• 19:42 Uhr: ➤ Experten plädieren für neuen Corona-Kurs an Schulen
  • 16:55 Uhr: Tschechien setzt Deutschland auf Corona-Ampel auf Rot
  • 15:44 Uhr: Brinkhaus kann sich berufliche Einschränkungen für Ungeimpfte vorstellen
  • 14:34 Uhr: Regierung prüft 3G-Regeln für Züge und Inlandsflüge
  • 13:10 Uhr: Ganz Spanien ist ab Sonntag kein Risikogebiet mehr

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➤ Experten plädieren für neuen Corona-Kurs an Schulen

Experten aus der Kinder- und Jugendmedizin sowie Epidemiologen und Virologen plädieren für einen neuen Corona-Kurs an den Schulen. "Bisher orientierten sich alle Maßnahmen in den Schulen an der Maxime, möglichst jede Infektion im dortigen Kontext zu verhindern. Inzwischen haben sich die Grundbedingungen geändert, so dass dieses Prinzip auf den Prüfstand gestellt werden sollte", schreiben der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, der Epidemiologe Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und weitere Wissenschaftler in einem Gastbeitrag für die Zeit.

Den Schutz vor schwerer COVID-19-Erkrankung hätten Erwachsene nun weitgehend selbst in der Hand, schreiben die Experten mit Blick auf die Impfungen. "Aus diesem Grund und da Kinder nur sehr selten schwer an COVID-19 erkranken, ist es nicht mehr sinnvoll, jede einzelne Infektion in der Schule um jeden Preis verhindern zu wollen." Sie fordern gleichzeitig, eine ungebremste Ausbreitung des Virus in den Schulen zu verhindern, da sonst die absolute Zahl der Erkrankungen bei Kindern stark steigen würde - auch wenn der Anteil schwerer Erkrankungen nach einer Infektion "inklusive Long COVID" niedrig sei.

Die Autoren appellieren, die "notwendigen Hygieneregeln" weiter anzuwenden und sprechen sich für systematische Tests und schulspezifische Quarantäneregeln aus. "Eine sofortige, aber begrenzte Umgebungsquarantäne bei Nachweis eines Falls oder eine kontrollierte, systematische Testung sichert Unterrichtstage und verhindert die meisten, wenn auch nicht alle Infektionsfälle in einer Klasse." Für geimpfte Schüler ab zwölf könnte die Quarantänepflicht sogar ganz entfallen.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) begrüßte den Beitrag. "Wir freuen uns, dass damit der Kurs, die Schulen offenzuhalten, unterstützt wird." Wichtig seien auch die Hinweise zur Quarantäne im Sinne einer größtmöglichen Offenhaltung von Schulen.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Mehrere Corona-Infektionen in Erlebnisbad Tropical Island

22:31 Uhr: Nach fünf bestätigten Corona-Infektionen bei Besuchern, die sich im Freizeitresort Tropical Islands aufgehalten haben, ist dort das Hygienekonzept überprüft worden. Das Gesundheitsamt sei am Donnerstag dort gewesen, teilte der Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) am Freitag mit. Das Hygienekonzept sei nach der Prüfung bestätigt worden, hieß es. Das Gesundheitsamt habe die Empfehlung ausgesprochen, die Einhaltung der sogenannten AHA-Regeln im Blick zu behalten: Abstand halten, Hygiene beachten und im Alltag Maske tragen.

Gäste, die zwischen dem 18. bis 22. August dort weilten, werden nach den Angaben von Tropical Islands per Mail über die Infektionsfälle informiert. Bei Symptomen werde dringend empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, hieß es. Das große Bad wird auch von vielen Gästen aus anderen Bundesländern gern besucht. Seit 26. August gilt dort wieder die Testpflicht für Besucher, die weder geimpft noch genesen sind.

Hohe Corona-Zahlen in Jamaika: Nur noch Notbehandlung in Krankenhäusern

21:45 Uhr: Wegen hoher Auslastung durch viele Corona-Fälle werden in allen öffentlichen Krankenhäusern Jamaikas nur noch Notfälle behandelt. Das gelte ab sofort, teilte das Gesundheitsministerium des Karibikstaates am Freitag mit. Die meisten Kliniken des Landes hätten das Kontingent an Betten für Covid-19-Patienten überschritten, hieß es. Auch würden die Sauerstoffvorräte angesichts hoher Nachfrage knapp.

Die Krankenhäuser würden nun nicht zwingend nötige Operationen aussetzen, teilte die Behörde weiter mit. Patienten, die zu Hause behandelt werden könnten, würden entlassen. Die Bevölkerung werde gebeten, eine Notaufnahme nur zu besuchen, wenn bei schweren Fällen medizinische Behandlung benötigt werde.

Bisher wurden in Jamaika fast 65.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 1.465 Todesfälle offiziell registriert. Knapp fünf Prozent der rund drei Millionen Einwohner des Inselstaates sind vollständig geimpft. Derzeit würden 739 Corona-Infizierte und 320 Verdachtsfälle in Krankenhäusern behandelt, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das sei ein Höchststand.

Merkel: Impfstoff muss schnell zu den Menschen in Afrika

21:15 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine rasche Versorgung des afrikanischen Kontinents mit Impfstoff verlangt. "Jetzt muss der Impfstoff schnell zu den Menschen in Afrika", sagte Merkel am Freitagabend nach einer Konferenz mit Staats- und Regierungschefs afrikanischer Länder im Kanzleramt. Wenn in Deutschland mehr als 60 Prozent der Bevölkerung geimpft seien und in Afrika 2 Prozent, "dann ist das natürlich eine dramatische Ungerechtigkeit, die wir schnell überwinden müssen", betonte die Kanzlerin.

Bei dem Treffen der Initiative "G20 Compact with Africa", der zwölf afrikanische Länder angehören, ging es auch um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Merkel betonte die Bedeutung der Verfügbarkeit von Impfstoffen für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas.

Sie gehe davon aus, dass es Schritt für Schritt in afrikanischen Ländern Möglichkeiten zur Impfstoffproduktion geben werde, gab sich Merkel optimistisch. Gerade mit Blick auf Ruanda, Senegal und vor allem Südafrika gebe es erste konkrete Projekte, wie es zu Impfstoffproduktion kommen könne. Deutschland werde der internationalen Impf-Initiative Covax im laufenden Jahr nicht nur 30 Millionen Impfdosen geben können, sondern 70 Millionen, betonte die Kanzlerin.

Italien beschließt strengere Corona-Maßnahmen für Sizilien

19:30 Uhr: Nach einem rapiden Anstieg der Corona-Zahlen gelten in der italienischen Region Sizilien ab dem kommenden Montag strengere Schutzmaßnahmen. Die Mittelmeerinsel im Süden des Landes wird als erste Region wieder als sogenannte gelbe Zone eingestuft, wie Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag entschied. Damit werden in der Urlaubsregion wieder strengere Maßnahmen etwa in der Gastronomie eingeführt, wo dann nur noch vier Personen aus verschiedenen Haushalten gemeinsam am Tisch sitzen dürfen.

"Das zeigt, dass das Virus noch nicht besiegt ist und dass es weiter Priorität hat, in die Impfkampagne und in vorsichtiges Verhalten von uns allen zu investieren", sagte Speranza. Nach einem Rückgang der Fallzahlen waren in Italien im Sommer nach und nach alle Regionen als weiße Zonen eingestuft worden, in denen die lockersten Maßnahmen gegen das Virus gelten. Dies ändert sich nun nach zwei Monaten wieder. Sizilien hatte zuletzt rapide steigende Fallzahlen gemeldet, auch der Anteil der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern nahm zu.

Sri Lanka verlängert Lockdown

17:35 Uhr: Angesichts rasch steigender Corona-Zahlen hat Sri Lanka einen Lockdown verlängert. Dieser solle bis mindestens 6. September gelten, sagte Gesundheitsminister Keheliya Rambukwella am Freitag. Nicht von den Schließungen betroffen seien Betriebe und Geschäfte zur Lebensmittelversorgung sowie Krankenhäuser. Auch der Flughafen und Fabriken, die für den Export produzieren, sollen weiterarbeiten dürfen.

In dem südasiatischen Inselstaat mit seinen mehr als 20 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern werden derzeit mehr als 4.000 Neuinfektionen pro Tag registriert. Das Gesundheitssystem ist überlastet und Krankenhäuser bitten nicht allzu kranke Patienten, zu Hause zu bleiben.

In Krematorien müssen Mitarbeiter Überstunden machen. Und seit kurzem verkaufen örtliche Behörden auch preisgünstige Särge aus Karton für umgerechnet rund 19 Euro (4.500 Rupien) an ärmere Leute. Einige Hundert seien bislang verkauft worden, hieß es.

Jens Spahn: Schwellenwerte bei Klinikbelegung nicht zentral vorzugeben

17:18 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Pläne für regionale Entscheidungen verteidigt, ab welcher Klinikbelegung künftig strengere Corona-Beschränkungen greifen sollen. "Aus meiner Sicht ist das nicht ein Wert, den man sozusagen einheitlich zentral vorgeben kann, weil das regional unterschiedlich ist", sagte der CDU-Politiker dem SWR-Hauptstadtstudio (Freitag). In Städten wie Berlin oder München und Ballungsräumen gebe es natürlich ganz andere Behandlungskapazitäten als in ländlichen Flächenregionen.

Nach einem Entwurf des Gesundheitsministeriums soll die Zahl der Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in den regionalen Kliniken zur wichtigsten Messlatte werden - auch als Auslöser für neue Alltagsbeschränkungen. Die Schwellen, ab denen Schutzvorkehrungen greifen, sollen jeweils die Länder festlegen.

Dies soll die Ausrichtung an der Inzidenz - also der Zahl der Neuansteckungen - ersetzen. Bisher gibt es bundesweit einheitliche Auslöse-Schwellen für Alltagsbeschränkungen etwa ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Tschechien setzt Deutschland auf Corona-Ampel auf Rot

16:55 Uhr: Tschechien stuft Deutschland angesichts steigender Infektionszahlen auf seiner Corona-Ampel als rotes Land mit hohem Ansteckungsrisiko ein. Die Änderung gelte von Montag an, teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitag mit. Damit erschwert sich die Einreise für ungeimpfte Touristen aus der Bundesrepublik nach Tschechien erheblich. Sie müssen nicht nur einen negativen PCR-Test vorweisen, sondern sich nach der Ankunft in Tschechien in Quarantäne begeben. Diese kann frühestens am fünften Tag mit einem zweiten negativen PCR-Testergebnis beendet werden.

Wer seit mindestens 14 Tagen vollständig geimpft ist, muss hingegen nur das obligatorische Online-Meldeformular ausfüllen. Tschechien setzt dabei auf das digitale COVID-Zertifikat der EU, das auch als Eintrittskarte für Hotels, Restaurants und Schwimmbäder dient. Für den kleinen Grenzverkehr - also kurzzeitige Aufenthalte in Tschechien - gibt es Ausnahmen. Neu in der roten Ampelkategorie sind neben Deutschland nun auch die Urlaubsinsel Madeira und die Balearen.

In Tschechien selbst bleiben die Corona-Fallzahlen vergleichsweise niedrig. Nach aktuellen Zahlen gab es innerhalb von sieben Tagen zwölf Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Mehr als 5,6 Millionen der rund 11,7 Millionen Einwohner des Landes sind vollständig geimpft.

Kontaktverfolgung an Berliner Schulen und Kitas hört auf

16:36 Uhr: In Berlin gibt es in der Pandemie einen Strategiewechsel an Kitas und Schulen: Die Gesundheitsämter wollen künftig nur noch Kinder und Jugendliche mit einem positiven PCR-Test in eine 14-tägige Quarantäne schicken. Kontaktpersonen außerhalb der engsten Familie würden nicht mehr ermittelt, heißt es in einer Stellungnahme der Amtsärzte.

"Das ist eine Erleichterung für die Schulen, eine Arbeitserleichterung, definitiv", sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Freitag. Es sei schon aufwendig gewesen, beim Bekanntwerden von Coronafällen die Kontakte in der Schule nachzuvollziehen, beispielsweise anhand von Sitzplänen.

Die Schulen hätten das sehr sorgfältig gemacht. Dieser Aufwand falle durch die neue Regelung weg. Es sei aber auch eine Erleichterung für die Eltern, wenn künftig nur ein Kind in Quarantäne gehe und nicht eine ganze Klasse oder eine Teilklasse. "Das sind ja 14 Tage teilweise, und das ist eine Belastung für die Eltern, wenn die dann zu Hause sein müssen."

Mit der neuen Regelung werde Berliner Familien eine Rückkehr zur Normalität in Kitas und Schulen ermöglicht, teilte Neuköllns Gesundheitsstadtrat Falko Liecke am Freitag mit: "Wer krank ist, bleibt zu Hause. Alle anderen können lernen, spielen und arbeiten gehen." Die neue Regelung gelte für alle Bezirke. Eine Maskenpflicht an Schulen soll aber weiter gelten.

Dänemark hebt Corona-Beschränkungen zum 10. September auf

16:13 Uhr: Dänemark definiert COVID-19 künftig nicht mehr als eine Pandemie, die in einem hohen Grad die Gesundheit der Bevölkerung bedroht. Gesundheitsminister Magnus Heunicke erklärte am Freitag, die Pandemie sei unter Kontrolle. "Wir haben rekordhohe Impfraten. Daher können wir zum 10. September einige der Sonderregeln, die wir im Kampf gegen COVID-19 einführen mussten, fallen lassen."

Für die Dänen bedeutet das, dass sie keinen Corona-Pass mehr vorzeigen müssen, wenn sie Restaurants, Nachtclubs oder größere Veranstaltungen besuchen. Ein Mund-Nasen-Schutz muss schon länger nicht mehr getragen werden. In Dänemark sind 80 Prozent der Bevölkerung im Alter über zwölf Jahre vollgeimpft.

Heunicke warnte jedoch, dass die Pandemie nicht überstanden sei. "Die Regierung wird nicht zögern, schnell zu handeln, wenn die Pandemie wieder wichtige Funktionen in unserer Gesellschaft bedroht."

Ralph Brinkhaus kann sich berufliche Einschränkungen für Ungeimpfte vorstellen

15:44 Uhr: Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) kann sich berufliche Einschränkungen für Menschen vorstellen, die sich nicht impfen lassen wollen. "Wenn sich jemand Sorgen macht, weil sich eine Kita-Erzieherin nicht impfen lässt, nehme ich das sehr ernst", sagte Brinkhaus dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Es könne niemand gezwungen werden, sich impfen zu lassen. "Aber wenn in der Hochansteckungsphase im Herbst ungeimpfte Menschen in sensitiven Bereichen arbeiten, sollte man sie vielleicht woanders einsetzen."

Einer Impfpflicht erteilte Brinkhaus allerdings eine Absage. "Aber wir müssen uns die sensitiven Bereiche ansehen", sagte der CDU-Politiker. Angesichts steigender Infektionsraten und der eher schleppend verlaufenden Impfkampagne wird derzeit über mögliche Einschränkungen für Menschen diskutiert, die sich trotz bestehender Möglichkeiten nicht impfen lassen wollen.

Biontech prüft Impfstoffproduktion in Ruanda und Senegal

15:17 Uhr: Der Impfstoffhersteller Biontech will Malaria- und Tuberkulose-Impfstoffe in Afrika herstellen. Man prüfe dazu den Aufbau nachhaltiger Produktionsmöglichkeiten in Ruanda und Senegal, teilte das Mainzer Unternehmen am Freitag in Berlin mit. "Unser Ziel ist es, in Afrika Impfstoffe zu entwickeln und nachhaltige Produktionskapazitäten für Impfstoffe aufzubauen, um gemeinsam die medizinische Versorgung zu verbessern", sagte Vorstandschef Ugur Sahin.

Die Entscheidung für Ruanda und Senegal folge Empfehlungen der Afrikanischen Union und ihrer Gesundheitsorganisation. Die Produktionsstätten würden voraussichtlich bei künftigen Impfstoffzentren der Weltgesundheitsorganisation angesiedelt.

Es sollten dort mRNA-Impfstoffe aus dem Biontech-Entwicklungsprogramm für Malaria- und Tuberkuloseimpfstoffe für Afrika hergestellt werden, teilte das Unternehmen nach einem Treffen mit den Präsidenten von Ruanda und Senegal, Paul Kagame und Macky Sall, sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit.

Biontech hatte im Juli angekündigt, einen Malaria-Impfstoff zu entwickeln. Ende 2022 solle eine klinische Studie beginnen. Auch für einen Impfstoff gegen Tuberkulose soll im nächsten Jahr eine klinische Studie beginnen. Ein mRNA-Impfstoff enthält den Bauplan für einen Teil des Erregers, der Körper kann so einen Impfschutz aufbauen. Biontech wendet das Prinzip auch bei seinem Corona-Impfstoff an. Malaria zählt weltweit zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten.

Weniger Corona-Neuinfektionen in Frankreich

15:00 Uhr: Die Corona-Infektionslage schwächt sich in Frankreich auch in den von Deutschland als Hochrisikogebiet eingestuften Urlaubsregionen ab. Gleichzeitig kommt die Impfkampagne voran, wie die Gesundheitsbehörden am Freitag in Paris mitteilten. 71,1 Prozent der Bevölkerung sind mindestens ein Mal geimpft, 62,7 Prozent haben bereits vollständigen Impfschutz. Auch beim Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, dem eine Impfpflicht bevorsteht, stieg die Impfquote erneut an.

Eine Zunahme gab es noch bei der Zahl der Corona-Patienten in Kliniken. Dramatisch ist die Lage weiterhin in den französischen Überseegebieten, wo sich Todesfälle häufen, Ausgangsbeschränkungen zeigen aber erste Wirkung.

Die Sieben-Tage-Inzidenz sank im landesweiten Durchschnitt im Vergleich zur Vorwoche um 12 Prozent auf 216. Rückläufig war sie auch in den von Deutschland zum Hochrisikogebiet erklärten Regionen Okzitanien (318), Provence-Alpes-Côte d'Azur (531) sowie auf der Insel Korsika (343).

Seit drei Wochen wird in Frankreich zum Besuch vieler Veranstaltungen, im Café und Restaurant aber auch in großen Einkaufszentren ein digitaler sogenannten Gesundheitspass verlangt. Er dient zum Nachweise von Impfung, Genesung oder eines negativen Tests. Ungeimpfte oder noch nicht vollständig geimpfte Franzosen lassen sich seitdem intensiv testen, wodurch auch etliche symptomlose Infektionen entdeckt werden.

Allerdings stehen die verschärften Corona-Regeln von Präsident Emmanuel Macron weiter in der Kritik. Auch an diesem Wochenende wurden in Frankreich zum inzwischen siebten Mal in Folge Demonstrationen gegen den Gesundheitspass und eine Impfpflicht für einige Berufsgruppen angekündigt. Die Teilnehmerzahlen sind allerdings rückläufig.

Regierung prüft 3G-Regeln für Züge und Inlandsflüge

14:34 Uhr: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie prüft die Bundesregierung, ob künftig nur noch Geimpfte, Getestete und Genesene Fernzüge und Inlandsflüge nutzen dürfen. "Wir haben sehr stark steigende Fallzahlen und deswegen ist es richtig, zu prüfen, was helfen kann, diesen Anstieg der Fallzahlen zu dämpfen und möglichst zu stoppen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin.

Zuvor hatte "Bild" über Pläne der Bundesregierung berichtet, den Zugang zu Zügen im Fernverkehr und Flügen im Inland künftig nur noch Geimpften, Genesenen oder getesteten Personen zu gewähren. Die Bahn wollte sich zu den Plänen nicht äußern.

Seibert verwies auf den starken Anstieg der Corona-Fallzahlen vor allem in der jungen Altersgruppe, die sich noch nicht impfen lassen könne. "Das heißt all diejenigen, die sich impfen lassen können, haben eine Verantwortung gegenüber denen, die sich nicht per Impfung schützen lassen können", sagte Seibert. Engmaschiges Testen bringe zusätzlichen Schutz, weshalb die Bundesregierung nun auch die Einführung der sogenannten 3G-Regel - Zugang nur für Geimpfte, Genesene und Getestete - prüfe.

Den Angaben zufolge ist das Bundesverkehrsministerium derzeit mit der Prüfung befasst. Als Vorbild für einen solchen Schritt nannte Seibert Frankreich, wo die Nachweispflicht bereits im Fernverkehr gelte. In Deutschland gibt es die 3G-Regel bislang nur bei Auslandsflügen und einigen Bereichen des öffentlichen Lebens - etwa dem Restaurantbesuch in Innenräumen.

Vor allem eine mögliche Ausweitung auf Fernzüge wirft Fragen zur Kontrolle auf. Kristian Loroch, Vorstandsmitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), mahnte am Freitag an, dass Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auch "umsetzbar und praktikabel" sein müssten.

Die Einführung der 3G-Regelung im Fernverkehr dürfe nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter erfolgen, warnte Loroch. Die Bahn wolle das Personal in Zügen reduzieren, "was ohnehin schon zu einer erhöhten Belastung für die Beschäftigten führen wird". Zudem habe die Zahl der Übergriffe auf Beschäftigte "massiv" zugenommen, sagte Loroch weiter. "Eine 3G-Kontrolle würde diese Situation weiter verschärfen und ist deshalb für uns nicht tragbar."

Die EVG hatte bereits bei der Einführung der Maskenpflicht in Zügen darauf hingewiesen, dass die Einhaltung der Regeln schwer kontrollierbar sei.

Ifo: Homeoffice weniger stark genutzt

13:50 Uhr: Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice sinkt weiter. Nach einer Umfrage des ifo-Instituts fiel der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teilweise zuhause arbeiteten, im August auf 23,8 Prozent - nach 25,5 Prozent im Juli und 31,7 Prozent im März. "Die Impfzahlen steigen, immer mehr Angestellte gehen wieder ins Büro", sagte Professor Oliver Falck am Freitag. Im August sei der Rückgang allerdings weniger stark als in den Vormonaten. Das deute auf eine Stabilisierung der Quote hin.

Besonders stark zurück ging der Anteil in der Pharmaherstellung, von 35,8 auf 15,7 Prozent. In der Industrie insgesamt sind derzeit 16 Prozent zumindest zeitweise im Homeoffice, bei den Dienstleistern 33 Prozent, im Einzelhandel und auf dem Bau dagegen nur 5 Prozent.

Ganz Spanien ist ab Sonntag kein Risikogebiet mehr

13:10 Uhr: Ganz Spanien gilt ab Sonntag nicht mehr Corona-Hochrisikogebiet. Das teilte das Robert-Koch-Institut am Freitag mit. Vergangene Woche hatte es bereits eine Entwarnung für Teile Spaniens gegeben - für die Kanaren sowie Katalonien mit Barcelona und der Costa Brava.

Auch der Großraum Lissabon in Portugal wird nach den neuen Einstufungen vom Freitag ab Sonntag nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft, dies gilt auch für Chile. Als einzige Region in Portugal bleibt die beliebte Urlaubsregion Algarve auf der Liste. Neu als Hochrisikogebiet gilt dagegen ab Sonntag Jamaika.

Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen in Deutschland für zehn Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene können die Quarantäne aber abwenden, wenn sie bereits vor ihrer Einreise einen Genesenen- oder Impfnachweis an die deutschen Behörden übermitteln. Bei nachträglicher Einreichung eines Genesenen- oder Impfnachweises oder eines Negativtests kann die Quarantäne verkürzt werden.

Als Hochrisikogebiete werden Länder oder Regionen eingestuft, in denen wegen hoher Infektionsraten ein besonders hohes Infektionsrisiko angenommen wird. Daneben gibt es auch noch die Kategorie des Virusvariantengebiets für Gegenden, in denen bestimmte Coronavirus-Mutanten besonders weit verbreitet sind.

RKI: Ansteckungen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehmen zu

Die registrierte Sieben-Tage-Inzidenz bei den registrierten Infektionen unter den 15- bis 34-Jährigen war am 26. August laut Robert-Koch-Institut fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.

Fast 60 Prozent aller Menschen in Deutschland vollständig geimpft

12:49 Uhr: Bei den Corona-Impfungen in Deutschland ist die Marke von 60 Prozent vollständig geimpften Einwohnern fast erreicht. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben inzwischen 59,9 Prozent der Bevölkerung bekommen, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag bekannt gab. Dies sind knapp 49,9 Millionen Menschen.

Als erstes Bundesland hat Bremen jetzt schon die Marke von 70,0 Prozent voll geimpften Einwohnern erreicht. Bundesweit mindestens eine Impfung haben nun 53,9 Millionen Menschen oder 64,8 Prozent der Bevölkerung.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief erneut dazu auf, Angebote zu Impfungen zu nutzen. Die vierte Corona-Welle komme mit zunehmender Wucht, schrieb er auf Twitter. "Der beste Schutz ist eine rechtzeitige Impfung."

Italiens Ex-Regierungschef Berlusconi erneut in Krankenhaus eingeliefert

12:29 Uhr: Italiens früherer Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist knapp ein Jahr nach seiner Corona-Infektion erneut in ein Krankenhaus gebracht worden. Der 84-Jährige befindet sich seit Donnerstag in der San-Raffaele-Klinik in Mailand, wie ein Sprecher seiner Partei Forza Italia am Freitag bestätigte. Dies sei für eingehende Untersuchungen notwendig geworden. Medienberichten zufolge geht es um Routinekontrollen und Untersuchungen nach Berlusconis Corona-Infektion, wegen der er in der Klinik behandelt worden war.

Berlusconi hatte sich im September des vergangenen Jahres mit dem Coronavirus angesteckt. Seitdem war der Chef der konservativen Partei Forza Italia, die zur aktuellen Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi gehört, wegen der Folgen immer wieder für Untersuchungen im Krankenhaus. Berlusconi war zwischen den Jahren 1994 und 2011 insgesamt viermal italienischer Ministerpräsident.

Bald Einreise ohne Quarantäne nach Singapur möglich

12:15 Uhr: Flugreisende aus Deutschland können bald wieder nach Singapur einreisen, ohne sich dort automatisch in eine Quarantäne begeben zu müssen. Voraussetzungen sind eine vollständige Corona-Impfung sowie die Nutzung bestimmter Direktflugverbindungen, die Lufthansa und Singapore Airlines ab dem 16. September gemeinsam anbieten.

Außerdem sind PCR-Tests vor dem Start und nach der Landung in dem asiatischen Stadtstaat vorgeschrieben, wie die Lufthansa am Freitag in Frankfurt mitteilte. Deutschland sei das erste Land, mit dem Singapur ein Abkommen über einen derartigen Reisekorridor für Geimpfte geschlossen habe.

RKI: Vierte Corona-Welle trifft vor allem die Jüngeren

10:38 Uhr: Die vierte Welle in der Corona-Pandemie nimmt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vor allem durch Ansteckungen unter jungen Erwachsenen weiter an Fahrt auf. Außerdem breite sie sich auch zunehmend in den mittleren Altersgruppen aus, heißt es im jüngsten RKI-Wochenbericht vom Donnerstagabend.

Ins Krankenhaus kommen dann in der Regel vor allem die Ungeimpften. Die Dynamik beim Impfen scheint ohnehin vorbei.

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Ansteckungen unter den 15- bis 34-Jährigen lag am Donnerstag bei 115 pro 100.000 Einwohnern. Das ist fast doppelt so hoch wie der deutschlandweite Vergleichswert 66 in der Gesamtbevölkerung.

Allerdings gibt es starke regionale Unterschiede: Die Werte schwankten am Donnerstag zwischen 122 Fällen pro 100.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen und 15,5 in Sachsen-Anhalt.

Die Älteren und Hochbetagten mit dem höchsten Risiko für schwere COVID-19-Verläufe sind größtenteils schon geimpft und geschützt. In der Gruppe ab 60 Jahren steigen die Inzidenzen binnen einer Woche im Moment bundesweit nicht mehr über 17 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Ein Grund für den Aufwärtstrend bei Ansteckungen unter den Jüngeren könnte auch die abnehmende Impfbereitschaft unter Nichtgeimpften sein. So stieg der Anteil immunisierter Bundesbürger im Vergleich zur Vorwoche nur noch langsam.

Mit Datenstand vom 25. August waren fast 65 Prozent mindestens einmal und fast 60 Prozent vollständig geimpft. Eine Woche vorher lagen diese Quoten bei rund 64 Prozent bei den Erst- und 58 Prozent bei den Zweitimpfungen.

Die Positivrate unter rund 680.500 PCR-Tests in der 33. Kalenderwoche ab Mitte August stieg deutlich an: Mit fast 8 Prozent (7,88) lag sie rund fünf Mal höher als noch vor einem Monat (1,63 Prozent). Das ist ein Signal für Dynamik in der Pandemie. Ein Viertel der neu Infizierten hat sich wahrscheinlich im Urlaub im Ausland angesteckt, im Moment zumeist in der Türkei.

Die vermehrten Infektionen bei den Jüngeren machen sich nach der RKI-Analyse auch beim Blick auf die Klinikdaten bemerkbar. Waren zu Jahresbeginn die Krankenhauspatienten mit COVID-19 im Schnitt 77 Jahre alt, liegt das Altersmittel seit Mitte August um die 46 bis 48 Jahre.

Der zuletzt allgemein abnehmende Trend in Kliniken setzt sich laut RKI nicht fort. Die Zahl der COVID-Patienten befinde sich zwar noch auf niedrigem Niveau, steige jedoch sichtbar an - vor allem bei den 35- bis 59-Jährigen. Die große Mehrzahl der COVID-Patienten in Krankenhäusern ist nicht geimpft. Impfdurchbrüche seien sehr selten, heißt es im Bericht.

Neuseeland verlängert landesweiten Corona-Lockdown bis 31. August

09:44 Uhr: Angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus in Neuseeland hat Regierungschefin Jacinda Ardern den seit 17. August geltenden landesweiten Lockdown bis zum Monatsende verlängert.

Blieben die Menschen weiterhin zu Hause, könnte der Ausbruch bald seinen Höhepunkt erreicht haben, sagte Ardern am Freitag. Für die besonders betroffene Metropole Auckland und die benachbarte Region Northland würden die strikten Beschränkungen anschließend noch mindestens zwei weitere Wochen aufrechterhalten.

Vergangene Woche war in Auckland erstmals nach einem halben Jahr ohne eine inländische Corona-Ansteckung im Land eine Infektion mit der hochansteckenden Delta-Variante nachgewiesen worden. Der Fall wuchs sich zu Neuseelands größtem Infektionsherd seit Beginn der Pandemie aus. Am Freitag meldeten die Behörden 70 neue Fälle, davon 56 allein in Auckland.

Ardern kündigte jedoch für alle Gebiete außerhalb Aucklands und Northlands ab Mittwoch Lockerungen der Ausgangssperre an. Zwar müssten die meisten Einwohner weiterhin zu Hause bleiben, Restaurants und Einzelhandelsgeschäfte dürften jedoch ab dann ihren Abholservice wieder aufnehmen. Neuseeland verfolgt eine No-COVID-Strategie gegen das Virus, und Ardern will daran trotz Kritik festhalten.

Berichte über Verunreinigungen: Japan zieht 1,63 Millionen Impfdosen aus Verkehr

08:31 Uhr: Japan stoppt nach Berichten über die Verunreinigung mehrerer Ampullen die Verwendung von 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna.

Das Pharmaunternehmen Takeda, das in Japan für die Verteilung des Moderna-Vakzins zuständig ist, teilte mit, mehrere Impfzentren im Land hätten "fremde Substanzen" in noch ungeöffneten Impfstoffampullen festgestellt. Daher sei in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium entschieden worden, die Impfdosen von drei ganzen Chargen nicht mehr zu verwenden.

Moderna gab bekannt, dass die gemeldeten Verunreinigungen die Ampullen einer in Japan vertriebenen Produktcharge betreffen. Das Unternehmen gehe davon aus, dass das Herstellungsproblem in einer der Produktionslinien in der beauftragten Herstellungsstätte in Spanien aufgetreten sei.

Bisher seien keine Sicherheits- oder Wirksamkeitsprobleme bekannt worden. Genauere Angaben zur Art der Kontamination teilte das Unternehmen nicht mit.

Auch Takeda machte zur Art der mutmaßlichen Verunreinigungen keine Angaben. Berichte über gesundheitliche Probleme als Folge der beanstandeten Substanzen wurden demnach bislang nicht gemeldet.

Japanischen Medien zufolge wurden alle drei aus dem Verkehr gezogenen Chargen etwa zeitgleich in Spanien produziert. Die verunreinigenden Substanzen seien in 39 ungeöffneten Ampullen in acht unterschiedlichen Impfzentren in Japan entdeckt worden, berichtete der japanische Sender NHK. Es handle sich dabei um Metallpulver.

Regierungssprecher Katsunobu Kato führte aus, dass die anderen beiden Chargen als Vorsichtsmaßnahme aus dem Verkehr gezogen worden seien. Auch Kato betonte, dass bislang keine gesundheitlichen Probleme im Zusammenhang mit den beanstandeten Impfdosen gemeldet worden seien. "Aber wir fordern Menschen, die irgendeine Anomalie wahrnehmen, auf, ihren Arzt zu konsultieren", fügte der Regierungssprecher hinzu.

Das japanische Gesundheitsministerium will nun mit Takeda daran arbeiten, Ersatz-Impfdosen zu organisieren, damit die Impfkampagne des Landes nicht in Verzug gerät. Bisher wurden 43 Prozent der japanischen Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

Das Gastgeberland der Olympischen Sommerspiele und der Paralympics kämpft derzeit gegen einen Rekordanstieg der Corona-Neuinfektionen wegen der hochansteckenden Delta-Variante. Für einige Gebiete des Landes wurden Restriktionen verhängt.

Ärztekammerpräsident fordert Fußballspiele ohne Zuschauer

07:34 Uhr: Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Hans-Albert Gehle, hat angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen gefordert, Freizeitangebote nur noch Geimpften und Genesenen zu ermöglichen. Auch sollten Fußballspiele wieder ohne Zuschauer stattfinden, sagte Gehle der "WAZ".

"Vor allem das Crowding, also enges Menschengedränge, muss verhindert werden", befand er. Das sehe man leider allzu oft wieder in Fußballstadien oder bei Konzerten. "Da muss es ein Signal von der Politik geben."

Gehle meinte, es ginge auch ohne Zwang, wenn sich alle an die Corona-Regeln halten würden. Doch Appelle an die Vernunft der Menschen allein seien wohl nicht ausreichend. Auf keinen Fall dürften am Ende wieder die Schulen schließen, forderte der Ärztekammerpräsident.

Ermittlungen gegen Argentiniens Präsidenten wegen Corona-Party

06:46 Uhr: Wegen einer trotz strenger Corona-Ausgangsbeschränkungen ausgerichteten Party hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den argentinischen Staatschef Alberto Fernández eingeleitet.

Kürzlich war ein Foto von der Geburtstagsfeier der Präsidentengattin Fabiola Yañez vom Juni vergangenen Jahres aufgetaucht, auf dem rund ein Dutzend Gäste, Fernández und die First Lady in der Präsidentenresidenz Quinta de Olivos zu sehen sind. Zu dieser Zeit galt in Argentinien eine strenge Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus. Feiern in geschlossenen Räumen waren per Dekret untersagt.

Angesichts der politisch aufgeheizten Stimmung vor den Vorwahlen zum Parlament am 12. September bestimmt die Party in der Residenz seit Tagen die Schlagzeilen in Argentinien. Fernández bat um Verzeihung und übernahm die Verantwortung für die Feier. Am Donnerstag bot der Staatschef an, als Wiedergutmachung für vier Monate die Hälfte seines Gehalts an die medizinische Forschungsstelle Instituto Malbrán zu spenden.

RKI registriert 12.029 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 70,3

06:13 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen lag sie bei 70,3 - am Vortag hatte der Wert 66,0 betragen, vor einer Woche 48,8.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.029 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4:00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 9280 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 14 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 13 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.913.828 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.718.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.096.

Konzertveranstalter wünschen sich Hamburger 2G-Modell bundesweit

06:02 Uhr: Der Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, fordert für seine Branche bundesweit einheitliche Regeln.

"Wir hoffen, dass das Hamburger 2G-Modell eine Blaupause für alle anderen Bundesländer ist", sagte Michow der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Solange es Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln gebe, machten Veranstaltungen wirtschaftlich keinen Sinn.

Sein Verband begrüße daher die 2G-Option, die von Samstag an in Hamburg möglich ist. Dann können Veranstalter entscheiden, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen. Dieses bezieht Getestete und damit Ungeimpfte ein, unterliegt aber den bisherigen Corona-Einschränkungen.

"Konzerttourneen werden allerdings erst dann wieder möglich sein, wenn es in Deutschland keinen Flickenteppich unterschiedlichster Regelungen gibt, sondern die Länder sich endlich auf ein einheitliches Öffnungsszenario einigen", betonte Michow. Da PCR-Tests weitaus zuverlässigere Ergebnisse als Schnelltests lieferten, müsse es auch möglich sein, PCR-Getesteten den Zutritt zu Veranstaltungen ohne Kapazitätsbeschränkungen zu erlauben.

Positiver Corona-Test bei Kiss-Frontmann Stanley - Konzert abgesagt

05:49 Uhr: Die Hardrock-Band Kiss hat wegen eines positiven Corona-Tests bei Frontmann Paul Stanley ein Konzert in den USA kurzfristig abgesagt. Alle Bandmitglieder und die Crew seien vollständig geimpft gewesen und hätten Hygieneregeln befolgt, teilte die Band am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter mit. Die Rocker hätten im Rahmen ihrer "End Of The Road"-Tour im US-Staat Pennsylvania auftreten sollen.

Der 69-jährige Sänger schrieb auf Twitter, er habe grippeähnliche Beschwerden gehabt, aber mehrere Tests seien zunächst negativ gewesen. Erst am Donnerstagnachmittag sei ein Test positiv ausgefallen.

Die Band um die Hardrocker Stanley und Gene Simmons ist für Hits wie "Shout It Loud", "Calling Dr. Love" und "Cold Gin" bekannt. Die spektakulären Bühnenshows sind neben dem schwarz-weißen Make-up der Musiker das Markenzeichen von Kiss.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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