• 18:30 Uhr: ➤ Physiker: Privatbesuche verbieten besser als pauschale Ausgangssperre
  • 17:00 Uhr: Dorf mit gegensätzlichen Corona-Regeln: Notbremse und Gastronomie
  • 16:39 Uhr: Österreich will bald alle Branchen öffnen - erster Schritt im Mai
  • 15:06 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel mit Astrazeneca geimpft
  • 14:44 Uhr: Wovon darf's was sein? Hausärzte dürfen Impfstoff künftig selbst wählen

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➤ Physiker: Privatbesuche verbieten besser als pauschale Ausgangssperre

Mit den geplanten abendlichen Ausgangbeschränkungen kann die Verbreitung des Coronavirus nach Einschätzung des Berliner Physikers Kai Nagel spürbar reduziert werden. Aber: Statt abends Ausgänge pauschal zu verbieten plädierte Nagel am Freitag in einer Bundestagsanhörung zur geplanten Corona-Notbremse des Bundes dafür, nur den Ausgang für private Besuche in Innenräumen zu verbieten - dafür den ganzen Tag. Hintergrund ist das weit höhere Infektionsrisiko in Innenräumen.

Um die Infektionszahl zu senken, sei eine Verminderung der Infektionen in Schulen, bei der Arbeit und bei privaten Besuche nötig, sagte der Experte für Voraussagen des Infektionsgeschehens. Die geplanten abendlichen Ausgangsbeschränkungen könnten den sogenannten 7-Tages-R-Wert dabei um 0,1 senken. Am Freitag lag dieser Wert bei 1,18: Durchschnittlich so viele Ansteckungen gibt es pro infizierter Person. Erfahrungen aus Großbritannien bestätigten modellhafte Prognosen, dass der positive Effekt auf das Infektionsgeschehen fünf Mal so groß wäre, würde man stattdessen hingegen den Aufenthalt im öffentlichen Raum zum Zwecke privater Besuche rund um die Uhr verbieten, so Nagel.

Dann wäre der Zweck der Ausgangsbeschränkungen auch klarer umrissen. Ein Vorteil wäre auch, dass die Polizei nicht Treffen in Parks untersagen müsste, die aus wissenschaftlicher Sicht kein sehr großes Risiko darstellten, so der Forscher an der Technischen Universität Berlin.

Laut der am Freitag erstmals im Bundestag beratenen Corona-Notbremse soll in Regionen mit vielen Infektionen der Aufenthalt von Personen außerhalb einer Wohnung oder einer Unterkunft und dem jeweils dazugehörigen Besitztum von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr untersagt sein. Nicht gelten soll das für die Versorgung von Tieren, in Notfällen, für die Berufsausübung, bei der Wahrnehmung des Sorge- oder Umgangsrechts, der unaufschiebbaren Betreuung unterstützungsbedürftiger Personen oder Minderjähriger, der Begleitung Sterbender oder aus ähnlich wichtigen Gründen.

Ein Ort, zwei Corona-Regelwerke
Die Strasse Lange Reihe in Krummesse. Hier gelten zwei verschiedene Corona-Regelwerke, weil eine Kreisgrenze sie zerschneidet. © Markus Scholz/dpa

Die weiteren Corona-News des Tages:

Analyse: Doppelt so viele Corona-Tote bei unsicher Beschäftigten

17:27 Uhr: Einer britischen Auswertung zufolge ist das Risiko, an einer Corona-Infektion zu sterben, für Arbeitnehmer in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen deutlich höher als für andere. Im vergangenen Jahr starben in England und Wales etwa doppelt so viele Menschen in unsicheren Jobs an COVID-19 wie in Berufen mit sicheren Arbeitsverträgen. Das geht aus einer Analyse hervor, die der Gewerkschaftsdachverband TUC am Freitag veröffentlichte.

Unter unsicheren Jobs gelten in der Auswertung etwa Verträge, in denen keine gesicherte Zahl von Arbeitsstunden oder ein festes Einkommen geregelt ist, Jobs ohne Krankengeld oder selbstständige Arbeit, bei der die Beschäftigten weniger als den geltenden Mindestlohn verdienen.

Bei Männern in unsicheren Jobs gab es mit 51 Todesfällen pro 100.000 Beschäftigten mehr als doppelt so viele Tote wie in sichereren Berufsgruppen, wo pro 100.000 Menschen 24 an COVID-19 starben. Bei Frauen lag die Zahl in der unsicheren Berufsgruppe bei 25 pro 100.000 im Vergleich zu 13 bei den besser abgesicherten. Verglichen wurden Beschäftigte im Alter von 20 bis 64 Jahren. Die Zahlen stammen von der Statistikbehörde ONS.

Dorf mit gegensätzlichen Corona-Regeln: Notbremse und Gastronomie

17:00 Uhr: Ein Dorf - zwei Systeme: Für das Dorf Krummesse in Schleswig-Holstein gelten unterschiedliche Corona-Regelungen, weil es teilweise zu Lübeck und teilweise zum Herzogtum Lauenburg gehört.

Da in Lübeck aktuell eine Sieben-Tage-Inzidenz von 62 herrscht, darf die Außengastronomie öffnen, bestätigte Bürgermeister Hans-Peter Fiebelkorn der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Im Herzogtum Lauenburg allerdings gibt es eine Inzidenz von über 150 - und damit die Notbremse. Im Lauenburger Teil von Krummesse bleibt daher die Außengastronomie geschlossen, und Bewohner dürfen höchstens einen weiteren Menschen treffen.

Es gebe daher viele Nachfragen von Einwohnern, müssten sich doch unmittelbare Nachbarn durch die unterschiedlichen Regelungen anders verhalten, so Fiebelkorn. Im Lübecker Teil wohnen 1.000, im Lauenburger Teil 1.800 Menschen. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.

Österreich will bald alle Branchen öffnen - erster Schritt im Mai

16:39 Uhr: In Österreich sollen alle Branchen in wenigen Wochen unter einem Schutzkonzept öffnen dürfen. Erste Schritte landesweiter und gleichzeitiger Maßnahmen im Tourismus, der Gastronomie, der Kultur und dem Sport seien wohl im Mai möglich, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag in Wien.

Einen konkreten Zeitpunkt nannte er noch nicht, sondern verwies auf Detailplanungen in der nächsten Woche. "Die Freiheit ist zum Greifen nah", so Kurz. Bei den behutsamen Öffnungsschritten sollen Masken, Tests und der geplante Grüne Pass für Geimpfte, Getestete und Genesene eine wichtige Rolle spielen.

"Mittlerweile haben wir ständige Massentests", verwies Kurz auf die immense Zahl an täglichen Tests, die Grundlage für ein Beherrschen der Situation seien. "Wenn wir jetzt nicht übermütig werden, dann haben wir die Chance, allen Branchen eine Perspektive zu bieten", sagte Kurz.

Die Zahl der Neuinfektionen ging in jüngster Zeit deutlich zurück, die teils sehr kritische Situation in den Intensivstationen hat sich ebenfalls leicht entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit rund 205 noch deutlich über dem deutschen Wert von 160. Im Vergleich zu Deutschland gebe es in Österreich wohl eine deutlich geringere Dunkelziffer, sagte Kurz. "In Deutschland hat man einen härteren Lockdown als hier flächendeckend und trotzdem steigende Zahlen", sagte der Vizerektor der Medizinischen Universität Wien, Oswald Wagner.

"Covidfreie" Zugverbindung zwischen Rom und Mailand

16:20 Uhr: Italiens Eisenbahnunternehmen Trenitalia bietet seit Freitag täglich zwei sogenannte "covidfreie" Verbindungen zwischen der Hauptstadt Rom und der Metropole Mailand an. Reisende müssten einen negativen Corona-Test vorlegen und sich im Zug an Regeln halten, etwa das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, teilte das Unternehmen am Freitag in Rom mit.

Morgens fährt demnach ein Schnellzug ohne Zwischenhalt von Rom nach Mailand, abends kehrt er wieder zurück. Für die Fahrten gilt Trenitalia zufolge eine Auslastung von 50 Prozent.

Die Passagiere müssen den Angaben zufolge 45 Minuten vor Abfahrt an den Bahnhöfen sein. Das Zugpersonal kontrolliere die nötigen Unterlagen. Ein kostenloser Corona-Test könne auch vor Ort erfolgen. Grundsätzlich gilt, dass das Ergebnis des PCR- oder Antigen-Schnelltests nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Auch Geimpfte müssen dies vorlegen. Wer positiv getestet wird, erhält eine Rückerstattung des Ticketpreises. Nach Abschluss der Experimentierphase könnte die Aktion laut Trenitalia auch auf andere Ziele ausgedehnt werden.

Horst Seehofer hält Ausgangsbeschränkungen für verfassungsgemäß

16:01 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hält die geplanten Ausgangsbeschränkungen im Infektionsschutzgesetz für rechtens. "Ohne jeden Zweifel ist die jetzt gefundene Regelung verfassungsgemäß", sagte Seehofer dem Magazin "Spiegel". Das Urteil seiner Juristen sei eindeutig ausgefallen. Es gehe nicht darum, Menschen zu gängeln.

Laut der am Freitag erstmals im Bundestag beratenen Corona-Notbremse soll in Regionen mit vielen Infektionen der Aufenthalt von Personen außerhalb einer Wohnung oder einer Unterkunft und dem jeweils dazugehörigen Besitztum von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr untersagt sein.

Nicht gelten soll das für die Versorgung von Tieren, in Notfällen, für die Berufsausübung, bei der Wahrnehmung des Sorge- oder Umgangsrechts, der unaufschiebbaren Betreuung unterstützungsbedürftiger Personen oder Minderjähriger, der Begleitung Sterbender oder aus ähnlich wichtigen Gründen.

"Politbarometer": 43 Prozent für härtere Maßnahmen gegen Corona

15:39 Uhr: Im Kampf gegen die dritte Welle der Corona-Pandemie sind einer aktuellen Umfrage zufolge mehr als 40 Prozent der Befragten für strengere Maßnahmen. Wie aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" hervorgeht, sprechen sich 43 Prozent für eine Verschärfung der Regeln aus - vor einem Monat waren es noch 33 Prozent. 29 Prozent glauben, dass die bisherigen Regeln gerade richtig sind (März: 34 Prozent), etwa 24 Prozent halten sie für übertrieben.

Die meisten Befragten (53 Prozent) sind allerdings gegen Ausgangssperren ab einer Inzidenz von 100 - 44 Prozent unterstützen das. Ab einer Inzidenz von 200 sollten die Schulen schließen, finden 62 Prozent. Dass der Bund künftig die Grundregeln beim Kampf gegen Corona vorgibt, befürworten 68 Prozent der knapp 1.300 Befragten.

80 Prozent geht das Impfen noch zu langsam - im März zeigten sich aber deutlich mehr (92 Prozent) unzufrieden mit dem Impftempo. Die Meinung zu mehr Freiheiten für Geimpfte ist gespalten - 48 Prozent der Befragten befürworten das, 50 Prozent sind dagegen.

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Intensivstationen füllen sich weiter - Ruf nach schärferen Maßnahmen

15:23 Uhr: Die Zahl der Patientinnen und Patienten mit COVID-19 auf Intensivstationen in Deutschland ist weiter gestiegen. Dort werden nun 4.740 Erkrankte behandelt, wie aus dem Tagesreport des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Freitag mit Daten des Divi-Intensivregisters hervorgeht.

Im Vergleich zum Vortag wuchs die Zahl der COVID-19-Fälle demnach um 61 an. Zum Höhepunkt der zweiten Welle zu Jahresbeginn hatte es eine Spitzenbelastung von mehr als 5.700 solcher Schwerstkranken auf den Intensivstationen gegeben. Noch vor einer Woche lag deren Zahl bei rund 4.500.

"Der Druck auf die Intensivstationen ist jetzt wirklich sehr groß, in Köln und Bonn sind sie zum Beispiel richtig voll", sagte der Intensivmediziner Christian Karagiannidis von der Lungenklinik Köln-Merheim dem "Spiegel". In sieben bis zehn Tagen rechne er "mit einem deutlichen Anstieg der Intensivbelegungen".

Man solle beginnen, Patienten aus dem Raum Köln/Bonn in andere Regionen zu verlegen, um Kapazitäten zu schaffen. "Aber irgendwann ab nächster Woche muss es dann endlich für mindestens zwei Wochen strenge Kontaktbeschränkungen geben, um die Fallzahlen zu senken", so Karagiannidis, der zur wissenschaftlichen Leitung des Divi-Intensivregisters gehört.

Kanzlerin Angela Merkel mit Astrazeneca geimpft

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre erste Corona-Schutzimpfung erhalten. "Ich freue mich, dass ich heute die Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen habe", teilte Merkel über ihren Regierungssprecher Steffen Seibert per Twitter mit.

Sie fügte hinzu: "Ich danke allen, die sich in der Impfkampagne engagieren - und allen, die sich impfen lassen. Das Impfen ist der Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden."

Die Kanzlerin ist 66 Jahre alt und fällt damit in die Gruppe jener, die in Deutschland für Astrazeneca-Impfungen infrage kommen.

Das Vakzin von Astrazeneca wird in Deutschland nur noch für die über 60-Jährigen empfohlen. Der Einsatz für Jüngere bleibt nach ärztlichem Ermessen bei Menschen ohne höheres Blutgerinnsel-Risiko freiwillig möglich. Merkel hatte immer betont, dass sie erst geimpft werden wolle, wenn sie nach der Priorisierung an der Reihe sei.

Hausärzte dürfen Impfstoff und dessen Anzahl künftig selbst wählen

14:44 Uhr: Offenbar können Arztpraxen künftig selbst darüber entscheiden, welchen Corona-Impfstoff sie ihren Patienten verabreichen. Das geht aus einer Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor. Diese liegt der "Rheinischen Post" vor.

Demnach können die Ärzte auf dem Rezept eigenständig angeben, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen. Die neue Regelung soll zunächst vom 26. April bis zum 2. Mai gelten. Dem Bericht zufolge stellt die Regierung dafür die Vakzine von Astrazeneca und Biontech/Pfizer bereit.

In dem angegebenen Zeitraum könne jeder Arzt 18 bis 30 Dosen von Biontech/Pfizer bestellen und 10 bis 50 Dosen von Astrazeneca.

Der Apothekerverband Nordrhein hält diesen Schritt für sinnvoll. Wie Verbandschef Thomas Preis der "Rheinischen Post" erklärte, könne so vermieden werden, dass Impfstoff in den Praxen liegenbleibe. (ff)

DFL entscheidet über Quarantäne-Trainingslager in Saison-Schlussphase

14:21 Uhr: Nach den Corona-Fällen bei Hertha BSC wird ein verpflichtendes Quarantäne-Trainingslager für die 36 Erst- und Zweitligisten in der Schlussphase der Saison immer wahrscheinlicher. Nach dpa-Informationen wird sich das Präsidium der Deutschen Fußball Liga im Laufe der kommenden Woche erneut mit diesem Thema befassen und voraussichtlich dazu entscheiden.

Die wahrscheinlichste Variante ist dabei, dass ein solches Quarantäne-Trainingslager für die letzten zwei oder drei Spieltage der Saison beschlossen wird.

Nachdem sich die gesamte Mannschaft von Hertha BSC wegen vier positiver Corona-Fälle in Quarantäne begeben musste, wurden die Partien der Berliner beim FSV Mainz 05, gegen den SC Freiburg und beim FC Schalke 04 von der DFL am Freitag offiziell abgesagt. Die neuen Spieltermine sollen in der kommenden Woche festgelegt und veröffentlicht werden.

Weitere Spielausfälle kann sich die Bundesliga kaum leisten, soll die Saison regulär beendet werden. Daher dürften die Rahmenbedingungen noch einmal verschärft werden. "Wir werden einen Weg finden, wie wir damit umgehen. Das haben wir immer getan und werden es auch jetzt tun", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Freitag bei "Bild live".

Olaf Scholz mit Astrazeneca geimpft

13:54 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Freitag seine Schutzimpfung gegen das Coronavirus bekommen. Er habe sich das Präparat von Astrazeneca spritzen lassen, berichtete der Finanzminister auf Twitter. Zugleich dankte er dem Ärzteteam der Bundeswehr, das ihn impfte.

Scholz ist 62 Jahre alt und durfte sich daher für eine Astrazeneca-Impfung anmelden. Auch andere Bundesminister sind bereits geimpft. "Jede Impfung bringt uns dem Zeitpunkt näher, an dem wir diese Pandemie überwunden haben werden", betonte Scholz bereits vor seinem Impftermin.

Alle müssten ihren Beitrag leisten und Vorbild sein. Seinem Tweet hängt Scholz mehrere Fotos an, darunter eins, das ihn augenscheinlich im Moment der Impfung zeigt.

RKI stuft Großbritannien nicht mehr als Risikogebiet ein

13:02 Uhr: Großbritannien gilt aus deutscher Sicht nicht mehr als Risikogebiet: Das Robert-Koch-Institut stufte das Land zurück - ebenso wie Barbados, die Region Pikanmaa in Finnland und die Regionen Mid-West und South-East in Irland.

In der am Freitag veröffentlichten Liste taucht Argentinien nun neu als Hochinzidenzgebiet auf. Neue Risikogebiete sind die autonome Region Azoren und die Region Algarve (beides Portugal), die autonome Gemeinschaft Kastilien-La Mancha (Spanien) und die Vereinigten Arabischen Emirate. Letztere galten zuletzt noch als Hochinzidenzgebiet.

Wissenschaftlicher Dienst hat Zweifel an Zulässigkeit von Ausgangsbeschränkungen

12:14 Uhr: Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat Zweifel an der verfassungsrechtlichen Zulässigkeit der im neuen Infektionsschutzgesetz geplanten nächtlichen Ausgangsbeschränkung.

Diese sei "kritisch zu bewerten", heißt es in einem aktuellen Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. "Ob sie einer abschließenden verfassungsgerichtlichen Prüfung standhielte, dürfte zweifelhaft sein", heißt es darin weiter.

In dem Gutachten wird außerdem kritisiert, dass die Änderung des Infektionsschutzgesetzes, die am Freitag in erster Lesung vom Bundestag beraten wurde, keine Ausnahmen für Geimpfte vorsieht. Diese müssten ergänzt werden. Verfassungsrechtler verträten "ganz überwiegend (falls nicht sogar einhellig) die Auffassung, dass Grundrechtseingriffe für Geimpfte grundsätzlich nicht mehr zu rechtfertigen sind".

Der Wissenschaftliche Dienst vertritt in dem Gutachten zugleich die Auffassung, dass der Gesetzgeber in der aktuellen Krisensituation die Pflicht habe, zum Schutz der Bevölkerung tätig zu werden. "Dabei hat er einen großzügig zu bemessenden Gestaltungsspielraum."

Corona-Rekordzahlen in Indien - Sauerstoff und Impfstoffe gehen aus

10:58 Uhr: Indien hat an einem Tag 217.000 Corona-Infektionen und 1.185 Todesfälle im Zusammenhang mit der Seuche registriert und damit neue Höchststände erreicht. Das geht aus Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Freitag hervor.

Gleichzeitig wird aus mehreren Gebieten berichtet, dass Betten auf Intensivstationen und medizinischer Sauerstoff knapp werden. 100 Krankenhäuser sollen nun selbst Sauerstoff herstellen, wie das Ministerium mitteilte.

Sogar Corona-Impfstoff wird knapp, obwohl Indien eigentlich selbst Impfstoffe in Massenproduktion herstellt. Nun will das Land Berichten zufolge erstmals Corona-Impfstoff importieren. Es handle sich dabei um das russische Mittel Sputnik V, das in Indien kürzlich zugelassen worden war.

In dem besonders betroffenen reichsten Bundesstaat Maharashtra mit der Finanzmetropole Mumbai gilt bis Monatsende eine Ausgangssperre. In der Hauptstadt Delhi gelten am Wochenende ähnliche Maßnahmen.

In absoluten Zahlen ist Indien mit mehr als 14,2 Millionen erfassten Infektionen das nach den USA am zweitstärksten von Corona betroffene Land. Allerdings ist Indien mit seiner Milliardenbevölkerung auch das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt.

Seit Wochen steigt die Zahl der erfassten Infektionen immer schneller. Gleichzeitig gibt es große religiöse Feste und Wahlkampfveranstaltungen und viele Leute sind ohne Masken und Abstand unterwegs. Auch ansteckendere Virusvarianten dürften zu dem Anstieg beigetragen haben.

Niedrige Corona-Zahlen: In Dänemark dürfen Restaurants früher öffnen

10:32 Uhr: Dank niedriger Infektionszahlen dürfen in Dänemark bereits Mitte nächster Woche Restaurants, Cafés und Kneipen komplett öffnen. Darauf und auf weitere vorzeitige Lockerungen haben sich die dänische Regierung und der Großteil der Parlamentsparteien in der Nacht zum Freitag geeinigt.

Ab Mittwoch können die Dänen in den Lokalen essen und trinken, sofern sie vorher einen Tisch bestellt haben und per Corona-Pass auf ihrem Smartphone einen negativen Corona-Test, Impfungen gegen COVID-19 oder eine überstandene Infektion nachweisen können.

Eigentlich war laut einer am 22. März getroffenen Rahmenvereinbarung zwischen Regierung und Parteien angedacht gewesen, am 21. April nur die Außenbereiche der Gaststätten wieder zu öffnen. Dort können Gäste nun ab Mittwoch einkehren, ohne ihren Corona-Pass vorzuzeigen. Diesen Nachweis per App muss an dagegen in Museen, Bibliotheken und Kunsthallen dabei haben, die dann ebenfalls wieder öffnen.

Und Dänemark lockert noch mehr: Die maximale Teilnehmerzahl für Zusammenkünfte wird am Mittwoch drinnen von fünf auf zehn, draußen von zehn auf 50 Personen angehoben.

Gottesdienste dürfen ab dann auch länger als 30 Minuten dauern. Im Spitzenfußball sind unter bestimmten Bedingungen bis zu 500 sitzende Zuschauer pro Stadionabschnitt zugelassen. Zudem gibt es weitere Lockerungen in den Schulen sowie für organisiertes Training in Sporthallen und anderen überdachten Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Senioren.

Die Neuinfektionszahlen in Dänemark sind seit einiger Zeit auf die Bevölkerung gerechnet so niedrig wie in kaum einem anderen Land in Europa. Die 14-Tages-Inzidenz von 129 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner war laut Gesundheitsinstitut SSI zuletzt nicht einmal halb so hoch wie in Deutschland.

Aktuelle Studie: Thrombose-Risiko nach COVID-Erkrankung um vielfaches höher als nach Impfung

10:01 Uhr: Laut einer aktuellen Preprint-Studie der Universität Oxford ist das Risiko, eine Sinusvenenthrombose zu entwickeln, ist nach einer SARS-CoV-2-Infektion rund 100-mal höher als in der Allgemeinbevölkerung - und um ein mehrfaches höher als nach einer Corona-Impfung oder einer echten Grippe.

Demnach traten bei 39,0 Personen pro Million Thrombosen auf im Vergleich zu vier von einer Million Menschen nach einer Impfung. Nach Angaben der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) betrifft die Nebenwirkung beim Astrazeneca-Impfstoff fünf von einer Million Geimpften. Der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson wird diesbezüglich noch untersucht.

Experten einig: Nur weniger Infektionen helfen gegen Mutationen

09:43 Uhr: Nur wenn sich weniger Menschen mit SARS-CoV-2 anstecken, kann das Entstehen von potenziell gefährlicheren Virusvarianten verhindert werden: Zu dieser Einschätzung kommen Expertinnen und Experten bei einer Fortbildung der österreichischen Intensivmedizin-Fachgesellschaft ÖGARI.

"Die Veränderung der (SARS-CoV-2-)Viren ist etwas Normales. Pro Woche treten ein bis zwei Mutationen auf", sagte Infektiologe Günter Weiss von der MedUni Innsbruck. "Es wird weiterhin Varianten geben, die uns weiter beschäftigen werden. Das einzige, was hilft, wäre, dass die Infektion nicht mehr auftritt."

Stecken sich viele Menschen an, entstehen automatisch Mutationen. Via Selektionsdruck setzen sich "erfolgreichere" - zum Beispiel infektiösere - SARS-CoV-2-Varianten durch.

Dieser Effekt lasse sich am Beispiel der Pandemie-Entwicklung in Österreich zeigen: Anfang 2021 entsprachen demnach 90 Prozent der COVID-19-Erreger dem "Wildtyp" aus Wuhan. Anfang März seien es nur noch 26 Prozent gewesen. In Ostösterreich ist mittlerweile fast nur noch die britische Virusvariante vertreten.

Die größte Sorge der Mediziner: Eine hoch infektiöse SARS-CoV-2-Variante erwirbt Genmutationen, welche die Erreger vor der Immunantwort besser schützen. Das könnte auch zu Reinfektionen führen - wie beispielsweise bei der Kombi-Mutante B.1.525.

Ärzte-Präsident Reinhardt drängt auf Beschluss der Corona-"Notbremse" für Deutschland

09:07 Uhr: Um den Anstieg der Corona-Infektionen zu bremsen, hält der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, die von der Regierung geplante bundesweite "Notbremse" für unvermeidbar.

"Was die Gesetzespläne zur Notbremse angeht, das meiste davon ist sinnvoll und leider unerlässlich", sagte Reinhardt der "Passauer Neuen Presse" vom Freitag. Die aktuelle dritte Welle der Pandemie "beeinträchtigt in wachsendem Maße die normale stationäre Behandlung anderer Kranker", warnte der Mediziner.

Der Bundestag berät am Vormittag in erster Lesung über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes, das zusätzliche Einschränkungen ab einem Inzidenzwert von 100 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Menschen bundesweit festschreiben soll. Es gehe dabei nicht mehr nur "um weniger Neuinfektionen, sondern auch darum, dass wir neben COVID-19 andere Erkrankungen vernünftig behandeln können", sagte Reinhardt.

Der Ärztepräsident forderte die Regierenden aber auch auf, die Maßnahmen, darunter voraussichtlich auch abendliche und nächtliche Ausgangsbeschränkungen, den Bürgerinnen und Bürgern besser zu erklären und zu begründen.

"Zunächst muss die Politik den Menschen klar und verständlich sagen, welche Risiken die aktuelle Infektionslage birgt und warum eine bundesweite Notbremse sinnvoll ist", verlangte Reinhardt. "Es reicht nicht, einfach nur Gesetze zu beschließen, man muss den Bürgerinnen und Bürgern auch die Gründe für die Entscheidungen darlegen."

Menschen schauen mehr TV als vor Corona

08:54 Uhr: Was wohl die meisten am eigenen Leib verspüren, ist nun auch per Studie bestätigt: Menschen schauen aktuell mehr fern als vor der Pandemie. Das gilt auch im zweiten Corona-Jahr in Deutschland, wie aktuelle Messdaten der AGF Videoforschung bestätigen.

"Wir haben nach wie vor eine extrem hohe Bewegtbild-Nutzung, also nicht nur TV-Nutzung, sondern auch die Streaming-Nutzung ist hoch", sagt die Vorsitzende der Geschäftsführung, Kerstin Niederauer-Kopf.

Das Angebot von Bewegtbild im Jahr 2020 und 2021 sei so hoch wie nie zuvor. Sie nannte neben TV auch neu hinzugekommene Streaming-Plattformen und auch den Ausbau der Mediatheken von TV-Sendern.

In den ersten drei Monaten lag der Anteil der Menschen ab 14 Jahren, die in dieser Zeit mindestens einmal am Tag TV konsumierten, bei 76,4 Prozent. 2020 lag der Wert für das erste Quartal bei 75,2, und 2019 bei 73,5 Prozent. Auch die Sehdauer ging auf durchschnittlich 264 Minuten pro Tag hoch (erste Quartale 2020: 254 Minuten, 2019: 249 Minuten).

Die AGF Videoforschung misst seit Jahrzehnten die täglichen Nutzungsdaten der TV-Sender in Deutschland, darunter sind die öffentlich-rechtlichen Sender von ARD und ZDF sowie die privaten Senderfamilien der Mediengruppe RTL Deutschland und ProSiebenSat.1.

Bhutan impft fast all seine Erwachsenen in 13 Tagen

08:33 Uhr: In Bhutan im Himalaya haben binnen 13 Tagen rund 94 Prozent der Erwachsenen eine erste Dosis Corona-Impfstoff erhalten. Das entspreche rund 62 Prozent der insgesamt etwa 770 000 Einwohner, sagte ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums der dpa.

Das buddhistisch geprägte Königreich hat damit einen ähnlich hohen Bevölkerungsanteil einfach Geimpfter wie Israel, das aber schon seit Dezember 2020 impft. Nur die Seychellen haben eine höhere Impfquote, impfen allerdings bereits seit Januar und haben nur rund 100.000 Einwohner.

Bereits in der ersten Impfwoche wurden dem Ministerium zufolge mehr als 85 Prozent der Erwachsenen geimpft. Dazu wurden 1.200 für die Bevölkerung gut erreichbare Impfzentren eingerichtet. In besonders abgelegenen Gebieten wurden die Impfzentren per Helikopter beliefert. Zudem hätten Aufklärungskampagnen und der beliebte König Jigme Khesar Namgyel Wangchuk zur schnellen Impfung beigetragen.

Den verwendeten Astrazeneca-Impfstoff hatte das arme Königreich kostenlos von seinem großen Nachbarn Indien erhalten, der mit seiner Impfstoffdiplomatie Ansehen und Einfluss zu mehren sucht. Nach dem Erhalt der 550.000 Dosen wartete Bhutan wochenlang - denn für den Beginn der Impfkampagne wurde nach astrologischen Kriterien der 27. März gewählt, der als besonders glücksbringend galt.

Bisher ist Bhutan relativ von der Pandemie verschont geblieben. 934 Infektionen mit SARS-CoV-2 und ein Todesfall im Zusammenhang mit COVID-19 wurden erfasst. Einreisende mussten jeweils 21 Tage in Quarantäne.

In São Paulo werden Medikamente zur Behandlung von Corona-Patienten knapp

08:20 Uhr: Im von der Corona-Pandemie schwer gebeutelten Brasilien zeichnet sich eine neue Notlage ab: Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat São Paulo werden die beim Intubieren von Corona-Patienten auf den Intensivstationen benötigten Medikamente knapp.

Die Behörden warnten am Donnerstag (Ortszeit) vor einer Katastrophe in der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Rund 70 Prozent der öffentlichen Kliniken haben demnach keine Medikamente mehr, mit denen die Muskeln eines Patienten während des Intubierens entspannt werden. Etwa 60 Prozent könnten ihren Patienten keine Beruhigungsmittel mehr verabreichen.

"Wir haben in den letzten 40 Tagen Briefe an das Gesundheitsministerium geschickt, in denen wir davor gewarnt und um Hilfe gebeten haben", sagte São Paulos Gesundheitsminister Jean Gorinchteyn dem Sender GNews. Er forderte die Regierung auf, den Bundesstaaten zu erlauben, die Medikamente direkt bei Lieferanten zu kaufen.

Brasilien steht mit mehr als 360.000 Corona-Toten weltweit an zweiter Stelle nach den USA. Die Zahl der Infektionsfälle im Land seit Beginn der Pandemie liegt bei über 13 Millionen. Auch in dieser Statistik liegt das Land auf dem zweiten Platz hinter den Vereinigten Staaten.

Die dramatische Corona-Lage hat die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro in eine schwere Krise gestürzt. Bolsonaro hatte die Gefahren durch das Coronavirus immer wieder verharmlost und Corona-Auflagen einzelner Regional- und Kommunalbehörden wegen ihrer ökonomischen Auswirkungen kritisiert.

Australien will seine Olympia-Athletinnen und -Athleten bei der Impfung priorisieren

08:09 Uhr: In Australien wird über priorisierte Impfungen für olympische Athletinnen und Athleten nachgedacht. "Die Regierung ist in direktem Kontakt mit dem Australischen Olympischen Komitee", sagt dazu Sportminister Richard Colbeck in einem ABC-Interview. Die wegen der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschobenen Sommerspiele sollen am 23. Juli in Tokio eröffnet werden.

Australien ist bisher vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Nur 30.000 der 25 Millionen Einwohner erkrankten, 1.000 Menschen starben. Vonseiten des Internationalen Olympischen Komitees gibt es bis dato keine Impfverpflichtung für Sportlerinnen und Sportler, die an den Spielen teilnehmen wollen.

Berliner Bar wird zur Corona-Teststation

07:59 Uhr: Weil sie als Gemeinschaftsprojekt und nicht als Geschäft betrieben wurde, stand die Revolte-Bar in Berlin kurz vor dem Ruin. Gemeinsam mit einem Gast, der Arzt ist, hat sich der Betreiber nun eine kreative Rettungsaktion einfallen lassen. Die ganze Geschichte sehen Sie im Video:

Pfizer-Chef: Wahrscheinlich dritte und jährliche Impfdosis notwendig

07:28 Uhr: Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie könnte nach Einschätzung von Pfizer-Chef Albert Bourla eine dritte Spritze als Auffrischung und anschließend eine jährliche Impfung notwendig werden.

"Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass es die Notwendigkeit einer dritten Dosis geben wird, irgendwo zwischen sechs und zwölf Monaten, und danach eine jährliche Neu-Impfung, aber all das muss noch bestätigt werden", sagte der Vorstandsvorsitzende des US-Pharmakonzerns dem US-Sender CNBC in einem am Donnerstag veröffentlichten, aber bereits Anfang April geführten Interview. Dabei spielten auch die Varianten von SARS-CoV-2 eine große Rolle.

Andere Wissenschaftlerinnen und Pharma-Vertreter hatten sich bereits ähnlich geäußert. Pfizer und sein deutscher Partner Biontech sowie andere Hersteller untersuchen derzeit bereits die Wirkung von möglichen Auffrischungen ihrer Corona-Impfstoffe.

Aktuelle Umfrage: Corona-Pandemie hat auch positive Effekte auf die Menschen

07:17 Uhr: Die Corona-Pandemie hat nicht nur negative Effekte. Einer aktuellen Umfrage zufolge ist die Lebenszufriedenheit vieler Menschen in Deutschland in einigen Bereichen gestiegen. So schätzen zahlreiche Erwachsene sowohl ihre Gesundheit als auch ihren Schlaf deutlich besser ein als früher, wie Daten des "Sozio-oekonomischen Panels" (SOEP) zeigen.

Diese Befragung von Privathaushalten wird jährlich durchgeführt und ist den Verantwortlichen zufolge die größte Langzeitstudie zur gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Mehr als 6.500 Teilnehmende wurden im April und Juni 2020 sowie im Januar 2021 zusätzlich zu den regulären Fragen auch zu ihrer Lebenssituation in der Pandemie befragt.

Das Familienleben stuften viele Erwachsene etwas schlechter ein als in den Jahren vor der Pandemie - etwa wegen Homeschooling und weniger Außenkontakte. Doch insgesamt seien diese Werte im Zeitraum April bis Januar recht stabil, sagt Stefan Liebig, Direktor des Panels und wissenschaftliches Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Besonders unzufrieden seien die Menschen allerdings inzwischen mit ihrem Freizeitverhalten, das durch die Corona-Maßnahmen stark eingeschränkt ist. Insgesamt ist die allgemeine Lebenszufriedenheit in der zweiten Corona-Welle im Vergleich zur ersten laut Umfrage etwas zurückgegangen.

Aber warum sind die Menschen mit ihrer Gesundheit und dem Schlaf zufriedener als vor der Pandemie? "Im Angesicht der Bedrohungen durch die Pandemie sind die Zipperlein, die man am Rücken spürt, wohl zu vernachlässigen", glaubt Liebig. Dass viele Menschen zufriedener mit ihrem Schlaf seien, habe praktische Gründe: Durch das Homeoffice entfallen zum Beispiel lange Anfahrtswege zur Arbeitsstelle."

Bei den repräsentativen Umfragen des Panels werden seit 1984 auch Aspekte der Lebenszufriedenheit regelmäßig abgefragt. Die Antworten aus der Zusatzstudie in der Coronakrise werden in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld ausgewertet.

Präsident der Intensivmediziner warnt vor "dramatischer Lage" in deutschen Krankenhäusern

06:42 Uhr: Angesichts der sich weiter zunehmenden Fallzahlen warnen Intensivmedizinerinnen und -mediziner vor einer "dramatischen Lage" in deutschen Krankenhäusern.

Zwar seien noch einige Betten frei, "aber es gibt Ballungsgebiete wie Köln, Bremen und Berlin, wo es richtig knapp wird", sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, im Podcast "Leben in Zeiten von Corona" der Zeitung "Mannheimer Morgen".

Marx rechnet vor: Von den 30.000 am Donnerstag gemeldeten Infizierten würden in spätestens vierzehn Tagen rund 300 bis 600 schwer erkranken und müssten auf Intensivstationen behandelt werden. Er betont: "Jeden Zweiten, den wir beatmen müssen, können wir nicht zurück ins Leben bringen."

Alle Corona-Meldungen vom 15. April zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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