- 20:00 Uhr: ➤ In den USA wurden in 100 Tagen 200 Millionen Impfungen verabreicht
- 18:15 Uhr: Erste Corona-Fälle am Mount Everest gemeldet
- 17:35 Uhr: Angespannte Corona-Lage - Schweden verlängert Beschränkungen erneut
- 15:28 Uhr: EU-Länder einigen sich bei Details für digitalen Impfpass
- 11:40 Uhr: Impf-Priorisierung könnte bald abgeschafft werden
➤ 200 Millionen Impfungen in 100 Tagen - Biden erreicht Impf-Ziel
US-Präsident
Der Demokrat war am 20. Januar ins Weiße Haus eingezogen. Ende April ist er 100 Tage im Amt. Dem Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Biden Priorität eingeräumt. Er hatte zum Amtsantritt zunächst das Ziel ausgegeben, in seinen ersten 100 Tagen im Amt 100 Millionen Impfdosen zu verabreichen. Dies wurde schon nach knapp 60 Tagen erreicht. Biden verdoppelte das Ziel daraufhin auf 200 Millionen Impfungen, und erreichte auch dies nun vor Ablauf der 100-Tage-Frist - nach gut 90 Tagen im Amt.
Biden hatte diesen Meilenstein in der amerikanischen Impfkampagne bereits bei einem Auftritt am Mittwoch (Ortszeit) angekündigt und gesagt, jetzt beginne eine neue Phase» im Kampf gegen das Virus. Seit Montag sind alle Amerikaner ab 16 Jahren berechtigt, einen Impftermin zu vereinbaren. Der Präsident rief die Menschen auf, nicht zu zögern, sondern sich impfen zu lassen. Die Regierung habe viel getan, um dies einfach zu gestalten: 90 Prozent der Amerikaner lebten inzwischen im Umkreis von fünf Meilen (etwa acht Kilometern) einer Impf-Stelle. Rund 40 000 Apotheken im Land seien in die Impf-Kampagne eingebunden. Viele davon sind in Drogerien untergebracht. Biden appellierte, wer "Shampoo oder Zahnpasta" kaufen gehe, könne sich bei der Gelegenheit auch gleich impfen lassen.
Die weiteren Corona-News vom 22. April 2021
Die Corona-Pandemie hat nun auch den Mount Everest erreicht
18:15 Uhr: Ein norwegischer Bergsteiger, der sich zuvor im Basislager des höchsten Berges der Welt aufgehalten hatte, ist nach eigenen Angaben positiv auf das Virus getestet worden. Er sei mit einem Hubschrauber von den Hängen des Mount Everest geholt und in ein Krankenhaus der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu gebracht worden, schrieb Erlend Ness am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP bei Facebook.
Laut dem norwegischen Sender NRK infizierte sich auch ein Sherpa aus Ness' Team mit dem Coronavirus. Ein Krankenhaus in Kathmandu bestätigte, dass es mehrere Corona-Patienten vom Mount Everest aufgenommen habe, konnte jedoch keine genaue Zahl nennen. "Ich hoffe wirklich, dass sich keiner der anderen hoch oben in den Bergen mit Corona infiziert. Es ist unmöglich, Menschen mit einem Hubschrauber rauszuholen, wenn sie sich über 8000 Metern befinden", sagte Ness dem Sender.
Die Corona-Fälle sind ein Dämpfer für die Hoffnungen der nepalesischen Regierung auf eine erfolgreiche Bergsteigersaison am höchsten Berg der Welt. Im vergangenen Jahr war die Saison wegen der Pandemie ausgefallen. Für tausende Einwohner Nepals hatte das katastrophale wirtschaftliche Auswirkungen, etwa für Bergführer und Hoteliers. Vor kurzem hatte Nepal in der Hoffnung auf mehr Bergsteiger die Quarantäneregeln gelockert.
Schweden verlängert Corona-Beschränkungen wegen angespannter Lage
17:35 Uhr: Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen verlängert Schweden erneut seine staatlich angeordneten Beschränkungen.
Die erhoffte Lockerung der Teilnehmerzahl für öffentliche Zusammenkünfte und Veranstaltungen wie Konzerte zum 3. Mai müsse wegen der verschlechterten Infektionslage verschoben werden, sagte Ministerpräsident Stefan Löfven am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Erst wenn die Belastung des Gesundheitswesen geringer werde und die Pandemie abflaue, werde gelockert, sagte Löfven. Die Teilnehmerobergrenze liegt somit weiter bei 8 Personen, für Beerdigungen bei 20.
Auch die Beschränkungen für Restaurants, Geschäfte und Fitnessstudios werden nach Angaben der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten weiter bestehen bleiben. Restaurants, Kneipen und Cafés müssen somit mindestens bis zum 17. Mai weiter um 20:30 Uhr schließen. In Einkaufspassagen, Geschäften und Fitnessstudios gilt zudem weiterhin eine Beschränkung der Besucher- und Kundenanzahl.
Die Gemeinden haben darüber hinaus die Möglichkeit, Zusammenkünfte an Orten zu verbieten, an denen Gedränge entstehen könnte - Uppsala und Lund haben das vor der in Schweden traditionell groß gefeierten Walpurgnisnacht am 30. April bereits getan.
Schweden war in der Coronakrise einen Sonderweg mit vergleichsweise wenigen und milden Beschränkungen sowie stärkeren Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Aber auch in dem skandinavischen Land wurden bestimmte Corona-Maßnahmen eingeführt - nur eben nicht so weitreichende wie in Deutschland und anderen EU-Ländern.
Mitte Februar haben die Schweden einen erneuten Anstieg der Neuinfektionszahlen erlebt, seitdem ist dieser Wert unverändert hoch. In den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC ist die schwedische Inzidenz etwa dreimal so hoch wie die deutsche.
Bundeseinheitliche Notbremse greift ab Samstag
17:46 Uhr: Die bundeseinheitliche Notbremse zur Eindämmung der Pandemie greift ab Samstag. Der Bundesrat billigte am Donnerstag die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes, im Anschluss fertigte sie Bundespräsident
Damit ist der Weg für die Maßnahmen frei, zu denen auch die umstrittene nächtliche Ausgangssperre gehört. Im Bundesrat gab es heftige Kritik am Vorgehen des Bundes. Die Notbremse kommt zudem beim Bundesverfassungsgericht auf den Prüfstand.
Die meisten Maßnahmen der Notbremse, darunter eine Ausgangssperre zwischen 22:00 und 05:00 Uhr, gelten in Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen drei Tage lang die Sieben-Tagen-Inzidenz bei 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern lag. Auf Grundlage der Inzidenzen der letzten drei Tage bewerteten und veröffentlichten die Kommunen, welche Regeln bei ihnen am nächsten Tag gelten, teilte das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Homepage mit.
Nach der Beratung am Donnerstag im Bundesrat trete die Neuregelung am Freitag in Kraft. "Das erste Mal greift das Gesetz also am 24.4.2021."
Kassenärzte fordern rechtliche Absicherung bei Astrazeneca-Impfungen
16:43 Uhr: Angesichts der Freigabe von Astrazeneca-Impfungen an unter 60-Jährige in mehreren Bundesländern fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mehr Rechtssicherheit für Ärzte für den Fall von Nebenwirkungen.
"Nun brauchen die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Sicherheit, dass sie kein Haftungsrisiko eingehen, wenn sie Astrazeneca an unter 60-jährige Patienten verimpfen", sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Mehr Sicherheit böte nach seinen Worten etwa eine Änderung des Impfschutzgesetzes.
Keine Priorisierung mehr: Auch Berlin gibt Astrazeneca-Impfstoff frei
16:01 Uhr: In Berliner Arztpraxen soll der Impfstoff von Astrazeneca ab sofort grundsätzlich für alle Altersgruppen zur Verfügung stehen. Er kann damit auch für unter 60-Jährige genutzt werden. Die Praxen müssen sich dabei nicht mehr an die Priorisierung nach der Impfverordnung des Bundes halten. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Donnerstag mit.
In Berlin wird der Astrazeneca-Impfstoff seit Anfang April bei Erstimpfungen nur in Haus- und Facharztpraxen genutzt. Bisher war er dabei auf die Gruppen aus Paragraf 2 und 3 der Impfverordnung begrenzt. Dazu gehören laut einem Sprecher der Gesundheitsverwaltung unter anderem etwa die über 70-Jährigen und Pflegepersonal. Einbezogen wurden darüber hinaus 60- bis 69-Jährige. Nun soll die Impfpraxis viel flexibler werden.
"In der aktuellen Infektionswelle kommt es darauf an, möglichst viele Menschen möglichst bald zu immunisieren - auch mit dem aufklärungsintensiven Astrazeneca-Impfstoff", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).
Generell gilt bisher: In Deutschland soll der Astrazeneca-Impfstoff wegen seltener Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) seit Ende März in der Regel nur bei Menschen ab 60 Jahren zum Einsatz kommen. Er ist in drei Bundesländern aber bereits für alle Altersgruppen freigegeben worden: Nach Sachsen entschieden am Mittwoch auch Mecklenburg-Vorpommern und Bayern, die Priorisierung für diesen Impfstoff komplett aufzuheben. In anderen Bundesländern wird ebenfalls darüber diskutiert.
EU-Länder einigen sich bei Details für digitalen Impfpass
15:28 Uhr: Vertreter von EU-Ländern haben sich auf technische Rahmenbedingungen für die Einführung des digitalen Impfpasses geeinigt. "Dies ist ein wichtiger Schritt, damit das digitale Grüne Zertifikat bis zum Sommer für die Bürger Realität wird", sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Donnerstag laut Mitteilung. Im Juni soll das Zertifikat einsatzbereit sein, und Reisen im Sommer deutlich erleichtern. Die Zertifikate sollen - anders als es der Name vermuten lässt - auch in Papierform erhältlich sein.
Die Leitlinien beträfen etwa entscheidende Elemente des Zertifikats wie einen QR-Code über den Daten zu Impfungen, Corona-Tests und überstandenen COVID-Infektionen abgerufen werden können. Die Codes sollen sicherstellen, dass alle Zertifikate gelesen werden können. Zudem beschreiben die Richtlinien auch Sicherheitsmechanismen, die Fälschungen verhindern sollen. So könne die Echtheit der Zertifikate EU-weit überprüft werden. "Parallel dazu werden die Mitgliedsstaaten ermutigt, die benötigten technischen Lösungen auf nationaler Ebene einzuführen", heißt es in der Pressemitteilung der EU-Kommission.
EU-Handelskommissar Thierry Breton teilte mit, von Seiten der Kommission sei man ab dem 1. Juni bereit, die EU-Länder mit dem Zertifikat zu verknüpfen. Nächste Woche soll im EU-Parlament über dessen Ausgestaltung abgestimmt werden.
Landkreise finden Bundesnotbremse "unverschämt" gegenüber Gesundheitsämtern
14:31 Uhr: Die deutschen Landkreise haben die Bundesnotbremse als Diskreditierung der Arbeit von Gesundheitsämtern kritisiert. Es sei geradezu "unverschämt", dass "namhafte Redner" im Bundestag so tun, als ginge es um den Schutz des Lebens, sagte Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistags am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Wir machen seit 13 Monaten nichts anderes, als Menschenleben zu retten und zu schützen, das ist unser ureigenstes Interesse", sagte er.
"Uns stört unter anderem, dass der Bundesgesetzgeber sich jetzt an die Stelle der Länder und der Landkreise setzen will", sagte er. Nun würden Regeln ausgebracht, die "Einheitlichkeit suggerieren", obwohl keine klare Linie erkennbar sei.
Zudem sei die neue Bundesnotbremse "viel zu pauschal" und wirke "holzschnittartig". Ein Inzidenzwert lasse Faktoren wie die Belegung von Krankenhausbetten oder die Reproduktionszahl unberücksichtigt, kritisierte Sager. Das am Mittwoch vom Bundestag beschlossene Infektionsschutzgesetz wurde am Donnerstag auch vom Bundesrat gebilligt und von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnet. Das Gesetz muss zum Inkrafttreten nur noch im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden.
EU nutzt Option auf weitere 100 Millionen Astrazeneca-Dosen nicht
14:04 Uhr: Die Europäische Union wird die Option nicht nutzen, weitere 100 Millionen Dosen Corona-Impfstoff von Astrazeneca zu kaufen. Die Frist dafür sei abgelaufen, sagte ein Kommissionssprecher am Donnerstag in Brüssel. Hauptanliegen der Kommission sei, die bereits fest bestellten 300 Millionen Impfdosen von dem Hersteller zu bekommen.
Astrazeneca ist dabei sehr im Rückstand. Statt der für das erste Quartal zugesagten 120 Millionen Impfdosen waren nur 30 Millionen geliefert worden; für das zweite Quartal stellt die Firma der EU nur 70 Millionen der vereinbarten 180 Millionen Dosen in Aussicht. Die EU-Kommission erwägt wegen der Lieferrückstände eine Klage gegen das Unternehmen.
Die Bestellung von 300 Millionen Dosen und die Option auf weitere 100 Millionen waren Bestandteil des EU-Rahmenvertrags mit Astrazeneca vom August 2020.
Wieder mehr als 5000 COVID-19-Fälle auf Intensivstationen bundesweit
13:56 Uhr: Die Zahl der Schwerkranken mit COVID-19 auf deutschen Intensivstationen ist wieder über die Marke von 5.000 gestiegen. In Kliniken bundesweit werden nun 5.049 solche Fälle behandelt, 62 mehr als am Vortag, wie aus dem Tagesreport des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag mit Daten des Divi-Intensivregisters hervorgeht. So groß war die Auslastung demnach zuletzt Mitte Januar.
Der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung Divi, Gernot Marx, sprach in einem Statement bei Twitter von einer weiter angespannten Lage. Er begrüßte den Beschluss des Bundestages zur Corona-Notbremse vom Mittwoch und sagte, er hoffe auf keine weitere Verzögerung durch den Bundesrat.
Der Wiederanstieg der Patientenzahl auf Intensivstationen hatte etwa Mitte März eingesetzt. Zu dem Zeitpunkt waren allerdings noch rund 2.720 COVID-19-Fälle in Behandlung - annähernd so viele wie zum Höhepunkt der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr 2020 mit gleichzeitig rund 2.900 Erkrankten.
Laut Medizinern ist die Zahl der COVID-19-Patienten über 80 durch die Impfungen inzwischen gesunken. Sie berichten von zunehmend jüngeren Patienten. Daten zu mutmaßlichen Veränderungen des Altersschnitts und einem Einfluss auf die Sterblichkeit lagen dem Divi-Experten Christian Karagiannidis zuletzt noch nicht vor. Dies müsse dringend erhoben werden..
Minister Spahn erwartet Corona-Impfungen für alle spätestens ab Juni
13:36 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Im Mai komme zunächst die Priorisierungsgruppe drei bei den Impfungen an die Reihe, sagte Spahn. Dann kämen "viele Berufsgruppen" zu den Impfberechtigten hinzu. Der Minister äußerte sich in einer Debatte der Länderkammer zur Neufassung des Infektionsschutzgesetzes.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums hatten bis Mittwoch mehr als 17,9 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung erhalten. Vollständig geimpft waren demnach 5,7 Millionen Menschen - das entsprach 6,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Spahn wies im Bundesrat auf die Erfolge der bisherigen Impfkampagne insbesondere in den Pflegeheimen hin. Derzeit würden nur noch drei Prozent aller Neuinfektionen in Pflegeheimen verzeichnet; vor dem Start der Impfkampagne seien es noch 50 Prozent gewesen.
Boris Palmer: Tübinger Corona-Modellprojekt beendet
13:35 Uhr: Das Tübinger Corona-Modellprojekt ist wegen der Bundes-Notbremse laut Oberbürgermeister
Diese Entscheidung habe die CDU-Wahlkreisabgeordnete Annette Widmann-Mauz der Presse mitgeteilt. Die Inzidenz im Landkreis sei mit 180 eben viel zu hoch, schrieb Palmer.
Er machte darauf aufmerksam, dass die Inzidenz in Tübingen konstant unter 100 sei seit zwei Wochen. "Der Anstieg findet nur außerhalb Tübingens statt und hat jetzt den Wert von 240 erreicht, während wir bei 91 stehen", schrieb Palmer.
Menschen in Tübingen können sich seit dem 16. März an mehreren Stationen kostenlos testen lassen - mit den Bescheinigungen der Ergebnisse, den Tagestickets, können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen. Wegen großen Andrangs von außerhalb sind die Tests inzwischen auf Menschen aus dem Kreis Tübingen beschränkt.
Das Vorzeigeprojekt war bereits zwei Mal verlängert worden und hatte bundesweit für viel Aufsehen gesorgt, aber auch für einige Kritik. So hatte der SPD-Gesundheitsexperte
"Sie geben das falsche Signal", schrieb Lauterbach auf Twitter. Das Tübinger Projekt zeige, dass unsystematisches Testen mit Öffnungsstrategien die schwere dritte Corona-Welle nicht aufhalten werde. Der Tübinger Infektiologe Peter Kremsner hatte das Projekt als Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Uniklinik Tübingen wissenschaftlich begleitet.
Freie Wähler wollen bundesweite Corona-Notbremse in Karlsruhe kippen
12:57 Uhr: Die Freien Wähler gehen gleich mit einer doppelten Verfassungsbeschwerde gegen die Bundes-Notbremse im Kampf gegen das Coronavirus vor. Man wolle damit die "Freiheitsrechte" der Bürger verteidigen, sagte der Bundesvorsitzende
Damit wenden sich die Freien Wähler zunächst gegen die bundeseinheitliche nächtliche Ausgangssperre in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100. Mit einer zweiten Verfassungsbeschwerde wollen sie dann auch die geplante Notbremsen-Regel für den Handel zu Fall bringen.
Zuvor aber setzen die Freien Wähler auf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Diesem haben sie ihre erste Verfassungsbeschwerde nach eigenen Angaben bereits zukommen lassen - in der Hoffnung, dass dieser die Gesetzesänderung, die am Donnerstag nach dem Bundestag auch im Bundesrat verabschiedet werden sollte, nicht unterschreibt. Erst dann soll die Klage notfalls in Karlsruhe eingereicht werden.
Aiwanger argumentierte, der Bund habe weder die Kompetenzen noch die Mittel, um derart nach unten "durchregieren" zu können, ohne dass regionale Besonderheiten einfließen könnten.
"Der Bund wird übergriffig mit einer Politik, die nicht sinnhaft ist", sagte er und sprach von einem großen Fehler, der verfassungsrechtlich unzulässig sei. "Dieses Vorgehen der Bundesregierung ist demokratieschädlich, weil es andere Institutionen, Länder und Kommunen aushebelt."
Es gehe nicht darum, Corona zu leugnen oder infrage zu stellen, betonte Aiwanger. Es gehe auch nicht darum, den Gesundheitsschutz zu verschlechtern, hieß es - im Gegenteil: Landesregierungen und Landräte könnten den Kampf gegen Corona viel zielgenauer und damit effektiver führen.
Auch Ausgangssperren könnten in dem einen oder anderen Fall sinnvoll sein - aber eben nicht mit einem bundesweiten Automatismus. "Ich bin bass erstaunt, mit welcher Bereitwilligkeit die Länder ihre Kompetenzen nach Berlin abgeben", sagte Aiwanger.
Die Freien Wähler sitzen in Bayern zusammen mit der CSU in der Regierung. Dort tragen sie die nächtlichen Ausgangssperren schon seit längerem mit. Das sei aber kein Widerspruch, argumentierte Aiwanger.
Im Winter habe man das unterstützt - und unter anderem durchgesetzt, dass der Beginn inzwischen erst um 22.00 und nicht um 21.00 Uhr ist. Er kündigte aber einen Vorstoß gegenüber dem großen Koalitionspartner CSU an, dass die Regelung in der jetzigen Form nicht noch einmal verlängert werde. Oder aber die Regelung solle erst ab einer noch späteren Uhrzeit oder bei einer höheren Sieben-Tage-Inzidenz greifen.
Mehr als 21 Prozent in Deutschland mindestens ein Mal geimpft
12:23 Uhr: In Deutschland sind 21,6 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervor (Stand: 22.4., 8.00 Uhr).
So verabreichten alle Stellen bislang insgesamt etwa 23,7 Millionen Impfungen, wovon knapp 17,9 Millionen Erstimpfungen und weitere gut 5,7 Millionen Zweitimpfungen waren. Demnach stieg die Quote der vollständig Geimpften leicht auf 6,9 Prozent. Am Mittwoch wurden 689 042 Impfungen verteilt.
Die Quoten in den einzelnen Bundesländern unterscheiden sich leicht. Hessen hinkt mit 19,6 Prozent den anderen Bundesländern leicht hinterher, wobei in Bremen bereits fast ein Viertel aller Bürger erstgeimpft ist. Mit 8,6 Prozent hat Thüringen die höchste Quote an Menschen, die bereits zwei Impfungen haben.
Bis Mittwoch wurden 92,8 Prozent der bis vergangenen Sonntag gelieferten Impfungen gespritzt. Den größten Anteil macht das Präparat "Comirnaty" von Biontech/Pfizer mit rund 17,6 Millionen Dosen aus. Von "Vaxzevria" - dem Präparat von Astrazeneca - wurden fast 6 Millionen Dosen geliefert und weitere etwa 1,9 Millionen Dosen von Modernas "Covid-19 Vaccine".
Kretschmer: Deutschland will 30 Millionen Dosen Sputnik V erwerben
11:56 Uhr: Deutschland will nach Angaben des sächsischen Ministerpräsidenten
Voraussetzung sei aber die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde, sagte er am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko in Moskau.
Es wäre ein großer Erfolg, wenn das im Mai gelingt. Dann könnten im Juni, Juli und August jeweils 10 Millionen Dosen dieses Impfstoffes gekauft werden. Kretschmer geht davon aus, dass der russische Impfstoff in Sachsen eine große Zustimmung genießen wird.
Kretschmer selbst will sich in der kommenden Woche mit dem Vakzin von Astrazenca impfen lassen. Er wolle ganz bewusst zeigen, dass dieser Impfstoff sicher ist, sagte er.
Medienbericht: Impf-Priorisierung könnte Ende Mai abgeschafft werden
11:40: Laut einem Medienbericht könnte die Impf-Priorisierung in Deutschland bald schon aufgehoben werden. Wie die "Bild" unter Berufung auf interne Gespräche der Regierung mit den Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer schreibt, erwarte der Bund so große Impfstoff-Lieferungen, dass die Priorisierung ab Mai nicht mehr nötig wäre.
Das bestätigte auch der Chef des Bundeskanzleramts
Bereits in der vergangenen Woche hatte Gesundheitsminister Jens Spahn das Ende der Priorisierung in Aussicht gestellt. Bei einem Besuch des Dessauer Konzerns IDT sagte er, dass man voraussichtlich in "Richtung Sommer ganz auf die Priorisierung" verzichten werde können.
Wie Spahn damals erklärte hätte die Impfkampagne inzwischen deutlich an Tempo gewonnen. Bis Mai werde man es schaffen, dass jeder Dritte Deutsche geimpft worden sei.
Auch die Kassenärzte in Deutschland erwarten, dass im Mai die bisherigen Impf-Priorisierungen aufgehoben werden können. Wenn die Lieferungen wie zugesagt zunähmen, erhielten die Praxen im Mai deutlich mehr als jene 2,25 Millionen Dosen, die jede Woche an die Impfzentren gingen, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Im Mai sind neben den Hausärzten sukzessive auch die Fachärzte mit an Bord, und wir werden immer mehr gesunde Menschen und andere Personen außerhalb der derzeit berechtigten Gruppen impfen". Weiter sagte er: "Ich rechne damit, dass im Mai auch die Priorisierungsvorschriften sukzessive fallen und von dann an jeder Erwachsene eine Impfung erhalten kann."
Passau kommt bei Impfungen in Bayern schnell voran
10:02 Uhr: Die Stadt Passau kommt bei den Corona-Impfungen im bayernweiten Vergleich besonders schnell voran. Mehr als 40 Prozent aller Einwohner ab 16 Jahren sind dort nach Angaben der Stadtverwaltung inzwischen mindestens einmal geimpft. Am Mittwoch betrug die Quote der Erstgeimpften demnach 40,15 Prozent - fast doppelt so hoch wie im bayernweiten Schnitt.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch erreichte die Impfquote im Freistaat 21,4 Prozent. Allerdings ist diese Größe auf Basis der Gesamtbevölkerung berechnet, in Passau auf Basis der Bevölkerung ab 16 Jahren. Auf Basis der amtlichen Einwohnermeldezahl ergebe sich eine Impfquote von knapp 36 Prozent, erklärte eine Sprecherin der Stadt.
"Das ist eine ganz schöne Sache", sagte Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD). "Wenn's so weiter geht, wären wir im Sommer gut dabei." Stand Mittwoch seien nur 14 aller registrierten Impfwilligen im Alter von mehr als 60 Jahren noch nicht mit einer ersten Dosis versorgt worden. Nach deren Impfung will die Stadt nach eigenen Angaben mit dem "freien Impfen" ohne Priorisierung beginnen.
Dass die Erstimpfungsquote so hoch sei, liege vor allem am frühen Impfstart Ende Dezember und Extra-Lieferungen von Impfstoff in die Grenzregionen, sagte Dupper. Auch in anderen grenznahen Kommunen wie dem oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth übertrifft die Impfquote den landesweiten Durchschnitt.
Das Passauer Impfzentrum habe mangels Impfstoff diese Woche aber für zwei Tage schließen müssen, sagte Duppert. "Es ist unsere dringende Erwartung, dass wir im bisherigen Tempo weitermachen können. Auf den angekündigten Impfturbo warten wir aber noch sehnsüchtig."
Astrazeneca in drei Bundesländern für alle Altersgruppen freigegeben
09:50 Uhr: Der Impfstoff von Astrazeneca ist in drei Bundesländern für alle Altersgruppen freigegeben worden: nach Sachsen entschieden am Mittwoch auch Mecklenburg-Vorpommern und Bayern, die Priorisierung für diesen Impfstoff komplett aufzuheben.
Bei Menschen unter 60 Jahren ist jedoch vor dem Spritzen eine ausführliche Beratung durch den Impfarzt notwendig, wie die Gesundheitsministerien mitteilten. Wegen sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) soll der Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland seit dem 31. März in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden.
Auch die Gesundheitsbehörde von Bremen denkt derzeit darüber nach, die Impfreihenfolge für Astrazeneca aufzuheben. Grund sei die Zurückhaltung vieler Impfberechtigter beim Vakzin von Astrazeneca, sagte Sprecher Lukas Fuhrmann dem "Weser-Kurier" (Donnerstag). Die Folge seien leere Impfzentren.
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sagte laut Mitteilung am Mittwoch: "Die Freigabe ist ein Angebot, dass diejenigen, die keine oder wenige Vorbehalte gegen den Impfstoff haben, die Möglichkeit nutzen können, sich gegen das Coronavirus auch impfen zu lassen. Ziel ist es weiter, dass kein Impfstoff liegen bleibt und wir weiter beim Durchimpfen der Bevölkerung vorankommen."
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) teilte am Mittwochabend in München mit: "Die Ärzte kennen ihre Patienten gut und wissen, wem sie aus dem Kreis der unter 60-Jährigen unter Berücksichtigung der Vorgaben der Ständigen Impfkommission ein Impfangebot mit diesem Wirkstoff machen können - und beraten hierzu ausführlich." Dieses besondere Vertrauensverhältnis solle genutzt werden, "denn jede Dosis Impfstoff muss möglichst rasch verimpft werden."
Im Corona-Hotspot Hof in Bayern werden seit vergangener Woche bereits auch über 18-Jährige mit einem Sonderkontingent des Astrazeneca-Vakzins geimpft. Zudem hatten immer mehr Landkreise im Freistaat mitgeteilt, bei Impfaktionen Astrazeneca-Dosen für alle Erwachsenen anzubieten.
Sowohl der niederbayerische Landkreis Dingolfing-Landau als auch der Landkreis Mühldorf am Inn in Oberbayern kündigten am Mittwoch an, am kommenden Wochenende "offene Impftage" für alle ab 18 Jahren anbieten zu wollen.
Günther: Notbremse bringt Probleme für Länder mit strengeren Regeln
09:15 Uhr: Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident
"Die Notbremse (...) führt bei uns dazu, dass wir uns jetzt Gedanken darüber machen, schärfere Regelungen anzupassen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Deutschlandfunk. "Beispielsweise, dass in Schulen jetzt bis 165 geöffnet werden soll, haben wir bei uns bisher deutlich strenger geregelt, - über 100 - auch im Einzelhandel haben wir andere Regelungen (...), die bisher strenger waren."
Über die am Mittwoch vom Bundestag verabschiedete Novellierung des Infektionsschutzgesetzes wird am Donnerstag im Bundesrat entschieden. "Wir stellen uns nicht in den Weg, aber werden im Bundesrat deutlich machen, dass wir uns in einigen Bereichen andere Regelungen gewünscht hätten", so Günther.
Schleswig-Holstein hatte am Donnerstag mit 70,9 die niedrigste 7-Tage-Inzidenz in Deutschland.
Impf-Priorisierung könnte Ende Mai abgeschafft werden
Bremen erwägt Lockerung der Impfreihenfolge für Astrazeneca
08:47 Uhr: Die Bremer Gesundheitsbehörde überlegt, die Impfreihenfolge für Astrazeneca aufzuheben. Grund sei die Zurückhaltung vieler Impfberechtigter beim Vakzin von Astrazeneca, sagte Sprecher Lukas Fuhrmann dem "Weser-Kurier" (Donnerstag).
Es sei deshalb vorstellbar, allen unter 60-Jährigen ein offenes Angebot zu machen - sprich eine Impfung mit Astrazeneca ohne Einladung oder Termin. Das erwäge man allerdings erst, wenn es mehr Impfstoff von Astrazeneca gebe als Impfberechtigte über 60 Jahre.
"Astrazeneca ist nicht verboten für unter 60-Jährige", sagte Fuhrmann. Die Ständige Impfkommission empfehle lediglich eine sorgfältige ärztliche Aufklärung. Noch herrsche Knappheit bei den Impfstoffen. Deshalb beinhalte der Anspruch auf Impfung nicht das Recht, den Impfstoff eines bestimmten Herstellers zu wählen.
"Wir erleben bei den Jahrgängen zwischen 67 und 70 Jahren, die jeweils ein Impfangebot mit dem für sie vorgesehenen Impfstoff Astrazeneca erhalten haben, ein deutlich zurückhaltenderes Buchungsverhalten", sagte Fuhrmann.
Die Folge seien leere Impfzentren. Womöglich seien die Menschen verunsichert und warteten lieber ab, ob sie bei einem niedergelassenen Arzt das Vakzin von Biontech/Pfizer erhalten.
Für Patienten, die jünger als 60 Jahre sind und sich trotzdem mit Astrazeneca impfen lassen möchten, forderten Kassenärzte eine Ansage des Robert Koch-Instituts oder des Bundesgesundheitsministeriums.
"Da erwarten wir schnellstmöglich eine Handhabe", sagt Christoph Fox von der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) der Zeitung. "Außerdem fordern wir, dass für den Astrazeneca-Impfstoff die Priorisierung aufgehoben wird."
US-Medien: In Mexiko und Polen beschlagnahmter Pfizer-Impfstoff gefälscht
07:53 Uhr: Der US-Pharmakonzern Pfizer hat Medienberichten zufolge bestätigt, dass in Mexiko und Polen beschlagnahmte Corona-Impfdosen gefälscht waren.
Mit dem in einer Klinik in Mexiko konfiszierten Stoff seien etwa 80 Menschen vermeintlich gegen das Coronavirus geimpft worden, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch. Die Gesundheitsbehörden im Bundesstaat Nuevo Leon hatten im Februar vor gefälschtem Impfstoff gewarnt.
Die in Polen beschlagnahmten Dosen des vermeintlichen Pfizer/Biontech-Impfstoffes enthielten dem Bericht zufolge eine harmlose kosmetische Substanz, vermutlich Anti-Falten-Creme.
"Wir sind uns bewusst, dass in dieser Art von Umfeld - angeheizt durch die Einfachheit und Bequemlichkeit des Onlinehandels und die Anonymität, die das Internet bietet - Betrug, Fälschungen und andere illegale Aktivitäten im Zusammenhang mit Impfstoffen und Behandlungen für COVID-19 zunehmen werden", sagte ein Pfizer-Sprecher dem Sender ABC
RKI registriert 29.518 Corona-Neuinfektionen
06:02 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 29.518 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben.
In der Zahl der gemeldeten Neuinfektionen könnten Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen vom Vortag enthalten sein. Eine größere Zahl von Meldungen der NRW-Gesundheitsämter waren zuvor aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht vollständig übermittelt worden.
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 259 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Am Donnerstag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 29.426 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 293 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 161,1. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 160,1 angegeben. Bisher kann laut RKI anhand der Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen Tage noch nicht abgeschätzt werden, ob sich der ansteigende Trend der vergangenen Woche fortsetzt.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.217.710 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.845.300 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 80.893.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,94 (Vortag: 0,95). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 94 weitere Menschen anstecken.
Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Bundesrat berät über Neufassung des Infektionsschutzgesetzes
06:00 Uhr: Einen Tag nach dem Bundestag berät am Donnerstag (11.00 Uhr) der Bundesrat in einer Sondersitzung über die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes. Aktiv zustimmen muss die Länderkammer aber nicht. Sie müsste einen Einspruch beschließen, um das Gesetz aufzuhalten. Das ist aber nicht zu erwarten. Hat das Gesetz den Bundesrat passiert, wird es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zugeleitet, der es ausfertigen muss. Es könnte dann kommende Woche in Kraft treten.
Die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes sieht bundeseinheitliche Regeln zu Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren sowie der Schließung von Geschäften und Schulen vor. Die meisten Maßnahmen sollen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner gelten, Schulen müssen ab einer Inzidenz von 165 schließen.
Montgomery verteidigt Bundes-Notbremse
05:40 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes hat die Bundes-Notbremse in der Corona-Pandemie gegen Kritik verteidigt. "Aus internationaler Sicht waren vor allem die Staaten in der Abwehr der Pandemie erfolgreich, die konsequent und einheitlich großflächige Maßnahmen der Kontakteinschränkungen durchgesetzt und durchgehalten haben", sagte Frank Ulrich Montgomery der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag). "Daran können wir uns ein Beispiel nehmen und dies tut das Infektionsschutzgesetz."
Zu den Vorwürfen, dass die im Gesetz genannten Grenzwerte willkürlich seien, sagte Montgomery: "Natürlich kann man jeden Grenzwert streitig diskutieren, kann jede Maßnahme hinterfragen und manche Regelungen sind auch eher Ergebnis eines politischen Kuhhandels als wissenschaftlicher Beratung." Aber es sei richtig und gut, jetzt einheitlich, konsequent und kraftvoll handeln zu wollen.
Durch das Gesetz sollen für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt einheitliche Regeln gelten, sobald an drei Tagen die Zahl neuer Corona-Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche über 100 steigt. Der Bundestag beschloss das Gesetz am Mittwoch.
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