• 20:27 Uhr: ➤ Bayern gibt Astrazeneca in Arztpraxen für alle Altersgruppen frei
  • 16:51 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern kann sich jetzt jeder mit Astrazeneca impfen lassen
  • 15:15 Uhr: Medienbericht: Impfstoff von Johnson & Johnson soll bald in Deutschland eingesetzt werden.
  • 12:48 Uhr: Polizei löst Demo von Corona-Kritikern in Berlin wegen Verstößen auf
  • 11:52 Uhr: Gericht hebt Maskenpflicht für Bremer Grundschüler vorläufig auf
  • 10:47 Uhr: Dänemark stellt Schleswig-Holstein 55.000 Astrazeneca-Dosen bereit

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➤ Bayern gibt Astrazeneca in Arztpraxen für alle Altersgruppen frei

20:27 Uhr: Auch Bayern hat den Impfstoff von Astrazeneca in Arztpraxen für alle Altersgruppen freigegeben. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) teilte am Mittwochabend in München mit: "Die Priorisierung bei Astrazeneca ist ab sofort aufgehoben, der Impfstoff kann in den Arztpraxen auch Personen unter 60 Jahren angeboten werden." Zuvor hatten bereits Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen die gleiche Entscheidung getroffen.

Der Minister sagte weiter: "Die Ärzte kennen ihre Patienten gut und wissen, wem sie aus dem Kreis der unter 60-Jährigen unter Berücksichtigung der Vorgaben der Ständigen Impfkommission ein Impfangebot mit diesem Wirkstoff machen können - und beraten hierzu ausführlich." Dieses besondere Vertrauensverhältnis solle genutzt werden, "denn jede Dosis Impfstoff muss möglichst rasch verimpft werden", betonte Holetschek.

Die weiteren Corona-News vom 21. April:

Mecklenburg-Vorpommern gibt Astrazeneca für alle Bürger frei

16:51 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern hebt die Impf-Priorisierung für Astrazeneca vollständig auf. Wie Gesundheitsminister Harry Glawe am Mittwoch erklärte, soll der Impfstoff "für alle Altersklassen unabhängig von der Priorität" freigegeben werden.

Damit wolle das Bundesland all jenen "die keine oder wenige Vorbehalte gegen den Impfstoff haben" ein Angebot machen, "sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen". Wie Glawe betonte, dürfe "kein Impfstoff ungenutzt bleiben."

Hintergrund für die Entscheidung sind laut dem Minister Bedenken gegenüber dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers innerhalb der Bevölkerung.

In einigen Fällen war es nach Impfungen mit Astrazeneca zur Bildung von Thrombosen (Blutgerinnseln) gekommen. Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sind in Deutschland bis Mitte April 59 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen registriert worden.

Wie das Robert Koch-Institut angab, wurden bis einschließlich 15. April mehr als 4,2 Millionen Erst- und 4.100 Zweitdosen von Astrazeneca verimpft.

Nach den ersten Fällen von Blutgerinnseln nach Impfungen mit Astrazeneca hatte Deutschland Mitte März kurzzeitig einen Impfstopp für das Vakzin verhängt. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) war später zu dem Schluss gekommen, dass von dem Impfstoff keine erhöhte Gesundheitsgefahr ausgehe und die Weiterverwendung uneingeschränkt empfohlen.

Die Ständigen Impfkommission (Stiko) hatte für Deutschland hingegen zuletzt festgelegt, dass der Astrazeneca-Impfstoff in seit 31. März in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden soll.

Unter 60-Jährige können sich "nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung" weiterhin damit impfen lassen. Laut Glawe soll es trotz der Freigabe auch in Mecklenburg-Vorpommern bei diesen Vorgaben bleiben.

Über 20 Corona-Patienten sterben bei Sauerstofftankunfall in Indien

17:55 Uhr: Mindestens 22 Corona-Patienten sind infolge eines undichten Sauerstofftanks in einem indischen Krankenhaus gestorben.

Der Austritt des überlebenswichtigen Gases habe die Versorgung von beatmeten Patienten in einem Krankenhaus der Millionenstadt Nashik nordöstlich der Finanzmetropole Mumbai unterbrochen, sagte ein Behördenmitarbeiter dem Fernsehsender NDTV am Mittwoch.

Was genau zu dem Unfall führte, werde untersucht, sagte der Gesundheitsminister des Bundesstaates Maharashtra. Das Krankenhaus habe rund 150 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt, die auf künstliche Beatmung oder medizinischen Sauerstoff angewiesen waren, berichtete NDTV. Etliche seien in andere Kliniken verlegt worden.

In Indien mangelt es zurzeit an medizinischem Sauerstoff, während die Zahl der Infizierten und Erkrankten seit Wochen immer schneller steigt. Mehrere Krankenhäuser in der Hauptstadt Neu Delhi meldeten, dass sie nur noch einige Stunden Sauerstoff zur Verfügung hätten.

Der Regierungschef des angrenzenden Bundesstaates Haryana sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur ANI, dass ein Sauerstofftank auf dem Weg zu ihnen von anderen Stellen geraubt worden sei und er nun Polizeischutz für alle Sauerstofftanks angeordnet hätte.

In absoluten Zahlen ist das 1,3-Milliarden-Einwohner-Land mit mehr als 15 Millionen erfassten Infektionen nach den USA am schlimmsten von der Pandemie betroffen. Mehr als 180.000 Menschen starben in Verbindung mit dem Coronavirus.

Protest gegen Corona-Politik - Weitere Demo in Berlin wird aufgelöst

17:23 Uhr: Zum zweiten Mal hat die Polizei am Mittwoch in Berlin einen Protest von Corona-Kritikern aufgelöst. Bei der Demonstration mit 1.500 bis 2.000 Teilnehmern in der Nähe von Schloss Bellevue sei am späten Nachmittag gegen die Corona-Hygiene-Regeln verstoßen worden.

Der Veranstalter habe keinen Einfluss mehr auf das Geschehen gehabt, sagte eine Polizeisprecherin. Schloss Bellevue ist der Sitz des Bundespräsidenten.

Zuvor war am Mittag in der Nähe auf der Straße des 17. Juni eine Demonstration mit mehr als 8000 Teilnehmern aufgelöst worden. Da viele der Demonstranten nicht freiwillig gingen, zogen sich die Auseinandersetzungen mit der Polizei über Stunden hin.

Es flogen Flaschen gegen Beamte, die Polizei setzte Pfefferspray ein. Mehr als 150 Demonstranten vorübergehend festgenommen. Ihnen werden laut Polizei Verstöße gegen die Corona-Regeln sowie Angriffe auf Einsatzkräfte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchte Gefangenen-Befreiung vorgeworfen.

Hintergrund der Proteste waren Beratungen des Bundestages über die Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes, das inzwischen beschlossen wurde. Das Reichstagsgebäude und das Brandenburger Tor waren weiträumig abgesperrt.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot von rund 2200 Beamten im Einsatz. Die Hauptstadt-Beamten wurden von Kräften aus anderen Bundesländern sowie der Bundespolizei unterstützt.

Frankreich will Corona-Beschränkungen ab Mai schrittweise lockern

16:02 Uhr: Frankreich will voraussichtlich ab Anfang Mai seine strengen Corona-Maßnahmen langsam lockern. So sollen die Bewegungseinschränkungen am 3. Mai aufgehoben werden, kündigte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch nach einer Regierungssitzung unter Vorsitz von Präsident Emmanuel Macron an. Die Pläne würden noch konkretisiert.

Die ersten Auswirkungen der Maßnahmen seien spürbar, sagte Attal. "Wir könnten uns auf dem Höhepunkt oder kurz davor befinden", sagte er mit Blick auf die dritte Welle der COVID-19-Pandemie. Der Druck auf die Krankenhäuser sei aber weiter extrem hoch.

Attal bestätigte außerdem, dass die Wiedereröffnung der Geschäfte, einiger Kultureinrichtungen und Außenbereiche der Restaurants für Mitte Mai anstehen könnte. Das hatte Macron bereits in seiner Rede vor einigen Wochen in Aussicht gestellt. Eine genaues Datum nannte Attal aber nicht. Auch für die Aufhebung der abendlichen Ausgangssperre machte er keine Zusagen.

In Frankreich gelten seit Anfang April landesweit strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Menschen dürfen sich zum Beispiel nicht ohne triftigen Grund weiter als zehn Kilometer von ihrer Wohnung entfernen. Die nicht lebensnotwendigen Geschäfte sind weitgehend geschlossen.

Attal bestätigte außerdem, dass Schulen - beginnend mit dem Unterricht für die Jüngsten - Ende April wieder schrittweise öffnen sollen. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern ist die Corona-Lage weiter sehr angespannt. Zuletzt wurden rund 337 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gemeldet.

J&J-Impfstoff soll bald in Deutschland eingesetzt werden

15:15 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson soll bald in Deutschland eingesetzt werden. Von Anfang Mai an werde er auch in den Arztpraxen verfügbar sein, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium.

Ein Ministeriumssprecher sagte dem Blatt, nach der Entscheidung der Europäische Arzneimittel-Agentur EMA werde der Impfstoff jetzt zeitnah an die Länder ausgeliefert, ab übernächster Woche auch an die Praxen.

Die EMA habe einen Warnhinweis formuliert, dass beim Einsatz dieses Impfstoffes in sehr seltenen Fällen sogenannte Hirnvenenthrombosen auftreten könnten. "Dieser Hinweis wird in die Fachinformationen integriert", sagte der Sprecher.

Die EMA hält wie auch beim Impfstoff von Astrazeneca trotz Berichten über Blutgerinnsel grundsätzlich an ihrer positiven Risikobewertung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson fest. Es gebe zwar "eine mögliche Verbindung" zwischen dem Vakzin und dem vereinzelten Auftreten von Blutgerinnseln, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde am Dienstag. Der Nutzen des Impfstoffes des US-Unternehmens überwiege aber die Risiken

Ständige Impfkommission des RKI: Wie arbeitet die STIKO?

Die Ständige Impfkommission - kurz STIKO - des Robert-Koch-Instituts steht derzeit so sehr im Blickpunkt wie noch nie.

Bisher 59 Fälle von Hirnthrombosen nach Astrazeneca-Impfung

14:36 Uhr: In Deutschland sind bis Mitte April 59 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca gemeldet worden. Das berichtet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf seiner Homepage.

Die Betroffenen seien zwischen 13. Februar und 31. März geimpft worden. Zwölf Menschen seien gestorben, sechs Männer und sechs Frauen. Bis einschließlich 15. April wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt mehr als 4,2 Millionen Erstdosen und 4153 Zweitdosen des Impfstoffs verabreicht.

Die sehr seltenen Fälle dieser Hirnthrombosen wurden nach PEI-Angaben bisher ausschließlich nach der ersten Impfdosis berichtet. Die Symptome begannen demnach in 57 der 59 Fälle innerhalb von 29 Tagen nach der Impfung, in zwei Fällen lagen dem Institut dazu keine Angaben vor.

In 31 Fällen wurde zusätzlich eine sogenannte Thrombozytopenie gemeldet - also ein Mangel an Blutplättchen. Diese sei spätestens nach 17 Tagen aufgetreten, hieß es.

45 der insgesamt 59 Meldungen von Hirnthrombosen betrafen den Angaben zufolge Frauen, deren Alter lag zwischen 20 und 79 Jahren. 38 jener 43 Frauen, bei denen das Zeitintervall zwischen Impfung und Symptombeginn bekannt ist, waren zwischen 22 und 59 Jahren alt, die fünf übrigen Frauen waren mindestens 60 Jahre alt. Zwölf der 14 betroffenen Männer waren 20 bis 59 Jahre alt, die übrigen beiden waren zwischen 60 und 70.

Wegen der Fälle solcher Blutgerinnsel (Thrombosen) soll der Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland seit 31. März in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Unter 60-Jährige können sich "nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung" weiterhin damit impfen lassen.

Mann stiehlt Spritzen mit Corona-Impfstoff

14:05 Uhr: Ein Mann hat drei Spritzen mit Corona-Impfstoff aus einem Münchner Impfzentrum geklaut. Er habe am Montagnachmittag eine 75-Jährige zu ihrem Impftermin begleitet, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Vor Ort habe der 57-Jährige die vorbereiteten Spritzen an sich genommen und mit ihnen das Impfzentrum verlassen.

Ein Mitarbeiter bemerkte den Diebstahl. Der Sicherheitsdienst holte den Mann nahe des Impfzentrums ein und übergab ihn der Polizei. Die Kripo ermittelt. Die Dosen mit dem Wirkstoff der Firma Biontech mussten laut Polizei entsorgt werden.

Beschäftigte sollen zwei Corona-Tests pro Woche bekommen

13:30 Uhr: Beschäftigte, die nicht im Homeoffice arbeiten, sollen von ihrem Arbeitgeber künftig zwei Corona-Tests pro Woche angeboten bekommen. Eine entsprechend nachgeschärfte Verpflichtung zu Corona-Testangeboten hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Mittwoch im Bundeskabinett auf den Weg gebracht.

"So sollen noch besser Infektionen entdeckt, Ansteckungen vermieden und Betriebsschließungen verhindert werden", sagte Heil in Berlin. Die bereits geltende Arbeitsschutzverordnung zu Corona werde entsprechend ergänzt. Die Regelung soll zeitgleich zur geplanten Änderung des Infektionsschutzgesetzes in Kraft treten. Bisher war die Pflicht zu einem Corona-Test pro Woche vorgesehen.

Polizei löst Demo von Corona-Kritikern in Berlin wegen Verstößen auf

12:48 Uhr: Die Polizei löst den Protest von Corona-Kritikern in der Hauptstadt jetzt auf. Von der Demonstration auf der Straße des 17. Juni mit mehr als 8.000 Teilnehmern gehe eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit aus, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Es gebe fortwährende und flächendeckende Verstöße gegen den Infektionsschutz.

Es sei bedauerlich, dass die Menschen es nicht einsähen, dem Infektionsschutz genüge zu tun, sagte der Sprecher der Polizei, Thilo Cablitz. De wegen der Pandemie gebotenen Mindestabstände werden immer wieder missachtet und die Teilnehmer tragen zum großen Teil auch kein Mund-Nasen-Schutz. Mehrere Dutzend Demonstranten seien deshalb vorübergehend festgenommen worden, hieß es. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von rund 2.200 Beamten im Einsatz.

Demonstranten riefen unter anderen "Friede, Freiheit, keine Diktatur", "Widerstand" und "Wir sind das Volk" gerufen. Auf einem Plakat stand: "Nein zum Bürgerentmächtigungsgesetz". Trillerpfeifen und Trommeln waren zu hören.

Das Reichstagsgebäude sowie das Brandenburger Tor sind weiträumig abgesperrt. Wasserwerfer stehen bereit und sollen "im "Bedarfsfall eingesetzt" werden. Für einen besseren Überblick beobachtet die Polizei die Lage auch von einem Hubschrauber aus. Unterstützt wird die Berliner Polizei von der Bundespolizei sowie Beamten aus mehreren Bundesländern.

Anlass des Protests sind die Beratungen des Bundestags über das geänderte Infektionsschutzgesetz. In dem Entwurf für die Novellierung des Infektionsschutzes werden bundesweit einheitliche Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie festgeschrieben. Geplant sind etwa Ausgangsbeschränkungen von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr. Die geplante Bundes-Notbremse soll gezogen werden, wenn in einem Landkreis oder einer Stadt mehr als 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kommen.

Verwaltungsgericht besätigt Maskenpflicht in Thüringer Schulen

12:27 Uhr: Das Verwaltungsgericht in Weimar hält eine Entscheidung des dortigen Amtsgerichts gegen die Maskenpflicht im Unterricht für "offensichtlich rechtswidrig". Das Familiengericht habe keine Befugnis, Anordnungen gegenüber Behörden und Vertretern von Behörden als Träger öffentlicher Gewalt zu treffen, teilte das Verwaltungsgericht am Dienstag mit. Die gerichtliche Kontrolle von Behördenhandeln auch hinsichtlich von Gesundheitsschutzmaßnahmen in den Schulen obliege allein den Verwaltungsgerichten.

Hintergrund ist eine Entscheidung des Amtsgerichts Weimar, die bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Das Gericht hatte die Maskenpflicht an zwei Thüringer Schulen per Anordnung aufgehoben. Allerdings gab es unter anderem vom Thüringer Bildungsministerium erhebliche Zweifel daran, dass ein Amtsgericht eine solche Entscheidung treffen kann. Die Staatsanwaltschaft Erfurt prüft, ob sie nach mehreren Anzeigen mit dem Vorwurf der Rechtsbeugung gegen den Richter Ermittlungen aufnimmt.

Die nun getroffene Entscheidung des Verwaltungsgerichtes bestätigte die Maskenpflicht im Unterricht. Einen Eilantrag, mit dem die neu eingeführte Pflicht gekippt werden sollte, wurde abgelehnt, wie das Verwaltungsgericht am Dienstag mitteilte. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung für Schüler stelle "eine geeignete als auch erforderliche Maßnahme dar", begründete das Gericht die Entscheidung.

Virologin Ciesek: "Impfstoff ist bei Weitem sicherer als COVID-19-Infektionsrisiko"

Virologin Sandra Ciesek kritisiert die Risikoeinschätzung von Nebenwirkungen durch eine Impfung. Die Gefahr werde in der Bevölkerung überbewertet. Schuld seien die zahlreichen Medienberichte über mögliche Komplikationen.

Gericht hebt Maskenpflicht für Bremer Grundschüler vorläufig auf

11:52 Uhr: Wegen unklarer Formulierungen in einer Verordnung hat das Bremer Oberverwaltungsgericht (OVG) die Maskenpflicht für Grundschüler in dem Bundesland vorläufig aufgehoben. Die Ausführungen zu den Voraussetzungen, unter denen die Maskenpflicht gelte, seien "zu unbestimmt" gehalten, entschied das Gericht am Mittwoch in von Eltern von Grundschülern angestrengten Eilverfahren. Die Pflicht als solche sei aber angemessen. (Az. 1 B 178/21 und 1 B 180/21)

Sie sei generell eine geeignete und erforderliche Maßnahme, um das Corona-Infektionsrisiko an Schulen einzudämmen. Die Richter stellten zugleich klar, dass die Maskenpflicht aus ihrer Sicht nicht in das "Recht auf körperliche Unversehrtheit" eingreife.

Sie bemängelten allerdings die Formulierung in der Verordnung, wonach eine Maskenpflicht an Grundschulen ab einem Inzidenzwert von 100 immer dann gilt, wenn "sich dies nicht auf ein oder mehrere Ausbruchsgeschehen außerhalb von Schulen zurückführen lässt". Die Passage sei viel zu unbestimmt und verstoße daher gegen die Grundsätze des Verwaltungsrechts. Schüler und Eltern könnten nicht nachvollziehen, wann die Bedingungen erfüllt seien.

Ärzte und Kliniken warnen vor wachsenden Versorgungsengpässen

11:18 Uhr: Ärzte und Kliniken warnen angesichts der hohen Zahl von COVID-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen vor verschärften Engpässen bei der Versorgung anderer Patienten. "Wenn sich die Infektionslage in den nächsten Wochen nicht entspannt, werden viele Kliniken an den Punkt kommen, dass sie Operationen nicht nur um ein paar Wochen, sondern um Monate verschieben müssen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

90 Prozent der Kliniken stellten aktuell mehr als 10 Prozent der Eingriffe zurück, 50 Prozent sogar mehr als 20 Prozent. Bei einzelnen Eingriffen, zum Beispiel beim Hüftgelenksersatz, würden im Schnitt schon wieder 40 Prozent abgesagt, so Gaß. "Je länger die dritte Pandemiewelle dauert, desto massiver werden die Engpässe bei planbaren Eingriffen."

Ähnlich äußerte sich die Deutsche Krebsgesellschaft. "Wenn sich die Infektionslage weiter verschärft, werden die Wartezeiten auf planbare Operationen in den kommenden Wochen noch deutlich zunehmen", sagte Präsident Thomas Seufferlein den Funke-Zeitungen. "Ich möchte nicht von Triage sprechen, aber viele Kliniken müssen jetzt priorisieren."

Krebspatienten, deren Zustand medizinisch stabil sei, müssten bereits jetzt häufig zwei oder drei Wochen länger auf ihren Eingriff warten. Bei einigen Tumorerkrankungen könne das zu Verschlechterungen führen, warnte Seufferlein. In jedem Fall sei eine solche Verzögerung psychisch belastend für Patienten, die gerade eine Krebsdiagnose bekommen hätten.

Führende Intensivmediziner zeigten sich ebenfalls besorgt. Bereits jetzt seien in vielen Kliniken nur noch zehn Prozent der Intensivbetten frei, oft also nur ein einziges Bett. "Wenn wir deutlich über 6000 Covid-Intensivpatienten kommen, ist im gesamten Krankenhaus nur noch Krisenmedizin möglich", sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), den Funke-Zeitungen.

Andere Mediziner warnten vor Alarmismus. "Wir sind und waren zu keiner Zeit am Rande unserer Kapazitäten", sagte Thomas Hermann Voshaar, Chefarzt der Lungenklinik Bethanien Moers, der "Bild" (Mittwoch). "Der Alarmismus der Intensivmediziner der Divi ist unverantwortlich und unverhältnismäßig." Er sei durch die tatsächlichen Zahlen nicht gestützt. "Nicht mal ein Viertel der
22.000 Intensivbetten in Deutschland sind mit COVID-19-Patienten belegt."

Dänemark stellt Schleswig-Holstein 55.000 Astrazeneca-Dosen bereit

10:47 Uhr: Schleswig-Holstein bekommt von Dänemark 55.000 Dosen des Impfstoffes des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca. Wie die dänische Regierung am Dienstagabend mitteilte, ist dies eine Art Darlehen. Die Impfdosen sollen nach einem vereinbarten Zeitraum zurückerstattet werden.

Allerdings hat sich Dänemark entschieden, den Astrazeneca-Impfstoff Vaxzevria wegen der Gefahr von Blutgerinnseln selbst nicht mehr zu verwenden. Die Regierung hat noch nicht entschieden, was mit ihren anderen gekauften Astrazeneca-Dosen geschehen soll.

Gesundheitsminister Magnus Heunicke sagte, er sei im Dialog mit mehreren Ländern. "Wenn wir mit einigen Ländern einen Tauschhandel machen können, bei dem wir Astrazeneca-Impfstoffe an sie senden und einige ihrer Pfizer-Impfstoffe zurückbekommen, ist das natürlich äußerst interessant", sagte Heunicke.

Diskutiert wird auch, ob es möglich ist, Vaxzevria an Freiwillige zu verabreichen. 270.000 Dosen sind zurzeit in Dänemark eingelagert, im Mai würden 350.000 weitere Dosen erwartet, berichtete die dänische Agentur Ritzau.

Tierärzte in Chile sollen Hunde-Vakzin gegen Corona an Menschen verimpft haben

09:32 Uhr: In Chile stehen zwei Tierärzte im Verdacht, ein für Hunde gedachtes Anti-Corona-Vakzin an Menschen verimpft zu haben. Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, haben mutmaßlich mehr als 75 Menschen in der Stadt Calama den Impfstoff erhalten.

Die Gesundheitsbehörden wurden auf den Fall aufmerksam, als sie Mitarbeiter einer Tierarzt-Klinik in Calama im September ohne Maskenschutz antrafen. Die Tierärztin María Fernanda Muñoz hatte sich nach eigenen Angaben mit einer achtfachen Dosis des Hunde-Vakzins gegen das Corona-Virus geschützt.

Die Gesundheitsbeauftragte der Region Antofagasta, Rossana Díaz, bezeichnete das Verhalten der Tierärztin als "sehr gefährlich". In einem weiteren Fall wurde in einer Tierarzt-Praxis eine nicht näher bekannte Zahl von Patienten ebenfalls mit einem Hunde-Vakzin behandelt. Der Fall wurde öffentlich bekannt, als die Tierärzte sich weigerten, Strafzahlungen zu entrichten, die gegen sie verhängt worden waren.


Linke vor Infektionsschutz-Abstimmung: Zu hohes Risiko für Schulen

09:13 Uhr: Die Linksfraktion im Bundestag wird nach den Worten ihrer Co-Vorsitzenden Amira Mohamed Ali am Mittag gegen den Entwurf des erweiterten Infektionsschutzgesetzes stimmen. Sie kritisierte im ZDF-"Morgenmagazin" vor allem die vorgesehenen Corona-Regelungen für die Schulen. "Es ist in der Tat absolut nicht nachvollziehbar, dass die Notbremse in den Schulen erst ab einer Inzidenz von 165 greift, hier setzt man die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer, einem viel zu hohem Infektionsrisiko aus, die müsste auch ab 100 greifen. Und unbedingt müsste viel früher - nämlich ab 50 - der Wechselunterricht wieder starten." Bei voller Klassenstärke sei es sehr schwierig, Infektionsschutzmaßnahmen einzuhalten.

Den Schwellenwert von 165 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche kritisierte auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. "Es hängt natürlich viel davon ab: Gelingt es, diese dritte Welle zu brechen? Weil ansonsten in diesem Schuljahr normaler Unterricht wahrscheinlich nicht mehr möglich sein wird", mahnte er im ZDF.

Deutsche Bahn plant Impfzentren für eigene Mitarbeiter

09:09 Uhr: Die Deutsche Bahn bereitet sich auf Impfungen im eigenen Unternehmen vor. An mindestens zehn Standorten in Deutschland wolle der Konzern Impfzentren einrichten, an denen die Beschäftigten von den Betriebsärzten geimpft werden sollen, teilte eine Sprecherin mit. "Die ersten entstehen jetzt in München und Nürnberg." Weitere Orte wurden zunächst nicht bekannt. Welcher Impfstoff zum Einsatz komme, stehe noch nicht fest. Sobald genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, sollten so viele "systemrelevante Mitarbeitende wie möglich ein Impfangebot von ihrem Arbeitgeber erhalten".

Der Konzern geht davon aus, dass ungefähr die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland als systemrelevant eingestuft sind. Sie gehören demnach zur Gruppe 3 in der Corona-Impfverordnung des Bundes. Darunter fallen unter anderem solche Menschen, die in "besonders relevanter Position in Einrichtungen und Unternehmen der Kritischen Infrastruktur tätig sind". Dazu gehören laut Impfverordnung auch das Transport- und Verkehrswesen.

Gesundheitsminister Jens Spahn hatte am Montag angekündigt, dass Betriebsärzte ab Juni mit Impfstoff beliefert werden könnten. Hintergrund sind weitere Lieferzusagen der Hersteller. Neben den regionalen Impfzentren der Länder impfen seit kurz nach Ostern auch Hausärzte mit und haben zu einem deutlichen Anstieg der Impfungen beigetragen. Nun sollen Betriebsärzte folgen.

Wissenschaftler: Nicht mehr nur Inzidenz-Werte als Pandemie-Bewertung nutzen

08:45 Uhr: Zur Bewertung der Pandemie-Lage bringen Experten als Orientierungswert die Zahl der Intensivstation-Neuaufnahmen binnen sieben Tagen ins Spiel. Die Inzidenz, also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, korreliere bereits jetzt nicht gut mit der Lage, bekräftigte der Epidemiologe Gérard Krause am Dienstag in einer Video-Schalte des Science Media Center (SMC). Der Wert könne Risiken sowohl über- als auch unterschätzen.

Gebraucht würden mehrere Indikatoren, um die Lage sachgerecht abzubilden und gezielte Maßnahmen zu treffen, so der Experte vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Das Robert-Koch-Institut (RKI) liefere zwar eine Vielzahl an Daten, die aber leider nicht berücksichtig würden bei der Entscheidungsfindung, so Krause. "Wenn man gezwungen ist, sich auf nur einen Messwert zu beschränken - und das scheint so zu sein -, dann wäre die Zahl der Neuaufnahmen auf Intensivstationen das, was der Situation am ehesten gerecht wird."

Einen Fokus auf schwer Erkrankte zu setzen, werde künftig noch wichtiger, da sich die Sieben-Tage-Inzidenz zunehmend von der eigentlichen gesundheitlichen Lage entkoppele, sagte Krause. Grund seien zwei an sich erwünschte Effekte: zunehmende Tests, etwa an Schulen, und Impfungen der Risikogruppen, die hoffentlich die gesundheitliche Belastung sinken ließen. Die Zahl der Ansteckungen werde allerdings nicht in demselben Maße abnehmen. Damit sei die Sieben-Tage-Inzidenz "kein guter Orientierungspunkt mehr".

Weil zwischen Ansteckung und Intensivstation einige Tage vergehen, gilt die Inzidenz als Indikator, der frühzeitig anzeigt, wie sich die Lage entwickelt. Aus Sicht von Christian Karagiannidis aus der wissenschaftlichen Leitung des Divi-Intensivregisters wären zeitlich Einbußen aber zu verschmerzen: Der Vorteil der Intensivbetten-Zahlen sei die größere Robustheit. Man sei nicht abhängig von täglichen Schwankungen und Verzögerungen im Meldewesen oder von Testfrequenzen. "Wir sehen ja wirklich das, was los ist." Er sprach sich für eine gemeinsame Betrachtung dieser Zahl in Verbindung mit Prognosemodellen zur Belegung der Intensivbetten aus. Man dürfe nie auf nur einen Wert blicken.

Münchner Klinikarzt: Coronarisiko nicht unterschätzen

07:34 Uhr: Der Infektiologe Clemens Wendtner hat die Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) begrüßt, dem Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson erneut grünes Licht zu geben. "Das ist erstmal eine vernünftige Abwägung", sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing. Die EMA-Experten hatten das Präparat wegen einiger Fälle spezieller Blutgerinnseln nach einer Impfung in den USA nochmals geprüft.

"Es gibt kein Nullrisiko", sagte Wendtner. "Und manche Menschen vergessen, wie tödlich COVID-19 ist." Er verwies darauf, dass während der Epidemie bislang etwa einer von 1000 Menschen in Deutschland im Zusammenhang Corona gestorben sei. "Wir sehen, dass die meisten direkt an COVID-19 gestorben sind", betonte er mit Blick auf Erfahrungen in seiner Klinik.

Risiken für sogenannte Hirnvenenthrombosen gebe es bei allen aktuellen Corona-Impfstoffen, sagte Wendtner unter anderem mit Verweis auf eine Studie der Universität Oxford. Diesen Forschern zufolge haben Menschen mit einer Corona-Diagnose ein mehrfach höheres Risiko für diese Thrombose als solche, die gegen COVID-19 geimpft wurden. Auch wenn die Studie zeige, dass das Risiko bei nachweislich infizierten Menschen deutlich höher sei als bei Geimpften, sei es noch nötig, die exakten Daten in weiteren Versuchen zu replizieren und zu bestätigen, schreiben die Autoren. Die Studie ist noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.

Erfurt: Bundesgartenschau-Öffnung trotz Pandemie denkbar

06:42 Uhr: Kurz vor dem geplanten Start der Bundesgartenschau (Buga) in Erfurt am Freitag stehen die Chancen für eine grundsätzliche Öffnung trotz Coronakrise gut. Die Thüringer Staatskanzlei denkt darüber nach, dass zumindest die Außenbereiche öffnen könnten. Möglich wird das, wenn das Infektionsschutzgesetz geändert wird.

Im Beschlussentwurf heißt es unter anderem, dass die Außenbereiche von Zoos und botanischen Gärten geöffnet werden dürfen, "wenn angemessene Schutz- und Hygienekonzepte eingehalten werden und durch die Besucherin oder den Besucher ein negatives Ergebnis einer innerhalb von 24 Stunden vor Beginn des Besuchs mittels eines anerkannten Tests durchgeführten Testung auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorgelegt wird." Ein früherer Entwurf sah noch vor, dass botanische Gärten ab einer bestimmten Infektionslage generell geschlossen werden sollen, ohne zwischen Innen- und Außenbereiche zu unterscheiden.

Ob die Gesetzesänderung so kommt und wann sie in Kraft tritt, ist noch unklar. Denkbar wäre etwa auch, dass sie erst am Montag gültig wird. Dann könnte die Buga in Erfurt zunächst drei Tage lang unter Auflagen der Thüringer Corona-Regeln öffnen. Diese sehen zwar immer noch viele Einschränkungen und Hygieneauflagen auch für die Besucher selbst vor; ein negativer Corona-Test würde damit nach aktuellem Rahmen aber noch keine Voraussetzung für den Einlass an einem der zwei umzäunten Hauptstandorte in Erfurt sein.

Neben den Hauptarealen in Erfurt gibt es zudem insgesamt 25 Außenstandorte der Buga. Bei vielen davon handelt es sich um ohnehin frei zugängliche Gartendenkmäler und Parkanlagen. Geplant ist die große Blumenschau vom 23. April bis zum 10. Oktober.

RKI registriert 24.884 Corona-Neuinfektionen - mehr als 300 Tote

06:32 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24.884 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:10 Uhr wiedergeben. In der Zahl der gemeldeten Neuinfektionen könnten Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen vom Vortag enthalten sein. Eine größere Zahl von Meldungen der NRW-Gesundheitsämter waren zuvor aufgrund technischer Schwierigkeiten am Montagabend und Dienstag nicht vollständig übermittelt worden.

Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 331 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Mittwoch vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 21.693 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 342 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 160,1. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 162,4 angegeben. Bisher kann laut RKI anhand der Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen Tage noch nicht abgeschätzt werden, ob sich der ansteigende Trend der vergangenen Woche fortsetzt.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie knapp mehr als drei Millionen nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.824.100 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 80.634.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Dienstagabend bei 0,95 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Bundestag soll einheitliche Corona-Notbremse beschließen

05:00 Uhr: Im Kampf gegen die dritte Corona-Welle sollen bundesweit verbindliche Regeln für schärfere Gegenmaßnahmen kommen. Der Bundestag will dazu am diesem Mittwoch (11:00 Uhr) eine "Notbremse" mit konkreten Vorgaben bei hohen Infektionszahlen beschließen. Dazu gehören weitgehende nächtliche Ausgangsbeschränkungen, Schließungen von Schulen und strengere Bestimmungen für Geschäfte. Die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes sollen an diesem Donnerstag noch in den Bundesrat gehen und dann rasch in Kraft treten - vorerst bis Ende Juni. Aus der Opposition und von Patientenschützern kam Kritik.

Gezogen werden soll die "Bundes-Notbremse", wenn in einem Landkreis oder einer Stadt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) an drei Tagen hintereinander über 100 liegt. Auf eine ähnliche Notbremse hatten sich Anfang März auch schon Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten verständigt. Eine teils zögerliche Umsetzung in den Ländern stieß aber auf Kritik besonders des Bundes. Daher soll nun ein Bundesgesetz greifen. Fürs Umschalten auf Fernunterricht in den Schulen soll ein höherer Schwellenwert von 165 gelten.

Gesundheitsministerium beschafft weiteres Antikörper-Medikament

04:30 Uhr: Das Bundesgesundheitsminsiterium will neben Impfungen auch Medikamente gegen COVID-19 einsetzen. Angesichts möglicher Resistenzen soll eine Kombination solcher Präparate helfen. Dies basiert auf einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Man beschaffe derzeit ein weiteres Antikörper-Medikament, das voraussichtlich ab Ende April zur Verfügung stehe, teilte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur mit.

Monoklonale Antikörper-Präparate haben in Europa noch keine Zulassung, die Prüfverfahren bei der Arzneimittelbehörde EMA laufen. In Deutschland werden die Wirkstoffe nach Entscheidung eines Arztes bereits in Einzelfällen bei Patienten eingesetzt, die ein Risiko für einen schweren Verlauf haben. Bisherige Studiendaten weisen darauf hin, dass eine Therapie im frühen Krankheitsstadium die Viruslast reduzieren könnte. Die gentechnologisch hergestellten Antikörper imitieren die Fähigkeit des Immunsystems, Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 abzuwehren. Sie zielen auf bestimmte Stellen des Virus ab. Ein einzelnes Präparat kann jedoch unwirksam werden, wenn sich durch Mutationen die Andockstelllen für die Antikörper ändern.

Aktion in New York: Kostenlose Joints für Corona-Geimpfte

02:33 Uhr: Rund drei Wochen nachdem das Parlament des US-Bundesstaats New York den Weg für die Legalisierung von Marihuana freigemacht hat, haben Aktivisten kostenlos Joints an Corona-Geimpfte verteilt. Dutzende Menschen standen am Dienstag (Ortszeit) am Union Square in Manhattan in einer Schlange an, um an das kostenlose Cannabis zu kommen.

Fast die Hälfte aller New Yorker über 18 Jahre hat bereits mindestens eine Impfdosis bekommen. "Joints for Jabs" hatten die Aktivisten die Aktion betitelt, auf Deutsch etwa "Joints für Impfungen".

Ende März hatte das New Yorker Parlament nach jahrelangem Streit den Weg für die Legalisierung von Marihuana freigemacht - und New York auf den Weg zum 15. US-Bundesstaat gebracht, der Marihuana ab 21 Jahren für den freien Gebrauch erlaubt.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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