bundestagsantrag der großen Koalition, wonach eine Verlängerung für weitere drei Monate erforderlich sei. Laut Gesetz soll die Notlage automatisch als aufgehoben gelten, wenn der Bundestag nicht spätestens drei Monate nach Feststellung einer solchen Lage entscheidet, dass sie fortbesteht. Aktuell würden sich Deutschland und die Welt in einer sensiblen Phase befinden, so zitierte das Portal aus dem Antrag. Die Infektionszahlen seien auf einem nennenswerten, zum Teil sogar hohen Niveau, gleichzeitig werde zunehmend geimpft.

Die weiteren Corona-News des Tages:

US-Regierung verkündet weitere Anreize für Corona-Impfung

23:00 Uhr: Die US-Regierung verstärkt ihre Bemühungen, um das nächste Corona-Impfziel von Präsident Joe Biden zu erreichen. Biden kündigte am Mittwoch einen "nationalen Aktions-Monat" an, um dafür zu sorgen, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 70 Prozent aller Erwachsenen in den USA mindestens die erste Impfung gegen das Virus erhalten haben. Diese Zielmarke hatte Biden ausgegeben. Derzeit haben rund 63 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Impfspritze bekommen.

Biden warb eindringlich dafür, sich eine Impfung verabreichen zu lassen, um nicht länger Angst vor einer Infektion haben zu müssen. Anderswo auf der Welt versuchten Menschen verzweifelt, eine Impfung zu bekommen. In den USA hätten alle Bürger kostenlos und in ihrer Nähe Zugang dazu. Biden sagte angesichts der Impf-Fortschritte einen "Sommer der Freiheit" und "Sommer der Freude" voraus und mahnte, man müsse dafür sorgen, dass die Infektionen im Herbst nicht erneut stiegen, wenn sich die Menschen wieder mehr drinnen aufhielten.

Viele Bundesstaaten, Kommunen und Unternehmen in den USA bieten bereits deutliche Anreize - von der Verlosung von Millionengewinnen über Kreuzfahrten bis hin zu Einkaufsgutscheinen oder Tickets für Sportveranstaltungen - um die Impfquote weiter zu erhöhen.

Biden kündigte am Mittwoch weitere Anreize an, ebenso Schritte, um eine Impfung zu erleichtern. So können Eltern bei mehreren großen Anbietern bis zum 4. Juli kostenlose Kinderbetreuung erhalten für die Zeit, in der sie eine Impfung bekommen oder sich von den Nebenwirkungen einer Impfspritze erholen.

Um mehr Afroamerikaner zu einer Impfung zu bewegen, soll es spezielle Impfangebote in Friseur- und Schönheitssalons geben, die von Schwarzen betrieben werden. US-Vizepräsidentin Kamala Harris und andere hochrangige Mitglieder der Regierung wollen außerdem durch das Land reisen, um für ein Impfung zu werben.

Weitere Firmen folgten dem Aufruf der Regierung, Impf-Anreize zu setzen. So will etwa der Getränkehersteller Anheuser-Busch Geimpften unter bestimmten Bedingungen ein Bier spendieren, wenn das 70-Prozent-Impfziel erreicht wird. Biden rief die Bürger auf, sich an der Aktion zu beteiligen: "Lasst euch impfen und trinkt ein Bier."

Macron: Impfungen bald auch für Jugendliche

21:44 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Frankreich von Monatsmitte an auch Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren impfen. Das kündigte Staatschef Emmanuel Macron am Mittwochabend bei einem Besuch in dem Ort Saint-Cirq-Lapopie im Département Lot an. Paris hatte erst zu Wochenbeginn Impfungen auf alle Erwachsenen ausgedehnt.

Mittlerweile sind in dem Land mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern rund 26 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Regierungssprecher Gabriel Attal sprach in Paris von sehr ermutigenden Zeichen. Indikatoren seien landesweit gesunken, die erste Stufe der Lockerungen sei somit gelungen. Dennoch müssten die Bürger vorsichtig bleiben. In einigen Regionen wie Okzitanien oder Nouvelle-Aquitaine im Südwesten zirkuliere das Coronavirus wieder zunehmend.

"Ferien werden in diesem Sommer möglich sein", sagte Macron in dem malerisch gelegenen Dorf im Südwesten des Landes. Bei seiner Visite ging es unter anderem um den Tourismus, der eine wichtige Einnahmequelle ist und der unter der Corona-Krise erheblich litt. Über 300.000 Unternehmen der Branche bekamen in der Krise Hilfen von zusammen 31 Milliarden Euro, wie der Élyséepalast via Twitter mitteilte.

Großbritannien: Drei Viertel der Erwachsenen geimpft

20:36 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Großbritannien einen symbolischen Meilenstein erreicht. Mittlerweile haben drei Viertel (75,2 Prozent) der Erwachsenen eine erste Corona-Impfung erhalten, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Knapp die Hälfte (49,5 Prozent) hat bereits die für den vollen Schutz notwendige zweite Impfung bekommen. Premierminister Boris Johnson sprach von einer "phänomenalen Leistung". Großbritannien hatte die Impfkampagne zuletzt wegen Sorge um eine Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt worden war, noch einmal hochgefahren.

Gesundheitsminister Matt Hancock lobte die positive Haltung der Bevölkerung zu Impfungen in Großbritannien. "Corona-Impfstoffe sind etwas Besonderes, aber es ist normal geworden, sie zu bekommen", sagte Hancock bei einem Online-Impfgipfel. "Dies war entscheidend für die Annahme." Dazu beigetragen habe auch, dass Prominente keine Ausnahmen erhalten hätten. "Prinz William, unser künftiger König, hat sich genauso für eine Impfung angestellt wie ich - keine bevorzugte Behandlung, kein Vordrängeln", sagte Hancock. Die Menschen spürten, dass die Impfstoffe für sie sind und das Programm fair sei.

Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante fordern Wissenschaftler allerdings immer lauter, die Aufhebung aller Corona-Restriktionen nach hinten zu verschieben. Bisher plant die Regierung diesen letzten Schritt für den 21. Juni. Premierminister Johnson sagte am Mittwoch erneut, es gebe keine Daten, die dafür sprächen, die Lockerungen aufzuschieben. Er betonte jedoch, bis zu einer endgültigen Entscheidung werde es "ein bisschen länger" dauern.

Großbritannien hatte die Zahl der Neuinfektion mit einem neuen, monatelangen Lockdown sowie der Impfkampagne deutlich nach unten gedrückt. Mittlerweile melden die Behörden aber wieder regelmäßig mehr als 3.000 Neuinfektionen täglich.

RKI: Variante Alpha bleibt vorherrschend - Delta unverändert selten

19:30 Uhr: Die vor einigen Wochen als besorgniserregend eingestufte Corona-Variante Delta (B.1.617.2) spielt in Deutschland nach Daten des Robert Koch-Instituts weiter eine untergeordnete Rolle. Ihr Anteil an untersuchten Proben aus der Woche vom 17. bis 23. Mai betrug 2,1 Prozent. Das geht aus einem RKI-Bericht vom Mittwochabend hervor. In den Wochen zuvor hatte der Anteil leicht, aber beständig zugenommen, auf bis zu 2,4 Prozent.

Die zuerst in Indien festgestellte Mutante hat damit den RKI-Daten zufolge in Deutschland den zweitgrößten Anteil, allerdings mit enormem Rückstand: Alpha (B.1.1.7) kommt auf rund 93 Prozent. Diese in Großbritannien entdeckte Variante breitete sich seit Ende 2020 international stark aus. Die weiteren als besorgniserregend eingestuften Varianten Beta (B.1.351) und Gamma (P.1.) wurden in noch geringerer Zahl gefunden.

Die besorgniserregenden Corona-Varianten sind neuerdings nach Buchstaben des griechischen Alphabets benannt. Die neutralen Namen sollen verhindern, dass sie nach den Ländern der Entdeckung benannt werden. "Das ist stigmatisierend und diskriminierend", hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montagabend mitgeteilt.

Als besorgniserregend gelten Varianten mit Erbgutveränderungen, die mit bestimmten Eigenschaften wie höherer Übertragbarkeit und einer veränderten Immunantwort im Zusammenhang stehen. Bei der hierzulande vorherrschenden Variante Alpha steckt ein Infizierter im Schnitt mehr Menschen an als bei früheren Virusformen.

Trendbarometer: Deutsche planen trotz Corona Urlaub

17:41 Uhr: Die Mehrheit der Deutschen plant einer Umfrage zufolge trotz Corona-Pandemie eine Reise im Sommer. Zwei von drei Befragten (64 Prozent) gaben bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von "RTL" und "ntv" am letzten Mai- und ersten Junitag an, im Sommer verreisen zu wollen.

Knapp ein Drittel (31 Prozent) will dafür die ganze Zeit innerhalb Deutschlands bleiben, 15 Prozent wollen ins Ausland reisen und 18 Prozent wollen sowohl in Deutschland als auch im Ausland Urlaub machen. 33 Prozent wollen dagegen daheim bleiben.

Wer nicht verreist, tut das teils wegen der Pandemie: 53 Prozent der Befragten gaben an, wegen der unsicheren Corona-Lage nicht zu verreisen. Etwa jeder Vierte (24 Prozent) verzichtet dem "RTL"/"ntv"-Trendbarometer zufolge aus finanziellen Gründen. Festgezurrt haben aber auch die Reiselustigen ihre Pläne noch nicht unbedingt: 55 Prozent von ihnen haben noch nichts gebucht.

Weil die Sieben-Tage-Inzidenz in den meisten Landkreisen oder kreisfreien Städten stabil unter 100 liegt, wird in Gastronomie und Hotellerie derzeit teils kräftig gelockert. Hotels und Ferienwohnungen heißen zunehmend wieder Gäste willkommen.

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der Mediengruppe RTL zwischen dem 31. Mai und 1. Juni 1.002 Menschen befragt. Die statistische Fehlertoleranz wird mit +/-3 Prozentpunkte angegeben.

Norwegen spendet eine Million Impfdosen an ärmere Länder

16:45 Uhr: Norwegen hat dem Impfprogramm Covax weitere eine Million Impfdosen gespendet, die ärmeren Ländern zur Verfügung gestellt werden sollen.

"In Ländern mit schwächeren Gesundheitssystemen müssen dringend Gesundheitspersonal und gefährdete Gruppen geimpft werden", sagte Entwicklungshilfeminister Dag-Inge Ulstein laut einer Mitteilung am Mittwoch. Das Programm wurde 2020 gegründet, um allen Ländern der Welt zügig Zugang zu Corona-Impfstoffen zu verschaffen.

Bei der Spende handelt es sich um Optionen, die Norwegen im letzten Jahr über Covax gekauft hat. Es handelt sich also nicht um Impfdosen, die im norwegischen Impfprogramm eingeplant sind.

Norwegen hat bereits zuvor Impfstoffoptionen (Astrazeneca und Pfizer) an Covax übertragen. Insgesamt beläuft sich der norwegische Beitrag nun auf 1,7 Millionen Dosen. Ministerpräsidentin Erna Solberg hatte im Mai beim Global Health Summit angekündigt, im Rahmen der internationalen Pandemiereaktion über Covax fünf Millionen Impfdosen weitergeben zu wollen.

Das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgegründete Programm hatte letzte Woche an reiche Länder appelliert, mehr Impfstoffe zu spenden. Bis Ende Juni würden 190 Millionen Impfdosen benötigt.

Drei Viertel der Erwachsenen in Großbritannien geimpft

16:22 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Großbritannien einen symbolischen Meilenstein erreicht. Mittlerweile haben drei Viertel (74,9 Prozent) der Erwachsenen eine erste Corona-Impfung erhalten, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

Knapp die Hälfte (48,9 Prozent) hat bereits die für den vollen Schutz notwendige zweite Impfung bekommen. Großbritannien hatte die Impfkampagne zuletzt wegen Sorge um eine Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt worden war, noch einmal hochgefahren.

Gesundheitsminister Matt Hancock lobte die positive Haltung der Bevölkerung zu Impfungen in Großbritannien. "Corona-Impfstoffe sind etwas Besonderes, aber es ist normal geworden, sie zu bekommen", sagte Hancock bei einem Online-Impfgipfel.

"Dies war entscheidend für die Annahme." Dazu beigetragen habe auch, dass Prominente keine Ausnahmen erhalten hätten. "Prinz William, unser künftiger König, hat sich genauso für eine Impfung angestellt wie ich - keine bevorzugte Behandlung, kein Vordrängeln", sagte Hancock. Die Menschen spürten, dass die Impfstoffe für sie sind und das Programm fair sei.

Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante fordern Wissenschaftler allerdings immer lauter, die Aufhebung aller Corona-Restriktionen nach hinten zu verschieben. Bisher plant die Regierung diesen letzten Schritt für den 21. Juni.

Premierminister Boris Johnson sagte am Mittwoch erneut, es gebe keine Daten, die dafür sprächen, die Lockerungen aufzuschieben. Er betonte jedoch, bis zu einer endgültigen Entscheidung werde es "ein bisschen länger" dauern.

Großbritannien hatte die Zahl der Neuinfektion mit einem neuen, monatelangen Lockdown sowie der Impfkampagne deutlich nach unten gedrückt. Mittlerweile melden die Behörden aber wieder regelmäßig mehr als 3.000 Neuinfektionen täglich.

Schweiz streicht Thüringen und Sachsen von Liste der Risikogebiete

16:11 Uhr: Die Schweiz streicht Thüringen und Sachsen an diesem Donnerstag von ihrer Liste der Risikogebiete. Damit ist die Einreise in die Schweiz aus ganz Deutschland ohne besondere Auflagen möglich, wie die Regierung am Mittwoch beschloss.

Für Menschen, die geimpft oder genesen sind, gelten gar keine Auflagen mehr. Die letzte Impfung darf nicht mehr als sechs Monate zurückliegen.

Für Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, gibt es noch Vorschriften: wenn sie mit dem Auto, Bus oder der Bahn anreisen, müssen sie sich elektronisch registrieren. Ungeimpfte oder genesene Flugreisende müssen - unabhängig von der Herkunft - stets einen negativen Test vorweisen.

Ärztepräsident Reinhardt spricht sich gegen allgemeine Impfempfehlung für Kinder aus

15:24 Uhr: In der Debatte um die Corona-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren hat sich der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, gegen eine allgemeine Impfempfehlung ausgesprochen.

Man müsse sich "wie bei jeder medizinischen Intervention - auch beim Impfen - überlegen, wie stehen Risiko und Nutzen in welchem Verhältnis", sagte Reinhardt am Mittwoch im Inforadio des rbb. Er plädierte dafür, die Eltern über die Impfung ihrer Kinder entscheiden zu lassen.

Da junge Menschen überwiegend nur leicht und oberflächlich erkranken oder sogar symptomlos die Infektion durchleben würden, "muss man sich überlegen, ob das ein ausreichender Grund ist, um einen Menschen zu impfen". Auch mit Blick auf noch unbekannte Nebenwirkungen "sind wir der Auffassung, dass man das individuell im Einzelfall entscheiden sollte", sagte Reinhardt.

Nach der Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer durch die EU-Kommission auch für Kinder ab 12 Jahren können auch sie sich grundsätzlich vom 7. Juni an impfen lassen. Die Ständige Impfkommission zögert indes noch, den Impfstoff von Biontech/Pfizer zu empfehlen.

Aktuell beurteilt Reinhardt das Risiko für die Kinder in der Pandemie auch ohne Impfung als gering. Sollte sich aufgrund von Daten herausstellen, dass Kinder verstärkt mit Long-COVID-Folgen zu kämpfen haben, würde das die Situation verändern.

"Dann würde man sagen, alle Probleme, die durch das Impfen entstehen können, wiegen den Nutzen, den man dadurch erreicht, dass man Long-COVIDverhindert, nicht auf", meinte der Allgemeinmediziner. Doch bislang gebe es keine Daten und damit keinen Grund, "Kinder flächendeckend zu impfen".

Karl Lauterbach

Kritik an ungenauen Impfdaten: Lauterbach befürchtet lokale vierte Corona-Wellen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die mangelhafte Imfdatenerhebung in den Kommunen. Die fehlenden Daten regen in ihm die Befürchtung vor örtlichen vierten Corona-Wellen. (Teaserbild: IMAGO / Christian Spicker)

Merkel: Als Reaktion auf Corona mehr Risikoanalyse und Stresstests

15:07 Uhr: Regierung und Verwaltung müssen sich nach Ansicht von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als Konsequenz aus der Corona-Pandemie stärker gemeinsam auf neue Krisen vorbereiten. Das umfasse auch das gesamte föderale System, sagte Merkel am Mittwoch in einer Diskussion der Unionsfraktion über anstehende notwendige Reformprojekte für einen digitaleren Staat.

Krisen wie Corona hätten gezeigt, dass eingespielte Verfahren teils nicht mehr gut genug funktionierten - "weil der Zeitdruck zu groß ist, weil die Vielzahl der Ebenen zu hoch ist und weil eben auch die Standards nicht gleich sind". Deswegen müssten sich Verwaltung und Regierung auf weitere Krisen vorbereiten, "um agieren zu können, statt immer nur reagieren zu können".

"Strategische Vorausschau und Risikoanalyse müssen auch für Verwaltung und Regierung selbstverständlich werden", forderte Merkel. Stresstests wie in der Wirtschaft und im Bankenbereich müssten auch in der Verwaltung eingeführt werden.

Man habe gerade während der Pandemie viel im Umgang mit komplexen, beschleunigten und krisenhaften Entwicklungen dazugelernt. Dennoch müsse man hier über alle Ressorts der Regierung "deutlich noch besser werden und gute Einzelansätze in die Breite tragen". Zudem sei eine noch stärkere Kooperation von Politik und Verwaltung nötig, um komplexe Probleme anzugehen und etwa bei großen, themenübergreifenden Projekten.

Die Kanzlerin verlangte, es müsse noch viel selbstverständlicher als bisher werden, Bürgerinnen und Bürger in die Regierungsarbeit einzubeziehen. "Das muss das überall gängige Leitbild der Verwaltung werden", sagte Merkel.

Künftig solle bei möglichst vielen Vorhaben dafür gesorgt werden, "immer auch die betroffenen Menschen und ihre Perspektive von Anfang an zu berücksichtigen, damit sozusagen der gesamte Prozess menschlich gestaltet wird. Vom Bürger her denken und nicht sozusagen vom Gesetzgeber aus."

Die Fraktions-Diskussion stand im Rahmen des von den CDU-Abgeordneten Thomas Heilmann und Nadine Schön sowie rund 30 anderen Unionsparlamentariern angestoßenen "Neustaat"-Projektes, das eine radikale Reform des Staates verlangt, um das Land krisen- und zukunftsfest zu machen.

Mutante B.1.1.28 erstmals in Hamburg nachgewiesen

Erstmals ist in Hamburg die Variante des Coronavirus entdeckt worden, die erstmals in Brasilien nachgewiesen wurde. Es gebe zudem einen weiteren Fall mit Verdacht auf die Mutante B.1.1.28, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag in ihrem wöchentlichen Corona-Briefing mit.

Nahezu ein Fünftel der Deutschen vollständig geimpft

14:04 Uhr: Bald ist jeder Fünfte Deutsche vollständig gegen das Coronavirus immunisiert. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch wurden bisher bereits 18,8 Prozent (15,6 Millionen) der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft, 43,9 Prozent (36,5 Millionen) haben mindestens eine Dosis erhalten.

Am Dienstag kamen den Zahlen des RKI zufolge 947.198 Impfungen hinzu, davon führten 552.408 zu einer vollständigen Immunisierung. Wie Gesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mitteilte, entsprach die Zahl der am Vortag Geimpften über einem Prozent der Bevölkerung. Insgesamt wurden seit Beginn der Impfkampagne 51,5 Millionen Impfungen gesetzt.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 47,2 Prozent. Sachsen liegt mit 38,7 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der verabreichten Dosen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.

Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.

Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher.

EU hebt strenge Corona-Beschränkungen für Einreise aus Japan auf

13:53 Uhr: Reisende aus Japan können künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen. Aufgrund der verbesserten Corona-Lage soll für das Land eine Ausnahme von den zu Beginn der Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen gelten, bestätigten Diplomaten am Mittwoch nach Beratungen der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel. Der noch ausstehende formelle Beschluss werde voraussichtlich an diesem Donnerstag gefasst.

Auf der Liste jener Staaten, aus denen die Einreise möglich ist, standen bislang Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea, Israel und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.

Auf die Einreisebeschränkungen hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU verboten. Rechtlich bindend ist der Einreise-Stopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien.

Studie: Viele Deutsche haben in Coronakrise deutlich zugenommen

13:25 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich viele Deutsche weniger bewegt - und zugenommen. Das geht aus Ergebnissen einer Umfrage hervor, die das Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der TU München gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat.

Demnach haben rund 40 Prozent der Befragten seit Corona an Gewicht zugelegt - im Durchschnitt 5,6 Kilogramm. Zudem bewegt sich etwas mehr als die Hälfte weniger.

Besonders die 30- bis 44-Jährigen klagten über mehr Last auf den Rippen - und die Menschen, die schon vor der Pandemie ein Gewichtsproblem hatten. Auffällig: Je höher der Body-Mass-Index (BMI), desto öfter gaben die Teilnehmer an, seit Corona zugenommen zu haben. "Corona befeuert damit die Adipositas-Pandemie", sagte EKFZ-Leiter Hans Hauner.

Die Studie zeigt außerdem, dass 52 Prozent der Befragten in der Coronakrise weniger aktiv sind. Betroffen seien vor allem Männer, jüngere Menschen und Befragte mit höherem Bildungsstand. Mögliche Gründe: geschlossene Sportvereine und Fitnessstudios.

Wenig geändert hat sich hingegen beim Ernährungsverhalten der Deutschen. Etwa zwei Drittel essen so, wie sie es vor der Krise getan haben. Gut jeder Vierte gab an, aus Langeweile mehr zu essen.

Neue Corona-Lockerungen auf Mallorca: Innengastronomie auch abends

13:07 Uhr: Auf Mallorca normalisiert sich das Leben wegen der guten Entwicklung der Pandemie-Lage immer mehr. Neben anderen Lockerungen der Corona-Regeln werden die Gastronomen der spanischen Urlaubsinsel und der anderen Balearen Ibiza, Menorca und Formentera von Sonntag an wieder auch abends ihre Innenräume öffnen dürfen, wie die Regionalregierung mitteilte.

Die Sperrstunde für Gastronomie und Einzelhandel wird zudem von 23.00 auf 24.00 Uhr verlegt. Bei privaten Zusammenkünften dürfen sich ab Sonntag im Freien bis zu 15 Personen treffen, in privaten Innenräumen maximal 10. Bisher waren jeweils höchstens Gruppen von acht sowie von sechs Menschen zugelassen.

Bereits am Montag hatte die Regionalregierung mitgeteilt, dass die nächtliche Ausgangssperre am Sonntag zu Ende gehen wird. Bis dahin dürfen Einheimische und Touristen zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr ihr Haus oder Hotel weiter nur mit triftigem Grund verlassen. Der Besuch von Stränden und Parks ist von Sonntag an bis 22.00 Uhr erlaubt (bisher 21.00 Uhr), und bei Sport-, Musik- und anderen Veranstaltungen im Freien sind künftig bis zu 2.000 Besucher zugelassen.

Einige strenge Auflagen gelten aber weiterhin wie etwa die Maskenpflicht auch im Freien. In den Innenbereichen von Cafés, Bars und Restaurants dürfen höchstens 50 Prozent der Plätze belegt werden, an einem Tisch dürfen maximal vier Personen sitzen. Draußen können zwar alle Tische aufgestellt werden, an jedem dürfen aber nur maximal acht Gäste Platz nehmen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid haben sich zuletzt auf den Balearen 17 Menschen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert. Diese Sieben-Tage-Inzidenz ist derzeit die niedrigste in Spanien und ähnlich niedrig wie die in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, die beide einen Wert von 18 aufweisen und in Deutschland im Kampf gegen Corona am besten da stehen.

Kabinett billigt Ende der Priorisierung bei Corona-Impfungen

12:34 Uhr: Bei den Corona-Impfungen in Deutschland fällt die Priorisierung mit einer festen Reihenfolge wie vorgesehen zum kommenden Montag weg. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch Änderungen der Impfverordnung, die Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nun verkünden kann.

Zugleich werden damit auf breiter Front Impfungen von Beschäftigten direkt über ihre Firmen möglich. Damit sollen Betriebsärzte ebenfalls ab kommendem Montag beginnen können und dafür in der ersten Woche mehr als 700.000 Impfdosen bekommen.

Wie Spahn weiter sagte, will der Bund künftig außerdem dafür sorgen, dass für künftige Pandemiefälle eine Kapazität von 600 Millionen bis 700 Millionen Impfdosen bereitsteht – für den Gebrauch in Deutschland oder anderen Teilen der Welt. Dazu solle es Ausschreibungen mit Laufzeiten von fünf Jahren geben. Mit einer jährlichen Reservierungsgebühr werde bei den Herstellern die Produktion des Impfstoffs für den Pandemiefall sichergestellt.

Ermittlungen zu Corona in Ischgl abgeschlossen: Fünf Beschuldigte

12:13 Uhr: Staatsanwälte haben rund um den Corona-Ausbruch im österreichischen Skiort Ischgl fünf Beschuldigte identifiziert. Die Ermittlungen zu den Gesundheitsmaßnahmen im Frühjahr 2020 seien vorläufig abgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Mittwoch mit. Wer die Beschuldigten sind, wurde nicht bekanntgegeben.

Vom beliebten Tiroler Urlaubsort Ischgl aus wurde das Coronavirus im Vorjahr von Reiserückkehrern in viele europäische Länder gebracht, darunter auch nach Deutschland.

Anklagen liegen noch nicht vor. Zuvor wird der 70-seitige Bericht der Staatsanwaltschaft noch vom Justizministerium geprüft. Die Ermittler untersuchten, ob Verdächtige in strafbarer Weise die Verbreitung von COVID-19 herbeiführten oder beschleunigten. Dabei untersuchten sie die Maßnahmen, die nach Bekanntwerden der ersten Infektionen Anfang März gesetzt wurden, sowie die Schließung des Skigebietes am 13. März.

Eine unabhängige Untersuchungskommission hatte im Oktober von folgenschweren Fehleinschätzungen gesprochen. Unter anderem seien Skibusse und Seilbahnen erst mit Verspätung eingestellt worden.

Neben den strafrechtlichen Ermittlungen verlangt der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) im Zusammenhang mit Ischgl Schadenersatz von der Republik Österreich. Am 17. September soll in Wien der erste Prozess im Namen von Hinterbliebenen eines Österreichers beginnen, der in dem Skiort mit dem Coronavirus infiziert wurde und dann starb. Rund 100 weitere Klagen werden laut VSV vorbereitet.

Polen lockert weitere Corona-Beschränkungen

11:27 Uhr: Polen hat die Lockerung weiterer Corona-Beschränkungen angekündigt. Von Sonntag an werde die Zahl der Menschen, die an einer Feier teilnehmen dürfen, von bislang maximal 50 auf 150 erhöht, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Mittwoch in Warschau. "Trotz gestiegener Mobilität beobachten wir, dass die Zahl der Neuinfektionen und der belegten Krankenhausbetten zurückgeht."

Auch Konferenzen und Messeveranstaltungen sollen vom 6. Juni an wieder möglich sein - unter der Voraussetzung, dass mindestens 15 Quadratmeter Platz pro Teilnehmer vorhanden sind. Vollständig geimpfte Menschen werden bei diesen Limits nicht mitgezählt. Weitere Lockerungen für die Ferienzeit will die Regierung in der kommenden Woche bekanntgeben.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Mittwoch lag die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages bei 664, im gleichen Zeitraum starben 128 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang wurden 20,5 Millionen Impfdosen verabreicht. Gut 7,3 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Polen hat knapp 38 Millionen Einwohner.

Mehrere Corona-Teststellen in Berlin nach Kontrollen geschlossen

10:59 Uhr: Im Berliner Bezirk Neukölln sind nach Kontrollen von Corona-Teststellen fünf Einrichtungen geschlossen worden. Es seien dort am Dienstag "strukturelle Defizite" bei den Hygienemaßnahmen und dem Testablauf festgestellt worden, teilte ein Sprecher des Bezirks am Mittwoch auf Anfrage mit.

Angesichts einer Gesundheitsgefahr habe der Bezirk beschlossen, die fünf Teststationen sofort zu schließen und erst im Nachgang genauer zu prüfen. Anlass für die Kontrollen seien Beschwerden über die Corona-Hotline des Bezirks gewesen.

Die Kontrollen sollten nun ausgeweitet werden, sagte der Sprecher. In den kommenden Wochen sollten alle 120 in Neukölln registrieren Teststellen überprüft werden.

Toni Kroos nach Corona-Quarantäne fit für EM: "Herz funktioniert noch"

10:31 Uhr: Nach überstandener Corona-Infektion geht Nationalspieler Toni Kroos voller Vorfreude und topfit in die Vorbereitung auf die Fußball-Europameisterschaft. "Es ist alles in Ordnung. Das Herz funktioniert noch", erzählte der Mittelfeldspieler von Real Madrid bestens gelaunt im gemeinsamen Podcast "Einfach mal Luppen" mit seinem Bruder Felix Kroos (30).

Kroos (31) war am 17. Mai positiv auf das Coronavirus getestet worden und musste in Quarantäne. Erst nach einem negativen PCR-Test durfte er von Spanien ins österreichische Seefeld zum Trainingslager der DFB-Elf reisen, wo er am Sonntag verspätet zum Team stieß. Zunächst wurde er in seinem Zimmer isoliert.

"Wie wir alle wissen, gibt es falsche positive und anscheinend auch falsche negative Ergebnisse. Das wurde bei mir am Montagmorgen aber durch den zweiten Negativtest ausgeschlossen. Jetzt bin ich also offiziell und ganz erlaubt bei der Nationalmannschaft", sagte Kroos.

Nach seiner Ankunft absolvierte Kroos einen Belastungstest. Ein EKG und andere Tests wie Blutabnahme, Lungenfunktionstest und ein Ultraschall vom Herz wurden durchgeführt, um sicherzugehen, "dass ich nicht nur negativ bin, sondern auch wieder Leistungssport machen kann. Mir geht es gut", sagte der Weltmeister von 2014.

Am Montag absolvierte Kroos eine erste leichte individuelle Einheit, am Dienstag nahm er am Abschlusstraining vor dem Testspiel am Mittwoch (21.00 Uhr/RTL) gegen Dänemark teil. Sein Einsatz in Innsbruck ist aber ausgeschlossen.

Durchsuchungen bei mutmaßlichen Impfpassfälschern in Nordrhein-Westfalen

09:44 Uhr: Gegen eine mutmaßliche Bande von Impfpassfälschern ist die Polizei in Nordrhein-Westfalen mit einer Razzia vorgegangen. Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) durchsuchten mehrere Wohnungen und Geschäfte in Solingen, Düsseldorf und Dortmund, wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und das LKA am Dienstagabend gemeinsam mitteilten. Ermittelt werde gegen drei Beschuldigte, die Impfpässe gefälscht und verkauft haben sollen.

Entsprechende Dokumente oder Materialien zur Herstellung von Impfpässen seien jedoch nicht gefunden worden. Dafür beschlagnahmten die Beamten bei einer Durchsuchung eine größere Menge Drogen und rund 85.000 Euro Bargeld, wie die Staatsanwaltschaft erklärte.

Die Ermittlungen wegen des Verdachts auf bandenmäßige Urkundenfälschungen werden von der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung organisierter Straftaten geleitet, die bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft angesiedelt ist.

Jens Spahn will sich besser auf mögliche vierte Corona-Welle vorbereiten

09:07 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich in diesem Sommer besser auf eine möglicherweise im Herbst drohende neue Corona-Welle vorbereiten als im vergangenen Jahr. Die Vorbereitungen der nötigen Schritte, um eine vierte Welle im Herbst zu vermeiden oder klein zu halten, sollten "deutlich früher beginnen", sagte Spahn am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". "Wir werden tatsächlich dieses Mal noch intensiver im Sommer darüber reden und uns darauf vorbereiten."

Im vergangenen Jahr kam es nach den Sommerferien zu einem schnellen Anstieg der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland, ohne dass schnelle Gegenmaßnahmen erfolgten. Spahn sagte, er wolle sich frühzeitig mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) austauschen.

Umfrage: Viele Deutsche wollen auch nach Pandemie Maske tragen

08:43 Uhr: Auch nach der Corona-Pandemie will fast die Hälfte der Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge weiter Maske zum Schutz vor Krankheiten tragen. Laut einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch) sprachen sich 44,7 Prozent der Befragten dafür aus. 41,9 Prozent der Befragten wollen dagegen auf das Stück Stoff vor Mund und Nase dauerhaft verzichten. Der Rest ist unentschieden.

Durch die Corona-Maßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten und häufiges Hände waschen sank auch die Fallzahl anderer Infektionskrankheiten deutlich. Ein Rückgang war vor allem bei den Infektionskrankheiten zu beobachten, die wie das Coronavirus per Tröpfchen übertragen werden.

Im vergangenen Jahr gab es den Angaben zufolge etwa nur noch rund ein Drittel der Norovirus-Fälle von 2019. Die Grippesaison 20/21 fiel nahezu komplett aus. Bereits im Frühjahr 2020 hatte die Grippesaison ein verfrühtes Ende gefunden. Auch das wurde bereits auf die Corona-Maßnahmen zurückgeführt.

Ob der Frage nach dem Tragen der Maske auch nach der Pandemie zugestimmt wird, scheint auch davon abzuhängen, welcher Partei die Befragten nahestehen. Anhänger von AfD und FDP wollen demnach nach Corona größtenteils auf die Masken verzichten. Acht von zehn AfD-Wählern und rund zwei Drittel der FDP-Wähler sagten das. SPD- und Grüne-Wähler sehen das anders: Jeweils eine knappe Mehrheit will wieder zum Stück Stoff greifen, wenn beispielsweise die Grippesaison ansteht.

Auch das Alter spielt eine Rolle dabei, ob Menschen nach der Pandemie weiter Maske tragen wollen. 54,1 Prozent der Menschen über 65 sprachen sich laut der Civey-Umfrage dafür aus. Bei den 18- bis 29-Jährigen hingegen sprach sich eine Mehrheit (50,5 Prozent) dagegen aus, die Maske auch künftig im Alltag zu nutzen.

Und auch unter den Geschlechtern gibt es Unterschiede: Während 41,2 Prozent der Männer der Maske auch nach der Pandemie positiv gegenüber stehen, sind es bei den Frauen 48,2 Prozent. Dagegen lehnen 46,7 Prozent der Männer die Maske nach der Pandemie ab - und nur 37,3 Prozent der Frauen.

"Bundesnotbremse" dämpft Umsatzerholung im Einzelhandel

08:33 Uhr: Dämpfer für Deutschlands Einzelhändler im April: Nach der Erholung der Umsätze im März setzten die Ladenbesitzer im April wieder weniger um. Von März auf April des laufenden Jahres sanken die Umsätze sowohl preisbereinigt (minus 5,5 Prozent) als auch nominal (minus 5,4 Prozent), wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

"Ursächlich für den Rückgang dürften die Bundesnotbremse in der zweiten Aprilhälfte sowie das Ostergeschäft im März 2021 gewesen sein", erklärten die Wiesbadener Statistiker am Mittwoch. Bund und Länder hatten im April bundeseinheitliche Regeln bei hohen Corona-Infektionszahlen in Kraft gesetzt. Diese "Bundesnotbremse" im Infektionsschutzgesetz ist längstens bis zum 30. Juni befristet.

Im März hatte die Branche im Vergleich zum Vormonat noch ein kräftiges Umsatzplus von real 7,7 Prozent verbucht - auch weil das Ostergeschäft schon in den Monat fiel. Im Vergleich zum April 2020, der besonders von der Pandemie betroffen war, machten die Einzelhändler im April des laufenden Jahres etwas Boden gut: Die Umsätze stiegen real um 4,4 Prozent und nominal um 5,8 Prozent.

Lockdown in Melbourne um eine Woche verlängert

07:36 Uhr: Der Corona-Lockdown in der australischen Millionenmetropole Melbourne wird um eine Woche verlängert. Im Rest des Bundesstaates Victoria würden die Beschränkungen hingegen am Freitag gelockert, sagte der Premierminister der Region, James Merlino, am Mittwoch. In Melbourne dürften die Menschen weiterhin nur das Haus verlassen, um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen, Sport zu treiben oder sich impfen zu lassen. Zudem ist es verboten, aus anderen Teilen Victorias in die Stadt zu fahren.

Der gesamte Bundesstaat war am 28. Mai nach mehreren Dutzend Corona-Neuinfektionen zunächst für sieben Tage in einen strikten Lockdown gegangen. Derzeit gebe es in der Region noch 60 aktive Fälle, so Merlino. Vergangenes Jahr galt in Melbourne bereits ein monatelanger Lockdown mit strengen Ausgangsbeschränkungen.

Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern hat die Pandemie wegen extrem strikter Regeln bislang gut im Griff. Landesweit wurden insgesamt rund 30.000 Fälle bestätigt. 910 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Die Grenzen sind schon seit März 2020 geschlossen. Jedoch gibt es zunehmend Kritik, weil die Impfkampagne nur schleppend vorankommt und die Regierung wahrscheinlich erst 2022 wieder internationale Reisen erlauben will.

Betriebsärzte: Höhe der Impfdosen ist besser als erwartet

07:12 Uhr: Wenige Tage vor dem Start der Impfkampagne in den Betrieben haben sich die deutschen Betriebs- und Werksärzte zufrieden über die Zahl der Impfdosen geäußert. "Wir haben als Betriebsärzte ein Anfangskontingent von über 700.000 Dosen erhalten", sagte die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW), Anette Wahl-Wachendorf, der "Rheinischen Post" (Mittwoch).

Das sei deutlich besser als erwartet - auch im Vergleich zum Start der Hausarztkampagne. Bisher scheine es mit Logistik und Versorgung über die Apotheken im Großen und Ganzen gut zu laufen.

Das Gesundheitsministerium hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass für Impfungen in Betrieben inzwischen mehr als 6.000 Betriebsärzte eine Bestellung aufgegeben hätten. Sie sollten in der zweiten Juniwoche 702.000 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer bekommen - jeder eine zugesicherte Mindestmenge von 102 Dosen. Anfang März hatte Wahl-Wachendorf gesagt, die bundesweit rund 12.000 Werksmediziner könnten pro Monat etwa fünf Millionen Beschäftigte impfen.

Wahl-Wachendorf kritisierte allerdings "die geringe Vergütung - 20 Euro für eine aufsuchende Impfung sind nicht kostendeckend für den Aufwand des Impfprozedere. Da legen Ärzte faktisch drauf", monierte sie in der Zeitung.

Zum Start der Hausarztkampagne Anfang April hatten bundesweit 35.000 Hausärzte mit Impfungen gegen das Corona losgelegt. In der ersten Woche erhielten alle Praxen zusammen 940.000 Impfdosen. Das waren rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis.

Sieben-Tage-Inzidenz auf 36,8 gestiegen

06:29 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) den zweiten Tag in Folge gestiegen. Der Wert lag Angaben von Mittwochmorgen zufolge bei 36,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche (Vortag: 35,2; Vorwoche: 46,8). Über das offenbar gestoppte Absinken der Inzidenz hatte RKI-Chef Lothar Wieler am Dienstag gesagt, Modellierungen ließen einen leichten vorübergehenden Anstieg erwarten.

Das RKI bringe dies mit Öffnungsschritten in Zusammenhang, die die Chancen des Virus erhöhten. Mit einem erneuten exponentiellen Wachstum der Fallzahlen werde bei vorsichtigen Öffnungen allerdings zunächst nicht gerechnet, so Wieler.

Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 4.917 Corona-Neuinfektionen, wie aus RKI-Angaben hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.35 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert kurz nach dem verlängerten Pfingst-Wochenende bei 2.626 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 179 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 270 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.687.828 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.509.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 88.774 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Dienstagabend bei 0,77 (Vortag: 0,76). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 77 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Entwicklungsminister Gerd Müller: Impfdosen für ärmere Länder finanzieren

05:27 Uhr: Entwicklungsminister Gerd Müller hat vor einem Spitzentreffen der Impfallianz Covax verstärkte Anstrengungen zur Finanzierung von Impfdosen für ärmere Länder gefordert. "Corona besiegen wir nur mit einer weltweiten Impfkampagne. Das muss auch für die Ärmsten gelten", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. Ziel müsse es sein, mindestens 30 Prozent der Menschen auch in Entwicklungsländern bis Anfang nächsten Jahres zu impfen.

Dazu müsse die globale Impfstoffplattform Covax bis Ende 2021 "endlich vollständig finanziert, Überkapazitäten von Impfstoffdosen in den reichen Ländern global gerecht verteilt und die Impfstoffproduktion in Entwicklungsländern aufgebaut werden", forderte Müller. "Ich hoffe, dass heute auf dem Covax-Gipfel die noch fehlenden Mittel zum Kauf der Impfdosen für die armen Länder bereitgestellt werden", sagte er.

Weiterhin fehlten 16 bis 18 Milliarden US-Dollar - etwa für die Verteilung der Impfstoffe, für Kühlketten, Tests und Medikamente zur Behandlung der Folgen einer COVID-19-Infektion. Die internationale Gemeinschaft müsse diese Finanzlücke schließen. Deutschland geht nach seinen Worten voran und hat 2,2 Milliarden Euro für ein Welt-Impfprogramm bereitgestellt.

Auch sei wichtig, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt hat, dass Deutschland 30 Millionen Impfstoffdosen bis Jahresende an ärmere Länder abgeben wird. Auch Frankreich werde Impfstoff in gleicher Menge abgeben. "Andere Länder müssen jetzt nachziehen", sagte Müller.

Um fürs nächste Jahr besser vorbereitet zu sein, müsse auch schnell geklärt werden, wo und mit welchen Mitteln die Impfstoffproduktion in Entwicklungsländern ausgebaut werden könne. Nötig sei mehr Impfstoff "Made in Africa". Ein Technologieschub würde auch bei Routineimpfungen helfen, etwa gegen Masern, Polio oder Tollwut.

Corona-Hilfe: London finanziert Nachhilfestunden und Lehrerkurse

02:15 Uhr: Mit Milliardenausgaben will die britische Regierung Schulen, Schülern und Lehrkräften helfen, die Folgen der Corona-Pandemie zu meistern. Das Bildungsministerium in London kündigte am Mittwoch an, 100 Millionen Nachhilfestunden ebenso zu finanzieren wie Ausbildungskurse für 500.000 Lehrerinnen und Lehrer.

"Junge Leute haben im vergangenen Jahr so viel geopfert, und während wir uns von der Pandemie erholen, müssen wir sicherstellen, dass kein Kind zurückgelassen wird", sagte Premierminister Boris Johnson. Die Kosten dafür betragen 1,4 Milliarden Pfund (1,62 Milliarden Euro).

Johnson sagte, mit den Maßnahmen sollte Eltern das Vertrauen gegeben werden, dass jedes Kind unterstützt werde. Die Regierungsmittel sollen auch helfen, dass einige Schüler ihr Abschlussjahr wiederholen können. Erst am Dienstag hatte die "Times" berichtet, Schultage sollten um rund eine halbe Stunde verlängert werden, um durch die Pandemie entstandene Rückstände aufzuholen und Wissenslücken zu schließen.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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