• Hier finden Sie die Corona-News vom 8. Juni in der Nachlese.
  • 19:50 Uhr: ➤ Drosten warnt vor Nachlässigkeit bei Impfungen im Sommer
  • 17:37 Uhr: Bundestag will epidemische Notlage bis 30. September verlängern
  • 15:52 Uhr: Deutschland hebt Quarantänepflicht für Teilnehmer der Fußball-EM auf
  • 15:27 Uhr: Sterbefallzahlen in vierter Mai-Woche etwa im Schnitt der Vorjahre
  • 13:15 Uhr: RKI: Inzidenz sinkt in zwei niedersächsischen Landkreisen auf Null

Mehr aktuelle News

➤ Drosten warnt vor Rückschlägen für Corona-Impfkampagne im Sommer

Der Virologe Christian Drosten hat vor Rückschlägen für die Corona-Impfkampagne über den Sommer in Deutschland gewarnt. Man müsse aufpassen, dass die Menschen künftig nicht nachlässig würden und sich zum Beispiel die Zweitimpfung nicht mehr abholten, weil sie keine Lust mehr hätten oder es zu kompliziert sei, sagte der Leiter der Virologie der Berliner Charité am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" (NDR-Info). "Solche Dinge dürfen einfach nicht eintreten. Das wird, glaube ich, die nächste große Aufgabe sein."

Drosten erwartet demnach in einigen Wochen eine Diskussion über die Förderung der Impfbereitschaft. Ziel seien mindestens 80 Prozent Zweifachimpfungen, zumindest in der "impffähigen erwachsenen Bevölkerung", erinnerte er. Auch nach der Aufhebung der festgelegten Reihenfolge seit Montag bleibe es zunächst noch wichtig, die Gruppen zu impfen, in denen dies wegen des erhöhten Covid-19-Risikos dringlich sei. Das Augenmerk müsse im Moment noch auf der Versorgung der Menschen ab Mitte 40 liegen, so Drosten. Aktuell liegt der Anteil der vollständig Geimpften in der Bevölkerung bei knapp 22 Prozent.

Virusvariante Delta ist um 40 Prozent ansteckender als bisherige Corona-Viren

Gesundheitsminister Matt Hancock warnt vor den Folgen der neuen Mutation, die um 40 Prozent ansteckender ist als bisherige Varianten. Teaserbild: istock

Die weiteren Corona-News des Tages:

USA lockern Reisewarnung für Dutzende Länder - auch für Deutschland

21:05 Uhr: Die USA haben in der Corona-Pandemie ihre Reisewarnung für amerikanische Staatsbürger für Ziele wie Deutschland und Dutzende andere Länder gelockert. Das Außenministerium in Washington bewertet Reiseziele auf einer Skala von eins bis vier - die Bundesrepublik steht neben Ländern wie Italien, Frankreich, Mexiko oder Kanada seit Dienstag nun wieder auf Stufe drei des Warnsystems. Das bedeutet, dass US-Bürger ihre Reisepläne überdenken sollen. Zuvor galt die höchste Stufe vier, die für mehrere andere EU-Länder wie Portugal, Belgien, die Niederlande und Polen aufrecht erhalten wurde.

Die Neubewertung ändert nichts an dem wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisestopp in die USA für Ausländer aus dem europäischen Schengen-Raum, aus Großbritannien, Irland, Indien, China, Brasilien, Südafrika und dem Iran. Eine Einreise aus diesen Staaten ist weiterhin in der Regel nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Amerikanern vor einigen Wochen Hoffnung auf baldige Reisen nach Europa gemacht, die US-Regierung hält sich dagegen bedeckt. Der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, hatte erst am Montag gesagt, die USA hätten den Wunsch aus Europa und dem Vereinigten Königreich vernommen, den Reiseverkehr über den Atlantik wieder aufzunehmen. Die US-Regierung wolle ebenfalls, dass dies geschehe, man müsse aber den Empfehlungen der Gesundheitsexperten folgen.

Bundestag will epidemische Notlage bis 30. September verlängern

17:37 Uhr: Der Bundestag will noch in diesem Monat die wegen der Corona-Pandemie verhängte epidemische Notlage bis zum 30. September verlängern. Die im April eingeführte sogenannte Bundesnotbremse soll aber am 30. Juni auslaufen.

Darauf hätten sich die Koalitionsfraktionen verständigt, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt am Dienstag in Berlin. Angestrebt werde, die epidemische Notlage erst dann auslaufen zu lassen, wenn auch die Corona-Pandemie auslaufe.

Bei der epidemischen Notlage und der Bundesnotbremse handelt es sich um zwei unterschiedliche gesetzliche Instrumente im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Die erstmals im März 2020 vom Bundestag festgestellte "epidemische Notlage von nationaler Tragweite" ermöglicht es dem Bundesgesundheitsministerium und anderen Regierungsstellen, weitreichende Verordnungen gegen die Pandemie zu erlassen. Die derzeitige Regelung würde am 30. Juni auslaufen, wenn sie nicht verlängert wird.

Nach Dobrindts Angaben hängen derzeit rund 20 Verordnungen direkt von der festgestellten Notlage ab - etwa Verordnungen zu Testangeboten und zur Unterstützung von Eltern im Falle pandemiebedingter Kita- und Schulschließungen. Der Wunsch, diese Verordnungen zunächst beizubehalten, sei einer der Gründe für die geplante Verlängerung der Notlage.

Laut Dobrindt ist noch völlig unklar, ob die epidemische Notlage nach dem nun anvisierten Enddatum 30. September noch einmal verlängert werden soll. Der Bundestag könnte am 7. September über diese Frage entscheiden - dann kommt er zu seiner einzigen geplanten Plenarsitzung zwischen der Sommerpause und der Bundestagswahl zusammen.

Nun auch bei Spaniens Gegner Schweden ein Corona-Fall

16:59 Uhr: Schwedens Fußball-Nationalmannschaft hat nicht mal eine Woche vor dem Auftaktspiel gegen Spanien nun auch einen Corona-Fall. Der Verband teilte am Dienstag mit, dass Dejan Kulusevski am gleichen Tag positiv getestet wurde. Er hatte zuvor über Erkältungssymptome geklagt. Er reiste daher nicht mit zur finalen Vorbereitung in Göteborg, sondern blieb in Stockholm und hält sich den Hygienemaßnahmen entsprechend dort isoliert auf.

Es sei traurig für die Mannschaft, aber vor allem für Dejan selbst, betonte Nationaltrainer Janne Andersson. Einen Ersatz will er nicht anfordern, er hofft, dass der 21 Jahre alte Offensivspieler von Juventus Turin nach dem Spiel gegen Spanien am kommenden Montag in Sevilla wieder im Kader stehen kann.

Der Gegner aus Südeuropa hatte am Sonntag einen Corona-Fall vermeldet. Kapitän Sergio Busquets war positiv auf das Virus getestet worden und hatte daraufhin umgehend das EM-Camp der Spanier in Las Rozas de Madrid verlassen müssen. Er befindet sich derzeit in Quarantäne in Barcelona.

Landesgesundheitsminister: Curevac-Impfstoff nicht vor August

16:33 Uhr: Die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass sich das Verfahren weiter verzögern wird.

Zuletzt hatte es geheißen, man rechne mit einer Zulassung im Juni. Lucha sagte, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in der Gesundheitsministerkonferenz mitgeteilt, "dass wir nach der derzeitigen Situation leider erst realistisch im August erwarten können, dass der Curevac-Impfstoff zulassungsfähig appliziert werden kann oder zugelassen wird."

Der Grünen-Politiker erklärte, dass es bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin "Komplikationen" gebe.

Zuvor hatte "Business Insider" berichtet, dass Spahn in der Konferenz berichtet habe, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) "nicht vor August" mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne. Bei der Studie gebe es noch nicht genug Teilnehmer.

Noch Ende Mai hatte es demnach in internen Lieferprognosen der Bundesregierung geheißen, dass bis Ende Juni 1,4 Millionen Dosen von Curevac kommen, bis Ende September 9,4 Millionen und im letzten Quartal 28,9 Millionen. In den aktualisierten Prognosen von Juni tauche Curevac nun für dieses Jahr gar nicht mehr auf.

Prinz Charles warnt: Welt ist angreifbar für weitere Pandemien

16:08 Uhr: Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien hat Prinz Charles (72) vor neuen Pandemien auf der Welt gewarnt. Umweltzerstörung und der Verlust der Artenvielfalt hätten die Erde angreifbar gemacht, sagte der britische Thronfolger am Dienstag bei einer Veranstaltung der Handelskammer von Cornwall.

Die Menschheit sei mit einem "planetarischen Notfall" konfrontiert, es bestehe dringender Handlungsbedarf. Der älteste Sohn von Queen Elizabeth II. ist für sein lang andauerndes Engagement im Umweltschutz bekannt.

"Derzeit zerstören wir schnell und katastrophal die wundersame Vielfalt und Vernetzung aller Arten des Lebens auf der Erde und setzen uns dadurch weiteren verheerenden Pandemien gefährlich aus", betonte Charles. Er trägt auch den Titel Duke (Herzog) von Cornwall - damit ist er der gleichnamigen südwestenglischen Grafschaft verbunden, wo der G7-Gipfel vom 11. bis 13. Juni stattfindet.

Deutschland hebt Quarantänepflicht für Teilnehmer der Fußball-EM auf

15:52 Uhr: Teilnehmer der Fußball-Europameisterschaft sollen ohne Quarantänepflicht nach Deutschland einreisen können. Das Bundeskabinett will dafür am Mittwoch eine Änderung der Coronavirus-Einreiseordnung beschließen, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag ankündigte. Die Ausnahme gelte für alle "für die Fußball-EM akkreditierten Personen" - dazu zählen die Spieler und "alle Personen", die "zur Vorbereitung, Teilnahme, Durchführung und Nachbereitung durch das jeweilige Organisationskomitee akkreditiert wurden".

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verwies auf "gute Erfahrungen" mit den erprobten Hygienemaßnahmen in der Fußball-Bundesliga, beim DFB-Pokal und in der Champions-League. "Wir werden auch die Fußball-EM für die Teams so organisieren, dass wir dem Infektionsschutz gerecht werden", erklärte er.

Die Eingereisten müssen sich nach Angaben des Ministeriums täglich auf Corona testen lassen. Die Quarantänepflicht entfalle dafür auch für jene Einreisenden, die aus einem Virusvariantengebiet nach Deutschland kommen. Dies betrifft derzeit zum Beispiel Großbritannien. Für die Einreise aus Virusvariantengebieten gelten sonst besonders strenge Vorschriften. Die EM-bedingten Ausnahmen sind bis zum 28. Juli befristet.

Die Fußball-EM startet am Freitag und wird in mehreren europäischen Städten ausgetragen. In München finden die drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie ein Viertelfinale statt. Das Finale soll am 11. Juli in London ausgetragen werden.

Sterbefallzahlen in vierter Mai-Woche etwa im Schnitt der Vorjahre

15:27 Uhr: Die Sterbefallzahlen in Deutschland sind in der 21. Kalenderwoche (24. bis 30. Mai) fast auf den Durchschnitt der vergangenen Jahre gesunken. In der Woche starben 16.893 Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden auf Basis einer Hochrechnung mitteilte. Das liege ein Prozent oder 91 Fälle über dem Schnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diese Kalenderwoche. In der Woche zuvor hatte der Anstieg zwei Prozent betragen.

Ein Vergleich mit der Zahl der beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Sterbefälle ist bis einschließlich der 19. Kalenderwoche möglich (10. bis 16. Mai). In dieser Woche gab es laut RKI 1.006 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, 272 weniger als in der Vorwoche.

Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in jener Woche fünf Prozent (871 Fälle) über dem Durchschnitt der vier Vorjahre. Die Corona-Pandemie hat sich 2020 ab Ende März erstmals auf die Entwicklung der Zahlen ausgewirkt und den Durchschnitt der Vorjahre ab dann ebenfalls beeinflusst, wie das Bundesamt erklärte.

Für die einzelnen Bundesländer liegen Zahlen bis einschließlich der 18. Kalenderwoche (3. bis 9. Mai) vor. In der Woche lagen die Sterbefälle demnach in 13 der 16 Bundesländer mindestens acht Prozent über dem Schnitt der Vorjahre. Die drei Länder mit den größten Abständen zum Durchschnitt waren den Angaben zufolge Thüringen (plus 21 Prozent oder 109 Fälle), Sachsen (plus 15 Prozent oder 159 Fälle) und Nordrhein-Westfalen (plus 14 Prozent oder 510 Fälle).

Keine Maskenpflicht mehr für Schüler in Mecklenburg-Vorpommern

14:54 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Schüler müssen keine Masken mehr im Unterricht tragen. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung mit.

Mecklenburg-Vorpommern hat die niedrigste Corona-Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer, sie lag zu Wochenbeginn bei 8,7. Das Land lockert zudem die coronabedingten Kontaktbeschränkungen erheblich. Künftig sind private Treffen mit 30 Personen erlaubt, wie Schwesig sagte. Bisher durften sich maximal zehn Personen treffen.

ADAC: Ferienstaus übertreffen Vor-Corona-Niveau

14:17 Uhr: Die Lockerung der Corona-Beschränkungen macht sich auf Deutschlands Autobahnen gleich bemerkbar: Am vergangenen langen Wochenende gab es zum Ende der Pfingstferien nach Schätzung des ADAC sogar mehr Staus als vor der Krise 2019.

Besonders stauträchtig war der Feiertag Fronleichnam am vergangenen Donnerstag: Der ADAC zählte 1.900 Staus, gut 700 mehr als 2019. Laut ADAC gab es aber durchaus Unterschiede, insbesondere eine größere Zahl von Tagesausflüglern oder kurzentschlossenen Urlaubern. Deshalb sei der Verkehr 2021 oft sogar stärker gewesen als 2019.

Erst Astrazeneca, dann Biontech: Wie vertragen sich die Impfstoffe im Körper?

Erst Astrazeneca als Impfstoff und als zweite Dosis Biontech/Pfizer? Die Berliner Charité hat dazu nun eine Studie zu Verträglichkeit und Wirksamkeit veröffentlicht.

China lässt als erstes Land Corona-Impfungen für kleine Kinder zu

13:50 Uhr: China hat als erstes Land Corona-Impfungen für kleine Kinder zugelassen. Der chinesische Hersteller Sinovac bestätigte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, dass sein Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung für Kinder ab drei Jahren erhalten habe.

Unklar war allerdings, wann die Impfungen bei Kindern in der Volksrepublik tatsächlich beginnen. Darüber werde die Nationale Gesundheitskommission "entsprechend Chinas gegenwärtiger Anforderungen für die Epidemie-Vorbeugung und -Kontrolle und der Impfstoffbelieferung" entscheiden, erklärte Sinovac.

Die Studien des Sinovac-Impfstoffes an Kindern und Jugendlichen befinden sich noch in einer frühen Phase. Die Ergebnisse würden in Kürze im renommierten Fachblatt "The Lancet" veröffentlicht, hieß es von Sinovac.

Der staatliche Fernsehsender CCTV hatte am Wochenende unter Berufung auf ein Mitglied der chinesischen Corona-Taskforce berichtet, Corona-Impfungen bei Kindern seien zugelassen worden, nachdem die "Sicherheit und Wirksamkeit" auch bei dieser Gruppe bewiesen worden sei.

Die chinesische Regierung will bis Jahresende 70 Prozent der Gesamtbevölkerung von 1,41 Milliarden Menschen impfen.Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für die Corona-Impfstoffe der chinesischen Hersteller Sinovac und Sinopharm eine Notfallzulassung für Erwachsene erteilt.

Corona-Impfungen für Minderjährige empfiehlt die WHO generell nicht. Dennoch haben die USA, Singapur, Großbritannien und die Europäische Union mit der Impfung von Kindern ab zwölf Jahren mit dem Corona-Vakzin von Biontech/Pfizer begonnen.

In Deutschland werden seit Montag Impftermine für Kinder ab zwölf Jahren vergeben.

RKI: Inzidenz sinkt in zwei niedersächsischen Landkreisen auf Null

13:15 Uhr: Die niedersächsischen Landkreise Friesland und Goslar kommen derzeit bundesweit am besten durch die Corona-Pandemie: Die Sieben-Tage-Inzidenz in den beiden Landkreisen ist nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag auf Null gesunken.

Der Wert gibt die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche an. Damit lagen die beiden Kreise deutschlandweit vorn - gefolgt vom Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Inzidenz von 1,3, wie aus den RKI-Daten hervorgeht.

Allerdings sind die Daten wegen der Meldeketten nicht immer ganz aktuell, auch gibt es immer wieder Meldeverzögerungen der Gesundheitsämter.

So geht das Gesundheitsamt des Landkreises Goslar aktuell von einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2,2 aus, wie aus online veröffentlichten Daten des Kreises hervorgeht. Neuinfektionen gab es demnach am Dienstag keine, 28 aktive Infektionen wurden gemeldet.

Der Landrat des Kreises Friesland, Sven Ambrosy, sagte angesichts des Inzidenzwerts Null: "Bereits seit Monaten haben wir in Friesland eine vergleichsweise niedrige und stabile Inzidenz, die in den letzten Tagen stetig gefallen ist." Er begründete dies unter anderem mit enger und schneller Kontaktnachverfolgung.

Mehr als eine Million Bürger haben bereits ein EU-Impfzertifikat erhalten

12:36 Uhr: Mehr als eine Million Bürger in der Europäischen Union verfügen bereits über ein digitales EU-Impfzertifikat. Dies sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders während der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am Dienstag.

Der Impfpass werde "es den EU-Bürgern leichter machen, ihr Grundrecht auf Freizügigkeit wahrzunehmen" und sei ein "praktisches Instrument", um sicheres Reisen im Sommer zu ermöglichen.

Die elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli an den Start gehen. Sie soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten. Mitgliedstaaten können schon jetzt Zertifikate ausstellen.

In Deutschland laufen seit Ende Mai Feldtests mit dem digitalen EU-Nachweis in einigen Impfzentren. Dabei wird getestet, ob Bürgerinnen und Bürger nach einer Impfung den Nachweis mit einer App einscannen können. Dieser kann dann bei Reisen kontrolliert werden.

Auch in acht weiteren Mitgliedstaaten werde das EU-Impfzertifikat bereits ausgestellt, sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag. Neben Deutschland sind dies Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Kroatien, Litauen, Polen, Spanien und Tschechien.

Die Unterhändler der EU-Mitgliedstaaten und des Europaparlaments hatten sich vor knapp zwei Wochen abschließend auf das Zertifikat mit QR-Code verständigt. Er muss nun nochmals formal bestätigt werden.

Das Parlamentsplenum stimmt am Dienstag über den Kompromiss ab, das Ergebnis wird aber erst am Mittwoch verkündet. Die Mitgliedstaaten wollen die Vereinbarung Ende der Woche abschließend billigen.

Corona-Impfung bei Kindern: Riskant oder sinnvoll?

Auch für Kinder und Jugendliche sind Corona-Impfungen nun wohl bald verfügbar. Experten sehen die Impfung der Jüngeren als Chance im Kampf gegen Corona. Sie müsse aber absolut sicher sein, wird immer wieder betont.

STIKO empfiehlt Corona-Impfung nur für Kinder mit Vorerkrankungen

12:30 Uhr: Die Ständige Impfkommission (STIKO) will laut Medienberichten nur Corona-Impfungen für Kinder zwischen 12 und 17 Jahren mit Vorerkrankungen empfehlen. Das berichten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) und das Portal "Business Insider" unter Berufung auf einen Beschlussentwurf der STIKO.

Laut dem Papier sieht die Kommission bei Kindern und Jugendlichen, die an bestimmten Vorerkrankungen wie Fettleibigkeit, einer Immunschwäche oder chronischen Lungenerkrankungen leiden, ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe.

Für diese Gruppe befürwortet die STIKO eine Corona-Impfung. Zudem sollten auch Kinder geimpft werden, wenn sich in ihrem Umfeld "Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht".

Die Empfehlungen beziehen sich allerdings nur auf eine Impfung mit dem Vakzin Comirnaty von Biontech/Pfizer. "Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen", heißt es weiter.

Dennoch sollen Impfungen auch für diese Gruppe prinzipiell möglich sein. Dafür bedürfe es laut der STIKO aber eine ärztliche Aufklärung und die "Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen beziehungsweise der Sorgeberechtigte".

Die Empfehlung der STIKO soll nach jetzigem Stand am Donnerstag öffentlich gemacht werden. Sie soll dann im sogenannten Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts (RKI) erscheinen, sagte eine RKI-Sprecherin am Montag auf Anfrage.

Der Entwurf war bereits am vergangenen Freitag an die Länder und Fachgesellschaften gegangen. Diese können noch Änderungen einbringen, bevor die STIKO den Beschluss fasst.

Die STIKO ist ein unabhängiges Gremium. Sie entwickelt Impfempfehlungen und blickt dabei auf den Nutzen für den Einzelnen und die gesamte Bevölkerung. Die Experten werten dafür internationale Daten und Studien aus. Die Empfehlungen gelten als medizinischer Standard, wie es auf der STIKO-Webseite heißt.

Wegen Quarantäne: Britische Urlauber verlassen Portugal vorzeitig

11:39 Uhr: Etwa 27.000 britische Urlauber haben Portugal am Wochenende und am Montag angesichts einer neuen zehntägigen Pflicht zur Corona-Quarantäne in der Heimat verlassen. Das berichtete die Zeitung "Público" am Dienstag unter Berufung auf den Präsidenten des Tourismusverbandes der Region Algarve im Süden des Landes.

Viele hätten geklagt, dass sie ihre Ferien abkürzen und teure Ersatzflüge buchen mussten, berichtete die BBC. "Das Land erst auf die grüne Liste zu setzen und dann nach nur drei Wochen wieder zu streichen, ist einfach unglaublich", zitierte die BBC eine Urlauberin nach der Ankunft am Flughafen London Gatwick.

Die britische Regierung hatte das beliebte Urlaubsland am Donnerstag nach nur drei Wochen wieder von der grünen Liste der Länder gestrichen, die ohne Quarantänepflicht bei der Rückkehr besucht werden dürfen. Die neue Regelung trat am Montag um 4 Uhr morgens britischer Zeit in Kraft.

Die Regierung von Premierminister Boris Johnson hatte den von der Tourismusindustrie in beiden Ländern und Urlaubern kritisierten Schritt mit der Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der zuerst in Indien festgestellten Delta-Variante des Coronavirus und mit leicht steigenden Corona-Zahlen in Portugal begründet.

Während die Delta-Variante in Großbritannien schon als vorherrschend gilt, wurden in Portugal bisher nur wenige Fälle registriert. Noch im Januar hatte Portugal bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Infektionszahlen weltweit. Das Land ging in einen harten Corona-Lockdown und die Infektionszahlen sanken schnell. Zuletzt jedoch stiegen die Zahlen wieder leicht.

46 Prozent der Deutschen mindestens einmal gegen Corona geimpft

11:13 Uhr: In Deutschland sind inzwischen 46 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag (Stand: 10.05 Uhr) haben 38,2 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten.

18,2 Millionen Menschen (21,9 Prozent) sind vollständig geimpft. Insgesamt sind demnach 55,5 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Am Montag wurden laut RKI 577.653 Dosen gespritzt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb am Dienstag bei Twitter, bei den Über-60-Jährigen seien über 80 Prozent und bei den 18- bis 59-Jährigen 40 Prozent mindestens einmal geimpft. "Wollen wir eine Impfquote von über 75 Prozent erreichen, müssen wir mindestens noch 15 Millionen Menschen überzeugen."

Je nach Bundesland variiert laut RKI die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet Bremen mit 49,9 Prozent. Sachsen liegt mit 41,0 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück.

Das Saarland liegt bei der Berücksichtigung aller verabreichter Impfdosen beim Tempo an der Spitze, während die Kampagne dem RKI zufolge in Brandenburg am langsamsten läuft. Das östliche Bundesland hat aber von allen Ländern bislang auch die wenigsten Impfdosen erhalten.

Impfwillige können sich seit Montag unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. Gleichzeitig stiegen Tausende Betriebsärztinnen und -ärzte in die Impfungen ein.

Weniger als 100.000 Tagesneuinfektionen in Indien

10:47 Uhr: Erstmals seit mehr als zwei Monaten (63 Tage) sind in Indien weniger als 100.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst worden. Konkret wurden in den vergangenen 24 Stunden mehr als 86.000 Fälle registriert, wie Zahlen aus dem indischen Gesundheitsministerium am Dienstag zeigten. Die Rate positiver Tests betrage demnach 4,62 Prozent.

Im April und Mai steckte Indien in einer heftigen zweiten Corona-Welle mit teils mehr als 400.000 erfassten Fällen am Tag. Diese ist inzwischen stark abgeflacht.

Bislang sind in Indien erst rund 3,5 Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner gegen Corona geimpft worden. Zuletzt hatte Premier Narendra Modi kostenlose Impfstoffdosen für alle Erwachsenen versprochen - nachdem seine bisherige Impfstrategie heftig kritisiert worden war.

Arzt impft Neunjährige gegen Corona

10:10 Uhr: In bayerischen Bobingen ist ein neunjähriges Mädchen gegen das Coronavirus geimpft worden. Das erklärte der Vater des Mädchens im Gespräch mit dem Sender Hitradio RT1.

Das Mädchen begleitete ursprünglich nur seinen Vater, der in einem Impfzentrum immunisiert werden sollte. Dort angekommen habe der Arzt mit dem Mädchen herumgealbert. Nach Angaben des Vaters hatten er und auch die anwesende Arzthelferin zunächst gedacht, dass der Mann lediglich scherzhaft vortäuschen würde, das Kind zu impfen.

Doch dann habe der Mediziner dem Mädchen tatsächlich eine Dosis des Biontech-Impfstoffs verabreicht – obwohl dieser für Kinder unter zwölf Jahren noch nicht zugelassen ist. Wie es in dem Bericht heißt, soll der Arzt sofort eingestanden haben, dass ihm ein Fehler unterlaufen sei.

Laut dem Vater ging er daraufhin vor dem Mädchen auf die Knie, habe "bitterlich geweint" und sich "tausend Mal entschuldigt". Die Leiterin des Impfzentrums habe den Arzt im Anschluss an den Vorfall direkt entlassen.

Das Mädchen wurde nach der Impfung zur Beobachtung 24 Stunden stationär aufgenommen. Bislang zeige sie keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen und sei "topfit".

Gegenüber RT1 erklärten das Landratsamt und der Betreiber des Impfzentrums, dass man über den Fall informiert sei. Eine Stellungnahme wolle man derzeit aber noch nicht abgeben. Der Vater hat inzwischen eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen den Arzt gestellt.

Im Gespräch mit dem Sender zeigte er aber auch Verständnis für den Mediziner. Wie er erklärte, könne er dem Mann "eigentlich gar keinen Vorwurf mache." Dass es zu dem Vorfall gekommen sei "eindeutig" dem Umstand geschuldet, dass die Mitarbeiter des Impfzentrums überarbeitet seien.

Gesundheitsminister Spahn bittet nach Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld

09:33 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach der Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld gebeten. Es sei unmöglich, "alle sofort zu impfen", sagte Spahn am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin".

"Wir können auch in dieser Phase nur um Geduld bitten." Noch im Laufe des Juli sollten nach Angaben des Gesundheitsministers jedoch alle Impfwilligen zumindest eine Erstimpfung erhalten haben. Dies gelte, "wenn die Impfungen kommen, wie sie sollen", sagte Spahn weiter.

Etwa 38 Millionen Deutsche seien bereits erstmals geimpft. Bei einer Impfbereitschaft von 75 Prozent in der Bevölkerung fehlten also noch rund 15 Millionen Menschen, die bereit seien sich impfen zu lassen, aber noch keinen Impftermin erhalten hätten, sagte der Gesundheitsminister.

Spahn rief ausdrücklich dazu auf, keinen Druck auf Angestellte von Arztpraxen auszuüben, um einen früheren Termin zu erhalten. "Bitte lassen Sie den Frust nicht aus bei den Arzthelferinnen und Arzthelfern", sagte er.

Seit Montag ist die Impfpriorisierug in Deutschland nicht mehr gültig, seitdem können sich alle Bürger ab zwölf Jahren um einen Corona-Impftermin bemühen. Inzwischen sind 45,7 Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft. 21,3 Prozent erhielten bereits den vollen Impfschutz.

Wegen Corona-Frust : Polizei warnt vor Krawallen rund um Fußball-EM

08:31 Uhr: Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat vor Krawallen rund um die Fußball-Europameisterschaft gewarnt. Ihr Chef Rainer Wendt sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag), die steigenden Temperaturen, die Lockerungen der Corona-Regeln und die bevorstehende Fußball-EM ließen neue Ausschreitungen erwarten und schafften zusätzlich neue Infektionsrisiken.

"Gefühlt ist für viele Menschen die Corona-Pandemie zu Ende. Wenn dann die Polizei einschreitet und auf Abstandsregeln und Maskentragen pocht, gilt sie als Spielverderber und kann leicht zum Ziel von Corona- und Fußball-Frust werden", sagte er. Die EM, die in elf Städten gleichzeitig ausgetragen wird, beginnt am 11. Juni.

Wendt, warnte insbesondere vor öffentlichen Ansammlungen und erheblichem Alkoholgenuss. "Da müssen starke Kräfte sichtbar präsent sein und konsequent durchgreifen, wenn gegen bestehende Vorschriften verstoßen wird."

Das gelte insbesondere für die Masken- und Abstandspflichten, gegen die in solchen Situationen erfahrungsgemäß "beharrlich und in hoher Zahl" verstoßen werde. "Niemand kann wollen, dass die EM zum Corona-Superspreader wird", meinte Wendt.

Japans Olympia-Ministerin: Verschiebung der Spiele wäre schwierig

07:22 Uhr: Japans Olympia-Ministerin Tamayo Marukawa hält eine nochmalige Verschiebung der Sommerspiele in Tokio für schwierig. Nach einer Kabinettssitzung angesprochen auf eine Verschiebung wegen der andauernden Corona-Pandemie sagte Marukawa am Dienstag laut des japanischen Fernsehsenders NHK, dass sich eine Sicherstellung der Wettkampfstätten und Unterkünfte im Falle einer Terminverschiebung schwierig gestalten würde.

Britische Medien hatten berichtet, dass angeblich einzelne Sponsoren eine Verschiebung der in weniger als zwei Monaten geplanten Spiele auf September oder Oktober vorgeschlagen hätten.

Dazu sagte Marukawa, dass das Olympische Organisationskomitee zumindest nichts davon gehört habe. Sie jedenfalls halte eine Verschiebung der Spiele für ziemlich schwierig, zumal bereits die ersten ausländischen Athleten ihre Vorbereitungscamps in Japan bezogen hätten.

Japans Olympia-Macher und das Internationale Olympische Komitee versichern immer wieder, dass die Spiele wie geplant am 23. Juli eröffnet und für alle Beteiligten sowie die japanischen Bürger "sicher" und "geschützt" stattfinden werden.

Allen Beteuerungen zum Trotz halten sich Sorgen, auch wenn Japans Regierung den bislang äußerst langsamen Impfprozess inzwischen beschleunigt. Derzeit gibt es jedoch keine Anzeichen dafür, dass die Spiele wie von vielen Japanern in Umfragen gewünscht noch in letzter Minute abgesagt werden. Sie waren wegen der andauernden Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden.

Söder: 14.000 Fans bleiben Obergrenze für München

06:50 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht die 14.000 Zuschauer bei den EM-Spielen in München als Obergrenze an. "Die 14.000 steht jetzt ziemlich fest", sagte Söder bei RTL, "weil die gesamten Hygienemaßnahmen sich danach ausrichten müssen. Wir brauchen ein bisschen Planungssicherheit."

In der bayrischen Landeshauptstadt startet die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am 15. Juni gegen Weltmeister Frankreich in die EURO (11. Juni bis 11. Juli). Dort finden auch die weiteren Gruppenspiele der DFB-Elf gegen Titelverteidiger Portugal (19.6.) und Ungarn (23.6.) sowie ein Viertelfinale (2.7.) statt.

"Die Fans dürfen sich darauf freuen und müssen keine Angst haben", sagte Söder mit Blick auf die sich entspannende Pandemie-Lage. Die Zuschauer-Rückkehr sieht er als "ganz wichtiges Signal", die Fans würden der Nationalmannschaft Rückenwind geben und ihre Chancen vergrößern.

Außerdem erhofft sich der Politiker "ein neues Lebensgefühl und Lebensfreude". Er glaubt: "Die EM kann in Deutschland eine Menge bewirken." Der DFB-Elf traut er alles zu: "Man hat den Eindruck, da wächst ein Team heran. Das kann uns in die Europameisterschaft hineintragen."

Frankreich sei zwar der große Favorit, "die haben einen super Sturm. Aber der Rest ist noch nicht so in Form. Ich tippe 1:1." Danach sei gegen Portugal ein 1:0 drin - "und dann ist der Weg frei".

Krankenhaushygieniker fordern Abkehr von FFP2-Maskenpflicht

06:30 Uhr: Führende Krankenhaushygieniker haben die sofortige Vernichtung der von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bestellten umstrittenen Import-Masken und eine Abkehr von der FFP2-Maskenpflicht gefordert.

"Die schnell geprüften FFP2-Masken sollten schnellstmöglich entsorgt werden. Sie gehören auch nicht in die Notfallreserve des Bundes", sagte Peter Walger, Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Zu den Importmasken liegt uns eine Fülle von Hinweisen auf Fake Ware vor, die die Qualitätsanforderungen im medizinischen Bereich nicht ansatzweise erfüllt, aber trotzdem zum Einsatz kommt."

Pflegekräfte oder Ärzte müssten, um sich selbst zu schützen, eine passgenaue Maske auswählen können. Die Dichtigkeit beim Tragen müsse individuell geprüft werden. Und es müsse gegebenenfalls auch geprüft werden, wie lange die Masken getragen werden könnten. "Das ist in der Praxis quasi nirgendwo gewährleistet."

"FFP2-Masken gehören nicht in die Hände von Laien, egal ob von Obdachlosen, Hartz-IV-Empfängern oder Vorstandsvorsitzenden", betonte Walger. Die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken für alle in der Öffentlichkeit sei daher "eine Fehlentscheidung" gewesen.

Die DGKH appelliere an Bund und Länder, "zur Pflicht zum Tragen einer einfachen medizinischen Maske (OP-Maske) zurückzukehren", sagte der Vorstandssprecher. "Selbst viele Alltagsmasken schützen Laien besser vor Corona als schlecht sitzende FFP-Masken."

In der Masken-Affäre geht es um eine große Zahl mutmaßlich minderwertiger Masken, die das Bundesgesundheitsministerium 2020 zumeist in China gekauft hatte. Laut "Spiegel" wollte es solche Masken an Obdachlose, Behinderte oder Hartz-IV-Empfänger verteilen.

Nunmehr sollten die Masken für den Katastrophenfall eingelagert und mit Eintritt des Verfallsdatums vernichtet werden.

RKI registriert 1.204 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 22,9

06:06 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.204 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.785 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 22,9 an (Vortag: 24,3; Vorwoche: 35,2).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 140 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 153 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.702.688 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.549.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89.384 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Montag bei 0,76 (Vortag: 0,81). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 76 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

BVB will so viele Spieler wie möglich gegen Coronavirus impfen lassen

05:45 Uhr: Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund will bis zum Beginn der neuen Spielzeit so viele seiner Spieler wie möglich gegen das Coronavirus geimpft haben. Der Verein lege allen Spielern nahe, sich eigenständig zu organisieren, biete ihnen aber auch die Möglichkeit, das Impfangebot in Dortmund herzustellen, sagte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Dienstag). "Unser Ziel ist es, so viele Spieler wie möglich bis zum Saisonstart mit einer oder auch mit zwei Impfungen versorgt zu haben", sagte er.

Damit reagierte der Club auf den Wegfall der Impfpriorisierung seit dem 7. Juni. Man habe sich die ganze Zeit schon mit dem Thema Impfung beschäftigt und nach Lösungen gesucht. "Es wird keinerlei Verpflichtung geben, aber die grundsätzliche Impfbereitschaft bei allen hier ist sehr hoch, und das halte ich auch für sinnvoll", sagte Kehl.

FDP fordert Sonderermittler im Streit um Corona-Schutzmasken

05:03 Uhr: In der Debatte um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken fordert die FDP den Einsatz eines Sonderermittlers. FDP-Bundestagsfraktionsvize Michael Theurer sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag): "Die Faktenlage deutet auf eine lange Fehlerkette von Minister Spahn hin. Wir haben den Eindruck, bei den jetzt bekanntgewordenen Vorgängen um die Bestellung der Masken handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs." Die Vorgänge müssten schnell und lückenlos aufgeklärt werden.

Für einen Untersuchungsausschuss im Bundestag sei es nun leider zu spät, sagte Theurer mit Blick auf die im September anstehende Bundestagswahl. Er forderte: "Die Bundesregierung oder der Bundestag müssen deshalb umgehend einen Sonderermittler einsetzen, der am besten vom Bundesrechnungshof kommen sollte."

Hintergrund der Debatte, die vor allem zwischen Union und SPD ausgetragen wird und deshalb die schwarz-rote Koalition belastet, ist ein "Spiegel"-Bericht über den Umgang mit angeblich minderwertigen, in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten nach Plänen des von Spahn (CDU) geführten Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen Standards getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder für Obdachlose gehen. Nach einer Intervention des Arbeitsministeriums sei davon Abstand genommen worden. Spahn hatte die Vorwürfe in der Sache zurückgewiesen. Die Masken aus China seien nachweislich geprüft worden. Sie hätten zwar keine EU-Zertifizierung, seien aber beim Infektionsschutz sicher.

Hausärzteverband bittet Impfwillige nach Aufhebung der Priorisierung um Geduld

04:33 Uhr: Nach dem Wegfall der Priorisierung von einzelnen Bevölkerungsgruppen bei den Corona-Impfungen haben Ärzte und Verbände einen eklatanten Impfstoffmangel beklagt.

"Auch heute ist die Impfstoffmenge noch immer zu gering für die hohe Nachfrage", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wenn weniger geliefert als bestellt wurde, müssen wir sogar Termine noch einmal verschieben."

Weigeldt bat Impfwillige um Geduld. "Die Hausärztinnen und Hausärzte können nur das verimpfen, was da ist", sagte er. Frust und Enttäuschung über eventuelles Terminchaos seien zwar nachvollziehbar, aber bei den Hausärzten "definitiv an der falschen Adresse".

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) kritisierte die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen ins Impfprogramm. "Mit dem Versprechen, dass auch alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren ab heute einen Impftermin bekommen können, hat die Politik falsche Erwartungen geweckt", sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen dem RND.

Es werde ein erweitertes Impfangebot in Aussicht gestellt, für das es aber keinen zusätzlichen Impfstoff gebe. Seit der Aufhebung der Priorisierung am Montag können sich alle hier lebenden Menschen ab zwölf Jahren um einen Impftermin bemühen.

Etwas weniger als die Hälfte der Gesamtbevölkerung hat bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Etwa ein Fünftel ist vollständig geimpft.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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