• 16:59 Uhr: ➤ WHO empfiehlt Einsatz des Astrazeneca-Impfstoffs
  • 15:25 Uhr: Corona-Effekt: Fast jedes dritte Kind zeigt laut Studie psychische Auffälligkeiten
  • 12:01 Uhr: Kubicki vs. Lauterbach: "Bewirbt sich um Hauptrolle im Film 'Apocalypse Now'"
  • 09:36 Uhr: Kanzleramt will Lockdown bis 14. März verlängern
  • 05:44 Uhr: 8.072 Corona-Neuinfektionen und 813 neue Todesfälle gemeldet

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➤ WHO empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff auch für Menschen ab 65 Jahren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt den Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns Astrazeneca auch für Menschen ab 65 Jahren. Unter Berücksichtigung der derzeitigen Datenlage empfehle die WHO den Impfstoff "für den Einsatz bei Personen im Alter von 65 Jahren und älter", erklärte das Expertenkomitee für Immunisierungen am Mittwoch in Genf.

Zudem könne das Vakzin auch in Gegenden eingesetzt werden, in denen Corona-Mutanten aufgetreten sind.

Erste Studien aus Südafrika zeigten zwar deutlich weniger Wirksamkeit, um relativ milde Krankheitssymptome zu verhindern, sagte Alejandro Cravioto, der Vorsitzende eines Expertenrats, der die WHO berät, am Mittwoch in Genf. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass der Impfstoff gegen schwere Verläufe von COVID-19 nicht schütze.

Selbst dort, wo die Virusvariante vorkomme, gebe es deshalb keinen Grund, den Impfstoff nicht einzusetzen, sagte Cravioto. Die WHO schloss sich der Empfehlung an.

Die WHO-Impfspezialistin Kate O'Brien sagte, es sei bei allen Impfstoffen üblich, dass die Wirksamkeit bei relativ milden Krankheitsverläufen weniger deutlich sei als bei schweren Verläufen.

"Es ist plausibel zu erwarten, dass dieser Impfstoff gegen schwere Krankheitsverläufe wirksam ist", sagte sie. Zudem sei die für eine Immunantwort wichtige Reaktion der T-Zellen stark.

In Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern ist das mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden verweisen darauf, dass belastbare Daten für die Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen fehlten.

Außerdem verschob Südafrika seine Impfkampagne, da einer Studie zufolge das Vakzin von Astrazeneca nicht umfassend gegen die in Südafrika entdeckte Corona-Mutante wirksam ist. Das Land will nun stattdessen den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Johnson & Johnson einsetzen.

Astrazeneca sah sich zuletzt auch massiver Kritik ausgesetzt, weil das Unternehmen der Europäischen Union vorerst nicht so viele Impfdosen liefert wie geplant.

Die weiteren Corona-News des Tages

Restaurants und Kneipen bleiben auf Mallorca wegen Corona geschlossen

17:34 Uhr: Trotz einer deutlichen Entspannung der Corona-Lage auf den Balearen müssen die Restaurants, Cafés und Kneipen auf Mallorca und den Nachbarinseln Ibiza und Formentera weiterhin geschlossen bleiben.

Die Regionalregierung will die meisten der seit dem 13. Januar geltenden Lockdown-Maßnahmen um weitere zwei Wochen bis zum 28. Februar verlängern, wie Medien berichteten.

Das habe Tourismusminister Iago Negueruela den Sozialpartnern - Unternehmern und Gewerkschaften - am Mittwoch in Palma mitgeteilt, schrieben die Zeitung "Diario de Mallorca" und andere Medien.

Auch Fitnessstudios müssen demnach unter anderem geschlossen bleiben. Zudem bleiben die Bewegungs- und die Versammlungsfreiheit stark eingeschränkt. Lockerungen soll es ab dem Wochenende nur für große innerstädtische Kaufhäuser geben.

Sie werden stufenweise und unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen. Der Beschluss soll am Donnerstag verabschiedet werden und am Wochenende in Kraft treten.

Im Dezember hatten die Balearen lange die höchsten Corona-Zahlen ganz Spaniens. Im Zuge der strengen Einschränkungen wird die Lage aber seit drei bis vier Wochen immer besser.

Mit 97 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gehört man inzwischen nach den Kanaren (63) und vor Kantabrien (121) zu den Regionen Spaniens mit den besten Werten.

Die balearische Regierung führt als Hauptgrund für die Beibehaltung der Einschränkungen die weiterhin schwierige Lage in den Krankenhäusern an. Daneben bereitet auch die deutlich ansteckendere britische Variante des Virus Sorgen. Auf Mallorca verursachte diese Mutante nach jüngsten amtlichen Angaben etwa 15 Prozent aller Ansteckungen.

Israel peilt in Corona-Krise Impfausweis noch im Februar an

16:56 Uhr: Israel peilt in der Corona-Krise die Ausgabe sogenannter Grüner Ausweise für Geimpfte ab dem 23. Februar an. Dies sagte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Mittwoch dem Nachrichtenportal "ynet".

Mit dem Impfnachweis soll es dem Bericht zufolge zunächst möglich sein, bestimmte Hotels, Fitnessstudios und andere Freizeiteinrichtungen zu besuchen. Auch Genesene, bei denen von einer Immunisierung ausgegangen wird, sollten ihn erhalten.

Die Regierung will eine App auf den Markt bringen, in der die Impfung oder die Genesung von einer Corona-Erkrankung dokumentiert werden. In der App sollen dem Bericht zufolge ebenfalls Testergebnisse für 72 Stunden hinterlegt werden, so dass auch über diesen Weg Lockerungen von den Corona-Regeln wahrgenommen werden können.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht Israel in einem Wettlauf zwischen Impferfolg und Infektionsdynamik. In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land erhielten bislang rund 3,6 Millionen Menschen eine Erstimpfung, davon bekamen etwa 2,2 Millionen auch die zweite Dosis.

Etwa 30 Prozent der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre, diese Gruppe wird vorerst nicht geimpft. Die massive Impfkampagne fiel zuletzt mit Neuinfektionszahlen zusammen, die trotz mehrwöchigen Lockdowns auf sehr hohem Niveau verharrten.

Edelstein zeigte sich aber zuversichtlich und verwies bei "ynet" auf rückläufige Zahlen. Nach Angaben seines Ministeriums vom Mittwoch lag die Zahl der neuen Fälle binnen 24 Stunden mit 6.062 deutlich niedriger als vor einer Woche mit 8010.

Die Zahl der Schwerkranken blieb mit 1.020 jedoch weiterhin sehr hoch. Die Regierung hatte am Sonntag mit dem schrittweisen Ausstieg aus dem insgesamt dritten Lockdown in Israel begonnen.

Deutschland stellt weitere 1,5 Milliarden für weltweite Corona-Bekämpfung bereit

16:04 Uhr: Deutschland stellt weitere 1,5 Milliarden Euro für die weltweite Bekämpfung der Corona-Pandemie bereit. Der Haushaltsausschuss beschloss am Mittwoch die Freigabe der Mittel. Der größte Teil, nämlich 1,21 Milliarden Euro, ist dabei für den Bereich Impfstoffe vorgesehen - vor allem für die Beschaffung von Vakzinen, aber auch für Forschung und Logistik.

Weitere Ausgaben sind unter anderem für Medikamente zur Behandlung von COVID-19 sowie für Tests und für Schutzausrüstung vorgesehen. Für die konkrete Verwendung des Geldes sind verschiedene Organisationen zuständig, etwa die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Impf-Allianz Gavi.

"Die Pandemiebekämpfung kann nur gemeinsam gelingen", erklärte der haushaltpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Echardt Rehberg (CDU). "Daher ist es entscheidend, dass wir nicht nur national agieren, sondern auch global zusammenarbeiten. Insbesondere müssen wir den Ländern Hilfe anbieten, deren Gesundheitssystem es nicht aus eigener Kraft schafft."

"Wir lassen die armen Länder in dieser Krise nicht im Stich", betonte auch die SPD-Haushaltspolitikerin Sonja Steffen. "Die Pandemie kann nur besiegt werden, wenn sie weltweit unter Kontrolle gebracht wird."

Studie: Kinder leiden psychisch stark unter Corona-Pandemie

15:21 Uhr: Fast jedes dritte Kind zeigt ein knappes Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland psychische Auffälligkeiten. Das ist das Ergebnis der zweiten Befragung der sogenannten Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), die am Mittwoch vorgestellt wurde.

Sorgen und Ängste hätten noch einmal zugenommen, auch depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen seien verstärkt zu beobachten, sagte die Leiterin der Studie, Ulrike Ravens-Sieberer. Vor der Coronakrise gab es laut Untersuchung lediglich bei zwei von zehn Kindern ein Risiko für psychische Auffälligkeiten.

Die Lebensqualität habe sich weiter verschlechtert. Besonders betroffen seien Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen und mit Migrationshintergrund. Die seelischen Belastungen und Bedürfnisse von Familien und Kindern müssten während der Pandemie stärker berücksichtigt werden, betonte Ravens-Sieberer.

Von Mitte Dezember bis Mitte Januar nahmen mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche und mehr als 1.600 Eltern mittels Online-Fragebogen teil. Im Vergleich zu einer vorherigen Befragung im Juni 2020 sind die Zahlen gestiegen: 85 Prozent der befragten Kinder fühlen sich laut Untersuchung in der Coronakrise belastet. Im Juni spürten lediglich 71 Prozent seelische Belastungen.

Sieben von zehn Kindern empfinden ihre Lebensqualität als gemindert, bei der ersten Befragung war es noch sechs von zehn Kindern - und vor der Pandemie drei von zehn. Ängste und Sorgen haben laut Studie noch einmal deutlich zugenommen.

Zusätzliches Problem: Die Ernährung sei ungesünder, der Konsum von Süßigkeiten habe zugenommen, berichtete die Forscherin. Viele Kinder würden keinen Sport mehr treiben. "Angestiegen ist der Medienkonsum."

Das habe natürlich auch mit dem Online-Unterricht zu tun. Homeschooling würden die Schüler inzwischen als viel anstrengender empfinden als noch im Frühsommer. Kinder und Jugendliche würden zudem über mehr Streit mit den Eltern berichten. "Die Familien geben sich wirklich große Mühe, alles unter einen Hut zu bekommen", sagte Ravens-Sieberer mit Blick auf Homeschooling und Arbeitsbelastung. "Die Eltern sind aber am Anschlag." Sie bräuchten deshalb dringend eine Perspektive und Unterstützung.

Sie wolle die Ergebnisse der zweiten Befragung nicht "überdramatisieren", betonte die Wissenschaftlerin. "Denn nicht jede psychische Auffälligkeit wird zur psychischen Störung. Aber wir müssen sie sehr ernst nehmen."

Schon mehr als vier Millionen Corona-Infektionen in Russland nachgewiesenen

15:02 Uhr: In Russland sind mittlerweile mehr als vier Millionen Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Die Regierung listete am Mittwoch bei ihrer täglichen Bilanz insgesamt 4.012.710 Ansteckungen auf. Damit ist Russland nach den USA, Indien und Brasilien das Land mit den höchsten registrierten Infektionszahlen.

Möglicherweise liegen die Zahlen aber noch deutlich höher. Ende Januar hatte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin geschätzt, dass sich allein in der russischen Hauptstadt rund die Hälfte der Bevölkerung und damit sechs Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert hätten.

Am Montag teilte die russische Statistikbehörde Rosstat mit, dass zwischen April und Dezember 2020 insgesamt 162.429 Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben seien.

Mittlerweile haben mehr als 1,7 Millionen Menschen in Russland bereits beide Dosen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V erhalten. Das teilte nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen der Wissenschaftler Denis Logunow vom Institut Gamaleja mit, das den Impfstoff entwickelt hat.

Es war die erste offizielle Angabe zur Zahl der bisherigen Impfungen in Russland seit dem Start der Kampagne im Dezember. Die von Logunow genannte Zahl entspricht einem Anteil von gut einem Prozent der Bevölkerung. Rund 500.000 weitere Menschen haben laut Logunow bereits die erste Dosis von Sputnik V erhalten.

Norwegische Grenzen bleiben bis Ende Februar weitgehend dicht

14:26 Uhr: Norwegen verlängert seine aus Corona-Sorgen eingeführten strikten Einreisebeschränkungen bis zum 28. Februar. Das teilte Justizministerin Monica Mæland am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Oslo mit.

Durch das Auftreten mutierter Coronavirus-Varianten habe die Pandemie nun eine neue Richtung eingeschlagen, weshalb man nicht zu den vorher geltenden Regelungen an den Grenzen zurückkehren könne. Die Regierung will aber bald eine Ausnahme für bestimmte Betriebe auf den Weg bringen, die Bedarf an Arbeitskräften aus dem Ausland haben.

Die norwegische Regierung hatte vor rund zwei Wochen verkündet, dass die Grenzen für praktisch alle Ausländer geschlossen werden, sofern sie keinen festen Wohnsitz in Norwegen haben.

Die Maßnahme war zunächst für 14 Tage eingeführt worden, hatte aber auch Auswirkungen auf das Europa-League-Hinspiel der TSG Hoffenheim beim norwegischen Spitzenclub Molde FK am 18. Februar: Statt in Norwegen findet die Partie nun im spanischen Villarreal statt.

Norwegen hat seit längerem eine der niedrigsten Neuinfektionszahlen Europas. Dennoch kommt es auch in dem skandinavischen Land zu Corona-Ausbrüchen, weshalb im Land verschiedene und teils nach Region unterschiedliche Beschränkungen des öffentlichen Lebens gelten.

Nur für Corona-Geimpfte: Urlaub auf Mallorca bald wieder möglich

Die spanische Regierung will den Tourismus wieder ankurbeln. Reisen nach Mallorca sollen schon im Frühjahr wieder möglich sein.

Mehr als eine Million Menschen zwei Mal geimpft

13:54 Uhr: Rund sechs Wochen nach dem Impfstart in Deutschland haben rund 2,4 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das neue Coronavirus erhalten. Rund 1,1 Millionen Bundesbürger bekamen darüber hinaus den zweiten Piks für den Schutz vor SARS-CoV-2. Das geht aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervor.

Die Impfungen sind bisher allein für Risikogruppen vorgesehen, die ein besonders hohes Erkrankungsrisiko haben. Unter den Immunisierten sind bundesweit rund 365.140 Pflegeheimbewohner, die durch die zweite Dosis einen Impfschutz aufbauen können. Mehr als eine halbe Million Menschen erhielten die zweite Impfung aufgrund ihres Berufs, zum Beispiel im Bereich Pflege.

Coronakrise belastet US-Getränkeriesen Coca-Cola weiter stark

13:44 Uhr: Der weltgrößte Getränkehersteller Coca-Cola hat angesichts anhaltender Belastungen durch die Coronakrise auch zum Jahresende deutliche Abschnitte machen müssen. Im vierten Quartal sank der Gewinn im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro), wie der Pepsi-Rivale am Mittwoch in Atlanta mitteilte.

Der konzernweite Umsatz fiel um fünf Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar. Coca-Cola betonte aber, nach dem Einbruch der Geschäfte zu Beginn der Pandemie weiter auf Erholungskurs zu sein.

"Wir sind gut aufgestellt, um stärker aus der Krise hervorzugehen", erklärte Konzernchef James Quincey. Die pandemiebedingte Schließung von Restaurants, Stadien, Kinos und anderen öffentlichen Einrichtungen, in denen ein erheblicher Teil des Umsatzes entsteht, hatte Coca-Cola stark zugesetzt.

Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 fielen die Erlöse um elf Prozent auf 33,0 Milliarden Dollar. Unterm Strich verdiente das Unternehmen 7,7 Milliarden Dollar und damit rund 13 Prozent weniger als im Vorjahr.

Seoul bietet kostenlose Corona-Tests bei Hunden und Katzen an

13:16 Uhr: Die südkoreanische Hauptstadt Seoul bietet kostenlose Corona-Tests bei Katzen und Hunden von coronainfizierten Haustierbesitzern an. Als erstes Tier sei am Mittwoch ein Spaniel getestet worden, der laut seines Besitzers eine laufende Nase und Fieber habe, teilte die Stadtverwaltung mit.

Ein Tierarzt der Stadt in der Nähe des betroffenen Haushalts habe das Tier abgeholt und anschließend getestet. Das Testergebnis lag zunächst nicht vor.

Die Stadt betonte, es gebe keinen Beweis für die Übertragung des Coronavirus von Haustieren auf Menschen. Doch müssten Haustiere, bei denen das Virus nachgewiesen werde, 14 Tage in heimischer Quarantäne verbringen.

Erst dann könnten sie wieder ins Freie gelassen werden. Von dem Testangebot für Hunde und Katzen könnten nur Haustierbesitzer Gebrauch machen, die selber infiziert seien, sagte eine Sprecherin.

Südkoreas Regierung hatte in der vergangenen Woche Richtlinien für Virustests bei Haustieren veröffentlicht, nachdem in der südöstlichen Stadt Jinju als erstes Tier im Land eine Katze positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden war. Die Katze gehörte zu einem Haushalt, in dem sich zwei Personen infiziert hatten.

In Südkorea müssen Hundebesitzer ihr Tier registrieren lassen, wenn dieses älter als zwei Monate alt ist. Bei Katzen ist die Registrierung nicht verpflichtend, sie kann aber freiwillig erfolgen.

Ab Donnerstag harter Lockdown für vier Millionen Menschen in Athen

12:16 Uhr: Der Großraum Athen wird von Donnerstagmorgen 6:00 Uhr bis zum Monatsende in einen harten Lockdown gehen. "Ziel ist es, dem Virus immer einen Schritt voraus zu sein", sagte der Chef des griechischen Zivilschutzes, Nikos Chardalias, am Mittwoch bei der Ankündigung der Maßnahmen im griechischen Fernsehen.

Vor allem Geschäfte und Schulen sind betroffen. Sie hatten erst vor wenigen Wochen wieder öffnen dürfen und müssen nun erneut schließen.

Laut Chardalias muss unter der Woche ein Ausgangsverbot von 21:00 Uhr bis 5:00 Uhr eingehalten werden; am Wochenende gilt das Ausgangsverbot sogar schon ab 18:00 Uhr. Außer Supermärkten, Apotheken und Tankstellen müssen alle Geschäfte mit Kundenverkehr schließen - auch Dienstleister wie etwa Friseure, die zuvor noch offen hatten.

Die Schüler sollen per Online-Unterricht betreut werden. Wer das Haus verlässt, muss die seit Beginn der Pandemie in Griechenland übliche SMS an den Zivilschutz senden und so darüber informieren, ob er einkaufen oder zum Arzt geht, sich körperlich betätigt oder mit dem Haustier Gassi geht.

Zuvor hatte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die Maßnahmen mit den stark steigenden Infektionszahlen begründet. Noch bestehe jedoch die Chance, eine dritte Corona-Welle zu vermeiden, sagte er.

Seit Einführung leichter Lockerungen Mitte Januar waren die Fallzahlen in Griechenland sprunghaft angestiegen, die Krankenhäuser stehen wieder unter Druck. Medienberichten zufolge gibt es im Großraum Athen nur noch rund 70 freie Intensivbetten.

Das griechische Gesundheitssystem ist nach der jahrelangen schweren Finanzkrise des Landes nicht besonders gut aufgestellt und die Zahl der Intensivbetten vergleichsweise gering.

Kubicki vs. Lauterbach: "Bewirbt sich um Hauptrolle im Film 'Apocalypse Now'"

12:01 Uhr: Das Bundeskanzleramt will den Lockdown bis zum 14. März verlängern, wie aus einer Beschlussvorlage hervorgeht, die der AFP vorliegt. FDP-Vize Wolfgang Kubicki hält die weiteren Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus für Panikmache.

Er kritisiert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach scharf, der vor Lockerungen warnt. "Er bewirbt sich mittlerweile um die Hauptrolle im Film 'Apocalypse Now'", sagte Kubicki gegenüber "ntv".

"Wenn es nach Lauterbach geht, werden wir nie aus dem Lockdown herauskommen, weil wir jedes Mal vor der Situation stehen, dass das Virus mutieren kann. Ich warne dringend vor Panik."

Kubicki wies in diesem Zuge darauf hin, dass das Infektionsschutzgesetz den Gesetzgeber dazu zwinge, Maßnahmen zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen sinken. Und dies sei bei einer Inzidenz von 35 und 50 der Fall.

Kubicki: "Es dauert nicht mehr sehr lange, dann sind wir unter 50, dann lassen sich bestimmte Einschränkungen gar nicht mehr rechtfertigen." Und weiter: "Denen (die Bürger, Anm. d. Red.) muss man erklären, dass sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen können, wenn die Inzidenzzahlen tatsächlich die 50er-Marke unterschreiten." Viele hätten Existenzängste.

Hoher Anteil der britischen Variante in tschechischer Grenzregion

11:38 Uhr: Die britische Coronavirus-Variante breitet sich weiter in Tschechien aus. Doch neue Untersuchungen haben extreme regionale Unterschiede aufgezeigt, wie die staatliche Gesundheitsbehörde SZU am Mittwoch bekanntgab.

Demnach lag der Anteil der ansteckenderen Variante im Bezirk Trutnov (Trautenau) im Dreiländereck zu Polen und Sachsen bereits bei rund 60 Prozent der sequenzierten Proben. Im benachbarten Bezirk Nachod waren es 45 Prozent. In Prag habe der Anteil der britischen Mutante bei weniger als zehn Prozent gelegen.

Die Behörde kommt zu dem Schluss, dass die Überwachung der Mutationen, die sich bisher auf die Hauptstadt konzentrierte, landesweit ausgebaut werden muss. Vor den Gefahren durch neue Virusvarianten warnte auch der tschechische Regierungschef Andrej Babis.

"Das Virus greift an, es mutiert", sagte der 66-Jährige. "Es ist ein Killer." Man habe nicht genügend Impfstoff zur Verfügung. Der Politiker brach zu einem Besuch nach Serbien auf, um sich dort über den Einsatz russischer und chinesischer Impfstoffe zu informieren.

In Tschechien gilt ein harter Lockdown mit einer nächtlichen Ausgangssperre. Die meisten Geschäfte sind geschlossen. Dennoch gehen die Zahlen nicht weiter zurück.

Am Mittwoch meldeten die Behörden 10.165 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele an einem Tag wie seit Mitte Januar nicht mehr. Seit Pandemiebeginn gab es mehr als eine Million nachgewiesene Infektionen und 17.642 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.

Turn-EM in Basel ohne Zuschauer - Livestream im Internet

10:56 Uhr: Die Turn-Europameisterschaften in Basel vom 21. bis 25. April werden wegen der Corona-Pandemie ohne Publikum ausgetragen. Das beschloss das Organisations-Komitee in Abstimmung mit European Gymnastics und den zuständigen Behörden.

"Natürlich bedauern wir, dass die Wettkämpfe vor leeren Rängen ausgetragen werden müssen und das Publikum nur digital dabei sein kann", sagte Organisations-Chefin Kathrin Amacker, "aber die Gesundheit hat oberste Priorität."

Man setze sich nun mit ganzer Kraft dafür ein, den Athletinnen und Athleten auch ohne Publikum in der Halle eine würdige EM zu garantieren. Die bereits gekauften Tickets werden rückerstattet.

Damit die Turn-Fans trotzdem in den Genuss der Wettkämpfe kommen, werden diese live im Internet übertragen. Für die Titelkämpfe, die für die europäischen Turner und Turnerinnen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio sind, haben 40 Nationen gemeldet.

Um den Sportlern und Betreuern eine sichere EM zu bieten, wird das Schutzkonzept laufend den Erfordernissen angepasst; dabei spielen ein engmaschiges Testen und strikte Maskenpflicht eine zentrale Rolle. "Dass es auch in der Pandemie möglich ist, in der Schweiz einen internationalen Anlass durchzuführen, haben die Organisatoren des Ski-Weltcups in Crans-Montana bewiesen", sagte EM-Geschäftsführer Beat Läuchli.

Corona-Warn-App gibt es jetzt auch für ältere iPhone-Modelle

10:33 Uhr: Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes kann nun auch von Besitzern der älteren iPhone-Modelle 5s und 6 genutzt werden. Die neuste Version steht seit Mittwoch im App-Store von Apple zum Herunterladen bereit.

Es kann allerdings mehrere Stunden lang dauern, bis die aktualisierte App für alle iPhone-Nutzer sichtbar wird.

Das Robert-Koch-Institut (RKI), das die Corona-Warn-App des Bundes offiziell herausgibt, kommt mit der neuen Version 1.12 der Forderung nach, die Nutzung der Tracing-App auch den Besitzern von älteren Smartphones zu ermöglichen.

In Deutschland sind schätzungsweise noch 1,7 Millionen ältere Apple-Smartphones aktiv, auf denen nicht das bislang notwendige Betriebssystem iOS 13 oder 14 laufen kann. Die aktuelle Version der App gibt sich nun auch mit iOS 12.5 zufrieden, das auch auf dem iPhone 5s oder 6 läuft.

Neu in der App-Version 1.12 ist auch eine Begegnungshistorie, die Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen soll, das eigene Risiko besser einzuschätzen. Auf der Startseite der App wird im Falle mehrerer Risikobegegnungen nur das Datum der jüngsten Begegnung angezeigt. In der Begegnungshistorie werden nun auch die Tage der anderen Begegnungen aufgelistet.

Das ebenfalls integrierte Kontakt-Tagebuch diene hingegen als private Gedächtnisstütze und laufe unabhängig vom Kontakt-Tracing-System der Corona-Warn-App, betonten die App-Macher. "Daher ist es sehr wichtig, zwischen den persönlichen Einträgen im Kontakt-Tagebuch (Orte und Personen) und dem Tracing-System der App zu unterscheiden." Aus Datenschutzgründen wisse die Corona-Warn-App nicht, an welchen Orten die Menschen waren oder wen sie getroffen haben.

Über die App haben bislang über 240.000 Personen, die selbst positiv getestet wurden, ihre Mitmenschen vor gefährlichen Begegnungen gewarnt. Bei einem geschätzten Durchschnittswert von fünf Begegnungen mit anderen App-Nutzern dürften damit über eine Million Warnhinweise ausgelöst worden sein. Für eine flächendeckende Warnung vor gefährlichen Begegnungen ist allerdings der Nutzungsgrad zu gering.

Die App wurde bislang mehr als 25 Millionen Mal in den Stores von Apple und Google heruntergeladen. Da nicht alle Anwender die App noch weiterhin nutzen, liegt die Zahl der aktiven Anwender unter diesem Wert.

Experten schätzen, dass sie von rund 23 Millionen Menschen weiterhin genutzt wird. Die Wirksamkeit der App erhöht sich, je mehr Menschen die Anwendung auch tatsächlich einsetzen.

Biontech beginnt mit Impfstoffproduktion in Marburg

10:14 Uhr: Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech hat mit der Impfstoffproduktion in seiner neuen Produktionsstätte im hessischen Marburg begonnen.

Dort werde nun zunächst der mRNA-Wirkstoff hergestellt, von dem eine einzelne Charge für die Produktion von acht Millionen Impfdosen reiche, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Mainz mit. Die hessischen Behörden hatten vor rund vier Wochen die Produktion in einem zuvor gekauften Werk in Marburg genehmigt.

Um nun die Herstellung des fertigen Impfstoffs zu ermöglichen, müsse die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) noch die Produktionsprozesse der neuen Anlagen genehmigen, erklärte Biontech. Die Einreichung der dazu notwendigen Daten und anderer benötigter Informationen werde im Februar und März erfolgen.

Nach der Zulassung durch die EMA sollen laut Biontech erste Produktchargen des fertigen Impfstoffs zur sterilen Abfüllung an die Partnerstandorte geliefert werden. Anschließend soll die Verteilung an die Impfstellen gemäß den festgelegten Vereinbarungen mit den Regierungen erfolgen. Die ersten in Marburg hergestellten Impfstoffe würden voraussichtlich Anfang April ausgeliefert.

Biontech arbeite mit seinem US-Partnerunternehmen Pfizer daran, der weltweiten Nachfrage gerecht zu werden. Die Produktionskapazität für den COVID-19-Impfstoff für 2021 sei auf bis zu zwei Milliarden Dosen erhöht worden.

Sobald das Werk in Marburg voll betriebsbereit sei, werde es mit einer jährlichen Produktionskapazität von bis zu 750 Millionen Dosen eine der größten Produktionsstätten in Europa sein.

Britischer Regierungsberater: Lockdowns zu spät und nicht lang genug

09:54 Uhr: Ein britischer Epidemiologe und Berater hat die Reaktion der britischen Regierung auf die Corona-Pandemie als zu spät und nicht entschieden genug kritisiert. Minister hätten "ihre Lektionen der ersten Welle" lernen und "schneller reagieren" sollen, sagte Neil Ferguson, der auch selbst die Regierung in Fragen der Pandemie berät, dem Sender "Sky News".

"Wenn man früh einen Lockdown verhängt, erleidet man nicht so viele Tote und hat paradoxerweise auch weniger wirtschaftlichen Schaden, weil man Lockdown-Maßnahmen vermutlich früher aufheben kann."

Nach einem Teil-Lockdown im November hatte Premierminister Boris Johnson zunächst wieder auf schwächere, regionale Maßnahmen gesetzt, bevor er nach dem Auftreten der neuen Variante einen erneuten, harten, noch immer andauernden Lockdown verhängen musste. Mit mehr als 120.000 Todesfällen mit COVID-19 auf dem Totenschein (Stand: Ende Januar) ist Großbritannien eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder.

Abgeordnete eines Unterhaus-Ausschusses kritisierten am Mittwoch ebenfalls die Regierung: Beschäftigte in Pflegeheimen seien vom Gesundheitsministerium in den ersten Monaten der Pandemie nur mit zehn Prozent der Schutzausrüstung ausgestattet worden, die sie eigentlich benötigt hätten, bemängelte der Ausschuss.

Außerdem seien rund 25.000 Patienten aus Krankenhäusern entlassen worden, ohne vorher auf das Coronavirus getestet worden zu sein. Beides habe maßgeblich zu der hohen Todesrate des Landes beigetragen.

Entwurf: Länder sollen über Schul- und Kita-Öffnungen entscheiden

09:45 Uhr: Die Länder sollen nach einem neuen Beschlussentwurf für die Bund-Länder-Beratungen am Nachmittag eigenständig über die Öffnung von Schulen und Kitas bestimmen. "Die Länder entscheiden im Rahmen ihrer Kultushoheit über die schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht und die Ausweitung des Angebots der Kindertagesbetreuung", heißt es im dem Papier, das am Mittwochmorgen vom Kanzleramt an die Länder verschickt wurde.

Es trägt die Uhrzeit 7:40 Uhr und lag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen vor. Grundsätzlich wird darin eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. März vorgeschlagen.

Das Papier soll nach dpa-Informationen vorabgestimmt sein mit den Ländern Berlin und Bayern. Berlin hat derzeit den Vorsitz den Ministerpräsidentenkonferenz, Bayern die Stellvertretung. Auch mehrere Medien berichteten über den neuen Beschlussvorschlag.

Friseurbetriebe sollen dem Entwurf zufolge unter Auflagen "zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts mit Reservierungen sowie unter Nutzung medizinischer Masken" ab 1. März wieder öffnen dürfen. Weitere Öffnungsschritte sind in dem Papier nicht genannt.

Zudem muss abgewartet werden, ob sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwochnachmittag tatsächlich auf eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. März einigen kann. Endgültige Entscheidungen sind erst am Ende der Beratungen, die um 14:00 Uhr beginnen sollen, zu erwarten.

Kanzleramt will Lockdown bis 14. März verlängern

09:36 Uhr: Das Bundeskanzleramt will den Corona-Lockdown bis zum 14. März verlängern. Dies geht aus einer aktualisierten Beschlussvorlage für die Beratungen mit den Ländern am Mittwochnachmittag hervor, die AFP vorliegt.

Friseure sollen unter Auflagen ab dem 1. März wieder öffnen dürfen, für die Öffnung des Einzelhandels wird noch kein Datum genannt. Über die Öffnung von Schulen und Kitas sollen die Länder selbst entscheiden.

Brauer müssen unverkäufliches Fassbier entsorgen

09:21 Uhr: Durch den bereits mehrfach verlängerten Lockdown wird unverkäufliches Fassbier für die deutsche Braubranche ein immer größeres Problem. "Die Brauereien müssen Millionenwerte in den Gully kippen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele.

Besonders regionale Betriebe, die stark vom Gastronomie- und Festgeschäft abhängig seien, müssten Bier in großem Stil vernichten, ebenso der Getränkehandel. Grund dafür ist das Mindesthaltbarkeitsdatum, das in immer mehr Fällen erreicht werde.

Die Gesamtmenge an vernichtetem Bier könne man nicht abschätzen. "Nicht alles Bier, das bisher zurückgeliefert wurde, musste vernichtet werden, und nicht alles Bier, das nicht getrunken wurde, wurde auch gebraut", sagte Eichele.

Israel schärft Regeln für Flugreisende in Coronakrise nach

08:58 Uhr: Israel hat die Einreiseregeln in der Coronakrise nachgeschärft. Auch Geimpfte müssen demnach bei der Ankunft einen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, wie das Gesundheitsministerium in der Nacht auf Mittwoch mitteilte.

Nach der Einreise muss ein weiterer Test gemacht werden. Fällt auch dieser negativ aus, müssen Geimpfte sich nicht in Quarantäne begeben.

Diese Regelung soll ab Beginn der kommenden Woche gelten. Die Regierung einigte sich zugleich auf eine schrittweise Öffnung der Schulen.

Der Flugverkehr nach Israel ist derzeit nahezu komplett eingestellt. Die Regierung hat das große Luftverkehrsdrehkreuz des Landes, den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv, weitgehend geschlossen, um das Einschleppen weiterer Coronavirus-Varianten zu verhindern.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht Israel in einem Wettlauf zwischen Impferfolg und Infektionsdynamik. In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land erhielten bislang rund 3,6 Millionen Menschen eine Erstimpfung, davon bekamen etwa 2,2 Millionen auch die zweite Dosis. Dies fällt zusammen mit Neuinfektionszahlen, die trotz mehrwöchigen Lockdowns zuletzt auf sehr hohem Niveau verharrten.

Der stellvertretende Gesundheitsminister Joav Kisch sagte allerdings nach einem Bericht des Sender Kan, dass erstmals seit einem Monat die Zahl der Schwerkranken unter die Marke von 1.000 gefallen sei.

Experten werteten dies als Erfolg der Impfkampagne. Das Gesundheitssystem stand wegen der vielen Schwerkranken zuletzt nahe der Belastungsgrenze.

Die Regierung hatte am Sonntag mit dem schrittweisen Ausstieg aus dem Lockdown begonnen. Am Dienstagabend einigte sie sich auf eine gestaffelte Öffnung von Bildungseinrichtungen.

In einer ab Donnerstag beginnenden ersten Phase sollen Kindergärten sowie erste bis vierte Schulklassen in Orten mit niedrigen Infektionszahlen wieder öffnen. In Orten mit höheren Infektionszahlen soll es Freiluft-Unterricht mit maximal zehn Personen inklusive Lehrkraft geben. In Israel liegen die Temperaturen derzeit tagsüber bei mehr als 20 Grad Celsius.

Kretschmann: "Niemand kann Öffnungsorgien erwarten"

08:02 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Erwartungen an schnelle Lockerungen der Corona-Regeln gedämpft. Wenn die landesweiten Inzidenzen über einen gewissen Zeitraum unter 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sind, werde man vorsichtige Öffnungsschritte gehen, sagte er der "Badischen Zeitung" am Mittwoch.

"Niemand kann aber erwarten, dass wir gleich eine Öffnungsorgie starten." Dafür sei die Lage zu fragil. "Die Erfahrungen anderer Länder zeigen: Zu frühe Öffnungen führen zu Rückschlägen und damit zu noch härteren Maßnahmen." Jeder müsse seine Kontakte einschränken.

Zur sinkenden Zustimmung zur Pandemie-Politik in der Bevölkerung sagte Kretschmann: "Wenn man den Kampf gegen das Virus mit einem Krieg vergleichen würde, müsste man sagen: Die Leute werden langsam kriegsmüde."

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den die Ministerpräsidenten wollen am Mittwoch bei einem Krisen-Gipfel über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Coronakrise beraten.

WHO-Experte warnt Biden vor Informationen der US-Geheimdienste über Corona-Ursprung

07:34 Uhr: Ein Mitglied der WHO-Expertenmission zur Untersuchung der Herkunft des Coronavirus hat den neuen US-Präsidenten Joe Biden vor Informationen der US-Geheimdienste über den Ursprung der Pandemie in China gewarnt. "Bitte stützen Sie sich nicht zu sehr auf den US-Geheimdienst", erklärte Peter Daszak von der Mission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China am Mittwoch bei Twitter.

Unter Bidens Vorgänger Donald Trump sei die Aufklärungsarbeit "stärker entkoppelt" worden, die Dienste hätten nun "schlichtweg falsche" Informationen zu "vielen Aspekten".

Biden müsse bei dem Thema deshalb selbst genau hinsehen, forderte Daszak. Mit seiner Twitter-Botschaft kommentierte der Forscher einen US-Medienbericht, wonach das US-Außenministerium die Transparenz der chinesischen Regierung gegenüber der WHO-Expertenmission infrage stellt.

Das Expertenteam hatte am Dienstag zum Abschluss seines vierwöchigen Aufenthalts in China erklärt, der genaue Ursprung des Coronavirus sei weiter offen. Es sei weiter unbekannt, von welchem Tier der Erreger auf den Menschen übergegangen sein könnte. Zugleich verwarfen sie die von Ex-US-Präsident Trump geäußerte These eines Entweichens des Virus aus einem Labor in Wuhan.

Impfkampagne gegen Coronavirus in Peru angelaufen

07:02 Uhr: In Peru ist am Dienstag die Impfkampagne gegen das Coronavirus angelaufen. Am Dienstagmorgen wurde das Personal mehrerer Krankenhäuser in der Hauptstadt Lima mit dem Sinopharm-Vakzin geimpft.

Am Sonntag waren 300.000 Impfdosen des chinesischen Herstellers in dem südamerikanischen Land eingetroffen. Auch Präsident Francisco Sagasti wurde am Dienstagabend in einem Krankenhaus in Lima geimpft.

Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat Peru schwer getroffen. Seit Beginn der Coronakrise infizierten sich rund 1,2 Millionen der insgesamt 33 Millionen Einwohner, mehr als 42.000 Menschen starben nach einer Infektion. Die Krankenhäuser sind überfüllt, zudem ist der Sauerstoff zur Behandlung der COVID-19-Patienten knapp.

Kommenden Sonntag werden voraussichtlich weitere 700.000 Dosen des Sinopharm-Impfstoffs in Peru eintreffen. Die Regierung hat mit dem Hersteller Vereinbarungen über die Lieferung von 38 Millionen Dosen getroffen. Weitere 20 Millionen Dosen sollen von Biontech und Pfizer, 14 Millionen von Astrazeneca und 13,2 Millionen von der Covax-Initiative für ärmere Länder kommen.

Argentinien erteilte derweil am Dienstag dem in Indien hergestellten Impfstoff Covishield eine Notfallzulassung. Covishield ist im Grunde der gleiche Impfstoff wie jener des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca, der nach einem Technologietransfer nun auch vom Serum Institute of India hergestellt wird. Dem eigentlichen Astrazeneca-Vakzin hatte Argentinien bereits im Dezember eine Zulassung erteilt.

In Argentinien startete die Impfkampagne bereits Ende Dezember mit dem russischen Impfstoff Sputnik V, von dem bislang 820.000 Dosen eintrafen. Das Land mit seinen 44 Millionen Einwohnern verzeichnete seit Pandemiebeginn mehr als 49.000 Corona-Todesfälle.

Im Nachbarland Chile fiel der Startschuss für das Impfprogramm für ältere Menschen vor sechs Tagen. Bis Dienstag waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als eine Million Menschen geimpft.

8.072 Corona-Neuinfektionen und 813 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 8.072 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 813 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervorgeht.

In diesen aktuellen Zahlen sollten auch 600 Nachmeldungen von Neuinfektionen aus Nordrhein-Westfalen enthalten sein, die laut RKI am Vortag gefehlt hatten. Vor genau einer Woche hatte das RKI 9.705 Neuinfektionen und 975 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:30 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Der Höchststand von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bei 68. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.299.996 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 62 969. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.073.100 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,82 (Vortag 0,89). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken.

Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Städtetag fordert Verlängerung des Lockdowns

02:15 Uhr: Der Deutsche Städtetag hat sich für eine Verlängerung des bestehenden Lockdowns ausgesprochen. "Wir dürfen keinen erneuten Lockdown riskieren, nur weil wir uns nach Normalität sehnen und jetzt zu schnell die Maßnahmen lockern. Es führt wohl kein Weg daran vorbei, die Beschränkungen zu verlängern", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der "Rheinischen Post" am Mittwoch.

"Zu ungewiss ist noch, wie sich die Mutationen des Coronavirus ausbreiten und was sie aufhalten kann". Ein Lichtblick sei aber, dass sich derzeit der Abwärtstrend bei den Neuinfektionen stabilisiert.

"Das schafft Spielraum, erste Perspektiven aufzuzeigen. Da müssen Kitas und Schulen an allererster Stelle stehen. Alle anderen haben sich dahinter anzustellen", sagte Jung.

Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist bislang bis zum 14. Februar befristet. Am Mittwoch wollen Bund und Länder beraten, wie es dann weitergeht.

Giffey: Einsatz von Schnelltests muss vorbereitet werden

01:45 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert Vorbereitungen für einen massiven Einsatz von Schnelltests in Schulen. "Schnelltests sind eine riesige Chance für die Öffnungsstrategien", sagte die SPD-Politikerin im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Schon seit dem 2. Februar sind Schnelltests zur Anwendung auch durch nicht medizinisches Personal mit Schulungsvideo zugelassen. In Potsdam und Bremen werden sie bereits eingesetzt, Berlin hat solche Tests bestellt, auch Österreich macht es ja vor."

Die Zulassung mehrerer einfach handhabbarer Schnelltests zur Selbstanwendung durch Laien sei in Vorbereitung und werde in den nächsten Wochen erwartet. Sobald eine Stadt, ein Landkreis oder eine Region die Schnelltestung des Personals und weitere Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen gewährleisten könnten und die Inzidenz niedrig sei, "können auch Kitas und Schulen schrittweise wieder öffnen", sagte Giffey.

"Mein Appell an die Länder ist: Der breite Einsatz dieser Schnelltests muss jetzt vorbereitet werden, damit sie sofort genutzt werden können, wenn sie zugelassen und verfügbar sind." Und weiter: "Hier sollten die Länder wirklich alles in Bewegung setzen."

Intensivmediziner: Kein Präsenzunterricht bis Anfang März

00:01 Uhr: Intensivmediziner haben vor einer Öffnung von Schulen und Kitas vor Anfang März gewarnt. "Wir sehen die Gefahr, dass sich durch die Mutationen unbemerkt eine dritte Welle aufbaut", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch).

"Wir müssen den Lockdown in dem jetzt bestehenden Umfang mindestens bis Anfang März fortführen. Auch der Präsenzunterricht an den Schulen sollte bis dahin weiter ausgesetzt und Kitas geschlossen bleiben."

Das sei für die Kinder und die Eltern eine unglaubliche Belastung, sagte Marx. "Schulen und Kitas tragen jedoch in großem Maße zur Verbreitung des Virus bei, was durch die Mutationen noch verschärft wird."

Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Deutschland war am Wochenende auf unter 4.000 gesunken. Sie sei aber immer noch deutlich höher als im Frühjahr 2020, warf Marx ein.

Zudem seien die Ärzte und Pflegekräfte auf den Intensivstationen erschöpft. Das vergangene Jahr habe die Mitarbeiter körperlich, seelisch und emotional extrem belastet.

Sie würden weiter ihr Bestes geben. "Aber wir können nicht dauerhaft im roten Bereich arbeiten", sagte Marx.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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