Österreichs Internet ist um eine Domain-Endung reicher: Am 17. Juli startet ".wien". Die Domain-Endung ist die erste neue geografische Top-Level-Domain in Österreich, die für jedermann verfügbar ist.
Wien gilt als Stadt mit hoher Lebensqualität: Zum sechsten Mal in Folge belegt die österreichische Hauptstadt in der aktuellen internationalen Mercer-Studie den ersten Platz. Das Beratungsunternehmen hat darin die Lebensqualität von 221 Städten weltweit verglichen. Vom 17. Juli an an kann sich jeder virtuell ein Stück Wiener Charme sichern - denn dann geht ".wien" an den Start. Die Domain-Endung ist die erste und attraktivste neue geografische Top-Level-Domain in Österreich, die für jedermann verfügbar ist.
Mit den neuen Domain-Endungen, die derzeit eingeführt werden, wird sich in der Internetlandschaft einiges ändern. Die neuen Top-Level-Domains (nTLDs) sollen es Unternehmen und Vereinen, aber auch Privatpersonen erleichtern, einen prägnanten Domainnamen für den eigenen Internetauftritt auszuwählen. Neben lokalen oder regionalen Domain-Endungen stehen beispielsweise auch branchenspezifische Top-Level-Domains zur Auswahl, etwa ".club" oder ".immobilien". So wird es für Internetnutzer einfacher, die für sie wichtigen Informationen und Webseiten schneller zu finden.
Zahlreiche Städte und Regionen rund um die Welt erhalten durch die nTLDs jetzt eine eigene Heimat im Netz. Mit Domain-Endungen wie ".wien", ".berlin" oder – ab September – ".bayern" finden regionalspezifische Angebote wie www.restaurant-wendlinger.wien oder www.stadthotel.berlin einen neuen virtuellen Platz. Der Vorteil: Unternehmen am Ort können sich so besser von gleichnamigen Angeboten aus anderen Städten absetzen. Auch für Internetnutzer bieten die nTLDs Vorzüge: Jeder kann dann schneller die für ihn passenden Angebote ausfindig machen. In Suchmaschinen wie Google oder Bing werden die neuen Domain-Endungen ebenfalls gut zu finden sein, so dass bei der Suche nach Hotels in Bayern die Seite www.hotels.bayern weit oben in der Ergebnisliste auftauchen wird.
"Viele Unternehmen aus Deutschland werden demnächst Endungen wie '.ruhr', '.hamburg‘ oder ,.nrw‘ vornehmlich für Kunden aus der Region anbieten.", ist Thomas Rickert vom Verband der deutschen Internetwirtschaft eco überzeugt. Ausdrücklich lobt der Präsident der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), Fadi Chehadé, die Internet-Industrie: "Die harte Arbeit von acht Jahren hat sich gelohnt." Denn bis die ersten nTLDs an den Start gehen konnten, war es ein langer Weg. Die ICANN ist für die Vergabe von Namen und Adressen im Internet zuständig.
Interessierte Registrare – das sind Unternehmen wie 1&1, united domains oder InternetX – konnten sich bis Ende Mai vorigen Jahres mit einer oder mehreren Wunsch-Domain-Endungen bewerben. Insgesamt gingen 1.930 Bewerbungen ein, verteilt auf rund 1.400 unterschiedliche nTLDs. Für jede Domain-Endung musste der Bewerber ein Entgelt von 185.000 Dollar entrichten. Für die Kunden der Registrare wird es ungleich günstiger: Eine eigene Internetadresse mit neuer Domain-Endung ist oft schon ab 99 Cent monatlich zu haben.
Markeninhaber haben die Möglichkeit, ihre Marke in das "Trademark Clearinghouse" einzutragen. Durch diese zentrale Datenbank soll eine unmittelbare und automatisierte Überprüfung von Marke und Domain gewährleistet sein. Damit wird nach Worten von Experten das Risiko von Markenrechtsverletzungen minimiert.
Wer in die bunte neue Domainwelt einsteigen möchte, sollte nicht lange warten. Denn bestimmte Internetadressen sind heiß begehrt. Die Endung ".wien" wäre dafür jetzt eine passende Gelegenheit, meint Robert Hoffmann, Vorstandssprecher der 1&1 Internet AG: "Mit der neuen geografischen Domain-Endung '.wien' sichert sich die österreichische Hauptstadt ihren verdienten Platz im weltweiten Netz. Wer zielgerichtet und erfolgreich Online-Marketing betreiben will, sollte sich virtuell ein Stück Wiener Charme sichern."
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