Thai kennt jeder - und Yoga auch. Doch wissen Sie, was hinter Thai-Yoga steckt? Viele nennen es auch "Yoga für Faule", hört sich das verlockend für Sie an? Gleich werden Sie sich nach genau dieser Art der Massage sehnen.

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Die traditionelle Thai-Massage ist eine uralte ganzheitliche Heilmethode, die Elemente aus dem Yoga, der Traditionellen Chinesischen Medizin und der ayurvedischen Lehre kombiniert. Im westeuropäischen Raum ist sie auch als Thai-Yoga-Massage, Yoga-Thai-Massage, Thai-Yoga-Bodywork oder Thai-Yoga bekannt.

Was ist eine Thai-Yoga-Massage?

Und so funktioniert's: Der sogenannte Gebende bringt den Empfangenden in verschiedene passive Streck- und Dehnpositionen, die dem Hatha Yoga entnommen sind. Deshalb trägt die Thai-Yoga-Massage auch den kecken Spitznamen "Yoga für Faule". Hinzu kommen Druckpunktmassagen, die mit den Ellenbogen, Knien, Daumen, Handballen oder Füßen ausgeführt werden. Was ist also eine Thai-Yoga-Massage genau? Eine kurze Erklärung könnte sein:

  • Es handelt sich um eine Mischung aus passivem Yoga und Akupressur.

Ziel der Thai-Yoga-Massage ist es, Muskeln zu lockern, Gelenke zu mobilisieren und Energieblockaden zu lösen. Dazu werden zehn ausgewählte Energielinien, die den gesamten Körper durchziehen, durch sanfte Dehnung und rhythmischen Druck bearbeitet.

Der Empfangende nimmt während der Thai-Yoga-Therapie verschiedene Haltungen im Sitzen und Liegen ein, wie zum Beispiel den Fisch (Matsyasana), die Kobra (Bhujangasana) und den Pflug (Halasana) – diese Übungen gibt es auch im klassischen Hatha Yoga. Im Unterschied zu anderen Massagetechniken ist man während der Yoga-Massage bekleidet und es wird kein Öl verwendet. Eine Einzelsession dauert zwischen 1,5 und drei Stunden, die Kosten belaufen sich auf ca. 60 bis 180 Euro. Wer die Kunst der Thai-Yoga-Massage erlernen will, kann auch in Deutschland eine Ausbildung machen.

Die positive Wirkung der Thai-Yoga-Massage

Als ganzheitliche Heilmethode wirkt die Thai-Yoga-Massage auf den gesamten Körper.

  • Durch die Druckpunktmassagen werden die Blutzirkulation und der Lymphfluss angeregt.
  • Muskelverspannungen werden gelöst, die Beweglichkeit und die Körperhaltung verbessern sich.
  • Rückenschmerzen und Nacken-Probleme können gelindert werden.
  • Darüber hinaus beruhigen die angenehmen Berührungen die Nerven und beeinflussen auch das Herz positiv: Der Puls wird ruhiger und der Blutdruck sinkt.
  • Auch die Psyche profitiert: Insbesondere die Hebetechniken der Thai-Yoga-Massage lösen bei vielen ein Gefühl der Geborgenheit aus.
  • Durch das völlige Loslassen während der Behandlung stellt sich dann oft eine tiefe Entspannung ein.
  • Das Verdauungssystem wird angeregt, was Blähungen, Verstopfungen und Durchfall lindern kann.
  • Die Atmung wird vertieft, wodurch die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper verbessert werden kann.
  • Auch in der Schwangerschaft ist eine Thai-Yoga-Massage möglich – dann aber am besten in der Seitenlage. Die beanspruchten Gelenke werden entlastet, Rückenschmerzen gelindert und Stimmungsschwankungen ausgeglichen.

Ist eine Thai-Yoga-Massage schmerzhaft?

Wer schon einmal in Thailand Urlaub gemacht hat, kennt vielleicht die zahlreichen Massagesalons, die in kleinen Hinterzimmern oder am Strand kostengünstige Thai-Massagen anbieten. Nicht immer handelt es sich dabei um seriöse Behandlungen, was zu schmerzhaften Erfahrungen führen kann. Wird die Massage zu kräftig und ruppig ausgeführt, kann dies vor allem bei weniger beweglichen Menschen Verletzungen verursachen.

Diese Praxis entspricht nicht dem ursprünglichen Geist der Thai-Yoga-Massage, welche eng mit dem Buddhismus verbunden ist. Sie sollte achtsam ausgeführt werden, buddhistische Werte wie Gleichmut, Mitgefühl, liebende Güte und anteilnehmende Freude spielen dabei eine große Rolle. Ist der Massagetherapeut ein religiöser Mensch, der die Thai-Yoga-Massage ernst nimmt, wird er diese Werte achten und seinem Klienten keine Schmerzen zufügen.

Nicht umsonst bedeutet der thailändische Name der Thai-Massage Nuat Phaen Boran übersetzt "uralte heilsame Berührung". Die Thai-Yoga-Massage geht auf den indischen Arzt Jivakar Kumar Bhaccha zurück, der in Thailand noch heute als "Vater der Medizin" verehrt wird. Er war ein Zeitgenosse Buddhas, dem der Masseur in einem Gebet vor der Thai-Yoga-Massage gedenkt. Dadurch befreit sich der gebende Therapeut gleichzeitig von störenden Gedanken, um sich im Anschluss ganz auf den Empfangenden konzentrieren zu können.

Mögliches Zubehör für die Thai-Yoga-Massage

Klassischerweise findet die Yoga-Thai-Massage am Boden auf einer Matte statt. Eine solche Thai-Yoga-Massagematte ist mit weichen, aber gleichzeitig festen Naturfasern wie Kapok gefüllt und kann jederzeit ganz unproblematisch aus- oder aufgerollt werden. Eine teure Massagebank ist nicht nötig. Normalerweise wird zwar mit den Händen, Füßen oder Ellenbogen gearbeitet, man kann aber auch einen speziellen Massage-Roller oder Massageball verwenden.

Nach der Thai-Yoga-Massage kann etwas Tiger-Balm aufgetragen werden. Dabei handelt es sich um eine asiatische Salbe aus verschiedenen bewährten Heilpflanzen wie Kampfer, Nelke, Pfefferminze und Eukalyptus, die Muskel- und Gelenkbeschwerden lindert und bei Erkältungsbeschwerden die Atemwege befreit. (tsch)

Verwendete Quellen:

  • Asanayoga: "Thai Yoga Massage"
  • Berührungspunkte: "Thai-Yoga-Massage: Fragen & Antworten – Teil 1"
  • Berührungspunkte: "Thai-Yoga-Massage: Fragen & Antworten – Teil 2"
  • Thaiyoga: "Entspannt schwanger mit Thai Yoga"
  • Yogamehome: "Thai Yoga Massage- der heilige Tanz"
  • Lebensflow: "Thai Yoga Massage: Was ist das?"
  • Terramedus: "Thai Massage Kurs"
  • Grounding Berlin: "Thai Yoga Massage Wirkung"
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