Vitamin D gilt als "Sonnenvitamin", da der Körper UV-Strahlung benötigt, um es zu bilden. Es erfüllt wichtige Funktionen im Körper und kann so positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Sonnenbäder können jedoch auch das Gegenteil bewirken und den Augen, der Haut und dem Immunsystem schaden.

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Vitamin D ist der Oberbegriff für mehrere fettlösliche Vitamine. Gemeint wird damit oft vor allem Vitamin D3. Es steckt in bestimmten Lebensmitteln und kann auch vom Körper selbst produziert werden. Dabei wird Provitamin D3, eine Substanz, die in unseren Hautzellen vorhanden ist, durch das Einwirken von UV-B-Strahlung und weitere Stoffwechselprozesse zu Vitamin D umgewandelt.

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung gesunder Knochen. Darüber hinaus trägt es dazu bei, den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel im Körper zu regulieren. Dies ist wichtig für die Gesunderhaltung des Skeletts und der Zähne sowie für eine normale Herz- und Muskelfunktion.

Immunsuppression durch UV-Strahlung

Zu viel UV-Strahlung kann jedoch das Immunsystem schwächen, indem sie die Immunantwort unterdrückt. Fachleute bezeichnen diesen Vorgang als Immunsuppression. Dabei werden in der Haut nach einer UV-Bestrahlung verschiedene komplexe Reaktionen ausgelöst, an denen unterschiedliche Zelltypen der Haut und des Immunsystems sowie eine Vielzahl zelleigener Botenstoffe beteiligt sind.

Die Auswirkungen der Immunsuppression können sich beispielsweise in Form von Lippenbläschen (Herpes simplex) nach einem Sonnenbad oder einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei einer Erkältung nach einem Aufenthalt in der Sonne zeigen.

Neben den Auswirkungen auf unser Immunsystem kann die Immunsuppression durch UV-Strahlung auch zur Entstehung von Hautkrebs beitragen. Denn das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Erkennung und Beseitigung von Zellen, die zu Krebszellen entartet sind. Ist es geschwächt, besteht ein erhöhtes Risiko, dass Krebszellen nicht erkannt und beseitigt werden und Krebserkrankungen – auch Hautkrebs – mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten können.

Das richtige Maß beim Sonnenbaden

Die Sonne regt also die Produktion von Vitamin D beim Menschen an und kann sich somit positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Gleichzeitig ist zu viel UV-Strahlung aber auch schädlich. Kann denn dann überhaupt eine Dosis angegeben werden, ab welcher das Immunsystem unterdrückt wird oder – allgemeiner – ab wann UV-Strahlung gefährlich ist?

Dazu sagt eine Sprecherin des Bundesamtes für Strahlenschutz: "Die Frage, ab wann Sonnenbaden dem Immunsystem schadet, lässt sich nicht pauschal beantworten." Das hänge von individuellen Faktoren ab. So spielen zum Beispiel der Gesundheitszustand, das Alter oder die Empfindlichkeit der Haut eine Rolle. Wichtig sei auch der Zustand des Immunsystems. Ist dieses beispielsweise durch Stress, Bewegungsmangel, Krankheit oder die Psyche geschwächt, können Störfaktoren wie UV-Strahlung größere Auswirkungen haben.

Aber auch Menschen mit einem starken Immunsystem sollten die Sonne mit Vorsicht genießen. "Theoretisch kann das Immunsystem bereits mit Beginn der UV-Bestrahlung unterdrückt werden", so die Sprecherin weiter. "Eine gesundheitsfördernde UV-Bestrahlung in Form der Anregung der Bildung von körpereigenem Vitamin D ohne gleichzeitige negative Effekte der UV-Strahlung gibt es nicht." Deshalb gebe es auch keine Zeitangaben, wie lange man sich bedenkenlos der UV-Strahlung aussetzen könne.

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Vitamin D ist wichtig, besonders für unser Immunsystem. Laut einer neuen Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums sorgt die tägliche Einnahme von Vitamin D sogar zu einer besseren Überlebenschance im Falle einer Krebserkrankung.

Empfehlung zu UV-Strahlung und Vitamin D

Aus diesem Grund ist ein verantwortungsvoller Umgang mit natürlicher und künstlicher UV-Strahlung wichtig. Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt folgende Empfehlungen zur UV-Exposition, um ausreichend Vitamin D zu bilden:

  • Achten Sie immer darauf, dass Sie keinen Sonnenbrand bekommen.
  • Für die Vitamin-D-Bildung genügt es, Gesicht, Hände und Arme zwei- bis dreimal pro Woche einer kurzen Zeit ungeschützt der Sonne auszusetzen – wissenschaftlich definiert ist die Dauer als "Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis". Bei Menschen mit Hauttyp II und bei einem UV-Index 7 sind das theoretisch zwölf Minuten.
  • Informieren Sie sich über den UV-Index. Der UV-Index zeigt die an einem Tag mögliche höchste sonnenbrandwirksame UV-Bestrahlungsstärke an. Viele Wetter-Apps zeigen ihn an; auch das Bundesamt für Strahlenschutz zeigt dies und zusätzlich die Änderung der sonnenbrandwirksamen UV-Bestrahlungsstärke – auch als UV-Index ausgedrückt – über den Tag.
  • Vermeiden Sie bei Kindern und Jugendlichen Sonnenbrände und hohe UV-Belastungen, da diese das Hautkrebsrisiko erhöhen können. Säuglinge sollten generell keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
  • Unterlassen Sie starke, nicht ärztlich kontrollierte UV-Bestrahlung in der Sonne oder im Solarium, um Vitamin D zu bilden oder sich zu bräunen.
  • Einen Vitamin-D-Mangel kann nur ein Arzt diagnostizieren und behandeln. Eine Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sollte ärztlich überwacht erfolgen.

Verwendete Quellen:

  • Bundesamt für Strahlenschutz: Wirkung auf das Immunsystem
  • Bundesamt für Strahlenschutz: Was ist UV-Strahlung?
  • Bundesamt für Strahlenschutz: Konsentierte Empfehlung zu UV-Strahlung und Vitamin D
  • Bundesamt für Strahlenschutz: Tagesspitzenwerte des UV-Index
  • Bundesamt für Strahlenschutz: UV-Index: Aktuelle Tagesverläufe
  • SSK.de: Schutz des Menschen vor den Gefahren solarer UV-Strahlung und UV-Strahlung in Solarien
  • Pressestelle des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
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